Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje ab Oktober neuer Chefarzt

Am 1. Oktober 2024 übernimmt Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje die Leitung der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Klinikum Lippe. Er löst damit Prof. Dr. Stefan Grond ab, der in den Ruhestand geht. Der neue Chefarzt wechselt direkt von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) nach Detmold.

Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje schloss sein Medizinstudium im Jahr 2005 an der MHH ab und war danach an verschiedenen Krankenhäusern in der Region Hannover tätig, bevor er 2014 als Facharzt für Anästhesiologie und späterer Oberarzt erneut an die MHH zurückkehrte.

Der 48-Jährige verfügt über die Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin, Spezielle Intensivmedizin und Qualitätsmanagement sowie ein abgeschlossenes Studium als „Betriebswirt Gesundheitsökonomie“. Im Jahr 2014 erhielt Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje das Diplom der European Society of Anaestesiology (DESA). 2021 erlangte er den Master Medical Education (MME).

In seiner klinischen Tätigkeit an der MHH war der Anästhesist unter anderem für die anästhesiologische Betreuung roboterassistierter, chirurgischer Eingriffe verantwortlich. Diese werden auch am Klinikum Lippe in der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie in der Universitätsklinik für Urologie verstärkt angeboten. Somit profitieren auch andere Fachabteilungen von seinen interdisziplinären Kenntnissen.

Wichtig ist Priv.-Doz. Dr. Markus Flentje auch der Bereich Aus-, Fort- und Weiterbildung. Er weiß: „Heute gehört es zu den wichtigsten Aufgaben eines Chefarztes, auf die Situation des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen adäquat zu reagieren. Wir müssen die Patientenversorgung durch Aus- und Weiterbildung arbeitsfähig halten und gleichzeitig attraktive Fortbildungen ermöglichen. Das ist ein wichtiger Baustein für die Mitarbeiterbindung.“

Flentje betont aber auch: „Ich bin nach wie vor anästhesiebegeistert und möchte an der direkten Patientenversorgung auch als Chefarzt mitwirken. Das Klinikum Lippe ist für mich eine ideale Wirkungsstätte, um in einem modernen Arbeitsumfeld klinische Patientenversorgung, Ausbildung von Fachkräften und strategische Planungen durch verantwortungsvolle Leitung zu vereinen.“

„Sowohl die berufliche Laufbahn als auch die umfangreichen Qualifikationen und vor allem die Erfahrungen von Priv.-Doz. Dr. Flentje an einer Universitätsklinik haben uns überzeugt, dass er für die anästhesiologische Patientenversorgung im universitären Spektrum unserer Klinik geeignet ist. Daher freuen wir uns, ihn ab Herbst als Nachfolger von Prof. Dr. Stefan Grond und somit neuen Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin begrüßen zu dürfen“, sagt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikum Lippe.

35 Auszubildende bestehen Prüfungen zur Pflegefachkraft

Am vergangenen Freitag war es soweit: 35 Auszubildende der Pflegeberufe haben erfolgreich ihre Abschlussprüfungen an den Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe, Standort Detmold, bestanden. In einer feierlichen Zeremonie im Klinikum Lippe wurden die Absolventinnen und Absolventen gebührend geehrt. Unter großem Applaus erhielten sie ihre Abschlusszeugnisse.

Dieser Meilenstein markiert für die frisch examinierten Pflegefachfrauen und -männer den Beginn eines neuen beruflichen Kapitels. Nach intensiven Ausbildungsjahren und herausfordernden Prüfungen freuen sie sich nun auf ihren Start in das Berufsleben.

Das Klinikum Lippe gratuliert allen Absolventinnen und Absolventen herzlich zu ihrem Erfolg und wünscht ihnen für die Zukunft alles Gute. „Wir sind stolz auf die Leistungen unserer Absolventen und freuen uns, viele von ihnen zukünftig in unserem Team willkommen zu heißen“, betonte die Schulleitung.

Klinikum Lippe lädt ein zur „Diagnose Hoffnung“

Krebs – allein das Wort löst bei vielen Menschen Sorgen und Ängste aus. Doch in Deutschland gibt es starke Netzwerke, die Hoffnung bieten: Allen voran die von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentren. Sie bieten mehr als nur eine medizinische Standardversorgung, denn sie vereinen geballtes Fachwissen, innovative Forschung und umfassende Unterstützung für Patienten und Angehörige. Damit sind sie für viele Menschen ein Ort der Hoffnung und weit mehr als nur ein Krankenhaus.

