| Universitätsklinik für Urologie

Die Universitätsklinik für Urologie bietet Ihnen das gesamte Spektrum der operativen und konservativen Urologie an. Weitere Schwerpunkte sind die Neurourologie und die Urogynäkologie. Wir setzen auf eine Symbiose aus bewährten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten mit modernen und innovativen Techniken. Wann immer möglich nutzen wir minimalinvasive Operationstechniken. Mit dem daVinci®-Operationssystem operieren wir computerassistiert auf neuestem technischen Niveau.

Wir bieten folgende Sprechstunden:

  • Urologische Onkologie
  • Steintherapie
  • Rekonstruktive Urologie, Kontinenz und Neurourologie
  • Minimalinvasives Roboterunterstütztes Operieren (DaVinci)
  • Privatsprechstunde

Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Telefon 05231 72-1491.

Für die Prästationäre Sprechstunde zur OP-Vorbereitung vereinbaren Sie bitte einen Termin unter Telefon 05231 72-5789.

| DIREKTOR

Univ.-Prof. Dr. med.
Karl-Dietrich Sievert

Klinikum Lippe
Universitätsklinik für Urologie
Sekretariat: Carolin Nagel
Telefon 05231 72-1491
Fax 05231 72-1476

Ewald Becker

Ewald Becker

Oberarzt
Dr. med.<br />Markus-Benedikt Berkel

Dr. med.
Markus-Benedikt Berkel

Oberarzt
Furat Abd Ali

Furat Abd Ali

Oberarzt
Dr. med.<br />Fried Schneider

Dr. med.
Fried Schneider

Funktionsoberarzt

| UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR UROLOGIE

Unsere Schwerpunkte

Jährlich führen wir rund 5.000 urologische Operationen durch. Wann immer möglich nutzen wir minimalinvasive Operationstechniken. Mit dem DaVinci(R)-Operationssystem operieren wir computerassistiert auf neuestem technischen Niveau. Bei aller Technik vergessen wir jedoch nicht, dass gerade im Bereich der Urologie ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient besonders wichtig ist.

Es ist immer noch ein Irrglaube, dass in einer urologischen Klinik ausschließlich Männer beziehungsweise solche mit Prostataerkrankungen behandelt werden. Unabhängig vom Geschlecht ist es die Aufgabe der Urologie, alle Erkrankungen von Harnleiter, Blase und der Genitalorgane zu therapieren. Hierzu gehören sowohl urologische Fehlbildungen als auch die Harninkontinenz der Frau oder die Behandlung von Nierensteinen.

Tumorchirurgische Eingriffe gehören zu den häufigsten Operationen unserer Klinik: beispielsweise bei Prostatakrebs, Harnblasenkrebs, Nieren- oder Hodenkrebs. In den Tumorkonferenzen erarbeiten wir für Sie eine persönliche maßgeschneiderte interdisziplinäre Behandlung, die nicht nur das Tumorstadium, sondern auch das Lebensalter und Ihre persönlichen Wünsche berücksichtigt.

Die sogenannte rekonstruktive Chirurgie nimmt in unserer Klinik ebenfalls einen großen Stellenwert ein. Hierzu zählen zum Beispiel die Harnleiterneuverpflanzungen in die Blase, Harnröhrenplastiken, die Sphinkter- und Schwellkörperprothetik, plastische Korrekturen am Nierenbecken oder die Korrektur von Penisverkrümmungen.

Behandlungsschwerpunkte

  • Diagnostik und Therapie von bösartigen Tumoren (Prostata, Harnblase, Niere, Hoden, etc.)
  • Gutartige Prostatavergrößerungen (alternative Verfahren)
  • Harninkontinenzdiagnostik, interdisziplinäre Beratung und spezielle operative Therapie für mehrfach voroperierte Fälle
  • Steintherapie (minimalinvasiv und flexibel)
  • Ambulante Operationen (Medicum)
  • Ambulante Samenleiterunterbindung in Lokalanästhesie
  • Mikrochirurgische Rekonstruktion der Samenleiter (Refertilisierung)
  • Plastische Korrektur von Penisverkrümmungen
  • Erektile Dysfunktion (Potenzstörung)
  • Schmerztherapie

Keine andere Krebsdiagnose trifft den Mann häufiger als das Prostatakarzinom. Inzwischen werden in Deutschland jährlich etwa 35.000 neue Prostatakarzinome diagnostiziert. So beängstigend die Diagnose auch sein mag, die Chancen auf eine Heilung sind sogar sehr groß, wenn das Karzinom noch auf die Prostata begrenzt ist. Derzeit sind zum Zeitpunkt der Diagnose über 90 Prozent der Betroffenen heilbar. Es lohnt sich also, am Früherkennungsprogramm teilzunehmen. Modernste Diagnostik mit dreidimensionaler Ultraschalldarstellung der Prostata sowie eine schmerzlose Gewebeprobeentnahme stehen zu Ihrer Verfügung.

Ist die Diagnose durch eine feingewebliche Untersuchung eindeutig gesichert, so stellt sich die Frage: Welche Behandlung ist für Sie am besten geeignet? Nur erfahrene Spezialisten können Sie individuell beraten, ob Operation, Bestrahlung, Seed-Implantation, medikamentöse Therapie oder lediglich ein beobachtendes, abwartendes Verhalten für Sie die günstigste Art der Behandlung darstellen und welche Vor- und Nachteile mit den einzelnen Behandlungsarten verbunden sein können. Von besonderer Bedeutung sind dabei Lebensalter, PSA-Wert (Prostata-Spezifisches-Antigen), Gleason-Score (Feingeweblich ermittelter Grad der Aggressivität des Tumors), das Tumorstadium und nicht zuletzt auch die Wünsche des betroffenen Patienten.

