Klinikum Lippe entwickelt digitale Prozessunterstützung in der Sektorenübergreifenden Patientinnen- und Patientensteuerung

Im Rahmen eines Modellprojektes soll die Digitalisierung der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung erprobt werden, um so eine Ablösung der analogen Abläufe zu erreichen. Mit dem eigeninitiierten Projekt hatte sich das Klinikum Lippe im Verbund mit der Internationalen Hochschule SDI München bei einer bundesweiten Ausschreibung beworben und den Zuschlag erhalten. Die Projektförderung erfolgt durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG).

PD Dr. med. Johannes Tebbe Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie Klinikum Lippe © Klinikum Lippe

Die Projektidee stammt aus dem klinischen Versorgungsalltag der Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie des Klinikum Lippe. Die reibungslose, transparente und effiziente sektorenübergreifende Patienten- und Patientinnensteuerung steht dabei im Fokus. Zunächst werden die bisherigen analogen Prozesse analysiert. Für eine patientenorientierte Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen sollen optimierte digitale Prozesse für das Zusammenspiel von ambulanter und stationärer Versorgung erprobt werden.

 

„Die Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie, mit einem hohen Anteil an Notaufnahmen einerseits, und einem breitgefächerten Portfolio ambulanter Versorgungsmöglichkeiten anderseits bietet sich dafür in besondere Weise an“, begründet Projektleiter Dr. med. Johannes Tebbe die Verortung des Modellvorhabens. Im Kern geht es darum, in welchem Setting des Versorgungsangebotes der jeweilige Patient mit seinen aktuellen Beschwerden am besten aufgehoben ist und am schnellsten fachärztlich versorgt werden kann. Wichtig dabei: Nicht immer ist ausschließlich die stationäre Behandlung die schnellste, zielführendste und beste Versorgungsart.

 

 

Prof. Clemens Lutsch
Professor für Human-centered Strategy und User Experience
© privat

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Internationalen Hochschule SDI München, die ihren Schwerpunkt u.a. im Bereich einer nutzerzentrierten, digitalen Kommunikation hat. Aufgaben des Projektmanagements wurden an die Firma Kneier Consulting vergeben, die über eine langjährige Kompetenz im Gesundheitssektor verfügt. Das Projekt will dabei Lösungswege suchen, die sich in erster Linie an den Bedürfnissen der Patienten und Patientinnen orientieren. „Patienten wünschen eine schnelle, fachkompetente Behandlung ohne lange Wartezeiten“, so Tebbe. „Wir werden den neu modellierten und teilautomatisierten Prozess in unserer Klinik steuern, testen und hinsichtlich seiner Wirksamkeit wissenschaftlich evaluieren“.

Dr.  Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikum Lippe, sieht das Klinikum durch die praxisorientierte, interdisziplinäre Projektidee zukunftsgerichtet aufgestellt: „Die Gesundheitspolitik fordert regelhaft den Ausbau der sektorenübergreifenden Versorgung. Deren Potenziale werden aber – auch im Sinne der Patientinnen und Patienten – noch nicht ausreichend gehoben. Die Projektförderung ermöglicht uns praktische Pionierarbeit in der täglichen Patientenversorgung. Bei Gelingen kann das Resultat unkompliziert auf andere medizinische Fachgebiete unseres Krankenhauses sowie auf weitere Regionen übertragen werden“.

„Nutzerzentrierte Systeme stehen im Mittelpunkt einer optimalen Kommunikation zwischen unterschiedlichen Beteiligten. Im Setting der Gesundheitsversorgung kommt einer optimierten Kommunikation jedoch eine besondere Bedeutung zu, auch im Hinblick auf die ethischen und interkulturellen Aspekte. Wir freuen uns sehr darüber, dieses innovative Projekt wissenschaftlich mit unserer Expertise begleiten zu können“, kommentiert Clemens Lutsch, Professor für Human-centered Strategy und User Experience, die Zusammenarbeit.

 

 

Ansprechpartner Klinikum Lippe

Ansprechpartner Internationale Hochschule SDI München

Hochkarätige Notfall-Fortbildung am Klinikum Lippe in Detmold

Die Belastung für Notaufnahmen und Rettungsdienste nimmt stetig zu. Ärztinnen und Ärzte arbeiten dort über dem Limit. Deshalb veranstaltete der Marburger Bund NRW/RLP am 31. August 2024 eine hochkarätige Fortbildung am Campus Klinikum Lippe.

