Hohe Heilungsrate in der Therapie des Speiseröhrenkrebs

Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikums OWL, forscht mit seinem Team zur Verbesserung der Therapie des Speiseröhrenkrebses.

Noch vor wenigen Jahrzehnten waren die Therapieaussichten bei der Diagnose Speiseröhrenkrebs eher schlecht. Die Überlebensrate der Patientinnen und Patienten betrug nur circa 20 Prozent. Dank innovativer Forschung und neuer Therapiekonzepte hat sich diese Prognose inzwischen deutlich verbessert. Prof. Dr. Jens Höppner, der seit 2024 die Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum OWL leitet, hat mit seiner Forschung maßgeblich zu diesen Entwicklungen beigetragen.

Ein schleichender Schmerz beim Schlucken, unerklärliche Gewichtsabnahme und anhaltendes Sodbrennen – all das sind Symptome, die oft zu spät ernst genommen werden. So erging es auch Michael K.*, einem 57-jährigen Lehrer, der lange Zeit dachte, es handele sich nur um gelegentliche Verdauungsprobleme. Als die Beschwerden zunahmen, suchte er Hilfe und erhielt am Klinikum Lippe die Diagnose Speiseröhrenkrebs. (*Name geändert)

Speiseröhrenkrebs, in der Fachsprache Ösophaguskarzinom genannt, ist weltweit auf dem Vormarsch. Besonders das Adenokarzinom, eine Krebsvariante, die in den Drüsenzellen beginnt, tritt häufiger auf. Diese Zellen produzieren normalerweise Schleim oder andere Flüssigkeiten. Beim Adenokarzinom wachsen die Zellen aber unkontrolliert und bilden einen Tumor. In der Speiseröhre entsteht das Adenokarzinom oft durch ständigen Reiz, zum Beispiel durch aufsteigende Magensäure. Es ist eine der häufigeren Formen von Speiseröhrenkrebs, insbesondere in Nordamerika und Westeuropa und wird auch als „Wohlstandskrebs“ bezeichnet.

Früher war die chirurgische Entfernung des Tumors die alleinige Behandlung. Doch neue Studien zeigen, dass die Kombination von Chemotherapie und Operation deutlich bessere Ergebnisse liefert. Prof. Dr. Jens Höppner leitet die ESOPEC-Studie, die zwischen 2016 und 2023 durchgeführt wurde und an der 438 Patientinnen und Patienten teilnahmen. Die Ergebnisse sind wegweisend: Eine Chemotherapie vor und nach der Operation erhöht die Überlebensrate auf mehr als 57 Prozent, während eine Operation und die Kombination mit Bestrahlung deutlich geringere Erfolge zeigen. Die Studienergebnisse stellen einen internationalen Meilenstein für die Krebsbehandlung dar und wurden in der weltweit einflussreichsten medizinischen Fachzeitschrift, dem „New England Journal of Medicine“, im Januar 2025 veröffentlicht.

Für den Patienten Michael K. war nach ausführlicher Aufklärung und Beratung die Entscheidung daher klar: Er wurde nach dem neuen Schema behandelt. Heute ist er krebsfrei. „Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, von dieser Methode zu profitieren,“ sagt er.

Besonders bemerkenswert: Bei 17 Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer war nach der Chemotherapie gar kein Tumor mehr nachweisbar. Das bedeutet, dass eine Operation in einigen Fällen gar nicht mehr notwendig war. Doch wie erkennt man, wer auf die Operation verzichten kann? Prof. Dr. Höppner und sein Team arbeiten weiter intensiv an dieser Frage und suchen nach Biomarkern oder anderen diagnostischen Methoden, um diese Patientengruppe schon vor der Operation zu identifizieren. Eine neue, vom Bundesforschungsministerium geförderte Studie der Universität Bielefeld soll weitere Erkenntnisse liefern und die Therapie des Speiseröhrenkrebses noch präziser und schonender gestalten.

