„Gute Ärzte für mich“

Mediziner des Klinikum Lippe vom Magazin STERN ausgezeichnet

Transparenz und Orientierung bei der Wahl von Ärzten und Krankenhäusern will das Magazin STERN mit seinem Sonderheft „Gute Ärzte für mich“ geben. In der Ärzteliste mit mehr als 4000 Empfehlungen in 105 Fachgebieten sind auch drei Chefärzte des Klinikum Lippe aufgeführt.

 

 

Fachgebiet Viszeralchirurgie

Prof. Dr. med. Wolfgang Hiller
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

 

 

Fachgebiet Parkinson

Prof. Dr. med. Christoph Redecker
Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie

 

 

Fachgebiet Venenerkrankungen

PD Dr. med. Helger Stege
Chefarzt der Klinik für Dermatologie

 

Die Daten für die stern-Ärzteliste werden von der Munich Inquire Media Gmbh (MINQ) erhoben, einem unabhängigen Rechercheinstitut mit bundesweiten Ärzte- und Kliniklisten, die seit 1997 regelmäßig veröffentlicht werden.

Themenabend „Sturz“ am 17.03.2022

Der Gesundheitskiosk Hörstmar lädt ein zum Themenabend „Sturz“ mit Arnd Schröder, Stationsleitung Unfallchirurgie, und Sznejana Kukec-Vetter, beide Klinikum Lippe.

Stürze begleiten uns das ganze Leben, sind aber insbesondere im höheren Lebensalter eine erstzunehmende Gefahr.

Szneiana Kukec-Vetter und Arnd Schröder berichten über häufige Sturzanlässe, operative und konservative Versorgung und darüber, wie sich viele Stürze durch umsichtiges Verhalten und Vorsorgemaßnahmen vermeiden lassen.

Der Gesundheitskiosk Hörstmar ist ein gemeinsames Projekt der Alten Hansestadt Lemgo, des Klinikum Lippe sowie Diakonie ambulant e.V. und wird mit LEADER-Mitteln gefördert.

Veranstaltungsort: Gesundheitskiosk Hörstmar, Am Sportplatz 7 (Dorfbegegnungshaus)

Die Veranstaltung ist kostenlos.

Anmeldungen bitte unter Telefon 05261 7009369 oder per E-Mail an gesundheitskiosk-lemgo@t-online.de.

Einlass nur für Genese oder Geimpfte (2G-Regel).

1.200 Portionen gespendete Muttermilch

Jubiläum für die Muttermilchbank am Perinatalzentrum Lippe

Dr. rer. nat. Bettina Brune, fachliche Leitung der Milchküche/Muttermilchbank und Oecotrophologin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Lippe, freut sich über den gelungenen Start der Muttermilchbank.

Seit einem Jahr gibt es die Muttermilchbank am Perinatalzentrum Lippe. In dieser Zeit haben neun Frauen insgesamt circa 150 Liter überschüssige Muttermilch gespendet. 46 Früh- oder Risikogeborene konnten in ihren ersten Lebenstagen und -wochen bisher von der Spenderinnenmilch profitieren. „Ungefähr 1.200 Portionen gespendete Muttermilch konnten im Perinatalzentrum Lippe seit Einrichtung der Muttermilchbank verfüttert werden. Das ist ein tolles Ergebnis und unser gesamtes Team bedankt sich von Herzen für die engagierte Spendenbereitschaft der Mütter“, sagt Dr. rer. nat. Bettina Brune, fachliche Leitung der Milchküche/Muttermilchbank und Oecotrophologin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Lippe.

Die Muttermilchbank am Perinatalzentrum Lippe ist eine von insgesamt rund 30 Frauenmilchbanken deutschlandweit. In Nordrhein-Westfalen ist nach dem Universitätsklinikum Essen und dem Klinikum Dortmund das Klinikum Lippe das dritte Krankenhaus, welches die strengen behördlichen und hygienischen Kriterien für eine derartige sogenannte Frauenmilchbank erfüllt. In Ostwestfalen-Lippe ist diese zertifizierte Einrichtung sogar einmalig.