„Diagnose Hoffnung“ lautet deshalb auch der Titel der jährlichen Informationsveranstaltung des Onkologischen Zentrums Lippe für Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen und Interessierte. In diesem Jahr findet sie am Samstag, 21. September 2024, von 10.00 bis 15.00 Uhr im Sommertheater Detmold statt. Für die kostenlose Veranstaltung ist keine Anmeldung notwendig.

Im Programm der Veranstaltung finden sich elf spannende Vorträge mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, zum Beispiel zum Eierstockkrebs oder Nierenkrebs. Auch Ärztinnen und Ärzte aus Praxen und Reha-Einrichtungen oder nicht-medizinische Bereiche kommen zu Wort, denn sie sind feste Kooperationspartner des Onkologischen Zentrums und für die sektorenübergreifende, umfassende Versorgung der Patientinnen und Patienten besonders wichtig. Außerdem haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, mit ärztlichen Experten individuelle Fragen zu besprechen.

Das Onkologische Zentrum Lippe vereint das Fachwissen der Expertinnen und Experten aus den 11 Organzentren und Modulen des Klinikums Lippe in Detmold und Lemgo. 2024 konnten das Lungenkrebszentrum Lippe in Lemgo und das Gynäkologische Krebszentrum in Detmold erstmals zur Zertifizierung gebracht werden.

Krebs ist keine Krankheit, die von einem einzigen Arzt behandelt werden kann. Im Gegenteil: Sie erfordert das Wissen und die Fähigkeiten eines ganzen Teams. In onkologischen Zentren arbeiten Experten aus verschiedensten Bereichen wie zum Beispiel Onkologie, Chirurgie, Radiologie und onkologischer Fachpflege eng zusammen. So wird sichergestellt, dass jede Patientin und jeder Patient einen individuell abgestimmten Behandlungsplan erhält – maßgeschneidert und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.

Nicht jedes Krankenhaus kann sich „Onkologisches Zentrum“ nennen. Strenge Qualitätsvorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft sorgen dafür, dass nur ausgewählte Kliniken diesen Titel tragen dürfen. Das bedeutet: Als Patient kann man sich darauf verlassen, dass hier nach bewährten Standards und aktuellen Leitlinienverfahren behandelt wird. Es ist ein bisschen wie das Gütesiegel für die bestmögliche Versorgung.

Onkologische Zentren sind weit mehr als nur Orte für Chemotherapie, Strahlentherapie oder Operationen. Hier bekommt der Patient ganzheitliche Unterstützung: Psychologische Betreuung, Ernährungsberatung und sogar Hilfe bei sozialen oder rechtlichen Fragen – alles gehört zum Konzept. Auch die Palliativversorgung ist hier auf höchstem Niveau organisiert. Das Ziel: nicht nur die Krankheit bekämpfen, sondern das Wohlbefinden des Patienten in den Mittelpunkt stellen.

Einer der größten Vorteile: In onkologischen Zentren haben Patienten Zugang zu den neuesten Therapien und klinischen Studien. Was anderswo vielleicht noch Zukunftsmusik ist, ist hier schon Realität. Besonders für Patienten mit schwer behandelbaren oder seltenen Tumoren kann das eine echte Chance sein.

Weitere Informationen zum Onkologischen Zentrum Lippe und zur Veranstaltung „Diagnose Hoffnung“ gibt es auf der Internetseite www.klinikum-lippe.de/onkologisches-zentrum-lippe/.

Klinikum Lippe entwickelt digitale Prozessunterstützung in der Sektorenübergreifenden Patientinnen- und Patientensteuerung

Im Rahmen eines Modellprojektes soll die Digitalisierung der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung erprobt werden, um so eine Ablösung der analogen Abläufe zu erreichen. Mit dem eigeninitiierten Projekt hatte sich das Klinikum Lippe im Verbund mit der Internationalen Hochschule SDI München bei einer bundesweiten Ausschreibung beworben und den Zuschlag erhalten. Die Projektförderung erfolgt durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG).