Dazu heißt es in einer Pressemitteilung des Marburger Bundes:

In der Notfallversorgung läuft bei den Patientenströmen einiges schief. Umso wichtiger ist die Fortbildung des ärztlichen Personals. Dass die Ärztinnen und Ärzte in der Intensiv- und Notfallmedizin auf höchstem Niveau arbeiten können, dafür veranstaltet der Marburger Bund NRW/RLP am morgigen Samstag ab 9 Uhr am Klinikum Lippe in Detmold im dortigen Campus (Robert-Koch-Straße 2a) eine hochkarätige Notfall-Fortbildung. Neben zahlreichen medizinischen Workshops werden auch verschiedene Referenten die aktuelle Situation in der Notfallversorgung beleuchten. Die Situation ist seit Jahren mehr als heikel.

v.l.n.r.: Dr. Johannes-Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer Klinikum Lippe und Chefarzt Daniel Fischer.

„Wir erleben täglich in Notaufnahmen und im Rettungsdienst, dass die KV ihrem Sicherstellungsauftrag rund um die Uhr zunehmend nicht mehr gerecht wird. Die Zentralen Notaufnahmen (ZNA) klagen bereits zu Praxisöffnungszeiten, dass Patienten, die definitiv in den Zuständigkeitsbereich der KV gehören, regelmäßig – und statistisch vorhersagbar – zu Überlastungssituationen der ZNA führen“, bilanziert Daniel Fischer (Notfallmediziner und Vorsitzender des MB-Bezirks Detmold).

„Ihrem originären Auftrag, kritisch kranke Patienten zu stabilisieren, können Not-aufnahmen zunehmend nicht mehr vollumfänglich nachkommen. Es kommt flächendeckend zu Überfüllungen von ZNA und damit zu zunehmenden Problemen für den Rettungsdienst, ihre Patienten zeitnah in geeignete Kliniken zu bringen. Dabei ist die Sicherstellung der Notfallversorgung zu jeder Zeit ist ein entscheidendes und unverzichtbares Element unserer Daseinsvorsorge“, heben Dr. med. Patricia Kalle Droste, die Ärztliche Leiterin der Zentralen Notaufnahme im Johannes Wesling Klinikum Minden, und Daniel Fischer (Chefarzt der Notaufnahme am Klinikum Lippe) hervor.

„Grundsätzlich liegt der Versorgungsauftrag für die ambulante Notfallversorgung bei der Kassenärztlichen Vereinigung und die Krankenhäuser stellen die stationäre Notfallversorgung sicher. Als drittes Element der Notfallversorgung kommt der Rettungsdienst (RD) hinzu“, erläutert Dr. med. Hans-Albert Gehle (Vorsitzen-der des Marburger Bundes NRW/RLP).

„Der Rettungsdienst wird zunehmend zu Patienten gerufen, die ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der KV gehören. Zudem werden aufgrund des Ärztemangels die Öffnungszeiten der KV-Notfallpraxen immer weiter reduziert. Das macht sich in Notaufnahmen durch ein noch höheres Patientenaufkommen bemerkbar. Sie fungieren mittlerweile als „letzte Wiese“ im System, da sie jederzeit zur Verfügung stehen muss“, unterstreicht Dr. med. Patricia Kalle Droste.

Wie sähe eine Lösung aus? „Um die ständige Überlastung der ZNA und des RD zu verhindern, müssen wir weg von der sektorübergreifenden Notfallversorgung hin zur patientenzentrierten Notfallversorgung. Was braucht der Patient? Der Versorgungsbedarf des Patienten muss objektiv festgestellt werden. Hierzu sind validierte Ersteinschätzungsinstrumente einzusetzen, die die Versorgungsebene und den Zeitraum der Versorgung festlegen. Wer versorgt den Patient? Patienten sind verlässlich in die geeignete Versorgungsebene zu steuern. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass er dort auch ankommt und adäquat versorgt wird“, unterstreicht Daniel Fischer, der die außergewöhnliche Notfall-Fortbildung organisiert hat.

„Es ist nicht akzeptabel, wenn (Not-)Ärztinnen und (Not-)Ärzte einen Großteil der gesamten Notfallversorgung – insbesondere nachts und am Wochenende – sicherstellen. Jede Patientin und jeder Patient hat Anspruch auf eine qualitativ hochwertige Notfallbehandlung, aber die Anliegen der Patienten müssen rund um die Uhr konsequent gesteuert werden. Ärztinnen und Ärzte müssen so entlastet werden, dass sie sich ihren Kernaufgaben widmen können – in Praxen, in Kliniken und im Rettungsdienst, bemängelt DR. med. Patricia Kalle Droste.