Die Muttermilch ist so wertvoll, weil sie Enzyme und Abwehrstoffe enthält, die vor Infektionen sowie anderen Komplikationen schützen und die Entwicklung des noch unreifen Immun- und Verdauungssystems stimulieren. Bereits 100 ml Muttermilch am Tag reichen aus, um ein besonders kleines Frühgeborenes zu ernähren und sein Infektionsrisiko deutlich zu senken. Das Stillen und die Stillberatung sind dem Klinikum Lippe als zertifiziertes „Babyfreundliches Krankenhaus“ schon lange ein wichtiges Anliegen. Die Muttermilchbank schlägt deshalb eine Brücke zum Stillkonzept der Klinik, denn sie ist ein Baustein in der Stillförderung und der Ernährung der Neugeborenen mit Muttermilch.

„Muttermilch für das eigene Kind wird selbstverständlich auch bei uns schon immer in der Milchküche gelagert und bei Bedarf portioniert an das Kind verfüttert. Mit der Muttermilchbank haben wir die zusätzliche Möglichkeit, Spenderinnenmilch, das heißt Muttermilch einer anderen Frau nach ausführlichen Untersuchungen, an ein sehr kleines Frühgeborenes zu verfüttern, wenn dessen eigene Mutter zu dem Zeitpunkt keine Muttermilch produziert. Voraussetzung ist stets, dass alle Beteiligten einverstanden sind. Wichtig ist auch, dass unsere Milchbank ausschließlich Spenderinnenmilch von Frauen annimmt, deren Kind im Perinatalzentrum behandelt wird. Wir können keine Milchspenden von außerhalb der Klinik oder von anderen Patientinnen annehmen“, betont Dr. rer. nat. Bettina Brune.

Kreißsaalführung online

Dr. Corinna Bryan, Chefärztin der Geburtshilfe, und das Hebammen-Team informieren regelmäßig per Zoom über die Geburtshilfe am Klinikum Lippe.
Voraussetzungen zur Teilnahme an der Kreißsaalführung online:

Sonstige Hinweise:

  • Keine Anmeldung erforderlich.
  • Bitte berücksichtigen Sie, dass Ihre Fragen bzw. Chatbeiträge im Zoom-Meeting für alle Teilnehmer hör- und sichtbar sind.
  • Für die Teilnahme sind die einzelnen Nutzer selbst verantwortlich.
  • Unsere Expertinnen und Experten beantworten gern allgemeine Fragen zur Geburt. Individuelle Fragen können aus datenschutzrechtlichen Gründen nur begrenzt beantwortet werden.
  • Bitte schalten Sie Ihr Mikro aus, wenn Sie selbst gerade keinen Redebeitrag übernehmen.
  • Wenn Sie Fragen stellen möchten, nutzen Sie dafür bitte die Funktion „Hand heben“.
  • Es gelten die allgemeinen Netiquette-Regeln des Internets und der Sozialen Medien. Teilnehmer, die sich in unangemessener Form äußern, werden von den Moderatoren aus dem Zoom-Meeting ausgeschlossen.

* Es gelten die Nutzungsbedingungen des Herstellers. Das Klinikum Lippe übernimmt für die Nutzung keine Haftung.

Unser tolles Team kann Verstärkung gut gebrauchen. Wir suchen Pflegefachkräfte und Pflegeassistenten. …

Expertentelefon am Weltkrebstag

Breite Kompetenz in der Onkologie am Klinikum Lippe

„Versorgungslücken schließen“ lautet das Motto des diesjährigen Weltkrebstages am 4. Februar. Auch das Klinikum Lippe schließt Versorgungslücken, denn gerade im ländlichen Raum ist eine adäquate Patientenversorgung für Menschen mit einer Krebserkrankung nicht selbstverständlich. Die etablierten und neu gegründeten Krebszentren in Detmold und Lemgo leisten daher einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Krebs.

