Klinikum Lippe erhält neuestes robotisches OP-System

Rund 3,5 Millionen Förderung für eines der größten universitären Robotik-Zentren Deutschlands

Das Klinikum Lippe hat eines der modernsten da Vinci-Operationssysteme Europas in Betrieb genommen, ermöglicht durch eine Förderung von rund 3,5 Millionen Euro durch das Land NRW an die Universität Bielefeld und das Universitätsklinikum OWL am Campus Klinikum Lippe. Das Gerät der neuesten Generation (dV5) ist bundesweit das fünfte seiner Art und das vierte daVinci-System am Klinikum Lippe. Damit zählt das Klinikum Lippe zu den größten chirurgischen Robotik-Zentren in Deutschland.

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Das Team der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner (3. v. l.) freut sich über den daVinci dV5. (©Klinikum Lippe / Mandy Lange)

Das neue daVinci-System wurde nach einer positiven Begutachtung des Förderantrags der „Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG“ im Rahmen des Programms „Großgeräte der Länder“ mit rund 3,5 Millionen Euro gefördert. Univ.-Prof. Dr. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld, freut sich über den positiven Förderbescheid: „Wir stärken den universitätsmedizinischen Campus in OWL und schaffen eine leistungsfähige Struktur für Forschung und Lehre.“

Auch Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hebt hervor: „Mit vier Systemen am Campus Klinikum Lippe und zwei weiteren an den anderen Campusstandorten des Universitätsklinikums OWL in Bielefeld erreichen wir eine einzigartige Verfügbarkeit dieser hochmodernen Technik. Davon profitieren nicht nur Forschung und studentische Lehre, sondern auch die chirurgische Weiterbildung und die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der gesamten Region. Robotisch assistiert durchgeführte Operationen bringen durch die minimalinvasive Zugangstechnik und die hohe Präzision der Instrumentenkontrolle entscheidende Vorteile für die Patienten. Für den Campus Klinikum Lippe am Universitätsklinikum OWL bedeutet die Verfügbarkeit von vier daVinci-Systemen außerdem ein kontinuierliches Training an robotischen Systemen. Die Ausbildung der Studierenden und Chirurgen wird durch eine zusätzlich in der Landesförderung zur Verfügung gestellte Simulations- und Ausbildungskonsole weiter deutlich verbessert.“

Zwei Männer schauen einen Operationsroboter an

Auch Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse ließ sich das neue Operationssystem von OP-Leitung Thomas Herden direkt nach der Anlieferung erklären. (©Klinikum Lippe / Mandy Lange)

Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse sagt: „Am Klinikum Lippe nutzen neben der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie auch die Universitätsklinik für Urologie sowie die Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe die robotischen Systeme für spezialisierte Operationen. Wir reagieren mit dem zusätzlichen OP-System auch auf die erhöhte Nachfrage von Patientinnen und Patienten nach hochpräziser Spitzenmedizin.“

Dr. Michael Leitz, Leitender Arzt der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hat die Robotik am Klinikum Lippe von Beginn an mit aufgebaut und ist inzwischen regelmäßig in verschiedenen Kliniken europaweit als ausgewiesener Experte für robotische Chirurgie zu Gast. Er betont die Bedeutung des Ausbaus für die Allgemein- und Viszeralchirurgie: „Mit vier da Vinci-Systemen sind wir das größte viszeralchirurgische Robotik-Zentrum in Deutschland. Das neue System setzt einen starken Impuls für moderne, präzise Hochleistungsmedizin in Lippe. Wir freuen uns darauf, ab 8. Dezember mit allen vier Systemen parallel operieren zu können.“

Mit dem neuen daVinci-System wird das Spektrum robotisch durchgeführter minimalinvasiver Eingriffe weiter ausgebaut. In der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie können künftig nahezu alle gängigen Operationen robotisch erfolgen – darunter Eingriffe an Magen, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenblase, Blinddarm sowie die Versorgung von Bauchwandbrüchen. Gerade bei komplexen operativen Eingriffen zum Beispiel nach Voroperationen oder Verwachsungen profitieren Patientinnen und Patienten von der hohen Präzision des Roboters.

