„Ohne Anne wäre ich heute nicht mehr hier.“
Die Geschichte von Alexandra Schinkel und der unerwarteten Diagnose eines Aortenaneurysmas.

Porträt Frau

Alexandra Schinkel

Alexandra Schinkel war immer voller Energie: Anfang 50, Mutter, Großmutter mehrerer Enkelkinder, berufstätig als Erzieherin in der Kinderklinik – und mitten im Leben. Sie liebte es, sich zu bewegen: Snowboardfahren im Winter, Walken, Fitnessstudio. Herzprobleme? Die kannte sie nicht. Doch im Februar 2024 veränderte sich ihr Leben schlagartig – und rückblickend zeigt sich: Die Warnsignale waren schon da.

Etwa ein halbes Jahr vor der Diagnose fühlte sich Alexandra Schinkel zunehmend abgeschlagen. „Ich war einfach oft müde und träger als sonst“, erinnert sie sich heute. Sie schob es auf die Wechseljahre, suchte keine ärztliche Hilfe. „Man wird ja auch älter“, dachte sie und arbeitete weiter. Auf der psychosomatischen Station der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Detmold war sie als Erzieherin immer mittendrin – für andere ganz stark.

An einem Wochenende kamen zur allgemeinen Antriebslosigkeit körperliche Beschwerden hinzu: Schmerzen im Rücken und im linken Arm, auch die Schulter tat weh. Das kannte sie schon, denn sie hatte Bandscheibenvorfälle hinter sich. Also kein Grund zur Sorge. Doch ihre Kollegin, Anne Janings, blieb hartnäckig: „Lass das bitte mal checken.“ Alexandra Schinkel winkte zunächst ab. „Ich habe das nicht so ernst genommen“, sagt sie heute nachdenklich.

An einem ganz normalen Arbeitstag klopfte ihr Herz plötzlich ungewohnt heftig. Ein kurzer Termin bei ihrer Hausärztin brachte keine Klarheit: Das EKG war unauffällig. Ein leichtes Herzgeräusch wurde festgestellt, aber nichts Akutes. Fachärztliche Termine waren schwer zu bekommen, erst in zwei oder drei Monaten. Doch Alexandra Schinkel ließ sich nicht entmutigen und hatte Glück. Ein Termin in der Kardiologischen Hochschulambulanz brachte Klarheit und ein unerwartetes Ergebnis.

Irma Bagdoniene, Funktionsoberärztin der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, nahm sich Zeit. Alexandra Schinkel bekommt heute noch eine Gänsehaut, wenn sie erzählt: „Die Ärztin war toll. Freundlich, zugewandt, konzentriert – und plötzlich sehr ernst, als sie sagte: „Ich muss mal meinen Chef dazuholen“. Wenig später standen Prof. Dr. Stephan Gielen, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, und Irma Bagdoniene gemeinsam im Untersuchungsraum. Und was Alexandra Schinkel dann hörte, ließ sie für einen Moment alles um sich herum vergessen.

Die Diagnose lautete: Aneurysma der Aorta ascendens mit über 6 cm Durchmesser sowie eine hochgradige Aortenklappeninsuffizienz. Die Hauptschlagader direkt am Herzen war stark erweitert. Normal wären etwa 3 bis 3,5 Zentimeter. So eine Erweiterung kann lebensgefährlich werden, wenn sie reißt. Zusätzlich schloss die Herzklappe, die das Blut vom Herzen in die Aorta leitet, nicht mehr richtig. Dadurch floss ständig Blut zurück ins Herz, welches so doppelt arbeiten musste. Beides zusammen – die erweiterte Aorta und die undichte Klappe – waren lebensbedrohlich und erforderten eine schnelle Operation.

„Ich bin rausgegangen und habe meinen Mann angerufen. Ich habe einfach nur geweint.“ Noch am selben Tag wurde sie stationär aufgenommen, es folgten eine CT-Angiographie und eine Herzkatheteruntersuchung. Eine Einrissstelle in der Gefäßwand konnte ausgeschlossen werden, eine koronare Herzerkrankung ebenfalls. Doch der Zustand war kritisch. Alexandra Schinkel war in großer Gefahr, aber nicht im akuten Notfall. So blieb Zeit für eine kontrollierte, planvolle Operation und zunächst die umgehende Verlegung.