Krebs: Weltweit eine der häufigsten Todesursachen

Im Jahr 2020 starben etwa 10 Millionen Menschen weltweit an einer Tumorerkrankung. Davon waren circa 70 Prozent 65 Jahre alt oder älter. Studien zeigen, dass gerade ältere Bevölkerungsschichten viel höhere Barrieren überwinden müssen, um effektive Behandlungsmöglichkeiten zu erhalten. Dieser Effekt verstärkt sich zusätzlich für den Teil der Bevölkerung, der in ländlichen Regionen wohnt.

Experten vermuten, dass die Corona-Pandemie dazu führt, dass Krebserkrankungen später diagnostiziert werden. Die genauen Ausmaße sind aktuell noch nicht abzuschätzen. Klar ist jedoch, dass eine spätere Diagnose zu schlechteren Behandlungsergebnissen führt.

Die Initiatoren des Weltkrebstages sind sich sicher: Bis zu 3,7 Millionen Leben könnten jedes Jahr durch angemessene Vorsorge-Strategien, hochwertige Behandlungsmöglichkeiten und Diagnosen im Frühstadium gerettet werden.

Krebszentren: Breit gefächertes Leistungsspektrum und interdisziplinäre Expertise

Das Klinikum Lippe bietet mit spezialisierten Fachabteilungen sowie etablierten und neu gegründeten Zentren Betroffenen und Angehörigen auch in dieser herausfordernden Zeit ein breites Leistungsspektrum diagnostischer und therapeutischer Angebote. Die Patienten profitieren von der interdisziplinären Zusammenarbeit der Kliniken, moderner technischer Ausstattung und der hohen fachlichen Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Langjährig bestehende und teils zertifizierte medizinische Zentren für die Versorgung von Tumorpatienten am Klinikum Lippe sind:

Brustzentrum Lippe
Lungenzentrum Lippe
Prostatazentrum Lippe
Viszeralonkologisches Zentrum Lippe

Neu gegründete Zentren, die eine Zertifizierung durch die anerkannten Fachgesellschaften aktuell anstreben, sind:

Hautkrebszentrum Lippe
Onkologisches Zentrum Lippe
Uroonkologisches Zentrum Lippe
Zentrum für Hämatologisches Neoplasien Lippe

Für die ländliche Region Lippe und ihre Ballungsgebiete schließt das Klinikum Lippe damit Versorgungslücken und ermöglicht wohnortnahe, klinische Tumorversorgung auf einem hohen Niveau: Zum einen durch die Rezertifizierung und Weiterentwicklung bestehender Zentrumsstrukturen, zum anderen durch die Schaffung neuer, spezialisierter Tumorzentren.

4. Februar: Expertentelefon des Klinikum Lippe am Weltkrebstag

Das Klinikum Lippe unterstützt den Weltkrebstag 2022 und bietet am Freitag, 4. Februar 2022, von 16.00 bis 18.00 Uhr eine Telefonaktion mit neun Expertinnen und Experten an. Interessierte können im angegebenen Zeitraum direkt mit den Ärztinnen und Ärzten sowie dem Psychoonkologen telefonieren und individuelle Fragen diskret und fundiert besprechen.

#Versorgungslückenschliessen #Weltkrebstag #kompetenzonkologie

Krebserkrankungen der Frau

Dorothé Düpont
Zentrumsleitung Brustzentrum Lippe

beantwortet Fragen zum Brustkrebs.

Telefon 05231 72-2214

Larissa Jansen
Oberärztin Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

beantwortet Fragen zu Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs und sonstigen Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane.