Im Rahmen einer feierlichen Jubiläumsveranstaltung hat das Klinikum Lippe am Dienstag, 2. Dezember 2025, zahlreiche Mitarbeitende für ihre langjährige Betriebszugehörigkeit geehrt…

Klinikum Lippe wird offizielle Trainingsstätte für internationale Reanimationskurse der American Heart Association

Die Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Klinikum Lippe darf ab sofort international anerkannte Reanimationskurse der American Heart Association (AHA) anbieten. Mit der Zertifizierung als Trainingsstätte erweitert das Klinikum sein Fortbildungsangebot um ein weltweit etabliertes Schulungskonzept für professionelle Reanimationsteams. Die Kurse sollen künftig regelmäßig stattfinden und richten sich sowohl an Mitarbeitende des Klinikums als auch an externe medizinische Berufsgruppen.

„Die Anbindung an ein internationales Kurskonzept erleichtert unserer Klinik vieles“, erklären die Initiatoren des Projekts. „Die sehr aufwendige Ausbildung der Trainerinnen und Trainer wird von der American Heart Association übernommen. So stellen wir sicher, dass wir immer auf dem aktuellen Stand trainieren und keine eigenen Ressourcen in die kontinuierliche Überarbeitung von Lerninhalten investieren müssen. Die Reanimationsleitlinien werden regelmäßig aktualisiert – zuletzt im Oktober – und die neuesten Konzepte fließen damit automatisch in die Schulungen ein.“

Enge Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover

Als sogenannte Training Site im AHA-Konzept ist das Klinikum Lippe einem übergeordneten Schulungszentrum zugeordnet. Diese Kooperation besteht mit der Klinik für Anästhesiologie der Medizinische Hochschule Hannover (MHH). Das Team aus Hannover hat maßgeblich an der Entwicklung der deutschen Lehrunterlagen für die Kurskonzepte mitgewirkt und gilt deutschlandweit als ausgewiesenes Expertenteam in der Reanimationsschulung.

Für die erste Trainerausbildung war Jan-Carlo Del Tedesco von der MHH im Klinikum Lippe zu Gast. Insgesamt sechs Mitarbeitende aus Pflege und Ärzteschaft wurden erfolgreich zu AHA-Trainerinnen und -Trainern ausgebildet.

„Das Trainerteam spiegelt die hervorragende interprofessionelle Zusammenarbeit in der Anästhesiologie wider“, betont Del Tedesco. „Wir sind es gewohnt, Herausforderungen auf Augenhöhe gemeinsam zu meistern. Das gilt besonders für die Situation einer Reanimation, die viele geübte und hoch koordinierte Hände erfordert.“

Mit dem neuen Angebot stärkt das Klinikum Lippe seine Kompetenz in der Notfall- und Reanimationsausbildung und schafft zugleich eine wichtige regionale Weiterbildungsstruktur für alle Professionen, die in der Akut- und Notfallversorgung Verantwortung tragen.

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v.l.n.r.: Jan-Carlo Del Tedesco (MHH) mit den neuen Trainerinnen und Trainern Janine Schlosser, Jennifer-Lyn Bolze, Stefanie Pohl, Marco Druckhorn-Hirche, Dr. Judith Birth und Dr. Saskia Diehl.

Wieder sicher auf eigenen Beinen

Wie Renate Steineke mit 80 Jahren zu neuer Mobilität fand

Als Renate Steineke an diesem Morgen die Haustür hinter sich schließt, ist sie viel sicherer zu Fuß unterwegs als früher. Sie geht aufrecht, vorsichtig zwar, aber mit strammem Schritt und einem Lächeln im Gesicht. „Das hätte ich vor ein paar Monaten nicht mehr für möglich gehalten“, sagt die 80-Jährige. Damals bestimmten Schmerzen, Unsicherheit und die ausgeprägte O-Bein-Stellung ihren Alltag – heute ist sie dank Hilfe aus dem Klinikum Lippe wieder selbstständig und vor allem flott unterwegs.

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v.l.n.r.: Nadim Behnam, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Sektionsleiter Endoprothetik am Klinikum Lippe, Ute Steineke (Tochter) und Patientin Renate Steineke (©Klinikum Lippe / Mandy Lange)

Jahrelang hatte die Arthrose in ihrem linken Knie schleichend zugenommen. Die Fehlstellung wurde immer deutlicher, die Beweglichkeit immer geringer. Einkaufen, Spazierengehen, selbst kurze Wege wurden zur Belastung. „Zu Fuß war ich nur noch wackelig unterwegs, obwohl ich sonst aktiv bin, gern und viel Fahrrad fahre und mehrmals in der Woche zum Turnen gehe.“ erinnert sich Renate Steineke. Ihre Tochter, die selbst seit 1986 im Klinikum Lippe als Krankenschwester arbeitet, empfiehlt ihr, sich in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie unter Leitung von Prof. Dr. Cyrus Klostermann in Detmold vorzustellen.