Alexandra Schinkel erinnert sich: „Ich weiß noch, dass ich im Aufzug stand und ein Pfleger mich nach der Untersuchung begleitete. Als er auf die Taste für die oberste Etage, also das Dach des Klinikums, drückte, hielt ich das zunächst für ein Versehen. Auf Nachfrage sagte der Pfleger mir aber dann, dass wir jetzt direkt zum Hubschrauberlandeplatz unterwegs sind. Für mich erstmal ein Schock, denn ich hatte noch gar nicht realisiert, wie lebensbedrohlich meine Erkrankung war.“

Per Hubschrauber geht es für Alexandra Schinkel ins Herzzentrum nach Bad Rothenfelde. Die Operation an ihrem Herzen dauerte sechseinhalb Stunden. Die Chirurgen setzten eine Aortenprothese ein, die Herzklappe konnte repariert werden – eine neue war zum Glück nicht nötig. Nach Krankenhausaufenthalt und Reha erholte sich Alexandra Schinkel gut. Ihre Herzleistung ist heute wieder vollständig hergestellt.

Dennoch blieb die lebensbedrohliche Herzerkrankung für Alexandra Schinkel nicht ohne Folgen: „Ich habe heute noch leichte kognitive Einschränkungen“, erzählt sie. „Konzentration, Merkfähigkeit – das ist nicht mehr ganz wie vorher.“ Und doch: Sie ist dankbar. Für die rechtzeitige Diagnose. Für die schnelle medizinische Hilfe. Und vor allem für Anne, ihre Kollegin. „Ohne sie wäre ich heute nicht mehr hier“, sagt Alexandra Schinkel leise.

Gruppenbild

v.l.n.r.: Anne Janings, Alexandra Schinkel, Univ.-Prof. Dr. Stephan Gielen und Funktionsoberärztin Irma Bagdoniene.

Heute, ein Jahr nach der OP, arbeitet Alexandra Schinkel wieder. Sie achtet mehr auf sich, nimmt Signale ernst – und spricht offen über das, was ihr passiert ist. Vor allem möchte sie andere sensibilisieren: „Gerade wir Frauen neigen dazu, alles andere wichtiger zu nehmen als uns selbst. Familie, Arbeit, Alltag – wir funktionieren einfach weiter. Aber wenn das Herz ruft, sollten wir zuhören.“

Univ.-Prof. Dr. Stephan Gielen und Funktionsoberärztin Irma Bagdoniene freuen sich, dass es der Kollegin heute wieder gut geht. Sie wissen: Die Diagnose eines Aneurysmas der Aorta ascendens ist oft ein Zufallsbefund – und dennoch lebensbedrohlich, wenn er nicht rechtzeitig erkannt wird. Alexandra Schinkel hatte Glück im Unglück. Und eine Kollegin, die genau im richtigen Moment nicht locker ließ.

„Ich hätte nie gedacht, dass mein Körper das noch schafft.“

Dank robotischer Chirurgie zurück ins Leben, trotz schwerer Lebererkrankung und Krebs.

Als Annegret H. im Jahr 2015 mit schwerer Leberschädigung in das Klinikum Lippe kam, war ihr Zustand lebensbedrohlich. Gelb gefärbte Haut, aufgetriebener Bauch, eine gestörte Blutgerinnung – sie stand kurz vor einem Multiorganversagen. Die Diagnose: Leberzirrhose im Endstadium. Es folgten Tage auf der Intensivstation, Transfusionen und Antibiotika-Therapie. Damals sprach niemand von einer Zukunft, denn die Leber – ein lebenswichtiges Organ – war so schwer erkrankt, dass die Prognose lautete: kritisch, vielleicht sogar aussichtslos.

Doch die Detmolderin wollte sich damit nicht zufriedengeben. Sie stellte ihre Gewohnheiten um und begann langsam, sich zurück ins Leben zu kämpfen. 2025 kam mit der Diagnose Leberkrebs der nächste Schicksalsschlag. Bei einer Routineuntersuchung fanden die Ärzte ein sogenanntes hepatozelluläres Karzinom, einen häufig vorkommenden und bösartigen Lebertumor. Die Sorge war zunächst groß. Und für Annegret H. stellte sich die Frage, ob ihre Leber mit der bestehenden Vorschädigung eine Operation verkraften würde?

