Gebärmutterkrebs: Wenn plötzlich alles anders ist


Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe informiert im Instagram Live

„Ich habe es zuerst für eine harmlose Zwischenblutung gehalten“, erinnert sich Susanne K. (Name auf Wunsch der Patientin geändert). Nach den Wechseljahren seien gelegentliche Beschwerden ja „nicht so ungewöhnlich“. Doch als die Blutungen häufiger wurden, suchte die 62-Jährige ihre Frauenärztin auf. Die Diagnose: Gebärmutterkrebs. „Es war ein Schock. Plötzlich war mein Leben ein anderes.“

Heute, zwei Jahre nach der Diagnose, kann Susanne K. aufatmen: Der Krebs wurde früh erkannt, die Therapie erfolgreich abgeschlossen. „Rückblickend bin ich unglaublich dankbar, dass ich damals so schnell gehandelt habe.“ Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, erste Warnsignale ernst zu nehmen. Doch viele Frauen zögern, Unsicherheit oder Unwissenheit verhindern oft den rechtzeitigen Arztbesuch. Dabei ist Gebärmutterkrebs die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane in Deutschland – mit etwa 25.000 Neuerkrankungen pro Jahr.

Wissen schützt: Klinikum Lippe lädt zum Instagram Live ein

Um aufzuklären, Ängste zu nehmen und Fragen zu beantworten, lädt das Klinikum Lippe am Montag, 23. Juni 2025 um 18.15 Uhr zu einem Instagram Live ein. Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven, Direktorin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, spricht über: Warnsignale und Symptome, Möglichkeiten der Früherkennung, moderne Behandlungsverfahren, Nachsorge und Leben nach der Therapie sowie Präventionsmöglichkeiten.

„Information ist der erste Schritt zur Heilung“, betont Prof. Dr. Ataseven. „Deshalb möchten wir möglichst viele Frauen ermutigen, gut auf ihren Körper zu achten und bei Auffälligkeiten nicht zu zögern, medizinischen Rat einzuholen.“

Die Teilnahme am Instagram Live ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Fragen können live gestellt oder vorab über den Instagram-Kanal @klinikumlippe eingereicht werden. Für die Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Campus Klinikum Lippe ist es bereits das zweite Instagram Live in diesem Jahr. An der ersten Veranstaltung zum Thema Eierstockkrebs nahmen 65 Gäste teil.

Gynäkologisches Krebszentrum Lippe: Individuell und professionell

Die Behandlung des Gebärmutterkrebses – medizinisch Endometriumkarzinom – ist heute weit mehr als nur eine Operation. Die Erkrankung hat viele Facetten und kann individuell sehr verschieden verlaufen. Genetische Faktoren, Begleiterkrankungen und die genaue Tumorbiologie spielen dabei eine zentrale Rolle. Deshalb gehört die Therapie in die Hände erfahrener Expertenteams, die diese komplexen Zusammenhänge umfassend einschätzen und aufeinander abstimmen können. In spezialisierten Zentren wie dem zertifizierten Gynäkologischen Krebszentrum Lippe profitieren Patientinnen von der hohen Expertise, der interdisziplinären Zusammenarbeit und modernsten Therapiekonzepten. Mit Ruhe, Präzision und Professionalität gelingt es den Spezialistinnen und Spezialisten, auch in komplexen Situationen den Überblick zu bewahren und die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

Ein starkes Team gegen Lungenkrebs
Lungenkrebszentrum Lippe präsentiert sich beim TBV-Spiel

Das Team des Lungenkrebszentrums Lippe freut sich auf das Heimspiel des TBV Lemgo-Lippe am 01.06.2025 (v.l.n.r.): Oberärztin Anastasiia Burylova, Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner und Assistenzärztin Sara Maranaku.

Am 1. Juni 2025 präsentiert sich das Lungenkrebszentrum Lippe im Rahmen der Kampagne „Starke Lunge – Starkes Spiel“ beim Heimspiel des TBV Lemgo-Lippe in der Handballbundesliga in der Phoenix Contact Arena. Unter dem Motto „Lunge? Lemgo!“ informiert das Team über Prävention, moderne Therapieangebote und umfassende Unterstützungsmöglichkeiten rund um das Thema Lungenkrebs. Mit dabei: ein begehbares Lungenmodell und Informationen, die Besucherinnen und Besucher für das Thema Lunge sensibilisieren sollen.