Am Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikums OWL in Detmold werden alle Patientinnen und Patienten mit Speiseröhrenkrebs mit den modernen und erfolgreichsten Therapieprotokollen behandelt. Die robotische Operation beispielsweise ist hier ein Routineeingriff. Die Patienten haben die Möglichkeit, durch die Teilnahme an klinischen Studien auch von den neusten erfolgversprechenden Behandlungen zu profitieren. Das Team der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Lippe unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Höppner bietet Patientinnen und Patienten hierfür eine persönliche Beratung in der Spezialsprechstunde für Speiseröhrenerkrankungen an. Termine können telefonisch unter 05231 72-1151 vereinbart werden.

Hohe Nachfrage nach robotisch-assistierten Operationen
Klinikum Lippe investiert in zwei weitere Systeme

Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie, hat im Jahr 2024 mit seinem Team insgesamt 230 Eingriffe mit Unterstützung des DaVinci-Operationssystems durchgeführt.

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 480 Operationen mit dem DaVinci-Operationssystem am Klinikum Lippe durchgeführt. Laut Herstellerangaben gilt eine Auslastung von 350 Operationen pro Jahr bereits als ein sehr gutes Ergebnis. Mit deutlich höheren Zahlen hebt sich das Klinikum Lippe deshalb klar hervor. Nun ist eine Erweiterung geplant, um die Vorreiterrolle in der Region zu unterstreichen. Außerdem wollen Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit der Geschäftsführung auf die Patientennachfrage nach robotisch-assistierten Eingriffen reagieren und weiter auf Innovation und Fortschritt in der Patientenversorgung setzen.

Das DaVinci-Operationssystem wird am Klinikum Lippe von der Universitätsklinik für Urologie, der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe eingesetzt. Mit dem System konnte nicht nur die Anzahl der robotischen Eingriffe gesteigert werden, sondern auch das Hauptziel erreicht werden: die Optimierung der Qualität operativer Eingriffe, bei denen aufgrund der Anatomie das Operationsfeld sehr beengt ist. Durch die präzise Technologie des DaVinci-Systems wurde so die Notwendigkeit von Revisionseingriffen signifikant reduziert. Zudem konnten Patientinnen und Patienten schneller und mit hoher Beschwerdefreiheit nach Hause entlassen werden. Der Bedarf einer intensivmedizinischen Versorgung wurde durch den Einsatz des Systems ebenfalls deutlich verringert.

Aufgrund der hohen Nachfrage steht nun eine Erweiterung der Kapazitäten unmittelbar bevor. Zwei zusätzliche DaVinci-Systeme werden in den kommenden Wochen in Betrieb genommen. Damit wird das Klinikum Lippe in Ostwestfalen-Lippe zur einzigen Klinik mit drei DaVinci-Operationsrobotern.

„Die Nachfrage steigt stetig“, erklärt Martin Wall, OP-Manager am Klinikum Lippe. „Mit der Investition in zwei weitere Systeme können wir die Wartezeiten für unsere Patientinnen und Patienten verkürzen und gleichzeitig unsere Attraktivität für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern, die mit modernster Technik arbeiten möchten.“

Die eingespielten OP-Teams aus Pflegekräften, Anästhesisten und Chirurgen profitieren von der hohen Präzision und der hervorragenden Visualisierung durch die robotischen „Assistenten“. Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie hebt hervor: „Künftig werden am Klinikum Lippe drei DaVinci-Systeme mit drei Operationsrobotern und insgesamt vier Konsolen im Einsatz sein. Eine der Konsolen wird speziell für die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten genutzt, um die Qualität der medizinischen Versorgung nachhaltig zu sichern.“

Das Klinikum Lippe ist voll und jederzeit voll für Sie da!

Seit Wochen verzeichnet das Klinikum Lippe eine durchgehend hohe Auslastung. Sowohl die Notfallversorgung als auch die elektiven Eingriffe erleben eine immense Nachfrage, die unsere Kapazitäten zum Teil bis an die Grenzen auslastet.