Diese individuelle Empfehlung wird für den einzelnen Patienten in Detmold in der wöchentlich stattfindenden Sitzung aus Spezialisten (Pathologe, Radiologe, Onkologe, Urologe) anhand der Untersuchungsbefunde erörtert und anschließend dem Patienten und dem behandelnden Kollegen mitgeteilt bzw. mit dem Patienten und seinen Angehörigen besprochen.

Bei der radikalen Prostatektomie wird die erkrankte Prostata vollständig entfernt. Mit äußerster Präzision – unter Verwendung des DaVinci OP-Robotiksystems mit zertifizierten Operateuren oder retropubisch offen unter Verwendung einer Lupenbrille – werden dabei die Schließmuskulatur (Kontinenz) wie auch in geeigneten Fällen wichtige Nervenbahnen (Potenz) geschont, so dass die Ergebnisse unseres Teams hinsichtlich der Kontinenz- und Potenzerhaltung eine besondere Expertise auch im internationalen Vergleich ausweisen. Die Klinik für Urologie ist international ausgezeichnetes Zentrum im Rahmen der PCO-Studie. Die hohe Präzision, mit der diese anspruchsvollen Eingriffe nur von den erfahrensten Operateuren ausgeführt werden, hat ermöglicht, dass der operative Blutverlust äußerst gering und Blutübertragungen deshalb nur in absoluten Ausnahmefällen erforderlich sind. Erfordert es die Situation kann diese Operation mit höchster Präzision offen unter zu Hilfenahme von Lupenbrillen operiert werden.

Als Alternativen zur radikalen Prostatektomie stehen die äußere Bestrahlung des Tumors mit einem Elektronenbeschleuniger zur Verfügung. Die optimale Betreuung unserer Patienten ist auch dadurch besonders gewährleistet, weil sich sowohl die Urologische Klinik in Detmold als auch die Strahlenklinik am Standort Lemgo und mehrere weitere Institute und Kliniken zum Prostatazentrum Lippe zusammen geschlossen haben.

Sie wollen mehr erfahren? Informieren Sie sich gern hier: Prostatazentrum Lippe

Das häufigste mit einem Blasenkarzinom verbundene Symptom ist eine Blutbeimengung im Urin, mit bloßem Auge oder nur unter dem Mikroskop sichtbar (sogenannte Makro- bzw. Mikrohämaturie). Auch entzündungsähnliche Zeichen wie Brennen in der Harnröhre und Blase oder ein anhaltendes, lästiges „Organgefühl“ können Hinweise auf ein Blasenkarzinom geben.

Der überwiegende Anteil der Blasentumoren ist nur auf die Schleimhaut, die Innenauskleidung der Blase, begrenzt. Diese „oberflächlichen“ Blasentumore können mit einer einfach durchzuführenden endoskopischen Resektion – auch im Wiederholungsfalle – beseitigt werden. Unser gewebeschonendes bipolares „plasmakinetisches“ Resektionssystem Olympus versiegelt dabei den Operationsbereich so zuverlässig, dass operativ bedingte Blutübertragungen extrem selten erforderlich sind. Dieser Eingriff wird in unserer Klinik jährlich etwa 400 Mal durchgeführt.

Bei den tiefen, in die Blasenwand vordringenden Tumoren, muss die Harnblase vollständig entfernt und durch Bildung einer neuen Blase aus Dünn- oder Dickdarm ersetzt werden (Neoblase). Auch diese große rekonstruktive Operation kann ind en meisten Fällen minimalinvasiv mit dem DaVinci-Verfahren ohne Bauchschnitt ausgeführt werden und ist wesentlich schonender vor allem für betagte Menschen. Da Schließmuskel und Harnröhre bei dieser Operation unangetastet bleiben, kann die Neoblase den Urin speichern und kontrolliert über die eigene Harnröhre entleeren. Die Patienten können so ein weitgehend normales Leben führen, am gesellschaftlichen Leben teilhaben und durchaus auch sportliche Aktivitäten entwickeln. In unserer Klinik sind inzwischen circa 500 Patienten mit einer Neoblase versorgt worden. In Fällen, in denen der Tumor zu nah an den Blasenauslass oder sogar in die Harnröhre vorgewachsen ist, bietet sich die Neoblase nicht an. In diesen Fällen muss eine „nasse“ Harnableitung (Conduit) angelegt werden.

Durch die Erfahrung der Operateure wird in entsprechenden Fällen die Operation mit dem DaVinci®-Operationssystem erfolgreich durchgeführt.

Ziel der operativen Versorgung ist möglichst, den kompletten Tumor und ggf. bereits vorliegende Tumorausbreitung (Lymphknoten) vollständig zu entfernen. Trotzdem kann es notwendig sein, dass eine vorherige oder anschließende (Chemo-)Therapie notwendig ist.

Die meisten Nierentumoren sind in frühen Stadien symptomlos. Häufig werden sie eher zufällig im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung oder Computertomographie des Bauchraumes entdeckt. Auch können Blutspuren im Urin unter anderem auf einen Nierentumor hinweisen.

Wann immer es die Größe und die Lage des Tumors es zulassen, werden die Nieren organerhaltend operiert. Bei größeren Tumoren muss allerdings radikaler operiert werden. Falls notwendig erfolgt eine medikamentöse Tumortherapie vor oder nach der Operation.

Bei Tumoren bis zu 5 cm Durchmesser besteht in vielen Fällen eine reelle Chance, nur den Tumor mit einem Mantel von gesundem Nierengewebe zu entfernen und die restliche Niere zu erhalten (Nierenteilresektion). Dabei wird die freigelegte Niere mit zerstoßenem sterilen Eis gekühlt (lokale Hypothermie), damit die Blutzufuhr vorübergehend unterbrochen werden kann. Gekühltes Gewebe benötigt bedeutend weniger Sauerstoff als körperwarmes. Unser Vorgehen ermöglicht sowohl die Schonung des Nierengewebes als auch eine blutungsfreie Übersicht zur sicheren Entfernung des Tumors „im Gesunden“. Diese organerhaltende Methode ist besonders dann von Bedeutung, wenn ohnehin nur (noch) eine Niere vorhanden ist.