Nach sorgfältiger Diagnostik stand schnell fest: Eine Knie-Endoprothese war medizinisch sinnvoll – allerdings unter besonderen Voraussetzungen. Denn durch die starke O-Bein-Stellung war der Eingriff anspruchsvoller als bei einem klassischen Gelenkverschleiß. Die Lösung: eine navigierte, KI-gestützte Knie-Endoprothese. Mithilfe modernster Technik wird dabei das Kniegelenk millimetergenau vermessen, die Beinachse exakt berechnet und das künstliche Gelenk optimal positioniert.

„Gerade bei ausgeprägten Fehlstellungen wie bei Frau Steineke ermöglicht uns die navigierte, KI-gestützte Endoprothetik eine außergewöhnlich hohe Präzision“, erklärt Nadim Behnam, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Sektionsleiter Endoprothetik am Klinikum Lippe. Er ergänzt: „Unser Ziel ist es nicht nur, Schmerzen zu lindern, sondern unseren Patientinnen und Patienten wieder sichere Beweglichkeit und Lebensqualität zurückzugeben – unabhängig vom Alter, denn schließlich sind auch hochbetagte Menschen heute viel mobiler und möchten sich ihre Selbstständigkeit möglichst lang erhalten.“

Für Renate Steineke war die Operation ein Schritt ins Ungewisse, aber auch ein Schritt der Hoffnung. „Ich hatte Respekt, keine Frage. Aber meine Tochter hat mich ermutigt und die Schmerzen vorher waren schlimmer als jede Angst vor der Operation“, sagt sie. Anfang Oktober war es dann so weit: Der OP-Termin stand an. Der Eingriff verlief planmäßig und noch am selben Tag begann die vorsichtige Mobilisation, begleitet von Physiotherapeutinnen und -therapeuten und Pflegekräften. Der Heilungsprozess verlief schnell, die Schmerzen nahmen deutlich ab und die Beweglichkeit kehrte schrittweise zurück. Schon nach kurzer Zeit konnte sie den Rollator beiseitestellen.

Heute, nur wenige Wochen nach der Operation, zieht Renate Steineke ein klares Fazit: „Ich bin mehr als zufrieden. Ich kann wieder allein gehen, mich sicher bewegen und habe ein Stück Freiheit zurückgewonnen.“ Für sie bedeutet das nicht nur körperliche Mobilität, sondern auch mehr Lebensqualität ohne die ständige Angst vor Schmerzen.

Bei der Operation von Renate Steineke kam im Klinikum Lippe in Detmold eine navigierte, KI-gestützte Knie-Endoprothese zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein computerunterstütztes Verfahren, das den Operateur während des gesamten Eingriffs in Echtzeit unterstützt. Sensoren erfassen exakt die Position von Knochen, Instrumenten und Implantat. Auf dieser Grundlage berechnet das System fortlaufend die optimale Ausrichtung des künstlichen Gelenks.

Arzt erklärt die Operationsmethode am Modell

„Wir erhalten während der gesamten Operation millimetergenaue Rückmeldungen zur Beinachse, zur Gelenkstellung und zur Spannung der Bänder“, erklärt Nadim Behnam. „Das erlaubt uns, die Prothese exakt so zu positionieren, wie es für die individuelle Anatomie der Patientin oder des Patienten am sinnvollsten ist.“ Gerade bei komplexen Fehlstellungen wie ausgeprägten O-Beinen, wie sie bei Renate Steineke vorlag, spielt diese digitale Präzision eine entscheidende Rolle. Die KI-gestützte Navigation hilft zudem, Abweichungen von der idealen mechanischen Beinachse nahezu vollständig zu vermeiden – ein wichtiger Faktor für die langfristige Haltbarkeit der Prothese und die spätere Beweglichkeit

Neben der exakten Ausrichtung erfasst das System auch die Bewegungsabläufe des Kniegelenks während der Operation. So lassen sich Stabilität, Bandspannung und Gelenkführung direkt überprüfen und bei Bedarf sofort anpassen. „Wir sehen nicht nur statische Bilder, sondern können die tatsächliche Kinematik, also die Bewegung des Knies, live beurteilen und optimieren“, so Behnam. Ein weiterer Vorteil: Die digitale Unterstützung kann den operativen Ablauf effizienter machen, da weniger Instrumentenwechsel nötig sind und Planungsschritte schneller erfolgen.