Telefon 05231 72-2213

Krebserkrankungen des Mannes

Dr. Alfons Gunnemann
Chefarzt Klinik für Urologie
Leiter Prostatazentrum Lippe

beantwortet Fragen zu Prostatakrebs, Harnblasenkrebs und sonstigen Krebserkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane.

Telefon 05231 72-2218

Systemische Tumortherapien und Hämatologische Neoplasien

Prof. Dr. Frank Hartmann
Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie
Leiter Zentrum für Hämatologische Neoplasien Lippe

beantwortet Fragen zu Systemischen Tumortherapien (Chemotherapie, Antihormontherapie, Immuntherapien) und Hämatologischen Neoplasien.

Telefon 05231 72-2215

Krebserkrankungen der Haut

PD Dr. Helger Stege
Chefarzt der Klinik für Dermatologie

beantwortet Fragen zu Hautkrebs, Sarkomen und gutartigen Tumoren der Haut.

Telefon 05231 72-2212

Krebserkrankungen des Bauches

Prof. Dr. Wolfgang Hiller
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Leiter des Viszeralonkologischen Zentrum Lippe

beantwortet Fragen zu Darmkrebs, Magenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Telefon 05231 72-2211

Krebserkrankungen und Psyche

Dipl.-Psych. Christian Heinrich
Psychoonkologe am Institut für Psychoonkologe

beantwortet Fragen zum Umgang mit einer Krebserkrankung und berät Angehörige.

Telefon 05231 72-2219

Krebserkrankungen der Atemwege

PD Dr. Jan Groetzner
Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie

beantwortet Fragen zu Lungenkrebs und Bronchialkrebs.

Telefon 05231 72-2217

Dr. Maik Brandes
Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin
Leiter des Lungenzentrum Lippe

beantwortet Fragen zu Lungenkrebs und Bronchialkrebs.

Telefon 05231 72-2216

Betroffene von Inkontinenz erhalten kompetente Hilfe

Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe erfolgreich rezertifiziert

Dr. Britta Eikötter, Oberärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Prof. Dr. Karl Dietrich Sievert, Leiter des Zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe, und Dr. Dorothea Möller, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie, freuen sich über die erfolgreiche Zertifizierung.

Inkontinenz ist ein Tabuthema, obwohl der unkontrollierbare Abgang von Harn oder Stuhl weit verbreitet ist und jeden treffen kann. Experten schätzen, dass in Deutschland etwa 10 Millionen Menschen an einer Harn- oder Stuhlinkontinenz leiden. Betroffene erhalten kompetente und diskrete Unterstützung im Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe am Standort Detmold. Die hohe Behandlungsqualität der Experten vor Ort wurde aktuell durch eine erfolgreiche Rezertifizierung bestätigt.

Am Zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe arbeiten die Klinik für Urologie, die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und die Klinik für Gynäkologie als Hauptkooperationspartner eng zusammen. „Nur durch diese interdisziplinäre Ausrichtung können wir unseren Patientinnen und Patienten optimale Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten anbieten, wenn „unten herum“ nicht mehr alles dicht ist“, fasst es Prof. Dr. Karl Dietrich Sievert, Zentrumsleitung und Leitender Arzt der Klinik für Urologie, zusammen. Er weiß aus seinen Sprechstunden, dass „viele Betroffene sich aus Scham oder Furcht aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen. Diese Isolation ist gar nicht notwendig, wenn der Schritt zum Facharzt erstmal gemacht ist. Wir haben heute viele hervorragende Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, die einen Großteil unserer Patientinnen und Patienten von der Inkontinenz befreien oder diese zumindest deutlich verbessern.“

Die Zertifizierung des Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe erfolgte gemeinsam durch die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V., die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V., die Deutsche Kontinenzgesellschaft e.V. sowie die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie und die Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie e.V.

Sie möchten mehr über dieses Thema erfahren? Informieren Sie sich auf den Internetseiten des Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe.

