Elternabende mit Kreißsaalführung 2026 – Ab Januar im Campus 9

Das Klinikum Lippe setzt seine erfolgreiche Veranstaltungsreihe für werdende Eltern im Jahr 2026 fort – ab Januar in neuen, modernen Räumlichkeiten. Die beliebten Elternabende mit anschließender Kreißsaalführung finden künftig im Kongresszentrum Campus 9, Robert-Koch-Straße 2a in Detmold statt.

Die Elternabende richten sich an werdende Mütter und Väter, die sich umfassend auf Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit ihrem Neugeborenen vorbereiten möchten. Die Veranstaltungsreihe bietet fundierte Informationen, persönliche Einblicke und die Möglichkeit zum direkten Austausch mit Fachpersonal aus der Geburtshilfe.

Die Veranstaltungsreihe gliedert sich in fünf Schwerpunkte und wird von Hebammen, Ärztinnen und Ärzten der Geburtshilfe und Kinderklinik, Stillberaterinnen sowie den Frühen Hilfen des Kreises Lippe begleitet. Behandelt werden unter anderem folgende Themen:

  • Mein Baby kommt bald
    Vorbereitung auf die Geburt, Anzeichen für den Geburtsbeginn, Ablauf der Geburt und medizinische Möglichkeiten.
  • Hebammengeleitete Geburt
    Vorstellung der hebammengeleiteten Geburt und der Rolle der Hebamme während der Geburt.
  • Mein Baby hat Hunger
    Stillen, Säuglingsernährung und Unterstützung in der ersten Zeit nach der Geburt.
  • Mein Baby im neuen Zuhause
    Babypflege, Vorsorgeuntersuchungen, Alltag mit dem Neugeborenen und Unterstützungsangebote.
  • Mein Baby bringt Veränderung
    Veränderungen im Familienalltag, Elternrolle, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie soziale und rechtliche Aspekte.

Jeder Elternabend umfasst einen informativen Vortrag mit anschließender Fragerunde. Im Anschluss haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, den Kreißsaal zu besichtigen und das Team der Geburtshilfe persönlich kennenzulernen.

Ab Januar 2026 finden die Elternabende im Kongresszentrum Campus 9, Robert-Koch-Straße 2a, 32756 Detmold, immer mittwochs ab 18 Uhr statt. Die neuen Räumlichkeiten bieten viel Platz sowie eine moderne und angenehme Umgebung für Information, Austausch und Begegnung. Die Elternabende sind kostenfrei. Der Besuch einzelner Themenabende ist möglich. Aktuelle Termine und weitere Informationen sind unter www.klinikum-lippe.de/geburtshilfe abrufbar.

Neue Studie am Klinikum Lippe

Schonende Behandlungsmethode bei Prostatakrebs wird geprüft

An der Universitätsklinik für Urologie am Campus Klinikum Lippe startet eine besondere klinische Studie zur Behandlung von Prostatakrebs. In der WATER-IV-Studie wird untersucht, ob eine moderne, schonende Operationsmethode – die sogenannte Aquablation – auch bei ausgewählten Formen von Prostatakrebs sicher und wirksam eingesetzt werden kann. Das Klinikum Lippe ist dabei das einzige Krankenhaus in Deutschland, das an dieser internationalen Studie teilnimmt.

Porträt Chefarzt

Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie am Universitätsklinikum OWL Campus Klinikum Lippe, erklärt: „Die WATER-IV-Studie richtet sich an Männer mit früh erkanntem, lokal begrenztem Prostatakrebs. Ziel ist es herauszufinden, ob die Aquablation eine Alternative zur klassischen vollständigen Entfernung der Prostata sein kann. Bei der Aquablation wird krankhaft verändertes Prostatagewebe mit einem hochpräzisen Wasserstrahl entfernt. Anders als bei vielen anderen Verfahren kommt dabei keine Hitze zum Einsatz. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv über die Harnröhre und wird robotergestützt ausgeführt.“