PD Dr. med. Johannes Tebbe Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie Klinikum Lippe © Klinikum Lippe

Die Projektidee stammt aus dem klinischen Versorgungsalltag der Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie des Klinikum Lippe. Die reibungslose, transparente und effiziente sektorenübergreifende Patienten- und Patientinnensteuerung steht dabei im Fokus. Zunächst werden die bisherigen analogen Prozesse analysiert. Für eine patientenorientierte Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen sollen optimierte digitale Prozesse für das Zusammenspiel von ambulanter und stationärer Versorgung erprobt werden.

 

„Die Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie, mit einem hohen Anteil an Notaufnahmen einerseits, und einem breitgefächerten Portfolio ambulanter Versorgungsmöglichkeiten anderseits bietet sich dafür in besondere Weise an“, begründet Projektleiter Dr. med. Johannes Tebbe die Verortung des Modellvorhabens. Im Kern geht es darum, in welchem Setting des Versorgungsangebotes der jeweilige Patient mit seinen aktuellen Beschwerden am besten aufgehoben ist und am schnellsten fachärztlich versorgt werden kann. Wichtig dabei: Nicht immer ist ausschließlich die stationäre Behandlung die schnellste, zielführendste und beste Versorgungsart.

 

 

Prof. Clemens Lutsch
Professor für Human-centered Strategy und User Experience
© privat

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Internationalen Hochschule SDI München, die ihren Schwerpunkt u.a. im Bereich einer nutzerzentrierten, digitalen Kommunikation hat. Aufgaben des Projektmanagements wurden an die Firma Kneier Consulting vergeben, die über eine langjährige Kompetenz im Gesundheitssektor verfügt. Das Projekt will dabei Lösungswege suchen, die sich in erster Linie an den Bedürfnissen der Patienten und Patientinnen orientieren. „Patienten wünschen eine schnelle, fachkompetente Behandlung ohne lange Wartezeiten“, so Tebbe. „Wir werden den neu modellierten und teilautomatisierten Prozess in unserer Klinik steuern, testen und hinsichtlich seiner Wirksamkeit wissenschaftlich evaluieren“.

Dr.  Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikum Lippe, sieht das Klinikum durch die praxisorientierte, interdisziplinäre Projektidee zukunftsgerichtet aufgestellt: „Die Gesundheitspolitik fordert regelhaft den Ausbau der sektorenübergreifenden Versorgung. Deren Potenziale werden aber – auch im Sinne der Patientinnen und Patienten – noch nicht ausreichend gehoben. Die Projektförderung ermöglicht uns praktische Pionierarbeit in der täglichen Patientenversorgung. Bei Gelingen kann das Resultat unkompliziert auf andere medizinische Fachgebiete unseres Krankenhauses sowie auf weitere Regionen übertragen werden“.

„Nutzerzentrierte Systeme stehen im Mittelpunkt einer optimalen Kommunikation zwischen unterschiedlichen Beteiligten. Im Setting der Gesundheitsversorgung kommt einer optimierten Kommunikation jedoch eine besondere Bedeutung zu, auch im Hinblick auf die ethischen und interkulturellen Aspekte. Wir freuen uns sehr darüber, dieses innovative Projekt wissenschaftlich mit unserer Expertise begleiten zu können“, kommentiert Clemens Lutsch, Professor für Human-centered Strategy und User Experience, die Zusammenarbeit.

 

 

Ansprechpartner Klinikum Lippe

Ansprechpartner Internationale Hochschule SDI München

Hochkarätige Notfall-Fortbildung am Klinikum Lippe in Detmold

Die Belastung für Notaufnahmen und Rettungsdienste nimmt stetig zu. Ärztinnen und Ärzte arbeiten dort über dem Limit. Deshalb veranstaltete der Marburger Bund NRW/RLP am 31. August 2024 eine hochkarätige Fortbildung am Campus Klinikum Lippe.