Hoffnung durch Hightech: Robotik in der Leberchirurgie

Die Ärzte und die Patientin.

v.l.n.r.: Oberarzt Dr. Zsolt Madarasz, Patientin Annegret H. und Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, freuen sich gemeinsam über die gelungene Operation.

An der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Lippe wird Annegret H. die Möglichkeit einer robotisch-assistierten Operation angeboten. Das Team um Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner und Oberarzt Dr. Zsolt Madarasz empfiehlt ein schonendes Verfahren, das selbst bei vorgeschädigtem Lebergewebe eine präzise Entfernung des Tumors erlaubt. Dank 3D-Kamera und millimetergenauer Instrumente gelingt es den Chirurgen, das kranke Gewebe vollständig zu entfernen – minimalinvasiv, ohne Komplikationen. Die Patientin erholt sich schnell. Bereits kurz nach der Operation steht sie wieder auf eigenen Beinen und darf nach wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen.

„Die robotisch-assistierte Leberteilresektion bei einer Patientin mit einer so komplexen medizinischen Vorgeschichte markiert einen bedeutenden Fortschritt in der chirurgischen Versorgung am Klinikum Lippe. Erstmals konnte ein solcher Eingriff hier vollständig minimalinvasiv mithilfe robotischer Technik durchgeführt werden – präzise, schonend und komplikationsfrei“, sagt Dr. Zsolt Madarasz heute, drei Wochen nach der Operation.

Für Annegret H. ist dieser Eingriff nicht nur Teil einer erfolgreichen Krebstherapie, sondern auch ein wichtiger persönlicher Wendepunkt. „Ich hätte nie gedacht, dass mein Körper das noch schafft“, sagt sie heute. „Aber ich bin dankbar – für die Menschen, die mich operiert haben. Und für die zweite Chance, die ich bekommen habe.“

Die Leber – lebenswichtiges Organ mit vielen Aufgaben

Die Leber ist eines der größten und wichtigsten Organe des menschlichen Körpers. Sie übernimmt zentrale Aufgaben im Stoffwechsel, entgiftet den Körper, produziert lebenswichtige Eiweiße und speichert Nährstoffe. Gleichzeitig reguliert sie den Hormonhaushalt und spielt eine entscheidende Rolle im Immunsystem. Trotz ihrer hohen Regenerationsfähigkeit kann die Leber durch chronische Erkrankungen wie Hepatitis, Fettleber oder langfristigen Alkoholkonsum dauerhaft geschädigt werden. Solche Vorerkrankungen können das Risiko für Leberkrebs deutlich erhöhen.

Der häufigste bösartige Tumor der Leber ist das hepatozelluläre Karzinom (HCC). Es entsteht meist in Folge einer bereits bestehenden Lebererkrankung, insbesondere einer Leberzirrhose. Zu den Risikofaktoren zählen chronische Virusinfektionen (Hepatitis B und C), Alkoholmissbrauch, starkes Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen. Leberkrebs bleibt in frühen Stadien oft unbemerkt, da Beschwerden meist erst spät auftreten. Typische Symptome können sein: ungewollter Gewichtsverlust, Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus).

Die Behandlungsmöglichkeiten hängen vom Stadium der Erkrankung und dem Allgemeinzustand der Leber ab. Innovative Verfahren wie die robotisch-assistierte Leberchirurgie ermöglichen heute selbst bei komplexen Diagnosen eine präzise, minimalinvasive Entfernung von Tumorgewebe – mit dem Ziel, möglichst viel gesundes Lebergewebe zu erhalten.

Leberchirurgie am Klinikum Lippe

In der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie erfolgt die spezialisierte operative Behandlung aller Organe des Verdauungstrakts – von Speiseröhre, Magen und Darm bis hin zu Leber, Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der chirurgischen und multidisziplinären Therapie von Krebserkrankungen, einschließlich der Entfernung von Primärtumoren und Metastasen – vielfach in schonender, robotisch-assistierter Technik. Weitere Schwerpunkte sind Eingriffe an Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebenniere, die Adipositaschirurgie sowie die Versorgung von Bauchwandbrüchen. Die Behandlung erfolgt durch spezialisierte Teams unter Anwendung modernster chirurgischer Verfahren.