Vor dem Eingriff wird die Prostata mithilfe von Kamera und Ultraschall genau vermessen und kartiert. So kann der Arzt festlegen, welche Bereiche entfernt werden müssen und welche wichtigen Strukturen – etwa für Kontinenz und Sexualfunktion – unbedingt geschont werden sollen. Der Operateur behält dabei jederzeit die volle Kontrolle und kann den Eingriff steuern oder stoppen. Die Operation dauert in der Regel weniger als eine Stunde, erfolgt unter Narkose und erfordert einen kurzen stationären Aufenthalt.

Die Aquablation wird am Klinikum Lippe bereits erfolgreich bei Männern mit einer gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt, die häufig zu Problemen beim Wasserlassen führt. Studien zeigen, dass diese Methode langfristig wirksam ist und dabei besonders schonend vorgeht. Langzeitdaten belegen auch, dass Patienten nach der Aquablation eine deutliche und anhaltende Besserung ihrer Beschwerden erfahren. Gleichzeitig ist die Rate schwerwiegender Nebenwirkungen sehr gering. Kontinenz und Erektionsfähigkeit bleiben in den bisherigen Studien vollständig erhalten und auch die Ejakulationsfähigkeit bleibt bei den meisten Männern bestehen.

Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert unterstreicht die Bedeutung dieser Studie: „Mit der Teilnahme an der WATER-IV-Studie festigt das Klinikum Lippe seinen Anspruch, moderne Medizin auf höchstem wissenschaftlichem Niveau anzubieten – und dabei neue, möglichst schonende Behandlungswege für Patienten zu eröffnen. Die bisherigen Daten zur Aquablation zeigen, dass die Methode bei gutartigen Prostatavergrößerungen sehr gut wirkt. Nun gilt es, herauszufinden, ob wir sie auch in der onkologischen Urologie sinnvoll und zum Wohle der Patienten einsetzen können.“

In der WATER-IV-Studie werden die Teilnehmer entweder mit der Aquablation oder mit der klassischen operativen Entfernung der Prostata behandelt. Anschließend werden sie über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren medizinisch begleitet, um Behandlungserfolg, Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen sorgfältig zu vergleichen. Die Studie wird international durchgeführt und vom Hersteller des Aquablation-Systems initiiert. Am Klinikum Lippe erfolgt sie unter Leitung der Universitätsklinik für Urologie und in enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsinstitut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und dem Institut für Pathologie.

Männer, die sich für eine Teilnahme an der Studie interessieren oder weitere Informationen wünschen, können sich direkt an das Klinikum Lippe wenden. Ansprechpartnerin für die WATER-IV-Studie ist Karin Berger (karin.berger@klinikum-lippe.de).

Ehrenamtlicher Besuchsdienst startet im Januar 2026 am Klinikum Lippe in Detmold

Das Klinikum Lippe baut sein Engagement für Patientinnen und Patienten weiter aus: Ab Mitte Januar 2026 wird am Klinikstandort Detmold ein ehrenamtlicher Besuchsdienst etabliert. Ziel ist es, Menschen während ihres Krankenhausaufenthalts zusätzliche Zeit, Zuwendung und Orientierung zu bieten.

In dieser Woche haben sich bereits sechs engagierte Ehrenamtliche mit Dr. Niklas Cruse, Geschäftsführer des Klinikums Lippe, Astrid Albert aus der Pflegedienstleitung sowie Gerlinde Kriete-Samklu von der Krankenhausseelsorge getroffen. Im Mittelpunkt des Austauschs standen ein erstes Kennenlernen sowie Gespräche über die Aufgaben des Besuchsdienstes und organisatorische Rahmenbedingungen.