Tumoren von größerem Ausmaß lassen sich meistens nur durch eine komplette Entfernung der tumortragenden Niere beseitigen (Tumornephrektomie). Wenn die Niere der Gegenseite gesund ist, bedeutet der einseitige Nierenverlust langfristig weder eine Einschränkung der Lebensqualität noch eine Reduzierung der Lebenszeit.

In einigen Fällen werden auch gutartige Nierentumore diagnostiziert, die entweder nur in regelmäßigen Abständen kontrolliert (sog. Angiomyolipome) oder durch eine Nierenteilresektion (Onkozytome) entfernt werden sollten. Nierenzysten sind angeborene flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, die in der Regel keiner Behandlung bedürfen, solange sie keine Beschwerden verursachen.

Viele Männer sind mit zunehmendem Alter von einer Vergrößerung der Prostata-Innendrüsen betroffen. Symptome dieser auch Benigne Prostatahyperplasie (BPH) genannten Erkrankung reichen von gehäuft auftretendem Harndrang (auch nachts), über einen abgeschwächten Harnstrahl bis hin zum kompletten Harnverhalt. Unsere Klinik bietet neben den klassischen offenen Verfahren alle minimalinvasiven Operationsmethoden: bipolare Resektion mit dem plasmakinetischen System, Vaporisation, Laserkoagulation und als nichtoperative Alternative Prostatastents in Lokalanästhesie.

Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten betreffen in erster Linie die frühen Stadien der Erkrankung, wenn nach dem Wasserlassen noch keine wesentliche Restharnmenge in der Blase verbleibt. Der Restharn lässt sich leicht in einer Ultraschalluntersuchung feststellen. Die Medikamente bewirken eine Milderung der lästigen Symptome.

Bei höheren Restharnwerten kommen dagegen nur operative Lösungen in Betracht.

In den letzten Jahren wurden die Behandlungsoptionen zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung erweitert. So können für jüngere Patienten, welche die medikamentöse Behandlung nicht vertragen (Nebenwirkungen) oder hierdurch keine entsprechende Effektivität erfahren, neue minimalinvasive Verfahren angeboten werden (UroLift® Teleflex, Rezum® Boston Scientific), bei denen Inkontinenz oder auch Ejakulations-Probleme nahezu ausgeschlossen werden können. Mitarbeiter unserer Klinik waren an den größten europäischen Studien zu dieser Thematik beteiligt.

Bei der endoskopischen Behandlung mit dem gewebsschonenden bipolaren plasmakinetischen Resektionssystem (Olympus) wird die vergrößerte Prostata von innen her ausgehöhlt, um die eingeengte Harnröhre zu erweitern und einen normalen Harnfluss mit vollständiger Blasenentleerung wieder zu ermöglichen. Das Olympus-System versiegelt dabei den Operationsbereich so zuverlässig, dass operativ bedingte Blutübertragungen extrem selten erforderlich sind. Dieser auch als „Gold-Standard“ bezeichnete Prostata-Eingriff dauert circa 30 bis 60 Minuten und wird in unserer Klinik jährlich circa 280 Mal durchgeführt. Ein Blasenkatheter wird in der Regel nach zwei Tagen entfernt.

Bei besonders großen Prostata-Innendrüsen würden Narkose und Operation unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb ist es in diesen Fällen sinnvoller, die Ausschälung über einen Unterbauchschnitt durchzuführen. Der Krankenhausaufenthalt dauert circa ein bis zwei Tage länger als bei der endoskopischen Operation. In besonderen Fällen kann diese Operation auch mit dem „Roboter-System“ DaVinci® durchgeführt werden.

Für Patienten mit besonders schweren Begleiterkrankungen und erhöhtem Narkoserisiko steht als Alternative zur Operation bzw. zum Dauerkatheter eine von unserer Klinik mitentwickelte „Urologische Spirale“ zur Verfügung (circa 50 Eingriffe pro Jahr). Die Spirale wird in lokaler Anästhesie endoskopisch eingebracht. Sie weitet die prostatische Harnröhre auf und ermöglicht wieder eine normale Blasenentleerung. Die Spirale muss jährlich gewechselt werden.

Es kann in besonderen Fällen die Einlage eines Bauchdeckenkatheters sinnvoll sein. Entweder damit sich nach der operativen Prostataoperation die Harnblase erholen kann oder wenn eine Operation aufgrund der allgemeinen Situation nicht durchgeführt werden soll oder kann.

Für die Behandlung der Blasenentleerungsstörung stand in der Vergangenheit neben der medikamentösen Therapie nur die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) und die Prostataentfernung über einen Bauchschnitt zur Verfügung. Dieses hat sich heute grundsätzlich geändert: Neben den minimalinvasiven Verfahren (UroLift, iTIND und Rezum) haben sich weitere Verfahren (Aquablation, transurethrale Adenomenukleation und die Roboter assistierte Adenomektomie) etabliert, die auf die individuellen Patientenbedürfnisse angepasst werden.

Mehr als 500 Millionen Männer weltweit sind von gutartiger Prostatahyperplasie betroffen. Für diese Patienten stehen zwar von Medikamenten bis hin zu größeren chirurgischen Eingriffen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, bisher umfasste das Behandlungskontinuum, aber noch keine weniger invasive Option.

iTind

Bei der iTind-Therapie wird ein sich expandierender Netinol-Draht-“Käfig“ in Narkose für einige Tage in die prostatische Harnröhre eingelegt. Durch die präzise Positionierung unter Sicht wird in der Folgezeit durch sanften Druck auf das Gewebe und lokalisierte Ischämie erzielt. Durch das iTind-Verfahren verändert sich das Gewebe der prostatischen Harnröhre und des Blasenhalses. Nach 5 bis 7 Tagen wird das iTind-Gerät entfernt, sodass nichts zurückbleibt.