Dazu heißt es in einer Pressemitteilung des Marburger Bundes:

In der Notfallversorgung läuft bei den Patientenströmen einiges schief. Umso wichtiger ist die Fortbildung des ärztlichen Personals. Dass die Ärztinnen und Ärzte in der Intensiv- und Notfallmedizin auf höchstem Niveau arbeiten können, dafür veranstaltet der Marburger Bund NRW/RLP am morgigen Samstag ab 9 Uhr am Klinikum Lippe in Detmold im dortigen Campus (Robert-Koch-Straße 2a) eine hochkarätige Notfall-Fortbildung. Neben zahlreichen medizinischen Workshops werden auch verschiedene Referenten die aktuelle Situation in der Notfallversorgung beleuchten. Die Situation ist seit Jahren mehr als heikel.

v.l.n.r.: Dr. Johannes-Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer Klinikum Lippe und Chefarzt Daniel Fischer.

„Wir erleben täglich in Notaufnahmen und im Rettungsdienst, dass die KV ihrem Sicherstellungsauftrag rund um die Uhr zunehmend nicht mehr gerecht wird. Die Zentralen Notaufnahmen (ZNA) klagen bereits zu Praxisöffnungszeiten, dass Patienten, die definitiv in den Zuständigkeitsbereich der KV gehören, regelmäßig – und statistisch vorhersagbar – zu Überlastungssituationen der ZNA führen“, bilanziert Daniel Fischer (Notfallmediziner und Vorsitzender des MB-Bezirks Detmold).

„Ihrem originären Auftrag, kritisch kranke Patienten zu stabilisieren, können Not-aufnahmen zunehmend nicht mehr vollumfänglich nachkommen. Es kommt flächendeckend zu Überfüllungen von ZNA und damit zu zunehmenden Problemen für den Rettungsdienst, ihre Patienten zeitnah in geeignete Kliniken zu bringen. Dabei ist die Sicherstellung der Notfallversorgung zu jeder Zeit ist ein entscheidendes und unverzichtbares Element unserer Daseinsvorsorge“, heben Dr. med. Patricia Kalle Droste, die Ärztliche Leiterin der Zentralen Notaufnahme im Johannes Wesling Klinikum Minden, und Daniel Fischer (Chefarzt der Notaufnahme am Klinikum Lippe) hervor.

„Grundsätzlich liegt der Versorgungsauftrag für die ambulante Notfallversorgung bei der Kassenärztlichen Vereinigung und die Krankenhäuser stellen die stationäre Notfallversorgung sicher. Als drittes Element der Notfallversorgung kommt der Rettungsdienst (RD) hinzu“, erläutert Dr. med. Hans-Albert Gehle (Vorsitzen-der des Marburger Bundes NRW/RLP).

„Der Rettungsdienst wird zunehmend zu Patienten gerufen, die ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der KV gehören. Zudem werden aufgrund des Ärztemangels die Öffnungszeiten der KV-Notfallpraxen immer weiter reduziert. Das macht sich in Notaufnahmen durch ein noch höheres Patientenaufkommen bemerkbar. Sie fungieren mittlerweile als „letzte Wiese“ im System, da sie jederzeit zur Verfügung stehen muss“, unterstreicht Dr. med. Patricia Kalle Droste.

Wie sähe eine Lösung aus? „Um die ständige Überlastung der ZNA und des RD zu verhindern, müssen wir weg von der sektorübergreifenden Notfallversorgung hin zur patientenzentrierten Notfallversorgung. Was braucht der Patient? Der Versorgungsbedarf des Patienten muss objektiv festgestellt werden. Hierzu sind validierte Ersteinschätzungsinstrumente einzusetzen, die die Versorgungsebene und den Zeitraum der Versorgung festlegen. Wer versorgt den Patient? Patienten sind verlässlich in die geeignete Versorgungsebene zu steuern. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass er dort auch ankommt und adäquat versorgt wird“, unterstreicht Daniel Fischer, der die außergewöhnliche Notfall-Fortbildung organisiert hat.

„Es ist nicht akzeptabel, wenn (Not-)Ärztinnen und (Not-)Ärzte einen Großteil der gesamten Notfallversorgung – insbesondere nachts und am Wochenende – sicherstellen. Jede Patientin und jeder Patient hat Anspruch auf eine qualitativ hochwertige Notfallbehandlung, aber die Anliegen der Patienten müssen rund um die Uhr konsequent gesteuert werden. Ärztinnen und Ärzte müssen so entlastet werden, dass sie sich ihren Kernaufgaben widmen können – in Praxen, in Kliniken und im Rettungsdienst, bemängelt DR. med. Patricia Kalle Droste.