Ein flächendeckendes System von Portalpraxen an Krankenhäusern in NRW sollte Notfall-Patienten über einen zentralen Empfang und ein strukturiertes Ersteinschätzungssystem nach Schweregrad und Dringlichkeit der nötigen Behandlung zum richtigen Behandlungsort weiterleiten. Entweder in Notfalldienstpraxen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte oder in die ZNA des Krankenhauses oder – zu regulären Sprechzeiten – in eine ambulante Arztpraxis. Die weitere Behandlung soll am richtigen Behandlungsort erfolgen. Das ist die richtige Patientensteuerung. Die Referentenentwürfe zur Reform der Notfallversorgung aus Berlin zeigen zwar richtige Ansätze, sind aber von einem durchgängigen und praktikablen Gesamtkonzept zur Patientensteuerung noch weit entfernt.

Neuer OP-Bereich am Klinikum Lippe in Detmold geht in Betrieb

Am Standort Detmold des Klinikum Lippe geht der sanierte und in Teilen völlig neu gebaute OP-Bereich mit 12 OP-Sälen in Betrieb. Dabei wurden nicht nur neue einzelne bauliche und technische Maßnahmen umgesetzt, sondern der Krankenhausbetrieb wurde neu gedacht. Die Planung aus den Jahren 2019/2020, an der alle im OP tätigen Berufsgruppen umfänglich beteiligt waren, sieht in der Endausbaustufe 16 zentrale Operationssäle vor. Besonderes Augenmerk des verantwortlichen Projektteams wurde bei der Planung u.a. auf eine digitalisierte und automatisierte Materiallogistik gelegt. Ziel ist, die zur Verfügung stehenden Saalminuten optimal zu nutzen und das zur Verfügung stehenden OP-Personal in der Kernzeit von 7 bis 16 Uhr bestmöglich einzusetzen. 27.000 OPs pro Jahr sollten dort künftig möglich sein, bislang sind es 23.000.

Das neue Blocklager ist mit Boxen bestückt, in denen Standardsiebe für jede Art operativer Eingriffe verpackt sind. Die Zusammensetzung ist mit den Chirurgen abgestimmt.

Aus Sicht von Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums, ist es ein entscheidender Baustein für ein erfolgreiches Krankenhaus der Zukunft, dass die unmittelbare Verzahnung von technischen und baulichen Innovationen gemeinsam mit der Transformation der Unternehmenskultur gelingt; um die medizinische-technischen Versorgungsprozesse mit „Menschen für Menschen“ in Zukunft erfolgreich zu gestalten. Dies sei dem Projektteam bei der Planung und Realisierung des neuen OP- Bereichs hervorragend gelungen. Denn konsequente Robotik und Digitalisierung sind für einen funktionierenden Krankenhausbetrieb künftig unerlässlich; auch, um dem absehbaren Fachkräftemangel erfolgreich zu begegnen.

Eine weitere Arbeitserleichterung im OP-Bereich soll aus dem unter dem Motto „Transformation und Innovation“ stehenden Veränderungsprozess am Klinikum resultieren. So will Dr. Hütte die Menge der OP-Instrumente reduzieren und jedes der 130.000 Instrumente mit einer Lasergravur versehen. „Da werde man bald sehen, welche Instrumente tatsächlich benötigt werden und ob etwas überflüssig ist“, ist er überzeugt.

24 Auszubildende im Pflegebereich nach erfolgreicher Prüfung übernommen

An den Klinikstandorten Detmold und Lemgo wurden in den letzten Wochen die Prüfungen der Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten sowie das Examen für die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann abgenommen. Insgesamt konnten 24 Auszubildende im Pflegebereich nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Prüfung übernommen werden.

Das Team der Pflegedirektion und der Schulen für Pflegeberufe Herford-Lippe freute sich sehr über die tollen Ergebnisse und feierte gemeinsam mit den frisch gebackenen Pflege-Expertinnen und Experten.

Die Qualifikation zur Pflegefachassistentin bzw. zum Pflegefachassistenten haben in Detmold insgesamt 14 Auszubildende erlangt. Von ihnen bleiben 11 am Klinikum Lippe.

Außerdem haben 14 Schülerinnen und Schüler des Klinikstandortes Lemgo ihre Examensprüfung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann abgelegt. 13 frisch examinierte Pflegefachkräfte konnten direkt im Anschluss eingestellt werden.

Die Ausbildungsmöglichkeiten im Pflegebereich am Klinikum Lippe sind vielfältig. Neben der Ausbildung zur Pflegefachkraft – in Voll- oder Teilzeit – und Pflegefachassistenz bietet das Klinikum in Kooperation mit den Schulen für Pflegeberufe Herford-Lippe auch die Praxisintegrierte Ausbildung zur PIA-Sozialassistenz und Pflegefachassistenz an.

Alle Informationen zu Ausbildungsinhalten, Dauer, Vergütung und Bewerbung gibt es auf der Internetseite www.klinikum-lippe.de/ausbildung-pflegeberufe.