Am 26. Juni 2025 fand das Abschluss-Symposiun im Detmolder Campus 9 statt, ausgerichtet vom Ärztenetz Lippe, Klinikum Lippe und ZIG-OWL…

Klinikum Lippe bei der 1. Lemgoer Gesundheitsmesse

Am Samstag, 5. Juli 2025, lädt die Stadt Lemgo zur 1. Lemgoer Gesundheitsmesse in den InnovationSPIN Lemgo ein. Von 11 bis 16 Uhr dreht sich alles um Prävention, Gesundheitsversorgung und medizinische Innovationen. Als größtes Gesundheitsunternehmen im Kreis Lippe ist das Klinikum Lippe mit zahlreichen Vorträgen, Fachleuten und Infoständen vertreten.

11.30 – 12.15 Uhr
Cholesterin senken – Herzinfarkt vermeiden
Referentin: Irma Bagdoniene, Funktionsoberärztin der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin

11.30 – 12.15 Uhr
Parkinsonnetz OWL+ – Neue Wege für eine ideale und flächendeckende Versorgung
Referenten: Prof. Dr.-Ing. Volker Lohweg, Leiter des Instituts für industrielle Informationstechnik (inIT) / Technische Hochschule OWL / Univ.-Prof. Dr. Christoph Redecker, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie

12.45 – 13.30 Uhr
Leaky Gut – Moderne Diagnostik von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Referent: Univ.-Prof. Dr. Johannes J. Tebbe, Direktor der Universitätsklinik für Gastroenterologie und Infektiologie

12.45 – 13.30 Uhr
Gesund & aktiv im Alter
Referenten: Dr. Christoph Friedrich, Direktor der Klinik für Geriatrie / Univ.-Prof. Dr. Christoph Redecker, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie

14.30 – 15.15 Uhr
Lungenerkrankungen: Asthma, COPD & Co.
Referent: Dr. Hagen Vorwerk, Chefarzt der Klinik für Pneumologie

14.30 – 15.15 Uhr
Psychoonkologie: Kraftquellen in der Krise – Hoffnung, Mut & Halt
Referent: Dr. Ahmad Bransi, Chefarzt des Instituts für Psychoonkologie

Darüber hinaus ist das Klinikum Lippe mit folgenden Teams vor Ort vertreten:

  • das Pflege-Team mit Informationen rund um Händehygiene, Pflege, Ausbildung, Beruf und Karriere

  • die Physio- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten der Therapiegesellschaft Lippe mit praktischen Einblicken in Bewegung und Rehabilitation

  • das Ausbildungsteam der Schulen für Pflegeberufe Herford-Lippe, das Fragen zu Ausbildungswegen beantwortet und spannende Einblicke gibt

Alle Vorträge und Aktionen sind kostenlos. Die Messe richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger – unabhängig von Alter oder Gesundheitsstand. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Das Klinikum Lippe freut sich auf viele interessierte Besucherinnen und Besucher und einen spannenden Austausch rund um das Thema Gesundheit.

Wenn der letzte Moment zählt: Verabschiedungsraum entsteht durch starkes Teamwork

Tod und Sterben gehören zum Alltag in der Pflege – und stellen dennoch für viele Menschen ein sensibles Thema dar. Pflegeauszubildende des Klinikums Lippe haben sich im Rahmen ihrer Ausbildung an den Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe GmbH intensiv mit diesem Lebensabschnitt auseinandergesetzt. Aus dem Wunsch heraus, Verstorbenen und ihren Angehörigen am Klinikstandort Lemgo einen würdevollen Abschied zu ermöglichen, entstand die Idee für ein neu gestaltetes Raumkonzept, das nun klinikintern realisiert wurde.

Sterben, Abschiednehmen und Trauer sind Themen, die im Pflegeberuf allgegenwärtig sind. Umso wichtiger ist es, Auszubildenden frühzeitig Raum für Reflexion, Austausch und kreative Mitgestaltung zu geben. Genau das stand im Mittelpunkt eines besonderen Projekts an den Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe: Pflegeauszubildende entwickelten eigenständig ein Konzept für einen Verabschiedungsraum des Klinikum Lippe am Standort Lemgo – einen Ort, an dem Angehörige in geschützter und würdevoller Atmosphäre Abschied nehmen können.