Auch in Bezug auf das langfristige Ergebnis zeigen Studien Vorteile: Navigierte Knieimplantationen werden präziser positioniert und sind mit günstigen funktionellen Ergebnissen und einer geringeren Revisionsrate verbunden. „Am Ende geht es nicht darum, dass wir die neueste Technik um der Technik willen einsetzen“, betont Behnam. „Unser Ziel ist, dass unsere Patientinnen und Patienten sich wieder sicher bewegen können – schmerzarm, stabil und mit einem natürlichen Bewegungsgefühl. Die KI hilft uns dabei, dieses Ziel noch verlässlicher zu erreichen.“

Das Wintersymposium 2025 bot auch in diesem Jahr einen zentralen Treffpunkt für Ärztinnen, Ärzte sowie Fachkräfte aus der regionalen Gesundheitsversorgung. Gemeinsam organisiert vom Klinikum Lippe und dem Ärztenetz Lippe…

Klinikum Lippe stärkt Schwerpunkt Lunge
Lungenemphysem-Zentrum Lippe gegründet

Das Klinikum Lippe baut seine Expertise im Bereich der Lungenmedizin weiter aus und gründet ein eigenes Lungenemphysem-Zentrum am Standort Lemgo. Mit diesem Schritt reagiert das Klinikum auf die steigende Zahl von Patientinnen und Patienten mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und Lungenemphysem – Erkrankungen, die zu den häufigsten und belastendsten Atemwegserkrankungen zählen.

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Kick-Off für das Lungenemphysem-Zentrum Lippe am 19.11.2025:
Das Team des Lungenkrebszentrums Lippe vereinbarte am Klinikstandort Lemgo mit der Geschäftsführung und dem Qualitätsmanagement die nächsten Schritte des Lungenemphysem-Zentrums Lippe.
(©Klinikum Lippe / Mandy Lange)

Das Lungenemphysem-Zentrum Lippe wird moderne Diagnostik, spezialisierte pneumologische Expertise und innovative Therapieformen bündeln. Eine zentrale Rolle spielt dabei die interventionelle und minimalinvasive, operative Lungentherapie. Ein Beispiel ist die Ventilimplantation, bei der durch das Einsetzen kleiner Ventile überblähte Lungenabschnitte entlastet werden. So verbessert sich die Lungenfunktion, die Atemnot nimmt ab, und viele Betroffene gewinnen ein deutliches Plus an Lebensqualität zurück.

Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse betont: „Das Klinikum Lippe sieht die Lungenmedizin als einen seiner zentralen medizinischen Schwerpunkte. Die Gründung des Lungenemphysem-Zentrums Lippe ist daher ein logischer Schritt, um die Versorgung im Kreis Lippe und für die angrenzenden Regionen weiter auszubauen und frühzeitig auf demografische und epidemiologische Entwicklungen zu reagieren.“

Der Klinikstandort Lemgo vereint bereits heute ein breites Spektrum an Fachdisziplinen, die für die Behandlung schwerer Lungenerkrankungen entscheidend sind. Dazu zählen: die Klinik für Pneumologie, die Klinik für Thoraxchirurgie, das Lungenkrebszentrum Lippe, die zertifizierte Weaning-Einheit für langzeitbeatmete Patientinnen und Patienten sowie das Schlaflabor, das Schlafapnoe und andere schlafbezogene Atmungsstörungen diagnostiziert und behandelt.

„Mit dem Lungenemphysem-Zentrum Lippe schaffen wir eine spezialisierte Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, deren Erkrankung eine moderne, hoch spezialisierte Therapie benötigt“, sagt Dr. Hagen Vorwerk, Direktor der Klinik für Pneumologie. „Die Ventiltherapie ist dabei ein wichtiger Baustein, der vielen Menschen ermöglicht, ihren Alltag wieder aktiver und selbstbestimmter zu gestalten.“

Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und Leiter des Lungenkrebszentrums Lippe, ergänzt: „Die Behandlung von schweren Lungenerkrankungen gelingt nur im Zusammenspiel. Pneumologie, Thoraxchirurgie, Radiologie und Rehabilitationsmedizin arbeiten im Lungenemphysem-Zentrum Lippe in Lemgo eng und strukturiert zusammen. Das Zentrum reiht sich bewusst in unsere erfolgreiche Netzwerkstruktur ein – als weiterer Baustein für eine hochspezialisierte, zukunftsorientierte Lungenmedizin für Lippe und die Region.“

Das Lungenkrebszentrum Lippe wurde im Jahr 2024 von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Es bildet die Grundlage für eine umfassende Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen der Lunge. Darüber hinaus bestehen im Rahmen des Lungenkrebszentrums Lippe–Weserbergland enge Kooperationen, unter anderem mit Facharztpraxen in Hameln sowie mit den AGAPLESION-Krankenhäusern in Bad Pyrmont und Schaumburg.

Feste Kooperationspartner sind auch Expertinnen und Experten aus den Bereichen Psychoonkologie, Ernährungsberatung, Schmerztherapie, Sozialdienst und Seelsorge sowie die Selbsthilfegruppe Lungenkrebs. Ein enger fachlicher Austausch besteht ebenso innerhalb des Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld mit dem neu zertifizierten „Ostwestfälisches Lungenkrebszentrum Ev. Klinikum Bethel – Bielefeld | Klinikum Gütersloh“.

Weltpankreastag am 20. November 2025
Gemeinsam gegen den „stillen“ Krebs

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Patient Serdal Cingöz (Mitte) ist Oberarzt Dr. Fabian Nimczewski (links) und Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner (rechts) dankbar für die fachliche Expertise und menschliche Begleitung.
(Foto: Klinikum Lippe / Christian Ritterbach)

Als sich Serdal Cingöz mit einem Tumor der Gallenwege im Klinikum Lippe vorstellte, war zunächst nicht absehbar, welche Folgen die Krebserkrankung bereits hatte. Erst während der Operation brachte die Schnellschnittdiagnostik die entscheidende Erkenntnis: Der Tumor hatte den Kopf der Bauchspeicheldrüse infiltriert.

Für das Team um Prof. Dr. Jens Höppner und Dr. Fabian Nimczewski hieß das: sofort handeln, gemeinsam entscheiden und präzise operieren. Die Chirurgen erweiterten den Eingriff noch während der laufenden Operation und entfernten zusätzlich den Bauchspeicheldrüsenkopf. Am Ende gelang es, den Tumor vollständig zu entfernen.

Serdal Cingöz wird auch nach der Operation in der spezialisierten Pankreassprechstunde betreut. Trotz der belastenden Diagnose zeigt er sich dankbar und erleichtert – vor allem für die Kombination aus fachlicher Expertise, enger interdisziplinärer Abstimmung und der menschlichen Begleitung durch das gesamte Team.

Bauchspeicheldrüsenkrebs, das sogenannte Pankreaskarzinom, gilt als besonders tückisch, da er häufig erst spät Beschwerden verursacht und in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird. „Die Erkrankung verläuft lange unauffällig – deshalb ist eine frühe und präzise Diagnostik entscheidend“, erklärt Prof. Dr. Jens Höppner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Lippe. „Im Pankreaszentrum Lippe in Detmold setzen wir modernste bildgebende Verfahren und endoskopische Techniken ein, um Tumoren so früh wie möglich zu erkennen und gezielt zu behandeln.“

Das Pankreaszentrum Lippe ist Teil des Onkologischen Zentrums am Klinikum Lippe und zeichnet sich durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit aus. Gastroenterologen, Radiologen, Onkologen, Chirurgen und Strahlentherapeuten arbeiten hier Hand in Hand. In wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenzen („Tumorboard“) werden alle Befunde gemeinsam besprochen und für jede Patientin und jeden Patienten ein individueller Behandlungsplan erstellt.

Ein besonderes Angebot ist die Spezialsprechstunde für Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, die immer mittwochs unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Höppner und Oberarzt Dr. Fabian Nimczewski stattfindet. Hier werden Betroffene umfassend beraten – von der Diagnostik über die operative Therapie bis hin zur Nachsorge.