„Die Grippewelle und andere Infektionskrankheiten haben in den letzten Wochen kontinuierlich dazu geführt, dass eine steigende Anzahl an Patientinnen und Patienten zu versorgen ist. Unsere Teams arbeiten unermüdlich, um sicherzustellen, dass alle medizinischen Bedürfnisse bestmöglich erfüllt werden“, erläutert Daniel Fischer, Direktor des Zentrum für Notfallmedizin am Klinikum Lippe.

Besonders auch in den internistischen Fachbereichen sind die Belastungsspitzen deutlich spürbar, und wir sind stolz darauf, dass wir trotz dieser Herausforderungen eine umfassende Versorgung gewährleisten können.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei dem überaus engagierten Personal, das mit großem Einsatz und Professionalität dafür sorgt, dass der Krankenhausbetrieb reibungslos läuft.

Die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Patientinnen und Patienten stehen für uns an oberster Stelle, und wir setzen alles daran, auch in Zeiten hoher Auslastung die bestmögliche medizinische Versorgung zu bieten.

Wir danken der Bevölkerung, unseren Patientinnen und Patienten für ihr Vertrauen in unser Klinikum und bitten um Verständnis, falls es in einzelnen Fällen zu längeren Wartezeiten kommen sollte.

Sein Herz schlägt für Lemgo
Zurück im Leben durch schnelle Hilfe von HDZ NRW und Klinikum Lippe

Notfall gut überstanden: Handballfan Matthias Hartmann ist froh, dass Ersthelfer und Herzspezialisten ihn so gut begleitet haben.
© Herz- und Diabeteszentrum NRW / Finn Lehrke

Handball-Fan Matthias Hartmann (49) hat erlebt, was niemand erleben möchte: Während sein Heimatverein TBV Lemgo Lippe gegen den 1. VfL Potsdam in Führung geht, erleidet er einen Herz- Kreislaufzusammenbruch und verliert das Bewusstsein. Er überlebt dank vorbildlicher Rettungsmaßnahmen – sofortige Diagnostik im Klinikum Lippe und Bypass-OP im HDZ NRW.

An den Moment an jenem Sonntagnachmittag in Lemgo, als sein Herz keine neun Minuten nach Spielbeginn aussetzte, kann sich der Lemgoer gar nicht mehr erinnern. Inzwischen weiss er, dass ein solches Ereignis außerhalb von Krankenhäusern gar nicht so selten vorkommt: Jährlich sterben mehr als 100.000 Menschen durch den plötzlichen Herztod. Dieser tritt häufig als Folge von Kammerflimmern ein.

Matthias Hartmann hat Glück, denn die Ersthelfer vor Ort, darunter Mannschaftsarzt Volker Broy, reagieren sofort und reanimieren den 49-jährigen Maschinenbauingenieur, der dem Handball-Bundesligisten seit 25 Jahren treu verbunden ist. Man bringt ihn umgehend zur Weiterbehandlung ins nahe liegende Klinikum Lippe. Angesichts des auch für Zuschauer und Spieler dramatischen Vorfalls wird das Spiel nach 20-minütiger Unterbrechung abgebrochen.

Sofort bei Herzstillstand: Prüfen, Rufen, Drücken

„Die ersten Minuten nach einem solchen akuten Ereignis sind entscheidend“, sagt Prof. Dr. Stephan Gielen, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin am Klinikum Lippe. „Die Wiederbelebungsmaßnahmen sorgen dafür, dass das Gehirn und der Körper weiter mit Sauerstoff versorgt werden.“  Deshalb sei es so wichtig, dass auch medizinische Laien sofort eingreifen, den Notarzt zu Hilfe rufen und eine Herzdruckmassage beginnen. „Nichts ist schlimmer als Nichtstun.“

Ist die Sauerstoffversorgung sichergestellt, müssen die verstopften Herzkranzgefäße je nach Art und Schwere im Krankenhaus entweder kardiologisch oder herzchirurgisch behandelt werden, in eher seltenen Fällen ist eine medikamentöse Therapie ausreichend. Bei Matthias Hartmann erkennt der diensthabende Kardiologe Dr. Marios Vlachojannis die Schwere der Erkrankung und organisiert eine umgehende Verlegung, weil ein herzchirurgischer Eingriff notwendig ist.