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v.l.n.r.: Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse, Astrid Albert, das Team des Ehrenamtlichen Besuchsdienstes am Klinikstandort Detmold und Gerlinde Kriete-Samklu. (©Klinikum Lippe / Christian Ritterbach)

Mit dem ehrenamtlichen Besuchsdienst stärkt das Klinikum Lippe die menschliche Begleitung im Klinikalltag und schafft zusätzliche Zeit für Nähe, Gespräche und Unterstützung – ergänzend zur professionellen medizinischen und pflegerischen Versorgung. Nach dem Start in Detmold ist geplant, auch am Standort Lemgo einen ehrenamtlichen Besuchsdienst aufzubauen. Interessierte, die sich an einem der beiden Standorte engagieren möchten, sind herzlich eingeladen, Kontakt aufzunehmen.

Kontakt für Interessierte:
Astrid Albert, Telefon: 05231 72-5825, E-Mail: astrid.albert@klinikum-lippe.de

Univ.-Prof. Dr. Matthias Benndorf übernimmt Professur für KI-gestützte Biomarkerforschung am Klinikum Lippe

Priv.-Doz. Dr. med. Matthias Benndorf hat den Ruf der Universität Bielefeld auf die Professur für KI-gestützte Biomarkerforschung am Universitätsinstitut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum Lippe angenommen. Am 20. November 2025 erhielt er die Berufungsurkunde aus den Händen der Rektorin der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Angelika Epple.

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v.l.n.r.: Dr. Niklas Cruse, Geschäftsführer Klinikum Lippe, Univ.-Prof. Dr. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL, Univ.-Prof. Dr. Matthias Benndorf, Universitätsinstitut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum OWL Campus Klinikum Lippe, Prof. Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld (©Universität Bielefeld / Norma Langohr)

Mit Univ.-Prof. Dr. med. Matthias Benndorf hat das Klinikum Lippe einen exzellenten Radiologen, der künftig insbesondere in der abdominellen und urogenitalen Bildgebung die diagnostische Qualität weiter stärken wird. Deutschlandweit ist Univ.-Prof. Benndorf vor allem für seine ausgewiesene Expertise auf dem Gebiet der Prostata-MRT bekannt. Dieses Know-how wird er im Rahmen seiner klinischen Tätigkeit als Oberarzt für die abdominelle und urogenitale Bildgebung einbringen.

Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Validierung diagnostischer Parameter. In Lippe wird Univ.-Prof. Benndorf die KI-gestützte Biomarkerforschung mit einem klaren Fokus auf die Integrierte Diagnostik – also die intelligente Kombination unterschiedlicher Datenquellen zur präziseren Diagnosefindung – für die alltägliche klinische Anwendung etablieren. Darüber hinaus wird er diesen zukunftsweisenden Bereich an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld in Forschung und Lehre vertreten.

Univ.-Prof. Benndorf absolvierte sein Medizinstudium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Facharztausbildung durchlief er an der Klinik für Radiologie des Universitätsklinikum Freiburg, wo er anschließend als Facharzt und Oberarzt für Schnittbilddiagnostik tätig war und später die Leitung der Sektion für Urogenitale Bildgebung übernahm.

Im Jahr 2014 absolvierte er einen Forschungsaufenthalt an der University of Wisconsin–Madison, USA. 2020 habilitierte er sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg. Seit Februar 2023 ist Univ.-Prof. Benndorf als Geschäftsführender Oberarzt am Universitätsinstitut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Campus Lippe des Universitätsklinikum OWL tätig.

Mit der Berufung von Univ.-Prof. Benndorf setzt das Klinikum Lippe einen weiteren Meilenstein im Ausbau der universitären Medizin und der KI-gestützten Diagnostik in Ostwestfalen-Lippe.

Zukunft der Medizin in Detmold – Klinikum Lippe im Stadtpodcast „mein detmold“

Wie sieht die Medizin von morgen in Detmold aus? Welche Rolle spielen Universitätsmedizin, Teamkultur, Vielfalt und Haltung im Klinikalltag? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der aktuellen Folge des Stadtpodcasts mein detmold.