Prof. Dr. med. Christoph Redecker nimmt den Ruf der Universität Bielefeld auf die Professur für Transsektorale Neurologie an

Von links: Prof‘in Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld; Univ.-Prof. Dr. med. Christoph Redecker, Chefarzt der Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie, Klinikum Lippe; Univ.-Prof. Dr. med. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL

Am 4. Juli 2024 hat Prof. Redecker die Berufungsurkunde aus den Händen der Rektorin der Universität Bielefeld, Prof’in Dr. Angelika Epple, erhalten. Herr Prof. Redecker, seit dem Jahr 2015 Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie am Klinikum Lippe, wird damit das Fach an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld vertreten.

Prof. Redecker hat nach seinem Medizinstudium in Münster und Auslandsaufenthalten in den USA, Kanada, Israel und der Schweiz zunächst an der Universitätsklinik Düsseldorf und dann an der Universitätsklinik Jena eine eigenständige wissenschaftliche Arbeitsgruppe zur Schlaganfallforschung aufgebaut. Nach Habilitation im Jahre 2003 und Erwerb des Facharztes für Neurologie im Jahre 2004 wurde er zunächst Oberarzt an der Klinik für Neurologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dann leitender Oberarzt. Im Jahre 2008 erfolgte die Ernennung zum Außerplanmäßigen Professor der Universität Jena.

Seit seiner Ernennung zum Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie des Klinikums Lippe am Standort Lemgo konnte die Klinik weiter ausgebaut werden, sodass sie heute im stationären Bereich das gesamte Spektrum der neurologischen Erkrankungen abdeckt. Dies umfasst u.a. eine überregional zertifizierte Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit), die Parkinsonkomplexbehandlung, die neurogeriatrische Behandlung von älteren Patienten im gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie betriebenen Zentrum für Altersmedizin am Klinikum Lippe und den Aufbau einer neurologischen Frührehabilitationseinheit am Klinikum Lippe.

Mit der Berufung von Prof. Redecker wird die Klinik nun zur Universitätsklinik und zukünftig Forschungsprojekte in den Schwerpunkten Parkinson-Syndrom, chronische Folgen des Schlaganfalls, Demenz und kognitive Störungen bearbeiten. Dabei soll es vor allem um neue Versorgungsangebote gehen, die die Behandlung dieser Patientinnen und Patienten über die Grenzen der ambulanten und stationären Angebote hinaus verbessern. „Mit dem bereits bestehenden Lotsen-Modell beim Schlaganfall, den Gesundheitshelfern und dem 2023 gegründeten Parkinsonnetz OWL+ ist unsere Region ideal für die weiteren Arbeiten vorbereitet“, stellt Prof. Redecker heraus, der sich auf seine neue Aufgabe sichtlich freut.

„Damit ist die Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie nun auch aktiver Teil des Universitätsklinikum OWL,“ freut sich Dr. Hütte als Geschäftsführer des Klinikums „Auf dem Weg der Transformation unseres Klinikums zu einem universitären Spitzenversorger sind wir damit wieder einen Schritt weiter vorangekommen.“

Das Klinikum Lippe bildet gemeinsam mit dem Evangelischen Klinikum Bethel und dem Klinikum Bielefeld das Universitätsklinikum OWL der jungen Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld, die kein eigenes Universitätskrankenhaus betreibt. Der Studienbetrieb mit zunächst 60 Studierenden wurde im Jahr 2021 aufgenommen. Am Klinikum Lippe sind mit der Berufung von Herrn Prof. Redecker insgesamt sieben klinische Professuren besetzt: Kardiologie und Angiologie, Laboratoriumsmedizin und Klinische Pathobiochemie, Klinische Radiologie, Urologie, Gynäkologie und Geburtshilfe und Allgemein- und Viszeralchirurgie. Die Professuren für Gastroenterologie und Infektiologie und Hämatologie und Onkologie befinden sich in der Besetzungsphase.

Vorhofflimmer-Zentrum erfolgreich zertifiziert

Von links: Dr. Johannes Brockmeier, Dr. Vanessa Rubesch-Kütemeyer und Univ.-Prof. Dr. Stephan Gielen freuen sich über das DGK-Zertifikat für das Vorhofflimmer-Zentrum.

Für Patienten ist es nicht leicht zu erkennen, an welchem Krankenhaus man sich am besten bei Herzerkrankungen behandeln lassen soll. Eine wichtige Orientierung bieten dabei die durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifizierten Zentren. Diese müssen in einem Audit nachweisen, dass die Behandlung modernsten Standards entspricht und entlang strukturierter Behandlungspfade erfolgt. Für die Behandlung von möglichen Komplikationen müssen abgestimmte Notfallpläne vorgelegt werden.