Den fachlichen und persönlichen Einstieg in das Thema bildete ein Seminar, in dem sich die Auszubildenden intensiv mit Tod, Sterben und der Bedeutung von Abschied in der Pflege auseinandersetzten. Anschließend entwickelten sie mit Anke Nümann-Dulke, der Lemgoer Standortleitung der Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe, und der Kursleitung Anke Meyer in Kleingruppen zwei kreative Raumkonzepte mit den Auzubildenden. Die thematischen Schwerpunkte – „Himmel“ und „Wald“ – entstanden aus den eigenen Ideen und Vorstellungen der Auszubildenden von einem einfühlsamen Abschiedsort. Mit viel Engagement, Empathie und Kreativität entwarfen die Gruppen ihre Konzepte mithilfe von Raumplanungs-Apps oder klassisch mit Stift und Papier. Dabei spielten auch Farbgestaltung, Möblierung, Dekoration und die Budgetplanung eine zentrale Rolle.

Starkes Teamwork: Die stolzen Auszubildenden nach der Präsentation ihrer Konzepte und der feierlichen Eröffnung des Verabschiedungsraumes.

Im Fokus stand aber nicht nur das gestalterische Ergebnis, sondern auch der reflektierte Prozess: Die Auszubildenden diskutierten ihre Vorstellungen, suchten nach stimmigen Symbolen, Materialien und Farben und überlegten, wie eine ruhige und würdevolle Atmosphäre geschaffen werden kann, die gleichzeitig offen genug für individuelle Bedürfnisse der Angehörigen ist.

„Die Auszubildenden waren sichtlich stolz auf ihre Ideen – man spürte, wie viel Herzblut in diesem Projekt steckt. Uns ist die Entscheidung für eines der beiden Konzepte wirklich schwergefallen, weil beide beeindruckend und durchdacht waren. Letztlich hat uns das Thema ‚Wald‘ aber etwas mehr überzeugt.“, erklärte Judith Pradel, stellvertretende Pflegedienstleitung am Klinikum Lippe, Standort Lemgo.

Die Umsetzung des ausgewählten Konzepts wurde – nach Freigabe durch den zuständigen Brandschutzbeauftragten – durch das engagierte Zusammenwirken vieler Menschen möglich: Sascha Hetmeier (Pflegedienstleitung Klinikum Lippe Lemgo), Judith Pradel (stellv. Pflegedienstleitung Klinikum Lippe Lemgo) sowie Antje Meyer (Kursleitung Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe), Andrè Lange, Arnold Trohne und Heinrich Klassen aus dem Technikteam des Klinikums Lippe und ein aktueller Praktikant sowie einige Auszubildende, sorgten mit viel handwerklichem Einsatz dafür, dass die Ideen Gestalt annahmen.

„Ein Projekt wie dieses zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Auszubildende, Mitarbeitende und Lehrkräfte Hand in Hand arbeiten. Der Verabschiedungsraum ist mehr als nur ein Ort – er ist Ausdruck von Mitgefühl, Respekt und Teamgeist. Ich bin stolz, dass solche Ideen im Klinikum Lippe entstehen und gemeinsam verwirklicht werden“, betonte Dr. Niklas Cruse, Geschäftsführer des Klinikum Lippe.

Am 13. Juni präsentierten beide Auszubildendengruppen im Rahmen einer kleinen Feierstunde noch einmal ihre Konzepte. Dabei wurden alle Beteiligten für ihr Engagement und Teamwork feierlich gewürdigt und der neue Verabschiedungsraum offiziell eröffnet. Eine Besichtigung des Raums war im Anschluss für alle Interessierten möglich.

© Text, Foto: Yvonne Berthiot

„Ich habe mich endlich getraut.“ — Wie Gabriele N. im Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe ihre Lebensqualität zurückgewann

Es waren die kleinen Anzeichen, die sich mit der Zeit immer mehr in den Alltag von Gabriele N. schlichen. Beim Sport, beim Niesen, beim Lachen — immer wieder kam es zu ungewolltem Harnverlust. Lange Zeit hat sie das Thema vor sich hergeschoben. „Man redet ja nicht so gerne darüber. Ich dachte: Das wird schon wieder. Oder: Das ist halt so in meinem Alter“, erzählt sie offen.

Doch die Beschwerden wurden stärker. Irgendwann belastete es nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Termine absagen, Unternehmungen meiden, immer ein gedanklicher Fokus auf die nächste Toilette — Gabriele N. fühlte sich zunehmend eingeschränkt und sozial isoliert.