Von Beginn an ganz vorn dabei: Bereits im 1. Semester sammeln die Studentinnen und Studenten des Modellstudiengangs Medizin der Universität Bielefeld praktische Erfahrungen während des „Unterrichts am Krankenbett“ (UaK). Damit unterscheidet sich das Medizinstudium am UK OWL wesentlich von herkömmlichen Medizinstudiengängen, in denen praktische Einsätze erst später im Studium vorgesehen sind.

Foto von rechts nach links: Chefarzt Prof. Dr. Cyrus Klostermann, Oberarzt Nadim Behnam und Fachärztin Dr. Alexandra Claßen begleiteten in dieser Woche den UaK der Studierenden Henry Gleim, Rieke Eckstein und Helen Tiemann in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Standort Detmold.
Hier gibts alle Infos und Ansprechpartner zum Campus Klinikum Lippe des UK OWL.

Gesundes Klima: Klimafolgenanpassungen im Gesundheitsquartier Detmold

Sorgen für ein „klimagesundes“ Quartier: Landrat Dr. Axel Lehmann, Dr. Johannes Hütte, Olrik Meyer und Marco Schweiger (Projektverantwortliche beim Kreis Lippe und dem Klinikum). (v.l.)

Das Klinikum Lippe wird klimarobust: Um den Auswirkungen des Klimawandels auf den Gesundheitssektor frühzeitig zu begegnen, erstellt das Klinikum mit Unterstützung des Kreises Lippe in den kommenden Monaten ein eigenes Konzept für Klimafolgenanpassungen. Betrachtet wird dabei das sechs Hektar große Gesundheitsquartier Detmold – bestehend aus dem Klinikum-Standort und dem angrenzenden voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen der Diakonie.

Das Konzept soll Maßnahmen einbinden, die vornehmlich extremen Wärmeperioden, aber auch Starkregenereignissen entgegenwirken. „Entsprechend der Philosophie des Kreises Lippe als Träger der Klinikum Lippe GmbH sollen möglichst klimaneutrale, ökologische und nachhaltige Lösungen eingesetzt werden. Damit wird Lippe Vorbild für andere Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sein“, betont Dr. Axel Lehmann, Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums.

Klassische Ansätze, wie der Einbau von Klimaanlagen, sind nicht Ziele des Konzeptes. Stattdessen streben die Projektpartner eine Kombination aus nachhaltigen Maßnahmen an. Einerseits könnten  technische Lösungen, wie eine Wärmerückkopplung oder ein intelligenter Sonnenschutz, für eine Kühlung der Gebäude sorgen. Andererseits soll die interne Wärmeabstrahlung reduziert werden, etwa durch energiesparende medizinische Geräte. Zudem kann eine Dach- und Fassadenbegrünung als natürliche Klimaanlage wirken. Entsiegelte und neugestaltete Wege- und Dachflächen tragen zur Regulierung des Niederschlages bei. Welche Maßnahmen am effektivsten sind, wollen Experten während der Konzepterstellung bewerten.

Derzeit wird das Klinikum Lippe in wesentlichen Bereichen umgebaut, modernisiert und erweitert. So entstehen unter anderem am Standort in Detmold eine neue Notaufnahme, hochmoderne Operationssäle, Bettenstationen mit mehr Patientenkomfort sowie soziale Einrichtungen für Mitarbeitende, Wohnheime und eine Kindertagesstätte. „Die Umstrukturierungen und mittelfristige Neugestaltung des Quartiers bieten eine gute Gelegenheit, Klimafolgenanpassungen in die Planungen zu integrieren. Wir wissen, dass besonders vulnerable Gruppen unter extremen Wetterlagen leiden und auch den medizinischen Fachkräften wird die Wärmebelastung die Arbeit zusätzlich erschweren. Daher müssen wir jetzt für die Zukunft mitdenken“, sagt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums. Für die Projektumsetzung wird ein interdisziplinäres Team gebildet, in dem Experten aus dem Klinikum, des Kreises und der Stadt Detmold sowie externe Dienstleister zusammenarbeiten.