Nur anderthalb Stunden nach dem dramatischen Ereignis wird Matthias Hartmann in das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) nach Bad Oeynhausen verlegt. Der erfahrene Oberarzt Emir Prashovikj operiert ihn.  „Eine Bypassoperation stellt die Durchblutung des Herzmuskels wieder her, indem ein Umgehungsgefäß den Blutfluss an der blockierten Stelle der Herzkranzgefäße vorbeileitet. Dazu werden körpereigene Gefäße des Patienten verwendet“, erläutert Professor Dr. Jan Gummert, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des HDZ NRW.

Fünf Tage nach dem Handballspiel blättert Matthias Hartmann schon wieder im Magazin seines Lieblingsvereins. „Ich weiss, dass ich großes, sehr großes Glück gehabt habe, weil sich Ärzte und Rettungssanitäter so gut um mich gekümmert haben.“ Auf sein Herz will er künftig gut aufpassen. Neben den Nachsorgeterminen steht jetzt für den Handballfan und stolzen Besitzer einer Dauerkarte ein weiteres wichtiges Datum im Kalender: Am 10. April findet das Nachholspiel statt. Der TBV Lemgo hat bereits mitgeteilt, wie sehr man sich darüber freut, ihn nach den sorgenvollen Tagen wieder als Zuschauer in der Phoenix Contact-Arena begrüßen zu dürfen.

(Gemeinsame Presseinformation des HDZ NRW und des Klinikums Lippe.)

Wegweisende Entwicklung in der Labordiagnostik
Bielefelder Mediziner für Innovation ausgezeichnet

Preisträger des Jörg Schwarzbich Inventor Awards Prof. Dr. med. Thorsten Kaiser, Dr. phil. nat. René Staritzbichler (v.l). © Universität Bielefeld / Stefan Sättele

Beim diesjährigen Neujahrsempfang der Rektorin der Universität Bielefeld am 17. Januar wurden Prof. Dr. med. Thorsten Kaiser, Chefarzt und Leiter des Instituts für Laboratoriums-medizin, Mikrobiologie und klinische Pathobiochemie und Dr. phil. nat. René Staritzbichler, Leiter für klinische Entscheidungsunterstützung und spektroskopische Medizin am Universi-tätsklinikum OWL der Universität Bielefeld mit dem renommierten Jörg Schwarzbich Inventor Award ausgezeichnet. Die beiden Mediziner erhielten den mit 40.000 Euro dotierten Preis für ihre wegweisende Entwicklung im Bereich der Labordiagnostik.

In ihrer Laudatio betonte Rektorin Professorin Dr. Angelika Epple die besondere Bedeutung der Arbeit von Thorsten Kaiser und René Staritzbichler: „Diese Innovation zeigt, wie Wissenschaft die Kraft besitzt, unser Leben nachhaltig zu verändern. Mit dem Zusammenspiel aus Künstlicher Intelligenz und intensiver Forschung wird hier ein Weg geebnet, der nicht nur die medizinische Diagnostik revolutioniert, sondern auch neue Maßstäbe für personalisierte Therapien setzt. Wir sind stolz, solch visionäre Arbeit an unserer Universität zu fördern“

Die Labordiagnostik ist ein zentraler Bestandteil der modernen Medizin, der entscheidende In-formationen für Diagnosen und Therapien liefert. Doch herkömmliche Verfahren sind oft auf-wendig, teuer und bergen Risiken, da sie nur spezifische, vorab definierte Biomarker messen und unbekannte Marker unentdeckt bleiben können. Hier setzt die Erfindung der beiden Mediziner an.