Der Schritt ins Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe

Irgendwann fasste sie sich ein Herz und suchte Hilfe. Ihr Weg führte sie in die Universitätsklinik für Urologie und damit auch in das zertifizierte Kontinenz- und Beckenbodenzentrum am Klinikum Lippe. Dort traf sie auf ein interdisziplinäres Team aus Urologie, Gynäkologie, Proktologie und spezialisierten Physiotherapeutinnen. „Ich habe mich direkt sehr gut aufgehoben gefühlt. Die Ärztinnen und Ärzte haben sich Zeit genommen, mir alles genau zu erklären. Ich hatte endlich das Gefühl: Hier versteht man mich.“

Moderne Diagnostik, individuelle Therapie

Im Rahmen der umfassenden Diagnostik wurde bei Gabriele N. eine Belastungsinkontinenz festgestellt – eine Form der Inkontinenz, bei der der Beckenboden bei körperlicher Belastung nicht ausreichend Halt bietet. Gerade nach Schwangerschaften, mit zunehmendem Alter oder hormonellen Veränderungen tritt diese Form häufig auf.

Das Team des Kontinenzzentrums stellte einen auf Gabriele N. zugeschnittenen Therapieplan auf und sie wurde durch Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert operiert. Dabei kam auch unser Operationssystem DaVinci zum Einsatz.

Lebensqualität zurückgewonnen

Schon nach einigen Wochen spürte Gabriele N. deutliche Fortschritte. Sie fühlt sich wieder sicherer im Alltag, kann einkaufen, spazieren gehen und vor allem nachts schlafen — ohne ständig an die nächste Toilette denken zu müssen. „Ich bin sehr froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Die Lebensqualität ist einfach wieder da.“

Gabriele N. möchte anderen Betroffenen Mut machen: „Es lohnt sich, sich Hilfe zu holen. Es gibt kompetente Anlaufstellen wie das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum hier am Klinikum Lippe. Und vor allem: Man muss sich nicht schämen. Inkontinenz ist behandelbar.“

Expertentelefon am 18. Juni

Für alle, die sich unverbindlich informieren möchten, bietet das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des Klinikums Lippe am 18. Juni 2025 ein Expertentelefon an. In der Zeit von 16 bis 18 Uhr beantworten Fachärztinnen und Fachärzte unter der Telefonnummer 05231 72-2222 individuelle Fragen rund um das Thema Blaseninkontinenz, Harninkontinenz und Beckenbodenstörungen — vertraulich, diskret und kostenfrei.

Kontinenz darf kein Tabuthema bleiben — das Team des Klinikums Lippe steht bereit.

Gebärmutterkrebs: Wenn plötzlich alles anders ist


Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe informiert im Instagram Live

„Ich habe es zuerst für eine harmlose Zwischenblutung gehalten“, erinnert sich Susanne K. (Name auf Wunsch der Patientin geändert). Nach den Wechseljahren seien gelegentliche Beschwerden ja „nicht so ungewöhnlich“. Doch als die Blutungen häufiger wurden, suchte die 62-Jährige ihre Frauenärztin auf. Die Diagnose: Gebärmutterkrebs. „Es war ein Schock. Plötzlich war mein Leben ein anderes.“

Heute, zwei Jahre nach der Diagnose, kann Susanne K. aufatmen: Der Krebs wurde früh erkannt, die Therapie erfolgreich abgeschlossen. „Rückblickend bin ich unglaublich dankbar, dass ich damals so schnell gehandelt habe.“ Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, erste Warnsignale ernst zu nehmen. Doch viele Frauen zögern, Unsicherheit oder Unwissenheit verhindern oft den rechtzeitigen Arztbesuch. Dabei ist Gebärmutterkrebs die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane in Deutschland – mit etwa 25.000 Neuerkrankungen pro Jahr.

Wissen schützt: Klinikum Lippe lädt zum Instagram Live ein

Um aufzuklären, Ängste zu nehmen und Fragen zu beantworten, lädt das Klinikum Lippe am Montag, 23. Juni 2025 um 18.15 Uhr zu einem Instagram Live ein. Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven, Direktorin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, spricht über: Warnsignale und Symptome, Möglichkeiten der Früherkennung, moderne Behandlungsverfahren, Nachsorge und Leben nach der Therapie sowie Präventionsmöglichkeiten.