Die Effekte der Anpassungen sollen sich auch über die Grenzen des Quartiers hinaus positiv auswirken. So könnten Anwohner von niedrigeren Umgebungstemperaturen und besserer Luftqualität profitieren. Die Konzepterstellung soll 2023 abgeschlossen sein.Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Fördersumme beträgt 100.000 Euro.

Kinder stärken mit dem Interdisziplinären Frühförderungszentrum Lippe

Besondere Unterstützung für besondere Kinder und ihre Familien

Ein Interview mit Dr. Günther Golla, Leitender Arzt für Neuropädiatrie und Psychosomatik

Dr. Günther Golla beim Aufnahmegespräch im IFF Lippe.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Frühförderung für Kinder als Exot galt. Mädchen und Jungen mit speziellen Entwicklungsbesonderheiten wurden in die Schubladen „zurückgeblieben“, „Trotzkopf“ oder „Zappelphillip“ gesteckt. Doch die Gesellschaft ist inzwischen offener für Unterstützungsangebote, berichtet Dr. Günther Golla. Er ist leitender Arzt für Neuropädiatrie und Psychosomatik am Interdisziplinären Frühförderungszentrum Lippe, kurz IFF, in Detmold. Das IFF Lippe wird seit Oktober 2019 vom Klinikum Lippe gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz betrieben. Das interdisziplinäre Team bietet Hilfen für Kinder mit Entwicklungsrisiken von der Geburt bis zum Schuleintritt an.

Herr Dr. Golla, warum steigt der Bedarf an Frühförderungsangeboten für Kinder?

Dr. Günther Golla: Frühförderung umfasst sowohl pädagogische als auch therapeutische Hilfen für Kinder von der Geburt bis zum Schuleintritt. Wir sprechen hier von Kindern mit einem besonderen Förderbedarf. Das sind Mädchen und Jungen, bei denen eine Behinderung droht oder bereits vorliegt. Es ist tatsächlich so, dass der Bedarf an unterstützenden Angeboten in den vergangenen Jahren stetig steigt. Ein Hauptgrund dafür ist sicherlich die Offenheit unserer Gesellschaft, in der Behinderungen als Realität akzeptiert sind und Betroffene oder ihre Eltern Hilfen einfordern. Außerdem nimmt der Anteil der Frühgeborenen weltweit zu. In Deutschland liegt er derzeit bei ungefähr zehn Prozent gemessen an der Gesamtzahl aller Geburten. Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsstörungen und benötigen daher eine besonders engmaschige, spezialisierte Betreuung. Der mit Abstand häufigste Grund für eine Frühförderung sind Auffälligkeiten in der sprachlichen Entwicklung. Hier muss man sich natürlich fragen, ob der erhöhte Medienkonsum auch seinen Teil zum Anstieg des Förderbedarfs beiträgt.

Welche spezialisierten Angebote beinhaltet die Interdisziplinäre Frühförderung?

Golla: Während es in NRW rund 100 Frühförderstellen gibt, sind nur ein Drittel davon interdisziplinär aufgestellt. Neben Pädagogen und Therapeuten sind auch ärztliche und psychologische Expertise vorhanden. Am Beginn jeder Fördermaßnahme steht eine ausführliche Diagnostik durch einen Heilpädagogen und einen Arzt. Je nach Störungsbild werden weitere Therapeuten aus den Bereichen Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie oder ein Psychologe hinzugezogen. Die Untersuchungsergebnisse werden im Team diskutiert und in einem ausführlichen Förder- und Behandlungsplan schriftlich festgehalten. Werden die Vorschläge zu einer Interdisziplinären Frühförderung in Abstimmung mit den Eltern oder Sorgeberechtigten angenommen, finden die Fördermaßnahmen, zu denen immer auch die Heilpädagogik gehört, in der Regel in den Räumlichkeiten des Interdisziplinären Frühförderzentrums statt. Da die Heilpädagogen, Therapeuten, Psychologen und Ärzte vor Ort sind, können effektive Fallbesprechungen bei Bedarf mehrfach und in kurzen Abständen stattfinden. Hier werden möglichst auch die Eltern einbezogen. Ich denke, dass diese Zusammenarbeit der unterschiedlichen Professionen in der Interdisziplinären Frühförderung die Voraussetzung für eine effektive und ergebnisorientierte Behandlung ist.