Rezum

Bei der Wasserdampfablation (Rezum) wird über die Harnröhre ein Gerät bis zur Prostata eingeführt, das sterilen Wasserdampf mit einer Temperatur von 103 Grad Celsius abgibt. Die thermische Energie verändert das Prostatagewebe, so dass das Prostatagewebe in unmittelbarer Umgebung zur eingebrachten Nadel in einer Narbe resultiert.

UroLift

Die Behandlung mit dem UroLift®-System der Firma Teleflex erfolgt in der Regel einmalig und verschafft Männern mit Symptomen einer Prostatavergrößerung rasche Linderung und Genesung. Sie unterbricht den Zyklus von Medikamenten und Medikamentenwirkungen, ohne die Risiken eines herkömmlichen chirurgischen Eingriffs. Ziel der Behandlung mit dem UroLift®-System ist es, die Symptome zu lindern, damit ein normales Leben möglich ist.

Das Verfahren wird seit 2018 in unserer Universitätsklinik für Urologie unter Vollnarkose oder mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Patienten gehen in der Regel nach kurzer Zeit ohne Katheter nach Hause und erfahren eine rasche Verbesserung ihrer Symptome und baldige Genesung nahezu ohne bekannte Komplikationen.

Die BPH-Behandlung mit UroLift® nutzt einen bahnbrechenden Ansatz, bei dem das vergrößerte Prostatagewebe angehoben und so zur Seite gehalten wird, dass dieses die Harnröhre nicht mehr blockiert. Die Behandlung erfordert keine Dauermedikation, keinerlei Schnitte, Erhitzung oder Entfernung von Prostatagewebe. Die Behandlung mit dem UroLift®-System dauert in der Regel wenige Minuten und schließt zukünftige Behandlungen mit einem UroLift®-System, einem Laser- oder TURP-Verfahren nicht aus.

Aquablation

Die Aquablation-Therapie ist eine sichere und wirksame Behandlung für Patienten, die an Symptomen des unteren Harntrakts (LUTS) aufgrund von BPH leiden. Sie kann bei Prostatae jeder Größe und Form durchgeführt werden. Bei diesem resektiven Verfahren wird das Prostatagewebe, das die Symptome verursacht, über die Harnröhre entfernt. Es ist das einzige robotergesteuerte Verfahren, unter Einsatz eines hitzefreien Wasserstrahls zur Entfernung von Prostatagewebe. Dieses über eine Optik (Kamera) in Kombination mit Ultraschallbildgebung macht die Aquablation-Therapie präzise, konsistent und planbar. Sie verschafft langfristige Linderung, unabhängig von der Prostatagröße.

Durch das robotergestützte Verfahren wird Prostatagewebe mit der Kraft des Wassers entfernt. Die Behandlung erfolgt stationär in Narkose in der Regel in weniger als einer Stunde. Da jede Prostata in ihrer Größe und Form einzigartig ist, wird im Rahmen des Eingriffs die Prostata zuerst kartografisch dargestellt, um festzulegen welche Teile der Prostata zu entfernen und welche zu schützen sind. Hierbei wird angestrebt, die Teile der Prostata zu umgehen, deren Entfernung irreversible Komplikationen wie Errektionsstörungen, Ejakulationsstörungen und Inkontinenz verursacht. Anschließend wird das kartierte Prostatagewebe mit einem robotergestützten, hitzefreien Wasserstrahl entfernt. Die Robotertechnik stellt sicher, dass das Prostatagewebe genau, gleichmäßig und wie geplant entfernt wird. Dieser Schritt kann jederzeit durch den Operateur beeinflusst oder wenn notwendig auch gestoppt werden. Im Anschluss an die Aquablation erfolgt eine minimale Kauterisation (Verschweißen von Gefäßen) um mögliche Blutungen zu vermeiden.

Weitere Informationen zur Aquablation finden Sie auch auf der Internetseite der PROCEPT BioRobotics Corporation.

Zur Behandlung von Nieren-, Harnleiter- oder Blasensteinen stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. In einigen Fällen kommt auch eine Kombination der nachfolgend dargestellten Verfahren in Betracht.

Kleine bis mittelgroße Nierensteine lassen sich in der Regel durch die sogenannte „berührungsfreie“ ultraschall-gesteuerte Steinzertrümmerung von außen (extrakorporale Stoßwellenlithotrypsie-ESWL) zu kleinsten, bis zu sandkorngroßen Bruchstücken auflösen, die dann auf natürlichem Wege ausgeschieden werden. Eine Narkose ist hierzu nicht erforderlich. In bestimmten Fällen erweist sich die Einlage einer sogenannten Harnleiterschiene in Narkose als ratsam, um den Abgang der Bruchstücke schmerzfrei zu gestalten.

Bei größeren Steinen müsste die Stoßwellenlithotrypsie oft in mehreren Sitzungen mit längeren Phasen der Steinausschwemmung in Kauf genommen werden. Deshalb entfernen wir diese Steine sinnvoller durch einen besonders schonenden, minimalinvasiven Eingriff, bei dem ultraschall-gesteuert ein Punktionskanal durch die Haut zur Niere gelegt und die Steine durch ein Endoskop aufgelöst und entfernt werden (Perkutane Litholapaxie).