Seit Ende Juni ist die Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin unter Leitung von Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. Stephan Gielen am Klinikstandort Detmold offiziell von der DGK als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert. Damit gehört sie zum kleinen Kreis von bislang 85 zertifizierten Vorhofflimmer-Zentren in Deutschland.

Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. In Deutschland sind circa 1,8 Millionen Menschen davon betroffen – statistisch gesehen, ist das jeder 7. Mensch über 65 Jahren. In Zukunft ist auf Grund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft mit einer weiteren Zunahme zu rechnen.

Vorhofflimmern führt zu schnellen und unregelmäßigen elektrischen Signalen in den Vorhöfen des Herzens. Dadurch sinkt die Pumpkraft des Herzens, man fühlt sich schlapp und schlechter belastbar. Oft führt schnelles Vorhofflimmern auch zu Luftnot – vor allem nach körperlicher Belastung. Die Diagnose ist einfach und wird mittels des EKG gestellt. Ziele der medizinischen Behandlung sind einerseits Gerinnselbildungen und Schlaganfälle durch eine Blutverdünnungsbehandlung (Antikoagulation) zu verhindern, andererseits wenn möglich den normalen Sinusrhythmus wiederherzustellen.

Seitdem man weiß, dass die Auslöser des Vorhofflimmerns meist krankhafte elektrische Impulse aus den Lungenvenen (Pulmonalvenen) sind, die in den linken Vorhof münden, gibt es mit der Pulmonalvenenisolation ein effektives und sicheres Therapieverfahren. Durch die Verödung (Ablation) der Lungenvenenmündung mit Hitze oder Kälte wird erreicht, dass elektrische Impulse aus den Lungenvenen nicht mehr den Sinusrhythmus der Vorhöfe stören können. Sowohl die Ablation mit dem Kälteballon (Kryo-Ablation) als auch Ablation mit Hochfrequenzstrom werden von Dr. Johannes Brockmeier und Dr. Vanessa Rubesch-Kütemeyer am Klinikum Lippe in Detmold angeboten. Je nach Verfahren liegen die Eingriffszeiten zwischen 45 und 90 Minuten.

„Die Zertifizierung als Vorhofflimmer-Zentrum bestätigt den hohen Standard unserer Rhythmologie und reiht sich in die bisherigen Zertifizierungen für die Behandlung von Herzinfarktpatienten (Chest Pain Unit) und von Herzschwächepatienten (Heart Failure Unit) nahtlos ein“, so Prof. Dr. Stephan Gielen. „Wir sind stolz darauf, den Patienten im Kreis Lippe und darüber hinaus diese hochspezialisierte Behandlung anbieten zu können“, freut sich Dr. Johannes Brockmeier, Leitender Arzt der Abteilung für Rhythmologie.

Meilenstein in der Behandlung von Speiseröhrenkrebs

Speiseröhrenkrebs ist in den westlichen Industriestaaten auf dem Vormarsch: Jedes Jahr erkranken weltweit rund 85.700 Menschen neu an einem Adenokarzinom der Speiseröhre. Bislang standen zwei etablierte Behandlungsmethoden zur Verfügung – doch welche davon die bessere ist, war unklar.

Das hat Professor Dr. Jens Höppner, Leiter der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum OWL – Campus Lippe der Universität Bielefeld, mit einem interdisziplinären Team nun in einer Studie untersucht. Das Ergebnis dieser Studie könnte die Leitlinien für die Behandlung von Speiseröhrenkrebs weltweit verändern.

Die ESOPEC-Studie, die in einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt wurde, hatte das Ziel, zwei gängige Therapiemethoden direkt zu vergleichen. Beteiligt daran waren 25 auf Krebs spezialisierte Einrichtungen in Deutschland. „Grundsätzlich lässt sich der Krebs nur durch eine Operation heilen, wenn er noch nicht gestreut hat“, sagt Höppner, der die Studie geleitet hat. „Die Heilungschancen steigen jedoch erheblich, wenn die Operation mit zusätzlichen Therapien kombiniert wird.“

Übergewicht als Risikofaktor

Untersucht wurden in der Studie sogenannte Adenokarzinome. Diese Krebsart entsteht im unteren Teil der Speiseröhre am Übergang zum Magen und entwickelt sich aus Drüsengewebe. Aus-gelöst wird diese Krebsart vor allem dadurch, dass Säure aus dem Magen aufsteigt und die Speiseröhre reizt. Daraus können sich Zellveränderungen und schließlich auch Krebs entwickeln. Übergewicht, bei dem Magensäure in die Speiseröhre gedrückt wird, gilt als einer der Hauptrisikofaktoren. Auch Rauchen, Alkohol und eine fettreiche Ernährung erhöhen das Risiko. „Die Häufigkeit dieser Krebsform hat sich in den letzten 30 Jahren versiebenfacht“, so Höppner.