Jedes Kind ist anders: Wie können Eltern den Förderbedarf ihres Kindes erkennen?

Golla: Wie schon gesagt, ist der häufigste Grund für eine Vorstellung der Kinder eine auffällige Sprachentwicklung. Diese ist für die meisten Eltern offensichtlich. Viele Kinder werden aber auch auf Anregung einer Kindertagesstätte vorgestellt, weil sie im Vergleich zu Gleichaltrigen eine anderes Spiel- oder Sozialverhalten zeigen. Die Sensibilität der Erzieherinnen und Erzieher in diesen Einrichtungen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, so dass uns entwicklungsauffällige Kinder viel früher als noch vor Jahren zugewiesen werden. Weiterhin wichtig ist die konstante Beobachtung der niedergelassenen Kinderärzte im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen, der sogenannten U-Untersuchungen.

Gehört der „Zappelphillip“ in die Frühförderung? Und was sagen Sie Eltern, die Angst vor einer Stigmatisierung haben, wenn ihr Kind Frühförderung erhält?

Golla: Ja, auch Kinder mit auffälligem Sozialverhalten, Unruhe und unkontrolliertem Bewegungsdrang sind in einer Interdisziplinären Frühförderstelle gut aufgehoben. Nicht immer steht hinter diesen Verhaltensauffälligkeiten ein ADHS, also eine Aufmerksamkeitsdefizit- oder Hyperaktivitätsstörung. Deshalb ist eine ärztliche und oft auch eine psychologische Abklärung absolut ratsam. Seit langem ist bekannt, dass die Entwicklung gesunder Kinder in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und nicht immer stetig verläuft. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Kind in einer Entwicklungsstufe zunächst auffällig ist. Hier ist eine gute Diagnostik gefragt und nicht selten kann ein „Entwicklungsdefizit“ aufgefangen werden. Ich beobachte aber auch hier bei den Eltern einen Wandel. Während noch vor zehn Jahren eine Frühförderung ihres Kindes als stigmatisierend empfunden wurde, ist dies erfreulicherweise in den letzten Jahren nur noch sehr selten der Fall. Sie sehen die Frühförderung eher als eine willkommene Hilfe und nehmen unsere Angebote gerne an.

Welche Kinder profitieren von Frühförderung?

Golla: Alle Kinder, bei denen Eltern, Erzieherinnen oder Ärzte eine nicht ihren Erwartungen entsprechende Entwicklung sehen, sei es in der Sprache, dem Verhalten, den fein- und körpermotorischen Bewegungen. Bei einem Teil dieser Kinder, die in der Interdisziplinären Frühförderung vorgestellt werden, stellen wir in der Diagnostik fest, dass kein Förderbedarf besteht. Die Eltern sind dann oftmals erleichtert, dass die Fachleute eine insgesamt gute und normale Entwicklung festgestellt haben. Bei einem weiteren Teil ist eine pädagogische Frühförderung ausreichend und die Kinder werden an andere Frühförderstellen vermittelt. Bei Kindern mit komplexen Entwicklungsstörungen, die mehrere Bereiche betreffen, ist eine Interdisziplinäre Frühförderung am wirkungsvollsten. Das sind insbesondere die Kinder, bei denen eine dauerhafte Behinderung besteht oder das Risiko hierfür besonders hoch ist.