KI-gestützte Diagnostik ohne Reagenzien

Der “Spectimprover” ist ein neuartiges Diagnostiksystem, das mehrere Biomarker gleichzeitig messen kann, ohne auf Reagenzien angewiesen zu sein. Durch die Integration bioinformati-scher Algorithmen liefert das System nicht nur präzise Messergebnisse, sondern auch wertvolle Hinweise auf mögliche Erkrankungen oder medizinische Komplikationen. Da „Spectimprover“ ohne Reagenzien auskommt, reduziert er Kosten, schont Ressourcen und ermöglicht eine schnelle sowie umfassende Analyse von Proben wie Blut oder Urin.

Das Gerät nutzt die Ramanspektroskopie in Kombination mit Künstlicher Intelligenz, um die Analyse von Proben wie Blut oder Urin zu optimieren und dabei bislang unentdeckte Biomarker zu erfassen. Durch das Training der Künstlichen Intelligenz auf molekulare Marker werden die Ergebnisse mit jeder neuen Probe zudem weiter verbessert.

Was ist Ramanspektroskopie?

Die Ramanspektroskopie ist eine Methode, um die chemische Zusammensetzung und Struktur von Materialien zu untersuchen. Dabei wird das Material mit Laserlicht bestrahlt. Die Verände-rungen im Licht, die von den Molekülen der Probe ausgehen, liefern detaillierte Informationen über die Substanzen. Diese Technik wird unter anderem in der Medizin und der Materialfor-schung verwendet, da sie schnell, berührungslos und ohne chemische Zusätze funktioniert.

Der Weg zur praktischen Anwendung

Das Diagnostiksystem wird derzeit weiterentwickelt. Nach erfolgreichen wissenschaftlichen Studien und der Anmeldung eines europäischen Patents stehen nun die nächsten Schritte an: Weitere Patente werden angemeldet, und eine Ausgründung des Projekts wird geplant.

„Mit der Fördersumme möchten wir die Grundlage schaffen, um die Forschung unabhängig vo-ranzutreiben und nicht auf externe Geldgeber angewiesen zu sein. So können wir die Entwick-lung weiter intensivieren“, erläutert Professor Dr. med. Thorsten Kaiser die geplante Verwen-dung des Preises.

René Staritzbichler ergänzt: „Wir freuen uns über diesen Preis insbesondere deswegen, weil es sich um einen technologischen Fortschritt handelt, welcher nicht nur von akademischem Inte-resse ist, sondern vielen Menschen wirklich nutzen kann.“

Der Jörg Schwarzbich Inventor Award

Der Jörg Schwarzbich Inventor Award wird seit 2019 von der Universitätsgesellschaft Bielefeld (UGBi) und der Universität Bielefeld verliehen. Mit diesem Preis werden außergewöhnliche wis-senschaftliche Erfindungen ausgezeichnet, die das Potenzial haben, das Leben der Menschen nachhaltig zu verbessern. Die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 40.000 Euro dotiert ist, gehört zu den renommiertesten Ehrungen der Universität Bielefeld und würdigt Projekte, die so-wohl wissenschaftliche Exzellenz als auch praktische Anwendbarkeit vereinen.

Presseinformation der Universität Bielefeld

Unterstützung in allen Phasen der Krankheit
Klinikum kooperiert mit Krebsberatungsstelle

Die neue Krebsberatungsstelle im Gesundheitszentrum in Oerlinghausen bietet Betroffenen und Angehörigen ab sofort eine wichtige Anlaufstelle, die Beratung und Unterstützung in allen Phasen der Erkrankung ermöglicht. Mit vielfältigen Angeboten und einer engen Zusammenarbeit mit dem Onkologischen Zentrum des Klinikums Lippe sowie regionalen Akteuren soll den Betroffenen ein ganzheitliches Unterstützungsnetzwerk zur Verfügung gestellt werden.

Landrat Dr. Axel Lehmann hob bei der Eröffnung hervor, dass eine Krebsdiagnose das Leben tiefgreifend verändert und umfassende Unterstützung erfordert, um Hoffnung und Perspektiven zu geben. Beratungsgespräche können flexibel vereinbart werden – im Gesundheitszentrum, online oder sogar direkt bei den Betroffenen zuhause.