Ein Schwerpunkt des Pankreaszentrums Lippe liegt auf der parenchymsparenden, minimalinvasiven Operationstechnik. Dabei wird der Tumor gezielt entfernt, während gesundes Bauchspeicheldrüsengewebe erhalten bleibt. „Diese Technik ermöglicht es uns, die Funktion der Bauchspeicheldrüse weitgehend zu erhalten und postoperative Komplikationen wie Diabetes zu vermeiden“, erläutert Dr. Nimczewski. „Zudem profitieren unsere Patientinnen und Patienten von einem geringeren Operationstrauma und können das Krankenhaus oft schon nach wenigen Tagen wieder verlassen.“

Neben der klinischen Versorgung engagiert sich das Pankreaszentrum Lippe auch in der wissenschaftlichen Forschung und im regionalen Austausch mit niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen. Regelmäßige Symposien dienen dem Wissenstransfer, der Fortbildung und der Stärkung des medizinischen Netzwerks in der Region Lippe.

Am Weltpankreastag steht jedes Jahr ein Organ im Mittelpunkt, das meist erst dann Aufmerksamkeit erhält, wenn es ernst wird: die Bauchspeicheldrüse. Unter dem Motto „Aufklärung rettet Leben“ machen Ärztinnen und Ärzte am 20. November weltweit auf den Bauchspeicheldrüsenkrebs aufmerksam – eine der aggressivsten Tumorerkrankungen überhaupt. Dem Team um Prof. Höppner ist Aufklärung über dieses Thema deshalb besonders wichtig. „Unser Ziel ist es, Betroffenen die bestmögliche, moderne und zugleich menschliche Medizin zu bieten“, betont er. „Der Weltpankreastag erinnert uns jedes Jahr daran, wie wichtig Aufklärung, Früherkennung und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind – damit mehr Menschen mit dieser Erkrankung eine Chance auf Heilung haben.“

Natürlich. Sicher. Selbstbestimmt.
Hebammengeleiteter Kreißsaal jetzt neu am Klinikum Lippe

Frauen, die sich eine natürliche und selbstbestimmte Geburt wünschen, finden am Klinikum Lippe ab sofort neben dem bewährten interprofessionellen Betreuungskonzept aus Hebammen und Ärztinnen und Ärzten ein zusätzliches Angebot: den hebammengeleiteten Kreißsaal. Ab einem voraussichtlichen Entbindungstermin ab dem 1. Januar 2026 können Schwangere dieses neue Konzept am Perinatalzentrum Level II am Standort Detmold nutzen.

Portraitbild Frau

Dr. Corinna Bryan, Chefärztin der Geburtshilfe

 „Wir verbinden die Sicherheit einer modernen Geburtsklinik mit der persönlichen, kontinuierlichen Betreuung durch erfahrene Hebammen“, erklärt Dr. Corinna Bryan, Chefärztin der Geburtshilfe an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Im hebammengeleiteten Kreißsaal steht die Frau mit ihren Wünschen, ihrem Rhythmus und ihrem Vertrauen in den eigenen Körper im Mittelpunkt“, ergänzt Susann Grabsch, leitende Hebamme.

Gesunde Schwangere ohne spezielle Geburtsrisiken werden im hebammengeleiteten Kreißsaal während der gesamten Geburt eigenverantwortlich von Hebammen betreut. Ärztinnen und Ärzte stehen bei Bedarf jederzeit unterstützend zur Verfügung – die medizinische Sicherheit bleibt somit jederzeit gewährleistet. „Im hebammengeleiteten Kreißsaal arbeiten unsere erfahrenen Hebammen eigenverantwortlich und begleiten werdende Mütter empathisch, kompetent und mit viel Erfahrung“, sagt Susann Grabsch. „So schaffen wir den idealen Rahmen für eine natürliche, sichere und geborgene Geburt.“

Gruppenbild Hebammen

Das Hebammenteam am Klinikum Lippe.

Ob eine Geburt im hebammengeleiteten Kreißsaal möglich ist, hängt von verschiedenen medizinischen Kriterien ab. Eine Checkliste auf der Internetseite der Klinik hilft Schwangeren, zu prüfen, ob sie für eine Betreuung im hebammengeleiteten Kreißsaal geeignet sind. Wenn die schwangere Frau sich angemeldet hat, dienen zwei persönliche Gesprächstermine – zwischen der 24. und 38. Schwangerschaftswoche – dazu, individuelle Wünsche, Erwartungen und den geplanten Geburtsverlauf zu besprechen. Sollte sich zeigen, dass eine hebammengeleitete Geburt nicht infrage kommt, bietet das Klinikum Lippe selbstverständlich eine umfassende Beratung zu alternativen Betreuungs- und Geburtsformen an.