Zu Gast sind Dr. Niklas Cruse, Geschäftsführer des Klinikums Lippe, sowie Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven, Direktorin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Gemeinsam sprechen sie über die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Region – und darüber, wie sich moderne Medizin, Menschlichkeit und universitäre Strukturen am Standort Detmold verbinden.

Im Gespräch geht es unter anderem um die Bedeutung der Universitätsmedizin für Patientinnen und Patienten vor Ort, um Kulturwandel und gelebte Diversität im Klinikalltag, um die Relevanz von Forschung und Lehre auch in einer Mittelstadt sowie um die Rolle des Klinikums Lippe als wichtiger Akteur in der Stadtgesellschaft. Dabei wird deutlich: Medizinische Exzellenz entsteht nicht allein durch Technik – sondern vor allem durch Haltung, Zusammenarbeit und Verantwortung.

Die Podcastfolge zeigt eindrucksvoll, wie das Klinikum Lippe als Universitätsstandort wächst, Menschen für Medizin und Pflege begeistert und gleichzeitig seine Verantwortung für die Region wahrnimmt. Eine Folge über Zukunft, Vertrauen und darüber, wie ein Krankenhaus menschlich wachsen kann.

 

Klinikum Lippe erhält neuestes robotisches OP-System

Rund 3,5 Millionen Förderung für eines der größten universitären Robotik-Zentren Deutschlands

Das Klinikum Lippe hat eines der modernsten da Vinci-Operationssysteme Europas in Betrieb genommen, ermöglicht durch eine Förderung von rund 3,5 Millionen Euro durch das Land NRW an die Universität Bielefeld und das Universitätsklinikum OWL am Campus Klinikum Lippe. Das Gerät der neuesten Generation (dV5) ist bundesweit das fünfte seiner Art und das vierte daVinci-System am Klinikum Lippe. Damit zählt das Klinikum Lippe zu den größten chirurgischen Robotik-Zentren in Deutschland.

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Das Team der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner (3. v. l.) freut sich über den daVinci dV5. (©Klinikum Lippe / Mandy Lange)

Das neue daVinci-System wurde nach einer positiven Begutachtung des Förderantrags der „Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG“ im Rahmen des Programms „Großgeräte der Länder“ mit rund 3,5 Millionen Euro gefördert. Univ.-Prof. Dr. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld, freut sich über den positiven Förderbescheid: „Wir stärken den universitätsmedizinischen Campus in OWL und schaffen eine leistungsfähige Struktur für Forschung und Lehre.“

Auch Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hebt hervor: „Mit vier Systemen am Campus Klinikum Lippe und zwei weiteren an den anderen Campusstandorten des Universitätsklinikums OWL in Bielefeld erreichen wir eine einzigartige Verfügbarkeit dieser hochmodernen Technik. Davon profitieren nicht nur Forschung und studentische Lehre, sondern auch die chirurgische Weiterbildung und die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der gesamten Region. Robotisch assistiert durchgeführte Operationen bringen durch die minimalinvasive Zugangstechnik und die hohe Präzision der Instrumentenkontrolle entscheidende Vorteile für die Patienten. Für den Campus Klinikum Lippe am Universitätsklinikum OWL bedeutet die Verfügbarkeit von vier daVinci-Systemen außerdem ein kontinuierliches Training an robotischen Systemen. Die Ausbildung der Studierenden und Chirurgen wird durch eine zusätzlich in der Landesförderung zur Verfügung gestellte Simulations- und Ausbildungskonsole weiter deutlich verbessert.“

Zwei Männer schauen einen Operationsroboter an

Auch Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse ließ sich das neue Operationssystem von OP-Leitung Thomas Herden direkt nach der Anlieferung erklären. (©Klinikum Lippe / Mandy Lange)

Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse sagt: „Am Klinikum Lippe nutzen neben der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie auch die Universitätsklinik für Urologie sowie die Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe die robotischen Systeme für spezialisierte Operationen. Wir reagieren mit dem zusätzlichen OP-System auch auf die erhöhte Nachfrage von Patientinnen und Patienten nach hochpräziser Spitzenmedizin.“

Dr. Michael Leitz, Leitender Arzt der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hat die Robotik am Klinikum Lippe von Beginn an mit aufgebaut und ist inzwischen regelmäßig in verschiedenen Kliniken europaweit als ausgewiesener Experte für robotische Chirurgie zu Gast. Er betont die Bedeutung des Ausbaus für die Allgemein- und Viszeralchirurgie: „Mit vier da Vinci-Systemen sind wir das größte viszeralchirurgische Robotik-Zentrum in Deutschland. Das neue System setzt einen starken Impuls für moderne, präzise Hochleistungsmedizin in Lippe. Wir freuen uns darauf, ab 8. Dezember mit allen vier Systemen parallel operieren zu können.“

Mit dem neuen daVinci-System wird das Spektrum robotisch durchgeführter minimalinvasiver Eingriffe weiter ausgebaut. In der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie können künftig nahezu alle gängigen Operationen robotisch erfolgen – darunter Eingriffe an Magen, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenblase, Blinddarm sowie die Versorgung von Bauchwandbrüchen. Gerade bei komplexen operativen Eingriffen zum Beispiel nach Voroperationen oder Verwachsungen profitieren Patientinnen und Patienten von der hohen Präzision des Roboters.

Im Rahmen einer feierlichen Jubiläumsveranstaltung hat das Klinikum Lippe am Dienstag, 2. Dezember 2025, zahlreiche Mitarbeitende für ihre langjährige Betriebszugehörigkeit geehrt…

Klinikum Lippe wird offizielle Trainingsstätte für internationale Reanimationskurse der American Heart Association

Die Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Klinikum Lippe darf ab sofort international anerkannte Reanimationskurse der American Heart Association (AHA) anbieten. Mit der Zertifizierung als Trainingsstätte erweitert das Klinikum sein Fortbildungsangebot um ein weltweit etabliertes Schulungskonzept für professionelle Reanimationsteams. Die Kurse sollen künftig regelmäßig stattfinden und richten sich sowohl an Mitarbeitende des Klinikums als auch an externe medizinische Berufsgruppen.

„Die Anbindung an ein internationales Kurskonzept erleichtert unserer Klinik vieles“, erklären die Initiatoren des Projekts. „Die sehr aufwendige Ausbildung der Trainerinnen und Trainer wird von der American Heart Association übernommen. So stellen wir sicher, dass wir immer auf dem aktuellen Stand trainieren und keine eigenen Ressourcen in die kontinuierliche Überarbeitung von Lerninhalten investieren müssen. Die Reanimationsleitlinien werden regelmäßig aktualisiert – zuletzt im Oktober – und die neuesten Konzepte fließen damit automatisch in die Schulungen ein.“

Enge Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover

Als sogenannte Training Site im AHA-Konzept ist das Klinikum Lippe einem übergeordneten Schulungszentrum zugeordnet. Diese Kooperation besteht mit der Klinik für Anästhesiologie der Medizinische Hochschule Hannover (MHH). Das Team aus Hannover hat maßgeblich an der Entwicklung der deutschen Lehrunterlagen für die Kurskonzepte mitgewirkt und gilt deutschlandweit als ausgewiesenes Expertenteam in der Reanimationsschulung.

Für die erste Trainerausbildung war Jan-Carlo Del Tedesco von der MHH im Klinikum Lippe zu Gast. Insgesamt sechs Mitarbeitende aus Pflege und Ärzteschaft wurden erfolgreich zu AHA-Trainerinnen und -Trainern ausgebildet.