Kleinere Steine, die in den Harnleiter eingetreten sind, lösen meistens eine schmerzhafte Kolik aus. Deshalb ist es unser vorrangiges Ziel, Sie durch Medikamentengabe von Ihren Schmerzen zu befreien. Sollte der Stein danach nicht spontan abgehen, kann man die gestaute Niere entlasten, indem ein feines Plastikröhrchen (Schiene) in den Harnleiter eingelegt oder der Stein direkt endoskopisch entfernt wird.

Neben der Abklärung von steinbildenden Ursachen erhalten Sie während des Krankenhausaufenthalts Verhaltenshinweise zur Vermeidung einer erneuten Steinbildung. Das Auftreten von Blasensteinen ist in der Regel durch ein Abflusshindernis (Prostatavergrößerung, Harnröhrenenge) verursacht. Die alleinige endoskopische Entfernung des Blasensteins ist zwar möglich, sinnvoll ist jedoch eine gleichzeitige Beseitigung der verursachenden Störung.

Verengungen der Harnröhre (Urethrastenosen) treten nach Entzündungen, Verletzungen, Katheterbehandlungen oder auch operativen Eingriffen auf. Betroffen sind überwiegend Männer. Häufige Symptome sind ein abgeschwächter Harnstrahl, häufiger Harndrang, Blasenentzündungen, unvollständige Blasenentleerung sowie unangenehme Missempfindungen in der Harnröhre.

Eine Röntgendarstellung der Harnröhre gibt wichtige Informationen über die für eine operative Behandlung wichtige Lokalisation und Ausdehnung einer Harnröhrenenge. Mit einer Harnflussmessung (Uroflow) lässt sich exakt der Grad der Entleerungsstörung bestimmen, während eine Restharnmessung die Beeinträchtigung der Blasenfunktion darstellt.

Kurzstreckige Harnröhrenengen (bis 1 cm) werden durch eine Schlitzung der Enge unter endoskopischer Beobachtung gespalten. Allerdings ist die Rückfallquote relativ hoch, weil sich einmal gebildete Narben oft wieder zusammenziehen. Bei einem Rückfall sollten andere, allerdings auch etwas aufwändigere Verfahren in Betracht gezogen werden.

Ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit besteht in der operativen Behandlung von wiederholt aufgetretenen Harnröhrenengen (Rückfall- oder Rezidivstenosen), aber auch bei langstreckigen, also ausgedehnteren Harnröhrenengen. In diesen Fällen reicht eine wie zuvor beschriebene erneute Schlitzung nicht aus, weil prinzipiell mit einem weiteren Rückfall gerechnet werden muss. In solchen Fällen sind völlig andere Behandlungsprinzipien erfolgreich. Ein sehr erfolgreiches Verfahren besteht in der operativen Entfernung des gesamten engen und vernarbten Harnröhrenabschnitts, wobei anschließend die „gesunden“ Schnittränder der Harnröhre in mikrochirurgischer Nahttechnik wieder miteinander verbunden werden (sogenannte Segmentresektion und End-zu-End-Anastomose). Nach 10 bis 14 Tagen wird so wieder eine normale, unbehinderte Blasenentleerung möglich.

Bei ausgedehnteren, langstreckigen Harnröhrenengen (mehr als 20 mm) wird der verengte Bereich nicht entfernt, sondern längs aufgetrennt und durch körpereigenes Gewebe (Vorhaut, Penishaut, Mundschleimhaut etc.) erweitert (Onlay-Plastik). Auch bei dieser Operationstechnik ist nach 10 bis 14 Tagen eine normale, ungehinderte Blasenentleerung zu erwarten.

Nach vorheriger Untersuchung und Aufklärung über den in Lokalanästhesie durchgeführten ambulant-operativen Eingriff stimmen wir mit Ihnen einen OP-Termin ab, gern an einem Freitag, so dass Sie das darauf folgende Wochenende zu Ihrer Erholung und Entspannung nutzen können.

In der Regel werden die Kosten für diesen Eingriff von den Krankenkassen nicht erstattet. Eine Information über die Höhe der zu erwartenden Kosten erhalten Sie über das Sekretariat der Urologischen Klinik.

Veränderungen der persönlichen Lebensumstände (eine neue Partnerschaft, der Verlust eines Kindes oder günstigere familiäre Bedingungen) lassen bei inzwischen fast 10 Prozent der sterilisierten Männer und ihren Partnerinnen einen erneuten Kinderwunsch entstehen. Der Erfolg eines solchen unter einem Operations-Mikroskop bei bis zu 20-facher Vergrößerung vorgenommenen Eingriffs hängt im wesentlichen von der Dauer der voraufgegangenen Sterilität ab. Der ambulante Eingriff wird in Vollnarkose vorgenommen, um jede unter dem Mikroskop störende Bewegung auszuschalten.

In der Regel werden die Kosten für diesen Eingriff von den Krankenkassen nicht erstattet. Eine Information über die Höhe der zu erwartenden Kosten erhalten Sie über das Sekretariat der Urologischen Klinik.

Verkrümmungen des Penisschaftes sind selten angeboren, meistens jedoch erworben im Laufe des Lebens durch eine verhärtet tastbare Bindegewebsvermehrung (Induratio Penis Plastika – IPP ), deren Ursachen weitgehend unbekannt sind. Der Bindegewebsvermehrung fehlt es an Elastizität, so dass der Penis bei einer Erektion zur erkrankten Seite hin abknickt. Solange noch Schmerzen vorhanden sind, ist der Prozess der Bindegewebsvermehrung noch nicht zum Stillstand gekommen. Eine operative Korrektur der Verkrümmung sollte deshalb erst nach Erreichen einer stabilen Phase (ohne Schmerzen) vorgenommen werden. Die plastische Operation nach NESBIT zielt darauf ab, die nicht erkrankte Seite des Penis um einige Millimeter zu verkürzen um so die gerade Ausrichtung im erigierten Zustand wiederherzustellen. Der stationäre Krankenhausaufenthalt dauert ca. 2-4 Tage.

Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

NeuroUrologie ist ein relativ junges und dynamisches Spezialgebiet der Urologie mit raschem Erkenntniszuwachs und enormem Behandlungserfolgen. Die Neurologie beschäftigt sich mit Erkrankungen der unteren Harntrakts und Geschlechtsorgane nach Schädigung der sie versorgenden Nerven. Ursprünglich entwickelte sich Spezialgebiet im Bereich der Versorgung und Rehabilitation querschnittverletzter Patienten und hat somit Modellcharakter.

Die NeuroUrologie behandelt Funktionsstörungen von Harnblase, Schließmuskel, Sexualität und Beckenboden.

Aufgrund der individualisierten Therapie sind nach entsprechender Abklärung spezialisierte Untersuchungen notwendig.

Gespräch

Aufgrund von langen bestehenden Beschwerden(Symptomen) bedarf es oftmals eines längeren ausführlichen Gespräches zum gegenseitigen Kennenlernen und Aufbau einer Vertrauensbasis. Dieses Gespräch ist die Grundlage für entsprechende weitere Diagnostik und resultierende Therapie.

Miktionstagebuch

Mit dem Miktionstagebuch werden über einen Zeitraum von 3 Tagen neben der Trinkmenge, die Urinmenge, das Miktionsverhalten sowie der Gebrauch von Vorlagen aber auch mögliche Schmerzen in der dem Patienten gewohnter Umgebung dokumentiert werden. Diese Befunderhebung bildet auch die Grundlage der späteren erfolgreichen Therapieevaluation.

Urinuntersuchung

Die Urinuntersuchung ist eine einfache Möglichkeit, Erkrankungen wie eine Harnblasenentzündung auszuschließen, aber auch möglicherweise Erkrankungen wie eine Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) oder auch einen Blasentumor zu erkennen.

Klinische/körperliche Untersuchung

Die klinische Untersuchungen dienen der Befunderhebung und zum Erkennen krankhafter Veränderungen. Dazu gehören Untersuchungen von Unterbauch, Genitalbereich, Enddarm (Prostata beim Mann) und bei der Frau die vaginale Inspektion (Descensus, Beckenbodenprolaps (POP)).

Harnstrahlenmessung (UroFlow)

Auf einer speziellen Toilette kann der Harnstrahl mit einem besonderen Gerät gemessen werden. Anschließend wird entweder über Ultraschall oder mit einem Katheter der verbliebene Restharn (RH) in der Harnblase bestimmt. Die Harnstrahlenmessung und die RH-Bestimmung sind wichtige Befunde zu Beurteilung der Miktion.

Ultraschalluntersuchung (Sono)

Die Sonographie ermöglicht die Beurteilung von Nieren, Harnblase, Prostata, Harnröhre, Penis, Hoden/Nebenhoden und des verbliebenen Harn in der Harnblase.

Harnröhren- und Blasenspiegelung

Nach Applikation eines lokalen Betäubungs- und Gleitmittels kann durch die Harnröhre mittels eines optischen Gerätes die Harnröhre und die Harnblase untersucht werden. Auf diesem Weg können Narben, Tumoren und andere Veränderungen, aber auch Steine in der Harnblase diagnostiziert werden. Gleichzeitig wird beim Mann die prostatischen Harnröhre beurteilt (Prostatavergrößerung). Ein wichtiger Aspekt im Rahmen dieser Untersuchung ist der Harnblasenverschlussmuskel (Sphinkter). Die Untersuchung kann vom Patienten, wenn gewünscht, auf dem Bildschirm mitverfolgt werden. Durch die lokale Betäubung verursacht die Untersuchung nicht mehr Beschwerden als die Einlage eines Katheters.

Urodynamische Untersuchung

Mit der Urodynamik wird in zeitgeraffter Form die Harnblasenfüllung und die sich anschließende Harnblasenentleerung mit entsprechenden Messkathetern (über die Harnröhre in Blase und über den Enddarm) registriert und aufgezeichnet. Diese Untersuchung gibt Aufschluss über die Funktion des unteren Harntrakts. Bei entsprechender Fragestellung wird die Untersuchung mit Kontrastmittel durchgeführt. So können mittels Röntgenuntersuchung gleichzeitig die Blase und gegebenenfalls entsprechende Veränderungen sichtbar gemacht werden (Reflux, Harnblasenabsenkung, Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie (DSD) und anderes).

Behandlung/Therapie

Medikamente
Beckenbodentherapie
Neuromodulation Interstim® Medtronic™ (PNE, SNM) Stimwave™ (SNM, CTNM)
Botulinumtoxin A (Botox®)
Operative Versorgung
Belastungsharninkontinenz:

Band-Operation für Frau und Mann
Künstlicher Verschlussmuskel (AMS800™ BostonScientific™, Victo™/Vico+™ Promedon™)
Rekonstruktion des Beckenbodens bei Beckenbodenprolaps (POP)
Anatomische Rekonstruktion
Sakrale Kolposuspension Mininetze
Prostataoperationen:
Gutartige Prostatavergrößerung: Minimalinvasive Verfahren (Rezum™ Boston Scientific, UroLift™ Teleflex) Transurethrale Prostata Resektion (TURP), roboterassistierte Ademonektomie und alle klassischen offenen Verfahren (Freyer/Milin)
Bösartige Prostatavergrößerung (Prostatakrebs):offene und roboterassistierte radikale Prostatektomie
Harnblasenoperationen:
Bei unklaren Veränderungen in der Harnblase kann durch einen entsprechendes Instrument, das über die Harnröhre eingeführt wird, diese Veränderung mit Hochfrequenzstrom herausgeschnitten werden (transurethrale Resektion der Harnblase (TURB, Bipolare Technik-photodynamische Diagnostik). Nach entsprechender mikroskopische Beurteilung wird das weitere Procedere besprochen.
Harnblasensteinentfernung:
Sollte der Blasenauslass verengt sein und sich Restharn bilden, können Blasensteine entstehen. Diese Steine müssen entweder über die Harnröhre oder über einen kleinen Bauchschnitt (Sectio Alta) entfernt werden. Zusätzlich bedarf es der Korrektur des Blasenauslasses (Blasenhalsinzision, TURP oder eines anderem Eingriffs durch die Harnröhre).
Blasenaugmentation:
Ist die Harnblase zu klein. kann sie gegebenenfalls durch Darm vergrößert werden (Augmentation). Dieser Eingriff ist nur noch selten notwendig, da oftmals ein ähnlicher Effekt mit Botulinumtoxin A (Botox™)erreicht werden kann.
Harnblasenentfernung mit innerer und äußerer Harnableitung:
Als Ultima Ratio Kann es sein, dass die Harnblasenentfernung empfohlen wird. Sollte dieses notwendig sein, kann eine Ileum-Neo-Blase (Konstrukt aus Dünndarm) geformt werden, die an den Verschlussmuskel angesetzt wird und so die Speicherung und Entleerung dieser Neo-Blase auf natürlichem Wege angestrebt werden. Sollte das Verfahren der Bildung einer Neo- Blase nicht möglich sein, kann versucht werden, eine Harnableitung über die Bauchwand zu erzielen (Harnleiter werden in ein Stück Dünndarm eingesetzt, das dann an der Bauchwand ausgeleitet wird (Ileum-Conduit)). Der Urin wird in einem aufgeklebten Beutelsystem aufgefangen.

  • Prostatazentrum
  • Tumorchirurgie
  • Plastisch-rekonstruktive Eingriffe an Niere, Harnwegen und Harnblase
  • Urogynäkologie
  • Diagnostik und Therapie von Urolithiasis
  • Schmerztherapie
  • Minimalinvasive laparoskopische Operationen
  • Diagnostik und Therapie von sonstigen Krankheiten der Niere und des Ureters
  • Minimalinvasive endoskopische Operationen
  • Inkontinenzchirurgie
  • Diagnostik und Therapie von Krankheiten der männlichen Genitalorgane
  • Urodynamik/Urologische Funktionsdiagnostik
  • Diagnostik und Therapie von Niereninsuffizienz
  • Diagnostik und Therapie von sonstigen Krankheiten des Urogenitalsystems
  • Diagnostik und Therapie von sonstigen Krankheiten des Harnsystems
  • Diagnostik und Therapie von tubulointerstitiellen Nierenkrankheiten
  • Photodynamische Diagnostik
  • Bipolare Resektionen
  • Vaporisation unter Antikoagulation
  • Lokale Chemotherapie (HIVEC)
  • Neuro-Urologie
  • Andrologie
  • Mikrochirurgie
  • Spezialsprechstunde

Bei laparoskopischen Operationen wird über kleinste Zugänge (5-10 mm große Löcher) eine entsprechende Operation durchgeführt. Über diese Löcher werden neben einer Kamera spezielle Instrumente in das Operationsfeld eingebracht. Die Kamera überträgt ein Bild vom Operationsgebiet in 10-20 fache Vergrößerung. Somit kann das Operationsteam die Operation mit größter Präzision und mit geringstem Blutverlust durchführen. Es werden Operationen an der Nieren, dem Harnleiter, den Lymphknoten, der Prostata und im Bereich der konstruktiven Urologie hoch effektiv durchgeführt.

Neben der klassischen Laparoskopie verfügt die Abteilung seit April 2018 über ein DaVinci Xi™, Intuitive™-Operationssystem. Mit dem DaVinci™ Operationssystem können minimal invasive und sehr komplexe Operationen mit einer einzigartigen Präzision durchgeführt werden. Die Vorteile des robotischen Operierens für den Patienten sind an erster Stelle die kaum sichtbaren kleinen Narben. Der Krankenhausaufenthalt wird verkürzt und der Patient erholt sich in der Regel wesentlich schneller. Wenn das laparoskopische Verfahren eingesetzt werden kann, kann in der Tumorchirurgie wie auch in der rekonstruktiven Urologie ein gleichwertige Operationsresultat erzielt werden.

Niere

Komplette Entfernung der Niere und ggf. Harnleiter (große Tumore oder Funktionslosigkeit)
Teilweise Entfernung der Niere

Nierenbeckenabgangsenge

Rekonstruktion des Übergangs zwischen dem Hohlsystem der Niere in den ableitenden Harnleiter (Nierenbeckenplastik)

Harnleiterneueeinpflanzung

Bei Veränderungen (Narben, Reflux) der Einmündung des Harnleiters in die Harnblase kann es notwendig sein, dass der Harnleiter neu in die Harnblase implantiert werden muss.

Harnblasenentfernung

Als Ultima Ratio kann es sein, dass eine Harnblasenentfernung empfohlen wird. Sollte dieses notwendig sein, kann eine Ileum-Neo-Blase (Konstrukt aus Dünndarm) gebildet werden. Sollte sich das Verfahren in der Neo- Blase nicht anbieten, besteht die Möglichkeit eine Harnableitung über die Bauchwand zu erzielen (Ileum-Conduit). Der Urin wird in einem aufgeklebten Beutelsystem aufgefangen. Sollte sich dieses als Schlüssellochoperation anbieten, wird diese Operation mit dem DaVinci Xi™, Intuitive™, durchgeführt.

Prostataentfernung

Das Prostatakarzinom kann über einen minimalinvasiven laparoskopischen Zugang (DaVinci™) operiert werden. Hierdurch kann für die Patienten der Blutverlust minimiert und die postoperative Erholungsphase verkürzt werden. In der Regel wird die Wiederaufnahme des gewohnten Lebens schneller erreicht.