Die offizielle Eröffnung wurde von zahlreichen Akteuren begleitet, darunter Vertreter aus Politik, Verwaltung und dem Gesundheitssektor. Diese Kooperation unterstreicht die sektorenübergreifende Zusammenarbeit, die für die Krebsberatung und -unterstützung essenziell ist.

(v.v.l.) Landrat Dr. Axel Lehmann, Anja Ostrop, Rica Fricke (beide Ansprechpartnerinnen der Krebsberatungsstelle), Gesundheitsamtsleiterin Kerstin Ahaus, (h.v.l.) Verwaltungsvorständin Sabine Beine, Jens Lammers (Zentrumskoordinator Onkologisches Zentrum Klinikum Lippe), Marianne Petersmeier (Leiterin des Teams Gesundheitsplanung und -berichterstattung Kreis Lippe), Birgit Scheltmann (SPD-Kreistagsfraktion), Dr. Ahmad Bransi (Chefarzt Institut für Psychoonkologie Klinikum Lippe), Bürgermeister Dirk Becker, Prof. Dr. Frank Hartmann (Chefarzt Klinik für Hämatologie und Internistische Onkologie Klinikum Lippe) und Tirza Peuker (Leiterin Fachgebiet Gesundheitsverwaltung Kreis Lippe). © Kreis Lippe

Gäste aus BG Kliniken Berlin besuchen OP in Detmold

Der OP-Bereich ist das operative Herzstück eines Krankenhauses, in dem medizinische, organisatorische und logistische Prozesse reibungslos funktionieren müssen. Mit der Sanierung und dem Teilneubau des Zentral-OPs am Standort Detmold setzt das Klinikum Lippe neue Maßstäbe – und ist damit ein Vorbild für andere Krankenhäuser.

v.l.n.r.: Martin Wall, OP-Manager | Jan Schlepper – Klinikum Lippe | Daniel Rabe – HealthCompany Dresden | Birgit Kelle – Klinikum Lippe | Andreas Albert – BG Kliniken | Thomas Herden – Klinikum Lippe | Dr. Johannes Hütte – Klinikum Lippe

Am Dienstag, den 17. Dezember 2024, besuchte eine Delegation der BG Kliniken aus Berlin den Zentral-OP in Detmold, um sich von den technischen Innovationen und optimierten Abläufen ein Bild zu machen. Klar ist: Die Neuerungen kommen nicht nur den Patienten zugute, sondern auch den OP-Teams und dem gesamten Krankenhausbetrieb.

Effizient, präzise und zukunftsweisend

OP-Manager Martin Wall hebt hervor: „Effizienz, Präzision und Arbeitszufriedenheit steigen deutlich. Durch die intelligente Steuerung und den reibungslosen Ablauf der Materialversorgung können wir uns auf das Wesentliche konzentrieren – die bestmögliche Versorgung und Heilung der Patienten.“

Ein Beispiel für den Fortschritt: Fordert eine Operationstechnische Assistentin ein OP-Sieb – also die benötigten Instrumente und Hilfsmittel – per PC an, übernimmt ein Roboter den Auftrag. Innerhalb von nur zwei Minuten liefert er das Set direkt in den OP-Saal.

Technische Highlights

  • Automatisierte Materiallogistik: Roboter und digitale Steuerung sorgen für eine schnelle, passgenaue Materialbereitstellung – ohne Personalaufwand.
  • Optimierte Lagerung: Durch zentrales Bestellmanagement wird der Materialverbrauch optimiert, und Verfallsrisiken werden minimiert.
  • Reduktion der Rüstzeiten: OP-Material steht innerhalb von Minuten zur Verfügung, wodurch das Personal entlastet wird.
  • Nahtlose Integration: Ein 400 Meter langes Schienensystem transportiert benutzte Instrumente direkt in die Sterilisationsabteilung.
  • Schnelle Wege in die Pathologie: Auch während komplexer Operationen gelangen Proben innerhalb kürzester Zeit in die Pathologie zur Untersuchung.

Mit bis zu 900 Transportaufträgen täglich und einer vollautomatisierten, smarten OP-Logistik setzt das Klinikum Lippe einen neuen Standard in Sachen Effizienz und Digitalisierung.