Teamgeist macht den Unterschied – im Sport wie in der Medizin. So wie im Handball jeder Pass, jeder Laufweg und jede Abwehraktion nur im Zusammenspiel mit dem gesamten Team funktioniert, setzt auch das Lungenkrebszentrum Lippe auf echtes Miteinander: Fachübergreifend arbeiten Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte sowie Therapeutinnen und Therapeuten eng zusammen – mit einem gemeinsamen Ziel: die bestmögliche Versorgung für Menschen mit Lungenkrebs.

„Gute Medizin ist Teamarbeit – und dazu gehört auch eine enge, vertrauensvolle Beziehung zwischen Patientinnen und Patienten und dem Behandlungsteam“, sagt Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und Leiter des Lungenkrebszentrums. „Es ist uns aber auch besonders wichtig, die Menschen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger zu belehren. Jeder Raucher weiß selbst, dass er mit jedem einzelnen Glimmstängel seiner Gesundheit massiv schadet. Deshalb sind wir besonders dankbar, dass uns die Verantwortlichen des TBV Lemgo-Lippe die Möglichkeit geben, über das wichtige Thema Lungenkrebs und Nikotin am Rande des Spieles zu informieren, denn Sport und Gesundheit gehören einfach zusammen, nicht nur im Profisport.“

Das Lungenkrebszentrum Lippe ist von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert – ein anerkanntes Qualitätssiegel, das für moderne medizinische Standards, strukturierte Abläufe und eine individuell abgestimmte Behandlung steht. In wöchentlichen Tumorkonferenzen wird jede Patientin und jeder Patient ganz individuell besprochen. Daraus entstehen passgenaue Therapiepläne – so durchdacht und abgestimmt wie eine Spieltaktik im Spitzensport. Neben der medizinischen Behandlung liegt ein weiterer Fokus auf unterstützenden Angeboten wie der Tabakentwöhnungssprechstunde. Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, erhält hier professionelle Hilfe – ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Gesundheit und zur Vermeidung neuer Erkrankungen.

Lungenkrebszentrum Lippe: Erfahrung, Qualität und echte Teamarbeit – direkt in der Region. Ein starkes Team für ein starkes Spiel gegen den Lungenkrebs.

Klinikum Lippe erneut mit Spitzenmedizin in FOCUS-Ärzteliste vertreten

FOCUS Gesundheit: 18 Auszeichnungen für herausragende medizinische Expertise

Das Klinikum Lippe gehört erneut zu den besten medizinischen Einrichtungen in Deutschland. In der aktuellen Ausgabe des Magazins FOCUS Gesundheit – Die große Ärzteliste 2025 wurden gleich acht Medizinerinnen und Mediziner des Hauses für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet. Insgesamt unterstreichen 18 Empfehlungen in verschiedenen Fachgebieten die hohe Kompetenz des Klinikums.

„Diese Auszeichnungen bestätigen das hohe medizinische Niveau und das Engagement unserer Expertinnen und Experten“, sagt die Medizinische Geschäftsführerin Dr. Christine Fuchs. „Wir sind stolz auf das Vertrauen, das Patientinnen und Patienten sowie Zuweiser in unser Klinikum setzen.“

Die FOCUS-Ärzteliste basiert auf unabhängigen Recherchen, Empfehlungen von Fachkollegen, Patientenbewertungen sowie der Auswertung von Publikationen und Studien. In der aktuellen Ausgabe vertreten sind folgende Ärztinnen und Ärzte in den jeweiligen Bereichen (in alphabetischer Reihenfolge):


Prof. Dr. Beyhan Ataseven

Direktorin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

In der FOCUS-Ärzteliste ausgezeichnet für:

  • Gynäkologische Operationen
  • Gynäkologische Tumoren
  • Brustkrebs


Dr. Ahmad Bransi

Chefarzt am Institut für Psychoonkologie

In der FOCUS-Ärzteliste ausgezeichnet für:

  • Depressionen
  • Suchterkrankungen
  • ADHS


Dr. Corinna Bryan

Chefärztin der Geburtshilfe an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

In der FOCUS-Ärzteliste ausgezeichnet für:

  • Risikogeburt und Pränataldiagnostik


Dr. Christoph Friedrich

Direktor der Klinik für Geriatrie

In der FOCUS-Ärzteliste ausgezeichnet für:

  • Akutgeriatrie


Prof. Dr. Jens Höppner

Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

In der FOCUS-Ärzteliste ausgezeichnet für:

  • Hepatologie und Leberchirurgie


Dr. Dr. Ulrich Preuss

Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

In der FOCUS-Ärzteliste ausgezeichnet für:

  • ADHS
  • Angst- und Zwangsstörungen
  • Essstörungen


Prof. Dr. Johannes J. Tebbe

Direktor der Universitätsklinik für Gastroenterologie und Infektiologie

In der FOCUS-Ärzteliste ausgezeichnet für:

  • Infektiologie
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Gastroenterologie und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)


Prof. Dr. Christoph Redecker

Direktor der Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie

In der FOCUS-Ärzteliste ausgezeichnet für:

  • Demenzen
  • Parkinson
  • Akutgeriatrie

Brustzentrum Lippe erneut erfolgreich zertifiziert

Mehr als Operation und Bestrahlung

(v.l.n.r.) Freude im Brustzentrum Lippe über die erfolgreiche Zertifizierung: Breast Care Nurse Claudia Kaufmann, Oberärztin und Zentrumskoordinatorin Dr. Nina Pauly, Breast Care Nurse Simone Sasse und Klinikdirektorin Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven.

Das Brustzentrum Lippe hat das Überwachungsaudit der Ärztekammer Westfalen-Lippe erneut erfolgreich bestanden. Damit bestätigt die vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium beauftragte Zertifizierungsstelle zum wiederholten Mal die hohe Qualität in Diagnostik, Therapie und Betreuung von Patientinnen mit Brustkrebs in Detmold. Und es gibt in diesem Jahr einen weiteren Grund zur Freude: Das Zentrum blickt auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit zurück – und richtet zugleich den Blick nach vorn: mit internationaler Studienbeteiligung und einem ganzheitlichen Verständnis von Brustkrebs als komplexer Systemerkrankung.

„Brustkrebs ist mehr als ein Tumor, den man entfernt und bestrahlt. Wir wissen heute, dass es sich um eine systemische Erkrankung handelt, deren Behandlung individuell und personalisiert erfolgen muss. Eine zielgerichtete Therapie ist auf die Patientin und den molekularen Charakter ihres Tumors abgestimmt“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven, Direktorin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Leiterin des Brustzentrums. Sie ergänzt: „Am Klinikum Lippe setzen wir auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, modernste onkologische Diagnostik und Therapieformen sowie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. Seit zwei Jahren bieten wir unseren Patientinnen darüber hinaus die Möglichkeit zur Teilnahme an nationalen und internationalen klinischen Studien.“

Seit 2023 ist das Brustzentrum Lippe Teil der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Bielefeld am Campus Lippe in Detmold. Seither wurde das Angebot modernster Krebsmedizin – insbesondere in der onkologischen Therapie – konsequent weiterentwickelt. Prof. Ataseven betont: „Wir bleiben am Puls der Zeit und ermöglichen unseren Patientinnen direkten Zugang zu neuesten Therapiekonzepten. Gerade bei einer Krebsdiagnose – und insbesondere bei Brustkrebs – zeigen zahlreiche Studien, dass moderne Behandlungsansätze die Überlebensprognose verbessern können. Kurz gesagt: Unsere Patientinnen erhalten nicht nur die beste etablierte Versorgung, sondern oft auch Zugang zu den Therapien von morgen.“

Mit dem erneut bestandenen Überwachungsaudit und dem 20-jährigen Bestehen unterstreicht das Brustzentrum Lippe seine Rolle als überregional anerkannter Partner in der Brustkrebsversorgung. Seit zwei Jahren ergänzt eine genetische Beratung das Angebot des Brustzentrums – eine wertvolle Unterstützung für Patientinnen. In Kooperation mit dem Deutschen Konsortium für familiären Brust- und Eierstockkrebs werden erblich bedingte Risikofaktoren untersucht und in die Therapieplanung einbezogen. Das Ziel des Teams: Für jede Patientin die bestmögliche Therapie – fundiert, individuell und transparent.

Brustzentrum Lippe

Brustkrebs ist mit rund 70.000 Neuerkrankungen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Als zentrale Säule der Frauengesundheit im Klinikum Lippe steht das Brustzentrum für eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit, modernste medizinische Verfahren und die Anwendung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Operation, Strahlentherapie und Systemtherapie werden individuell kombiniert – unter Berücksichtigung genetischer Risiken, persönlicher Wünsche und aktueller Studienlage. Zertifizierte Operateurinnen und Operateure (ÄKzert Level I und II), hochmoderne Diagnostik und die enge Abstimmung im interdisziplinären Tumorboard sorgen für optimale Ergebnisse.