„Das Trainerteam spiegelt die hervorragende interprofessionelle Zusammenarbeit in der Anästhesiologie wider“, betont Del Tedesco. „Wir sind es gewohnt, Herausforderungen auf Augenhöhe gemeinsam zu meistern. Das gilt besonders für die Situation einer Reanimation, die viele geübte und hoch koordinierte Hände erfordert.“

Mit dem neuen Angebot stärkt das Klinikum Lippe seine Kompetenz in der Notfall- und Reanimationsausbildung und schafft zugleich eine wichtige regionale Weiterbildungsstruktur für alle Professionen, die in der Akut- und Notfallversorgung Verantwortung tragen.

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v.l.n.r.: Jan-Carlo Del Tedesco (MHH) mit den neuen Trainerinnen und Trainern Janine Schlosser, Jennifer-Lyn Bolze, Stefanie Pohl, Marco Druckhorn-Hirche, Dr. Judith Birth und Dr. Saskia Diehl.

Wieder sicher auf eigenen Beinen

Wie Renate Steineke mit 80 Jahren zu neuer Mobilität fand

Als Renate Steineke an diesem Morgen die Haustür hinter sich schließt, ist sie viel sicherer zu Fuß unterwegs als früher. Sie geht aufrecht, vorsichtig zwar, aber mit strammem Schritt und einem Lächeln im Gesicht. „Das hätte ich vor ein paar Monaten nicht mehr für möglich gehalten“, sagt die 80-Jährige. Damals bestimmten Schmerzen, Unsicherheit und die ausgeprägte O-Bein-Stellung ihren Alltag – heute ist sie dank Hilfe aus dem Klinikum Lippe wieder selbstständig und vor allem flott unterwegs.

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v.l.n.r.: Nadim Behnam, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Sektionsleiter Endoprothetik am Klinikum Lippe, Ute Steineke (Tochter) und Patientin Renate Steineke (©Klinikum Lippe / Mandy Lange)

Jahrelang hatte die Arthrose in ihrem linken Knie schleichend zugenommen. Die Fehlstellung wurde immer deutlicher, die Beweglichkeit immer geringer. Einkaufen, Spazierengehen, selbst kurze Wege wurden zur Belastung. „Zu Fuß war ich nur noch wackelig unterwegs, obwohl ich sonst aktiv bin, gern und viel Fahrrad fahre und mehrmals in der Woche zum Turnen gehe.“ erinnert sich Renate Steineke. Ihre Tochter, die selbst seit 1986 im Klinikum Lippe als Krankenschwester arbeitet, empfiehlt ihr, sich in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie unter Leitung von Prof. Dr. Cyrus Klostermann in Detmold vorzustellen.

Nach sorgfältiger Diagnostik stand schnell fest: Eine Knie-Endoprothese war medizinisch sinnvoll – allerdings unter besonderen Voraussetzungen. Denn durch die starke O-Bein-Stellung war der Eingriff anspruchsvoller als bei einem klassischen Gelenkverschleiß. Die Lösung: eine navigierte, KI-gestützte Knie-Endoprothese. Mithilfe modernster Technik wird dabei das Kniegelenk millimetergenau vermessen, die Beinachse exakt berechnet und das künstliche Gelenk optimal positioniert.

„Gerade bei ausgeprägten Fehlstellungen wie bei Frau Steineke ermöglicht uns die navigierte, KI-gestützte Endoprothetik eine außergewöhnlich hohe Präzision“, erklärt Nadim Behnam, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Sektionsleiter Endoprothetik am Klinikum Lippe. Er ergänzt: „Unser Ziel ist es nicht nur, Schmerzen zu lindern, sondern unseren Patientinnen und Patienten wieder sichere Beweglichkeit und Lebensqualität zurückzugeben – unabhängig vom Alter, denn schließlich sind auch hochbetagte Menschen heute viel mobiler und möchten sich ihre Selbstständigkeit möglichst lang erhalten.“