Unsere Auszubildenden als Ausbildungsbotschafter ausgezeichnet

Im Campus Handwerk in Bielefeld sind 39 Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter sowie ihre Ausbildungsbetriebe von Carl-Christian Goll, Geschäftsführer Berufsbildung der Handwerkskammer, und Tuba Kantis, Projektverantwortliche, ausgezeichnet worden. Darunter auch das Klinikum Lippe und unsere Auszubildenden Marija Momcilovic und Vanessa Pennekamp, die beide am Klinikum Lippe ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau machen.

Als Ausbildungsbotschafterinnen teilen unsere Auszubildenden ihre Erfahrungen mit Schülerinnen und Schülern. Sie stellen nicht nur ihren Beruf vor, sondern vermitteln auch die Freude und die Möglichkeiten, die eine Ausbildung bietet. Carl-Christian Goll, Geschäftsführer Berufsbildung der Handwerkskammer, betonte bei der Übergabe der Urkunden: „Sie vermitteln Schülerinnen und Schülern ganz authentisch und auf Augenhöhe, wie Sie selbst ihren erfolgreichen Weg ins Handwerk gefunden haben“, lobte Carl-Christian Goll die Botschafterinnen und Botschafter bei der Übergabe der Urkunden.“

Das Projekt Ausbildungsbotschafter wird seit 2016 von der Handwerkskammer durchgeführt. Es ist Teil des landesweiten Programms „Kein Abschluss ohne Anschluss“ und wird durch die Landesregierung NRW sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt.

Wir sind stolz, Teil dieses bedeutenden Projekts zu sein, und freuen uns darüber, dass Marija Momcilovic und Vanessa Pennekamp als Ausbildungsbotschafterinnen sowohl die Pflege als auch unser Klinikum repräsentieren. Für ihr vorbildliches Engagement, mit dem sie jungen Menschen den Einstieg in die Berufswelt erleichtern, sprechen wir ihnen unseren herzlichen Dank aus.

Robotergestützte Chirurgie am Klinikum Lippe

Präzision und schnelle Genesung nach Bauchspeicheldrüsenoperationen

In der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie wurde bei einer 70-jährigen Patientin erfolgreich eine robotergestützte Operation an der Bauchspeicheldrüse durchgeführt. Grund für den Eingriff war eine seit langem bestehende Zyste am linken Ende der Bauchspeicheldrüse, die in den letzten Monaten schnell größer geworden war. Der Eingriff wurde mit einer minimalinvasiven Methode durchgeführt, bei welcher der DaVinci-Operationsroboter Unterstützung leistete. Dadurch konnten große Teile der Bauchspeicheldrüse erhalten bleiben.

v.l.n.r.: Oberarzt Dr. Fabian Nimczewski und Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, führen die robotergestützten Operationen an der Bauchspeicheldrüse am Klinikum Lippe durch.

Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner betont: „Je mehr gesunde Anteile wir von einem Organ erhalten können, desto weniger Einschränkungen ergeben sich in der Folge für den Patienten oder die Patientin. Im Falle der Operation an der Bauchspeicheldrüse kann es sein, dass die Patienten nach einer Operation einen Diabetes entwickeln, weil die Bauchspeicheldrüse das körpereigene Insulin nicht mehr oder nicht in ausreichendem Maße produzieren kann.“

Bei der robotischen Chirurgie handelt es sich um eine fortschrittliche Technik, bei der ein Operationsroboter als präzises Hilfsinstrument eingesetzt wird. Der Roboter führt keine eigenständigen Bewegungen aus – jede Handlung wird vom Chirurgen oder der Chirurgin gesteuert. Mithilfe einer zehnfach vergrößerten, dreidimensionalen Kameraansicht können Operateure mit höchster Genauigkeit arbeiten, wobei die Instrumente durch kleinste Schnitte in den Körper eingeführt werden.“