Ein flächendeckendes System von Portalpraxen an Krankenhäusern in NRW sollte Notfall-Patienten über einen zentralen Empfang und ein strukturiertes Ersteinschätzungssystem nach Schweregrad und Dringlichkeit der nötigen Behandlung zum richtigen Behandlungsort weiterleiten. Entweder in Notfalldienstpraxen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte oder in die ZNA des Krankenhauses oder – zu regulären Sprechzeiten – in eine ambulante Arztpraxis. Die weitere Behandlung soll am richtigen Behandlungsort erfolgen. Das ist die richtige Patientensteuerung. Die Referentenentwürfe zur Reform der Notfallversorgung aus Berlin zeigen zwar richtige Ansätze, sind aber von einem durchgängigen und praktikablen Gesamtkonzept zur Patientensteuerung noch weit entfernt.

Neuer OP-Bereich am Klinikum Lippe in Detmold geht in Betrieb

Am Standort Detmold des Klinikum Lippe geht der sanierte und in Teilen völlig neu gebaute OP-Bereich mit 12 OP-Sälen in Betrieb. Dabei wurden nicht nur neue einzelne bauliche und technische Maßnahmen umgesetzt, sondern der Krankenhausbetrieb wurde neu gedacht. Die Planung aus den Jahren 2019/2020, an der alle im OP tätigen Berufsgruppen umfänglich beteiligt waren, sieht in der Endausbaustufe 16 zentrale Operationssäle vor. Besonderes Augenmerk des verantwortlichen Projektteams wurde bei der Planung u.a. auf eine digitalisierte und automatisierte Materiallogistik gelegt. Ziel ist, die zur Verfügung stehenden Saalminuten optimal zu nutzen und das zur Verfügung stehenden OP-Personal in der Kernzeit von 7 bis 16 Uhr bestmöglich einzusetzen. 27.000 OPs pro Jahr sollten dort künftig möglich sein, bislang sind es 23.000.

Das neue Blocklager ist mit Boxen bestückt, in denen Standardsiebe für jede Art operativer Eingriffe verpackt sind. Die Zusammensetzung ist mit den Chirurgen abgestimmt.

Aus Sicht von Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums, ist es ein entscheidender Baustein für ein erfolgreiches Krankenhaus der Zukunft, dass die unmittelbare Verzahnung von technischen und baulichen Innovationen gemeinsam mit der Transformation der Unternehmenskultur gelingt; um die medizinische-technischen Versorgungsprozesse mit „Menschen für Menschen“ in Zukunft erfolgreich zu gestalten. Dies sei dem Projektteam bei der Planung und Realisierung des neuen OP- Bereichs hervorragend gelungen. Denn konsequente Robotik und Digitalisierung sind für einen funktionierenden Krankenhausbetrieb künftig unerlässlich; auch, um dem absehbaren Fachkräftemangel erfolgreich zu begegnen.

Eine weitere Arbeitserleichterung im OP-Bereich soll aus dem unter dem Motto „Transformation und Innovation“ stehenden Veränderungsprozess am Klinikum resultieren. So will Dr. Hütte die Menge der OP-Instrumente reduzieren und jedes der 130.000 Instrumente mit einer Lasergravur versehen. „Da werde man bald sehen, welche Instrumente tatsächlich benötigt werden und ob etwas überflüssig ist“, ist er überzeugt.

24 Auszubildende im Pflegebereich nach erfolgreicher Prüfung übernommen

An den Klinikstandorten Detmold und Lemgo wurden in den letzten Wochen die Prüfungen der Pflegefachassistentinnen und Pflegefachassistenten sowie das Examen für die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann abgenommen. Insgesamt konnten 24 Auszubildende im Pflegebereich nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Prüfung übernommen werden.

Das Team der Pflegedirektion und der Schulen für Pflegeberufe Herford-Lippe freute sich sehr über die tollen Ergebnisse und feierte gemeinsam mit den frisch gebackenen Pflege-Expertinnen und Experten.

Die Qualifikation zur Pflegefachassistentin bzw. zum Pflegefachassistenten haben in Detmold insgesamt 14 Auszubildende erlangt. Von ihnen bleiben 11 am Klinikum Lippe.