Welchen Gewinn haben die Eltern und das Umfeld von der professionellen Unterstützung?

Golla: Eltern finden es bereits hilfreich, wenn nach der Eingangsdiagnostik Klarheit besteht und ihre oft seit längerer Zeit bestehende Vermutung, dass ihr Kind „anders ist“ richtig ist. Diese eindeutige Zuordnung eines Störungsbildes trägt dazu bei, dass ungerechtfertigte Schuldgefühle, die oftmals die Mütter plagen, abgebaut werden. Durch die Diagnose erlangen die Eltern wieder die Kontrolle, weil sie wissen, was los ist und ein umfangreiches, konkretes Hilfsangebot erhalten. Wichtig ist unserem Team dabei auch stets die besondere Wertschätzung der elterlichen Anstrengungen.

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf die Frühförderung?

Golla: Im Frühjahr 2020, also vor fast zwei Jahren, hatte die Pandemie mit Kontaktbeschränkungen, umfangreichen Hygienemaßnahmen und Unterbindung von Gruppenarbeit schon Auswirkungen auf die Arbeit des Interdisziplinären Frühförderzentrums in Detmold. Aber wir haben die Eltern dennoch nicht im Stich gelassen. Bereits begonnene Fördermaßnahmen wurden am Telefon durch regelmäßige Anrufe fortgesetzt. Die Eltern konnten über ihre Sorgen und Ängste reden und so Unterstützung erfahren.

Ab dem Sommer 2020 waren dann wieder regelmäßige Therapiestunden mit Kindern und deren Eltern in unseren Räumen in Detmold möglich. Leider ist auch aktuell die Arbeit durch die Notwendigkeit des Tragens von Gesichtsmasken erschwert. Nur in besonderen therapeutischen Situationen, wie z.B. bei logopädischen Übungen, bei denen das Kind Mund- und Zungenbewegungen der Therapeutin sehen muss, darf darauf kurzzeitig verzichtet werden.

Hat der Bedarf an Frühförderung in der Pandemie zugenommen, weil andere Angebote ausfallen oder fehlen?

Golla: Das Interdisziplinäre Frühförderungszentrum Lippe hat im September 2019 seine Arbeit aufgenommen. Nur wenige Monate später kam die Pandemie mit ihren Folgen für alle Frühförderstellen. Trotz der erschwerten Startbedingungen ist unser Angebot im Kreis Lippe rasch angenommen worden. Kindergarten- oder Schulschließungen haben viele Eltern besonders gefordert. Dafür, dass wir in dieser Zeit im Rahmen des Möglichen für die Mütter und Väter da waren, erhielten wir sehr viele positive Rückmeldung. Trotzdem kam es pandemiebedingt nach unseren Erfahrungen zu einem deutlich vermehrten Medienkonsum auch der Klein- und Kindergartenkinder mit entsprechenden ungünstigen Auswirkungen auf die Entwicklung. Ob wir da mit einer zeitlichen Verzögerung deutlich mehr Kinder in den nächsten Jahren in der Frühförderung begleiten müssen, lässt sich jetzt noch nicht einschätzen.

Wenn Eltern einen Förderbedarf vermuten: Wie kommt ein Kind zur Frühförderung?

Golla: Für die Eingangsdiagnostik ist eine Verordnung durch den Kinderarzt oder einem anderen Arzt, der die Früherkennungsuntersuchungen anbietet, notwendig. Diese wird auf einem Rezeptformular mit dem Vermerk „Eingangsdiagnostik Interdisziplinäre Frühförderung“ ausgestellt. Wenn Eltern sich direkt bei uns melden, weisen wir sie natürlich darauf hin, dass wir diese Verordnung für die Frühförderung benötigen.


Kontakt

IFF – Interdisziplinäres Frühförderungszentrum Lippe gGmbH
Röntgenstraße 3a | 32756 Detmold
Fon 05231 3061070
Fax 05231 3054161

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