Der hebammengeleitete Kreißsaal ist integrierter Teil des Perinatalzentrums Level II, in dem Geburtshilfe und Kinderklinik eng zusammenarbeiten. So ist auch in besonderen Situationen oder bei Komplikationen eine schnelle und sichere Versorgung von Mutter und Kind gewährleistet.

17.11. Welt-Frühgeborenentag: Laternenrundgang und Wärmespeicher in Purpur
Perinatalzentrum Lippe macht auf kleinste Patienten aufmerksam

Am 17. November ist Weltfrühgeborenentag – ein Tag, der weltweit auf die besonderen Herausforderungen von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam macht. Auch das Perinatalzentrum Lippe des Klinikums Lippe beteiligt sich wieder an diesem besonderen Anlass und lädt alle ehemaligen Frühchen, ihre Geschwister, Eltern und Angehörigen herzlich zu einem Laternenrundgang am Klinikstandort Detmold ein.

Der Laternenumzug startet am Montag, 17. November 2025, um 17:30 Uhr am Haupteingang des Klinikstandorts Detmold. Im Anschluss lassen Teilnehmende und das Klinik-Team den Abend bei Punsch und Stutenkerlen in gemütlicher Atmosphäre ausklingen. Für die musikalische Begleitung sorgt der Cultur-Tupfer e.V.

Ein besonderes Zeichen der Solidarität gibt es am 17. November auch in der Stadt: Die Stadtwerke Detmold lassen mit Einbruch der Dunkelheit ihren Wärmespeicher in purpur erstrahlen. In den letzten Jahren hatten anlässlich des Welt-Frühgeborenentages bereits das Hermannsdenkmal und das Schloss in Detmold ein sichtbares Zeichen für die Allerkleinsten gesetzt.

Der Welt-Frühgeborenentag steht symbolisch für die Stärke, den Mut und die Lebensfreude von Kindern, die zu früh auf die Welt gekommen sind – und für den großen Einsatz, den Eltern, Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte jeden Tag leisten. Die Farbe purpur und weltweite Beleuchtungsaktionen unter dem Motto „Purple for preemies“ gelten dabei als Zeichen der Hoffnung für Frühgeborene.

Herzwochen 2025: Gesunde Gefäße – gesundes Herz
Klinikum Lippe informiert über koronare Herzkrankheit und Herzinfarktprävention

Atemnot, Brustenge oder Schmerzen bei körperlicher Anstrengung – viele Menschen kennen diese Beschwerden, doch kaum jemand denkt sofort an das Herz. Oft steckt eine koronare Herzkrankheit (KHK) dahinter – eine schleichende Schädigung der Herzkranzgefäße, die über Jahre unbemerkt verlaufen kann. Die KHK ist die häufigste Herzerkrankung in Deutschland und zugleich Hauptursache für Herzinfarkte.

Porträt Mann

„Die koronare Herzkrankheit entwickelt sich oft über Jahre unbemerkt. Gerade deshalb ist Aufklärung so wichtig“, betont Univ.-Prof. Dr. Stephan Gielen, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie am Klinikum Lippe. „Wer seine Risikofaktoren kennt und frühzeitig handelt, kann Herzinfarkten effektiv vorbeugen. Bewegung, gesunde Ernährung, Nichtrauchen und die Kontrolle von Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker sind dabei die wirksamsten Maßnahmen.“

Aufklärung ist auch das Ziel der Deutschen Herzstiftung, die mit dem Motto „Gesunde Gefäße – gesundes Herz: Den Herzinfarkt vermeiden“ vom 1. bis 30. November 2025 über Ursachen, Risikofaktoren, Vorbeugung und moderne Therapiemöglichkeiten dieser Volkskrankheit informiert. Das Klinikum Lippe beteiligt sich an der bundesweiten Aufklärungsaktion – mit einer Informationsveranstaltung am Tag der offenen Tür am Klinikstandort Lemgo.

Herzwochen-Vortrag am Klinikum Lippe in Lemgo
Gesunde Gefäße – gesundes Herz: Den Herzinfarkt vermeiden

Samstag, 8. November 2025, 14.00 bis 15.00 Uhr
in der Mitarbeiter-Cafeteria (Ausschilderung ab Haupteingang folgen), Klinikum Lippe, Lemgo

Referenten: Univ.-Prof. Dr. Stephan Gielen, Dr. Mohammad Al Mawed und Irma Bagdoniene
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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