Außerdem haben 14 Schülerinnen und Schüler des Klinikstandortes Lemgo ihre Examensprüfung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann abgelegt. 13 frisch examinierte Pflegefachkräfte konnten direkt im Anschluss eingestellt werden.

Die Ausbildungsmöglichkeiten im Pflegebereich am Klinikum Lippe sind vielfältig. Neben der Ausbildung zur Pflegefachkraft – in Voll- oder Teilzeit – und Pflegefachassistenz bietet das Klinikum in Kooperation mit den Schulen für Pflegeberufe Herford-Lippe auch die Praxisintegrierte Ausbildung zur PIA-Sozialassistenz und Pflegefachassistenz an.

Alle Informationen zu Ausbildungsinhalten, Dauer, Vergütung und Bewerbung gibt es auf der Internetseite www.klinikum-lippe.de/ausbildung-pflegeberufe.

Prof. Dr. med. Christoph Redecker nimmt den Ruf der Universität Bielefeld auf die Professur für Transsektorale Neurologie an

Von links: Prof‘in Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld; Univ.-Prof. Dr. med. Christoph Redecker, Chefarzt der Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie, Klinikum Lippe; Univ.-Prof. Dr. med. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL

Am 4. Juli 2024 hat Prof. Redecker die Berufungsurkunde aus den Händen der Rektorin der Universität Bielefeld, Prof’in Dr. Angelika Epple, erhalten. Herr Prof. Redecker, seit dem Jahr 2015 Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie am Klinikum Lippe, wird damit das Fach an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld vertreten.

Prof. Redecker hat nach seinem Medizinstudium in Münster und Auslandsaufenthalten in den USA, Kanada, Israel und der Schweiz zunächst an der Universitätsklinik Düsseldorf und dann an der Universitätsklinik Jena eine eigenständige wissenschaftliche Arbeitsgruppe zur Schlaganfallforschung aufgebaut. Nach Habilitation im Jahre 2003 und Erwerb des Facharztes für Neurologie im Jahre 2004 wurde er zunächst Oberarzt an der Klinik für Neurologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dann leitender Oberarzt. Im Jahre 2008 erfolgte die Ernennung zum Außerplanmäßigen Professor der Universität Jena.

Seit seiner Ernennung zum Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie des Klinikums Lippe am Standort Lemgo konnte die Klinik weiter ausgebaut werden, sodass sie heute im stationären Bereich das gesamte Spektrum der neurologischen Erkrankungen abdeckt. Dies umfasst u.a. eine überregional zertifizierte Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit), die Parkinsonkomplexbehandlung, die neurogeriatrische Behandlung von älteren Patienten im gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie betriebenen Zentrum für Altersmedizin am Klinikum Lippe und den Aufbau einer neurologischen Frührehabilitationseinheit am Klinikum Lippe.

Mit der Berufung von Prof. Redecker wird die Klinik nun zur Universitätsklinik und zukünftig Forschungsprojekte in den Schwerpunkten Parkinson-Syndrom, chronische Folgen des Schlaganfalls, Demenz und kognitive Störungen bearbeiten. Dabei soll es vor allem um neue Versorgungsangebote gehen, die die Behandlung dieser Patientinnen und Patienten über die Grenzen der ambulanten und stationären Angebote hinaus verbessern. „Mit dem bereits bestehenden Lotsen-Modell beim Schlaganfall, den Gesundheitshelfern und dem 2023 gegründeten Parkinsonnetz OWL+ ist unsere Region ideal für die weiteren Arbeiten vorbereitet“, stellt Prof. Redecker heraus, der sich auf seine neue Aufgabe sichtlich freut.