Höppner möchte die Robotik, die in seiner Klinik bereits Standard bei Krebsoperationen ist, auch für Operationen an der Bauchspeicheldrüse weiter etablieren. Er sagt dazu: „Unser Ziel ist es unseren Patienten schonendere und effektivere Behandlungsmethoden zu ermöglichen. Die robotische Chirurgie hat in den letzten Jahren in vielen Bereichen enorme Fortschritte erzielt. Operationen mit Einsatz des OP-Roboters, sind an unserer Klinik mittlerweile Standard bei vielen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse.“

Und wie geht es der Patientin heute? Nach der Operation ergab die Untersuchung der Zyste, dass diese als potenziell gefährlich einzustufen war und eine bösartige Entartung des Gewebes wahrscheinlich war. Mit der Operation konnte dieses Risiko vollständig beseitigt werden. Ein weiterer positiver Aspekt: Trotz der Entfernung von Bauchspeicheldrüsengewebe hat die Patientin keinen Diabetes entwickelt. Bereits am Tag nach der Operation konnte sie selbstständig aufstehen. Die kleinen Wunden, die weniger als einen Zentimeter groß sind, sorgen nicht nur für ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis, sondern auch für eine schnellere Heilung. Die Patientin war mit dem Verlauf der Behandlung sehr zufrieden. Im direkten Vergleich zur herkömmlichen Operationsmethode, die ihr Ehemann vor einigen Jahren durchlaufen hatte, hob sie die geringeren Schmerzen, die schnellere Erholung und die kleinere Narbenbildung hervor.

Das Team der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Lippe unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner und Dr. Fabian Nimczewski bietet Patientinnen und Patienten persönliche Beratung in einer Spezialsprechstunde an. Termine können telefonisch unter 05231 72-1151 vereinbart werden.

Landesförderung für Frauenmilchbank am Klinikum Lippe

Seit 2021 leistet das Klinikum Lippe Pionierarbeit mit der damals ersten Frauenmilchbank in Ostwestfalen-Lippe. Die Frauenmilchbank des Klinikums Lippe gehört zu den 18 Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen, die kürzlich vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) für eine Förderung ausgewählt wurden. Die bewilligte Fördersumme beträgt 23.000 Euro. Dank der Unterstützung kann das Klinikum Lippe sicherstellen, dass diese unverzichtbare Einrichtung nicht nur weiter betrieben, sondern auch verbessert und auf dem neuesten Stand der Technik gehalten wird.

Oecotrophologin Dr. rer. nat. Bettina Schlößer weiß: „Muttermilch ist optimal auf die Bedürfnisse von Neugeborenen abgestimmt. Sie liefert wertvolle Enzyme und Abwehrstoffe, die die Entwicklung fördern und vor schweren, mitunter lebensbedrohlichen Erkrankungen schützen. Wenn die Brust der eigenen Mutter keine oder nicht ausreichend Milch produziert, kann die Ernährung mit gespendeter Muttermilch aus der Frauenmilchbank – neben hochspezialisierter Medizin – überlebenswichtig sein.“

Der Begriff Muttermilch wird verwendet, wenn es sich um die Milch der Mutter für das eigene Kind handelt. Von Frauenmilch hingegen sprechen Experten, wenn Frauen Muttermilch spenden, die dann für fremde Kinder verwendet wird.

Die Frauenmilchbank am Klinikum Lippe kann Milch ausschließlich von gesunden Müttern mit ausreichender Milchbildung annehmen, die ihr Kind im Perinatalzentrum Lippe am Klinikstandort Detmold geboren haben. Jede gespendete Milch wird unter strengsten hygienischen und medizinischen Auflagen sorgfältig geprüft und aufbereitet.

Priv.-Doz. Dr. Marc Mendler, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, freut sich über die Förderung des MAGS: „Ein herzliches Dankeschön gilt dem Ministerium für die finanzielle Unterstützung, allen Familien für ihr Vertrauen in unsere Arbeit und den Müttern, die mit ihrer gespendeten Milch unseren Frühgeborenen den Start ins Leben erleichtern. Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft für die Kleinsten!“

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