„Information ist der erste Schritt zur Heilung“, betont Prof. Dr. Ataseven. „Deshalb möchten wir möglichst viele Frauen ermutigen, gut auf ihren Körper zu achten und bei Auffälligkeiten nicht zu zögern, medizinischen Rat einzuholen.“

Die Teilnahme am Instagram Live ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Fragen können live gestellt oder vorab über den Instagram-Kanal @klinikumlippe eingereicht werden. Für die Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Campus Klinikum Lippe ist es bereits das zweite Instagram Live in diesem Jahr. An der ersten Veranstaltung zum Thema Eierstockkrebs nahmen 65 Gäste teil.

Gynäkologisches Krebszentrum Lippe: Individuell und professionell

Die Behandlung des Gebärmutterkrebses – medizinisch Endometriumkarzinom – ist heute weit mehr als nur eine Operation. Die Erkrankung hat viele Facetten und kann individuell sehr verschieden verlaufen. Genetische Faktoren, Begleiterkrankungen und die genaue Tumorbiologie spielen dabei eine zentrale Rolle. Deshalb gehört die Therapie in die Hände erfahrener Expertenteams, die diese komplexen Zusammenhänge umfassend einschätzen und aufeinander abstimmen können. In spezialisierten Zentren wie dem zertifizierten Gynäkologischen Krebszentrum Lippe profitieren Patientinnen von der hohen Expertise, der interdisziplinären Zusammenarbeit und modernsten Therapiekonzepten. Mit Ruhe, Präzision und Professionalität gelingt es den Spezialistinnen und Spezialisten, auch in komplexen Situationen den Überblick zu bewahren und die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

Blasenkrebs im Fokus
Roadshow-Bus hält am 16.06. am Klinikum Lippe in Detmold

Der Bus der bundesweiten Blasenkrebs-Roadshow 2025 kommt nach Lippe: Am Montag, 16. Juni 2025, macht die Aufklärungstour von 10 bis 15 Uhr Station am Klinikstandort Detmold, direkt vor dem Medicum.

Ziel der Roadshow ist es, auf eine der häufigsten urologischen Krebserkrankungen aufmerksam zu machen und fundiertes Wissen zu verbreiten, sowohl in der Bevölkerung als auch unter medizinischen Fachkräften. Denn noch immer ist das Wissen über Symptome, Risiken und Früherkennungsmöglichkeiten von Blasenkrebs lückenhaft.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 31.000 Menschen an Blasenkrebs – Männer etwa dreimal so häufig wie Frauen. Trotzdem wird die Erkrankung bei Frauen oft später erkannt, was die Behandlung erschwert. Dabei ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, denn rund 75 Prozent der Tumoren lassen sich im Frühstadium gut behandeln.

Zwei Angebote, ein Ziel: Mehr Aufmerksamkeit für Blasenkrebs

Vor dem auffälligen Info-Bus erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger leicht verständliche Informationen rund um das Thema Blasenkrebs – von ersten Anzeichen wie Blut im Urin bis hin zu modernen Therapiemöglichkeiten.

Im Inneren des Roadshow-Busses erwartet medizinisches Fachpersonal ein exklusives Schulungsprogramm. Expertinnen und Experten aus Urologie, Pflege und angrenzenden Fachrichtungen werden hier zu den neuesten Erkenntnissen und Technologien in der Blasenkrebsdiagnostik und Therapie geschult.

Mit der Blasenkrebs-Roadshow 2025 bündeln Photocure, MSD und Olympus ihre Expertise und bringen aktuelle medizinische Standards direkt in die Regionen. Unterstützt wird das Projekt vor Ort vom Klinikum Lippe.

Rückblick: Lungenkrebszentrum Lippe beim Heimspiel des TBV Lemgo-Lippe
Informationsangebot zum Thema Lunge stieß auf großes Interesse

Beim Heimspiel des TBV Lemgo-Lippe am 1. Juni 2025 war das Lungenkrebszentrum Lippe mit einem Informationsstand in der Phoenix Contact Arena vertreten. Im Rahmen der Kampagne „Starke Lunge – Starkes Spiel“ nutzte das Team die Gelegenheit, über Prävention, moderne Therapien und begleitende Angebote bei Lungenkrebserkrankungen zu informieren. Ein begehbares Lungenmodell veranschaulichte die Anatomie und Funktion der Lunge und ermöglichte interessierten Besucherinnen und Besuchern einen anschaulichen Zugang zum Thema. Auch über die Tabakentwöhnungssprechstunde des Klinikums wurde informiert.