„Damit ist die Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie nun auch aktiver Teil des Universitätsklinikum OWL,“ freut sich Dr. Hütte als Geschäftsführer des Klinikums „Auf dem Weg der Transformation unseres Klinikums zu einem universitären Spitzenversorger sind wir damit wieder einen Schritt weiter vorangekommen.“

Das Klinikum Lippe bildet gemeinsam mit dem Evangelischen Klinikum Bethel und dem Klinikum Bielefeld das Universitätsklinikum OWL der jungen Medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld, die kein eigenes Universitätskrankenhaus betreibt. Der Studienbetrieb mit zunächst 60 Studierenden wurde im Jahr 2021 aufgenommen. Am Klinikum Lippe sind mit der Berufung von Herrn Prof. Redecker insgesamt sieben klinische Professuren besetzt: Kardiologie und Angiologie, Laboratoriumsmedizin und Klinische Pathobiochemie, Klinische Radiologie, Urologie, Gynäkologie und Geburtshilfe und Allgemein- und Viszeralchirurgie. Die Professuren für Gastroenterologie und Infektiologie und Hämatologie und Onkologie befinden sich in der Besetzungsphase.

Vorhofflimmer-Zentrum erfolgreich zertifiziert

Von links: Dr. Johannes Brockmeier, Dr. Vanessa Rubesch-Kütemeyer und Univ.-Prof. Dr. Stephan Gielen freuen sich über das DGK-Zertifikat für das Vorhofflimmer-Zentrum.

Für Patienten ist es nicht leicht zu erkennen, an welchem Krankenhaus man sich am besten bei Herzerkrankungen behandeln lassen soll. Eine wichtige Orientierung bieten dabei die durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifizierten Zentren. Diese müssen in einem Audit nachweisen, dass die Behandlung modernsten Standards entspricht und entlang strukturierter Behandlungspfade erfolgt. Für die Behandlung von möglichen Komplikationen müssen abgestimmte Notfallpläne vorgelegt werden.

Seit Ende Juni ist die Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin unter Leitung von Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. Stephan Gielen am Klinikstandort Detmold offiziell von der DGK als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert. Damit gehört sie zum kleinen Kreis von bislang 85 zertifizierten Vorhofflimmer-Zentren in Deutschland.

Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. In Deutschland sind circa 1,8 Millionen Menschen davon betroffen – statistisch gesehen, ist das jeder 7. Mensch über 65 Jahren. In Zukunft ist auf Grund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft mit einer weiteren Zunahme zu rechnen.

Vorhofflimmern führt zu schnellen und unregelmäßigen elektrischen Signalen in den Vorhöfen des Herzens. Dadurch sinkt die Pumpkraft des Herzens, man fühlt sich schlapp und schlechter belastbar. Oft führt schnelles Vorhofflimmern auch zu Luftnot – vor allem nach körperlicher Belastung. Die Diagnose ist einfach und wird mittels des EKG gestellt. Ziele der medizinischen Behandlung sind einerseits Gerinnselbildungen und Schlaganfälle durch eine Blutverdünnungsbehandlung (Antikoagulation) zu verhindern, andererseits wenn möglich den normalen Sinusrhythmus wiederherzustellen.

Seitdem man weiß, dass die Auslöser des Vorhofflimmerns meist krankhafte elektrische Impulse aus den Lungenvenen (Pulmonalvenen) sind, die in den linken Vorhof münden, gibt es mit der Pulmonalvenenisolation ein effektives und sicheres Therapieverfahren. Durch die Verödung (Ablation) der Lungenvenenmündung mit Hitze oder Kälte wird erreicht, dass elektrische Impulse aus den Lungenvenen nicht mehr den Sinusrhythmus der Vorhöfe stören können. Sowohl die Ablation mit dem Kälteballon (Kryo-Ablation) als auch Ablation mit Hochfrequenzstrom werden von Dr. Johannes Brockmeier und Dr. Vanessa Rubesch-Kütemeyer am Klinikum Lippe in Detmold angeboten. Je nach Verfahren liegen die Eingriffszeiten zwischen 45 und 90 Minuten.

„Die Zertifizierung als Vorhofflimmer-Zentrum bestätigt den hohen Standard unserer Rhythmologie und reiht sich in die bisherigen Zertifizierungen für die Behandlung von Herzinfarktpatienten (Chest Pain Unit) und von Herzschwächepatienten (Heart Failure Unit) nahtlos ein“, so Prof. Dr. Stephan Gielen. „Wir sind stolz darauf, den Patienten im Kreis Lippe und darüber hinaus diese hochspezialisierte Behandlung anbieten zu können“, freut sich Dr. Johannes Brockmeier, Leitender Arzt der Abteilung für Rhythmologie.

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