Vergleich zweier Methoden

Die ESOPEC-Studie verglich zwei Behandlungsmethoden: eine Kombination aus Chemotherapie und Strahlentherapie vor der Operation („CROSS“) und eine Chemotherapie sowohl vor als auch nach der Operation („FLOT“), die auch als perioperative Chemotherapie bezeichnet wird. „Beide Methoden sind besser als eine alleinige Operation“, betont Höppner. „Bislang galten beide Ansätze als gleichwertig, aber wir sind die ersten, die eine solche vergleichende Studie durchgeführt haben.“

Zwischen 2016 und 2020 nahmen 438 Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland an der Studie teil. Der Krebs hatte sich bei ihnen noch nicht ausgebreitet. Bis 2023 wurde nachverfolgt, wie viele Personen einen Rückfall erlitten und wie viele an der Krankheit gestorben waren. „Wir haben ein klares Ergebnis erzielt“, sagt Höppner. Betroffene, die vor und nach der Operation eine Chemotherapie erhalten hatten, lebten im Durchschnitt 66 Monate – ganze 29 Monate länger als diejenigen, die nur vor der Operation eine Chemo- und Strahlentherapie erhalten hat-ten. Dies entspricht einem rund 30 Prozent niedrigeren Sterberisiko. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die perioperative Chemotherapie die Überlebenschancen bei Speiseröhrenkrebs erheblich verbessert.“

Auswirkung auf Leitlinien erwartet

Die Ergebnisse der ESOPEC-Studie präsentierte Professor Höppner kürzlich auf der Plenarsitzung der ASCO-Jahrestagung in den USA, der weltweit wichtigsten Onkologie-Konferenz, die von der American Society of Clinical Oncology (ASCO) organisiert wird, vor 10.000 Zuhörerenden. „Ich erwarte, dass die nationalen und internationalen Leitlinien für die Behandlung von Speiseröhrenkrebs angepasst werden“, so der Chirurg. „Die Einführung der perioperativen Chemotherapie als Standardbehandlung wird die Heilungschancen vieler Patienten verbessern und ihnen mehr Lebenszeit schenken.“

Es wird am Universitätsklinikum OWL intensiv zu Speiseröhrenkrebs geforscht. Professor Dr. Jens Höppner leitet eine weitere deutschlandweite Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. „Bei etwa 20 Prozent der Patientinnen und Patienten werden nach der Vorbehandlung mit Chemotherapie oder Strahlentherapie keine Krebszellen mehr gefunden“, sagt er. „Wir wollen in der Studie herausfinden, ob wir diesen Patientinnen und Patienten eine belastende Operation ersparen können.“

Interessierte können sich im Studiensekretariat melden, um an dieser Studie teilzunehmen. Ansprechpartnerin ist Verena Vanessa Gärtner, Telefon
05231 72-5494, verenavanessa.gaertner@klinikum-lippe.de.

Originalveröffentlichung: Jens Hoeppner, Thomas Brunner, Florian Lordick, et al.: Prospective randomized multicenter phase III trial comparing perioperative chemotherapy (FLOT protocol) to neoadjuvant chemora-diation (CROSS protocol) in patients with adenocarcinoma of the esophagus (ESOPEC trial), erschienen im Journal of Clinical Oncology, Volume 42, Number 17_suppl, https://doi.org/10.1200/JCO.2024.42.17_suppl.LBA1

Klinikum Lippe: Mit Herz & Hightech vor Ort
Noch drei Vorträge vor der Sommerpause

„Klinikum Lippe: Mit Herz & Hightech vor Ort“: Unter diesem Motto bietet das Klinikum ein neues Veranstaltungsformat an. Gesundheitsexperten des Klinikums Lippe sind in allen 16 lippischen Gemeinden zu Gast. Direkt am Wohnort können sich Lipperinnen und Lipper in informativen Vorträgen über spannende Neuigkeiten aus der Welt der Medizin informieren. Vor der Sommerpause bietet das Klinikum Lippe noch drei weitere Vorträge in Augustdorf, Dörentrup und Bad Salzuflen an.

Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Termine im Juni und Juli 2024

AUGUSTDORF
5. Juni 2024, 18.30 Uhr
Medien- und Bildungszentrum, Haustenbecker Straße 2, 32832 Augustdorf

Mit 66 Jahren fängt das Leben an: Neues aus der Altersmedizin

  • Dr. Christoph Redecker, Direktor der Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie
  • Christoph Friedrich, Direktor der Klinik für Geriatrie

DÖRENTRUP
11.
Juni 2024, 18.30 Uhr
Bürgerhaus Dörentrup, Am Rathaus 2, 32694 Dörentrup

Wenn Knochen und Gelenke knacken

  • Das schmerzhafte Hüft- und Kniegelenk
    Dr. Cyrus Klostermann, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
  • Strahlentherapie von Erkrankungen der Knochen, Gelenke und Sehnen
    Dr. Ulrich Schäfer, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie

BAD SALZUFLEN
2. Juli 2024, 18.30 Uhr
Wandelhalle im Kurpark, Parkstraße 24, 32105 Bad Salzuflen

Krebserkrankungen der Frau: Was sollte Frau wissen?

  • Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven, Direktorin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Das Hermännchen besucht das Klinikum

Vorstellung des neuen Hermännchen-Hefts im Klinikum Lippe

Landrat Dr. Axel Lehmann hat das neue Hermännchen-Heft im Klinikum vorgestellt. Dies geschah gemeinsam mit Dr. Stefan Wiesekopsieker, stellvertretender Vorsitzender des Heimatbundes, Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des Landesverbands Lippe und Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums Lippe. Zum Tag der offenen Tür anlässlich des 175. Jubiläums des Krankenhauses in Detmold präsentierten die Projektpartner das neue Abenteuer vom kleinen Hermännchen. Ein bisschen gedulden müssen sich die lippischen Schulen und Erstklässler noch, bis sie das neue Hermännchen-Heft in der Hand halten können. Aufgrund des Jubiläums erfolgte die Vorstellung deutlich früher als in den Vorjahren.

„Ich freue mich, dass die lippischen Erstklässler auch in diesem Jahr wieder ein pädagogisch wertvolles Heft über ihre Heimat erhalten können. Gesundheit ist ein sehr wichtiges Thema, und das kann man gar nicht früh genug vermitteln“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann. „Mit dem Heft stellen wir Kindern spielerisch das Klinikum Lippe als Teil der gesundheitlichen Versorgung im Kreis vor“, ergänzt er.

Der mittlerweile dreizehnte Comic der Hermännchen-Reihe beleuchtet einen Besuch vom kleinen Hermännchen im Krankenhaus. Beim Spielen hat er sich den Flügel an seinem Helm gebrochen. Mit einem Krankenwagen fährt der Helm in das Klinikum nach Detmold, um dort geröntgt zu werden. Die Ärztinnen und Ärzte bandagieren den Flügel und helfen ihm beim Genesen. Die kleinen Leserinnen und Leser erhalten so einen Einblick, wie der Ablauf aussehen könnte, wenn sie selbst mal ins Krankenhaus müssen.

Für Dr. Stefan Wiesekopsieker ist klar: „Das Klinikum Lippe ist ein wichtiger Teil des Kreises. Seit 175 Jahren sorgt es für die gesundheitliche Versorgung der Lipperinnen und Lipper.“ Mit dem Hermännchen-Heft werden insbesondere Grundschüler als Zielgruppe abgeholt. „Es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig mit dem Thema Gesundheit in Kontakt kommen. Sie sollen darin bestärkt werden, sich Hilfe zu holen, wenn sie verletzt sind oder sich nicht gut fühlen“, betont Jörg Düning-Gast. Dr. Johannes Hütte ergänzt: „Für uns war es auch wichtig, Kindern die Angst vor einem Besuch im Krankenhaus oder dem Arzt, der Ärztin zu nehmen. In unserem Haus arbeiten viele engagierte Menschen, die unsere kleinen Patienten bei ihrer Genesung unterstützen.“

Das Heft zum Klinikum Lippe haben der Kreis Lippe, der Landesverband Lippe, der Lippische Heimatbund und als zusätzlicher Partner für das Jahr 2024 das Klinikum Lippe gemeinsam mit Zeichner Mark Schäferjohann und dem Kurier Verlag geplant und umgesetzt. Seit 2012 kommen die Partner regelmäßig zusammen und wählen ein Thema für das Hermännchen-Heft, welches jährlich erscheint. Die diesjährige Ausgabe gibt es für 3 Euro an vielen regionalen Verkaufsstellen wie Tourist-Informationen, dem Heimatbund und dem Buchhandel zu kaufen. Die Verteilung der Hefte an die Schulen erfolgt zum Schulstart im Sommer. ­­­

Stellten gemeinsam das neue Heft vor (von links hinten): Dr. Stefan Wiesekopsieker, stellvertretender Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes, Mark Schäferjohann, Zeichner, Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher des Landesverbands Lippe, Manfred Hütte, Leiter des Kurier Verlags und Landrat Dr. Axel Lehmann. Vom Klinikum stießen dazu (von rechts hinten): Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums Lippe, Dr. Beate Ruppert, Leitende Oberärztin der Kinderklinik, und Priv.-Doz. Dr. Marc Mendler, Direktor der Kinderklinik. Vorne freuen sich (von links) Maja und Mona Mendler mit Justus Hütte.