„Wir freuen uns, dass wir mit vielen Menschen ins Gespräch kommen konnten“, so Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und Leiter des Lungenkrebszentrums. „Solche Begegnungen sind eine gute Gelegenheit, außerhalb des Klinikalltags aufzuklären und Fragen zu beantworten.“

Das Lungenkrebszentrum Lippe ist von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und steht für strukturierte Abläufe, interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine individuelle Behandlung. Der Auftritt beim TBV-Heimspiel war Teil des kontinuierlichen Engagements, gesundheitliche Themen auch im öffentlichen Raum sichtbar zu machen.

Das Klinikum Lippe dankt dem TBV Lemgo-Lippe für die Unterstützung und die Möglichkeit, die Themen Lungengesundheit und Tabakentwöhnung im Rahmen des Spiels zu platzieren.

Wenn Kontrolle verloren geht – Hilfe für ein Tabuthema
Klinikum Lippe bietet am 18. Juni ein Expertentelefon rund um Harn- und Stuhlinkontinenz

Zwei Ärztinnen und ein Arzt stehen am Expertentelefon Rede und Antwort (v.l.n.r.): Larissa Jansen, Dr. Britta Eikötter und Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert informieren Anruferinnen und Anrufer zu Therapieoptionen bei Harn- und Stuhlinkontinenz.
© Klinikum Lippe

Es beginnt oft schleichend: kleine Unfälle beim Lachen, Niesen oder Heben. Ein peinliches Missgeschick auf dem Weg zur Toilette. Der Pups, der nicht nur aus Luft besteht. Viele Betroffene sprechen nicht darüber – nicht mit ihrem Arzt, nicht mit der Familie. Die Scham ist groß, das Leiden oft noch größer. Harn- oder Stuhlinkontinenz bedeutet für viele Menschen nicht nur einen Kontrollverlust über den Körper, sondern auch über ihr soziales Leben: Rückzug, Isolation und ein Verlust an Lebensqualität sind häufig die Folge.

Dabei ist Inkontinenz keine Ausnahmeerscheinung. Laut aktuellen Schätzungen sind allein in Deutschland rund 10 Millionen Menschen von Harn- oder Stuhlinkontinenz betroffen – Frauen häufiger als Männer, ältere Menschen häufiger als junge, aber auch viele Jüngere und sogar Sportlerinnen und Sportler sind betroffen. Trotzdem gilt Inkontinenz noch immer als Tabuthema.

Um genau hier anzusetzen, bietet das Klinikum Lippe am 18. Juni 2025 von 16 bis 18 Uhr ein Expertentelefon mit dem Titel „Inkontinenz verstehen – Lebensfreude zurückgewinnen“ an. Unter der Nummer 05231 72-2222 beantworten erfahrene Ärztinnen und Ärzte des Beckenbodenzentrums Lippe alle Fragen rund um Harn- und Stuhlinkontinenz – vertraulich, verständlich und kostenlos.

„Inkontinenz ist keine Frage von Schwäche, sondern eine ernstzunehmende medizinische Erkrankung. Es gibt heute viele Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung – wichtig ist, dass man darüber spricht“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie. Gemeinsam mit Dr. Britta Eikötter, Leitende Oberärztin der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, sowie Larissa Jansen, Oberärztin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, steht er als Ansprechpartner mit dem Expertentelefon zur Verfügung.

Ziel des Expertentelefons ist es, betroffenen Menschen niedrigschwellig Informationen, Orientierung und vor allem Mut zum ersten Schritt zu geben.

Veranstaltungsdetails

Expertentelefon Inkontinenz
Mittwoch, 18. Juni 2025
16.00 bis 18.00 Uhr
Hotline: 05231 72-2222
Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe

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Standorte

Klinikum Lippe, Detmold
Röntgenstr. 18
32756 Detmold
Telefon: 05231 72-0

Standorte

Klinikum Lippe, Lemgo
Rintelner Str. 85
32657 Lemgo
Telefon: 05261 26-0

Standorte

Klinikum Lippe, Bad Salzuflen
Heldmanstr. 45
32108 Bad Salzuflen
Telefon: 05222 982-0

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