Für Renate Steineke war die Operation ein Schritt ins Ungewisse, aber auch ein Schritt der Hoffnung. „Ich hatte Respekt, keine Frage. Aber meine Tochter hat mich ermutigt und die Schmerzen vorher waren schlimmer als jede Angst vor der Operation“, sagt sie. Anfang Oktober war es dann so weit: Der OP-Termin stand an. Der Eingriff verlief planmäßig und noch am selben Tag begann die vorsichtige Mobilisation, begleitet von Physiotherapeutinnen und -therapeuten und Pflegekräften. Der Heilungsprozess verlief schnell, die Schmerzen nahmen deutlich ab und die Beweglichkeit kehrte schrittweise zurück. Schon nach kurzer Zeit konnte sie den Rollator beiseitestellen.

Heute, nur wenige Wochen nach der Operation, zieht Renate Steineke ein klares Fazit: „Ich bin mehr als zufrieden. Ich kann wieder allein gehen, mich sicher bewegen und habe ein Stück Freiheit zurückgewonnen.“ Für sie bedeutet das nicht nur körperliche Mobilität, sondern auch mehr Lebensqualität ohne die ständige Angst vor Schmerzen.

Bei der Operation von Renate Steineke kam im Klinikum Lippe in Detmold eine navigierte, KI-gestützte Knie-Endoprothese zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein computerunterstütztes Verfahren, das den Operateur während des gesamten Eingriffs in Echtzeit unterstützt. Sensoren erfassen exakt die Position von Knochen, Instrumenten und Implantat. Auf dieser Grundlage berechnet das System fortlaufend die optimale Ausrichtung des künstlichen Gelenks.

Arzt erklärt die Operationsmethode am Modell

„Wir erhalten während der gesamten Operation millimetergenaue Rückmeldungen zur Beinachse, zur Gelenkstellung und zur Spannung der Bänder“, erklärt Nadim Behnam. „Das erlaubt uns, die Prothese exakt so zu positionieren, wie es für die individuelle Anatomie der Patientin oder des Patienten am sinnvollsten ist.“ Gerade bei komplexen Fehlstellungen wie ausgeprägten O-Beinen, wie sie bei Renate Steineke vorlag, spielt diese digitale Präzision eine entscheidende Rolle. Die KI-gestützte Navigation hilft zudem, Abweichungen von der idealen mechanischen Beinachse nahezu vollständig zu vermeiden – ein wichtiger Faktor für die langfristige Haltbarkeit der Prothese und die spätere Beweglichkeit

Neben der exakten Ausrichtung erfasst das System auch die Bewegungsabläufe des Kniegelenks während der Operation. So lassen sich Stabilität, Bandspannung und Gelenkführung direkt überprüfen und bei Bedarf sofort anpassen. „Wir sehen nicht nur statische Bilder, sondern können die tatsächliche Kinematik, also die Bewegung des Knies, live beurteilen und optimieren“, so Behnam. Ein weiterer Vorteil: Die digitale Unterstützung kann den operativen Ablauf effizienter machen, da weniger Instrumentenwechsel nötig sind und Planungsschritte schneller erfolgen.

Auch in Bezug auf das langfristige Ergebnis zeigen Studien Vorteile: Navigierte Knieimplantationen werden präziser positioniert und sind mit günstigen funktionellen Ergebnissen und einer geringeren Revisionsrate verbunden. „Am Ende geht es nicht darum, dass wir die neueste Technik um der Technik willen einsetzen“, betont Behnam. „Unser Ziel ist, dass unsere Patientinnen und Patienten sich wieder sicher bewegen können – schmerzarm, stabil und mit einem natürlichen Bewegungsgefühl. Die KI hilft uns dabei, dieses Ziel noch verlässlicher zu erreichen.“

Das Wintersymposium 2025 bot auch in diesem Jahr einen zentralen Treffpunkt für Ärztinnen, Ärzte sowie Fachkräfte aus der regionalen Gesundheitsversorgung. Gemeinsam organisiert vom Klinikum Lippe und dem Ärztenetz Lippe…

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