Prof. Dr. Wolfgang Hiller in den Ruhestand verabschiedet

v.l.n.r.: Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner übernimmt die Leitung der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie nachdem Prof. Dr. Wolfgang Hiller nach über 25-jähriger Tätigkeit am Klinikum Lippe in den Ruhestand geht.

Am Mittwoch, 20.03.2024, wurde Prof. Dr. Wolfgang Hiller, der aktuell dienstälteste Chefarzt, nach über 25 Jahren am Klinikum Lippe, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Seit dem 1. Februar 1999 war Prof. Hiller Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie. Nach dem Studium der Medizin und Philosophie an der Universität des Saarlandes und an der University of Glasgow von 1978-1984 war er zunächst, wie zur damaligen Zeit üblich, im Rahmen des Wehrdienstes Truppenarzt bei der Bundeswehr. Anschließend lernte er sein chirurgisches Handwerkszeug von 1986 bis 1992 als Assistenzarzt am Zentrum für Chirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Nach erfolgreicher Habilitation an der MHH wurde Prof. Hiller 1993 für das Fach Chirurgie Oberarzt der Klinik für Abdominal- und Transplantationschirurgie und 1998 leitender Oberarzt. In diesem Jahr erfolgte ebenfalls die Verleihung einer außerplanmäßigen Professur an der MHH.

Während des Studiums und der Assistenz- bzw. Oberarztzeit hat Prof. Dr. Wolfgang Hiller nicht nur zahlreiche Stipendien und Preise, sondern auch umfangreiche von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprojekte durchgeführt. Er hat in Lehre und Weiterbildung mitgearbeitet und zahlreiche Chirurginnen und Chirurgen mit ausgebildet.

In den letzten 25 Jahren hat Prof. Dr. Hiller als Chefarzt am Klinikum Lippe eine Klinik aufgebaut, die weit über die Landesgrenzen Lippes hinaus bekannt ist. Er konnte mit seinem Team ein Leistungsspektrum entwickeln, das den Vergleich zu einem Universitätsklinikum nicht scheuen musste. Sein Urteil und Sachverstand waren stets gefragt und sein Wort hatte Gewicht – im Klinikum und unter Kollegen. Dieser Umstand führte auch dazu, dass das Klinikum Lippe mit der Gründung der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld als Universitätsklinikum und speziell als Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie ohne jede weitere Diskussion als „gesetzt“ aufgenommen wurde.

Zur feierlichen Verabschiedung von Prof. Dr. Wolfgang Hiller waren viele Gäste in das neue Gebäude Campus 9 gekommen.

Im Rahmen der feierlichen Verabschiedung bedankten sich Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Axel Lehmann und die Geschäftsführung des Klinikums Lippe ausdrücklich für den langjährigen Einsatz von Prof. Dr. Hiller für seine Patientinnen und Patienten sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums und für seine erfolgreiche Arbeit.

Die Verabschiedung von Prof. Dr. Wolfgang Hiller nutzte die Geschäftsführung auch noch einmal, um Prof. Dr. Jens Höppner als Nachfolger von Prof. Hiller offiziell zu begrüßen. Beide Chefärzte hätten fast noch an der MHH als Kollegen arbeiten können, wenn Prof. Hiller nicht im Jahr 1999 bereits zum Klinikum Lippe gekommen wäre, denn Prof. Höppner hat nach dem Studium der Humanmedizin von 1993 bis 1998 in Hamburg, Zürich und San Francisco seine erste berufliche Station als Arzt im Praktikum bzw. als Assistenzarzt ebenfalls ab dem Jahr 2000 an der Medizinischen Hochschule Hannover gefunden. Über das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und das Diakonieklinikum Rotenburg hat er dann seine Facharztausbildung für die spezielle Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg erfolgreich beendet und war dort seit 2010 Oberarzt, ab 2014 bis 2020 geschäftsführender Oberarzt. 2011 war die erfolgreiche Habilitation und 2014 die Verleihung der apl. Professur. In dieser Zeit war Prof. Dr. Höppner auch Initiator vielfältiger Forschungsprojekte und Leitung vieler Arbeitsgruppen für klinische Studien. Ab Oktober 2020 war er am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck stellvertretender Direktor der Klinik für Chirurgie.