Beckenbodenrekonstruktion

Absenkungen des Beckenbodens (z.B. nach Geburten) können zu Veränderungen führen, die durch eine konstruktive Operation wiederhergestellt werden können. Oftmals sind hier bandartige Strukturen zerrissen, die durch eine entsprechende Fixierung (Sakrocolpopexie) repariert werden.

Lymphknotenoperationen (retroperitoneal, inguinal)

Aus diagnostischen Gründen und zur besseren Einschätzung eines Tumorgeschehens kann es notwendig sein, dass aus dem Bauchraum Lymphknoten entfernt werden müssen. In der Vergangenheit wurde diese Operation in erster Linie durch einen sogenannten Großen Bauchschnitt durchgeführt. Mit der Laparoskopie, ggf. mit dem DaVinci™-System, kann dieser Eingriff minimalinvasiv erfolgen, so dass der Patient bereits nach wenigen Tagen entweder entlassen oder früher weitertherapiert werden kann. Zusätzlich sind bekannte Komplikationen, wie Blutungen und Lymphflüssigkeitaustritt wesentlich seltener.

Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes und wird jährlich bei rund 33.000 Männern neu diagnostiziert. Die Heilungschancen hängen neben einer möglichst frühzeitigen Diagnose auch von einem optimal abgestimmten Therapiekonzept ab. Hier liegt der entscheidende Vorteil der interdisziplinären Zusammenarbeit von erfahrenen Spezialisten im Prostatazentrum Lippe. Neben Urologen arbeiten Strahlen- und Nuklearmediziner, Onkologen sowie Pathologen fachübergreifend zusammen. Eingebunden sind auch niedergelassene Ärzte, Pflegedienste und Physiotherapeuten.

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Die Universitätsklinik für Urologie leitet das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Uroonkologische Zentrum Lippe.

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In den vergangenen Jahren hat sich unsere Klinik verstärkt der Blasenschwäche und Senkungszuständen des Beckenbodens angenommen – auch heutzutage noch Tabuthemen. Dabei ist Inkontinenz eine Volkskrankheit, in der Altersgruppe der über 60-Jährigen leiden fast die Hälfte aller Frauen und ein Viertel aller Männer daran. Betroffene Patienten meiden nicht nur häufige ihre bisherigen sozialen Kontakte, sondern fühlen sich auch zunehmend eingeschränkt in ihrem alltäglichen Leben. Das muss nicht sein.

Nach sorgfältiger Analyse der Inkontinenzursache und Besprechung in der interdisziplinären Beckenbodenkonferenz stehen konservative wie auch operative Verfahren für Frauen und Männer gleichermaßen zur Auswahl. Die Behebung einer Belastungsinkontinenz, einer Dranginkontinenz, die Behandlung der Beckenbodensenkung (Genitalprolaps) der Frau sowie die Therapie der postoperativen Harninkontinenz des Mannes aller Grade mit Hilfe von Beckenboden unterstützenden Bändern und Netzen bis hin zum künstlichen Schließmuskel werden angeboten. Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Salvage Inkontinenz Therapie mehrfach voroperierter oder „aufgegebener“ Fälle durch Urethrolysen mit Schwenklappenplastiken dar.

Die Universitätsklinik für Urologie ist Hauptkooperationspartner des Zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentrums Lippe und damit Beratungsstelle der Deutschen Kontinenzgesellschaft. Wir haben die nötigen Voraussetzungen geschaffen, um den Betroffenen helfen zu können.

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| UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR UROLOGIE

Roboterassistierte Chirurgie / daVinci®-Operationssystem

DaVinci wird in der Universitätsklinik für Urologie insbesondere für Operationen zur totalen Prostataentfernung bei Prostatakrebs genutzt. Bei diesen Operationen steht neben der vollständigen Entfernung des Tumors die Erhaltung von wichtigen Funktionen von Nerven und Muskeln für Kontinenz und Potenz im Vordergrund. Mit dem computergesteuerten daVinci®-Operationssystem werden Nerven und Muskeln optimal erkannt. Somit wird das Verletzungsrisiko dieser sensiblen Strukturen minimiert.  Der Operateur steuert über eine Konsole die Instrumente millimetergenau und zitterfrei. Durch ein etwa zehnfach vergrößertes dreidimensionales Bild kann jede kleine Gewebestruktur genau erkannt werden. Dadurch bietet dieses Verfahren der minimalinvasiven, bildgestützten Präzisionschirurgie viele Vorteile für den Operateur und die Patienten.

Die Urologen profitieren von überlegener Visualisierung, verbesserter Geschicklichkeit, größerer Genauigkeit und ergonomischem Komfort. Für die Patienten bedeutet dies neben den Vorteilen der präziseren Operation eine deutlich reduzierte Narbenbildung und eine geringere Komplikationsrate sowie eine kürzere Genesungszeit. Das daVinciR-Operationssystem ist ein modernes Werkzeug des Chirurgen, das ihm hilft, besser zu sehen und präziser zu arbeiten, ihn in seinem Wissen und Können unterstützt, aber keinesfalls ersetzt.

Noch während der Operation wird die entfernte Prostata an den Schnitträndern durch den Pathologen des Klinikums auf Tumorzellen untersucht. Dadurch kann der Operateur unmittelbar entscheiden, ob er den Tumor vollständig entfernt hat oder die Operation weiter ausdehnen und mehr Gewebe entfernen muss. Dank dieses Vorgehens kann dem Patienten eine maximale Sicherheit und eine bestmögliche Funktionserhaltung gewährleistet werden.

Bilder mit freundlicher Genehmigung der Intuitive Surgical Deutschland GmbH

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