Gemeinsam stark gegen Krebs
Experten-Telefon am Weltkrebstag

Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar 2025 bietet das Onkologische Zentrum Lippe gemeinsam mit der Krebsberatungsstelle des Kreis Lippe eine Telefonaktion an. Unter dem Motto „Gemeinsam stark gegen Krebs“ stehen Expertinnen und Experten von 12 bis 15 Uhr telefonisch zur Verfügung, um individuelle Fragen rund um verschiedene Krebserkrankungen, deren Prävention und Unterstützung zu beantworten. Gemeinsam wollen Kreis und Klinikum damit ein Zeichen im Kampf gegen Krebs setzen.

Am Dienstag, 4. Februar haben Betroffene, Angehörige und Interessierte die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an ein Team aus erfahrenen Fachärzten, Psychologen und Beratern zu richten. Die Expertinnen und Experten nehmen sich Zeit, um auf individuelle Anliegen einzugehen und Unterstützung anzubieten. Alle Anrufe werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

Experten-Telefon 04.02.2025, 12 bis 15 Uhr

Telefon 05231 72-2222 Onkologisches Zentrum Lippe
Für Fragen an Ärztinnen und Ärzte des Klinikums Lippe rund um Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen inklusive psychoonkologischer Fragen und Möglichkeiten der Strahlentherapie.

Telefon 05231 62-7724 oder -7725 Krebsberatungsstelle Kreis Lippe
Für Fragen zu psychoonkologischer Beratung und Begleitung bspw. beim Erleben von Heraus- und Überforderungen durch die Krankheit, dem Erarbeiten neuer Perspektiven sowie Unterstützung bei der Suche nach Psychotherapieangeboten oder Selbsthilfegruppen.

Onkologisches Zentrum Lippe

Das zertifizierte Onkologische Zentrum Lippe erstreckt sich über die Klinikstandorte Detmold und Lemgo. Man könnte es als Dach für die verschiedenen Organkrebszentren bezeichnen. Hier werden Tumorerkrankungen mit Hilfe von Leitlinien und Definitionen der Fachgesellschaften behandelt. Es ist die vorrangige Aufgabe des Onkologischen Zentrums, Synergien zwischen den einzelnen Organkrebszentren und klinischen Strukturen zu schaffen und positiv zu beeinflussen. Die einzelnen Partner bilden gemeinsam das Fundament und die tragenden Säulen des Onkologischen Zentrums Lippe.

Zertifizierte Organkrebszentren des Onkologischen Zentrums Lippe sind:

  • Brustzentrum Lippe
  • Gynäkologisches Krebszentrum Lippe
  • Zentrum für Hämatologische Neoplasien Lippe
  • Hautkrebszentrum Lippe
  • Lungenkrebszentrum Lippe
  • Uroonkologisches Zentrum Lippe
  • Viszeralonkologisches Zentrum Lippe

Ambulante Psychosoziale Krebsberatungsstelle Kreis Lippe

Die Ambulante Psychosoziale Krebsberatungsstelle beim Kreis Lippe bietet Beratung und Unterstützung

  • zu sozialrechtlichen Fragen, praktischen und finanziellen Hilfen
  • zu medizinischer und beruflicher Rehabilitation
  • zu ambulanter oder stationärer Nachsorge und zu Patientenrechten
  • zu Krebs als Berufserkrankung
  • zum Schwerbehindertengesetz
  • bei der Erklärung medizinischer Fachbegriffe sowie bei Fragen zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

Weltkrebstag

Der Weltkrebstag dient jedes Jahr am 04.02. dazu, das Bewusstsein für Krebserkrankungen zu stärken, auf Prävention hinzuweisen und Betroffene sowie Angehörige zu unterstützen. Rund 500.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland neu an Krebs. Ungefähr 4 Millionen Menschen leben mit der Krankheit. Circa 40 Prozent aller Krebsfälle könnten laut Experten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden.

Hohe Heilungsrate in der Therapie des Speiseröhrenkrebs

Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikums OWL, forscht mit seinem Team zur Verbesserung der Therapie des Speiseröhrenkrebses.

Noch vor wenigen Jahrzehnten waren die Therapieaussichten bei der Diagnose Speiseröhrenkrebs eher schlecht. Die Überlebensrate der Patientinnen und Patienten betrug nur circa 20 Prozent. Dank innovativer Forschung und neuer Therapiekonzepte hat sich diese Prognose inzwischen deutlich verbessert. Prof. Dr. Jens Höppner, der seit 2024 die Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum OWL leitet, hat mit seiner Forschung maßgeblich zu diesen Entwicklungen beigetragen.

Ein schleichender Schmerz beim Schlucken, unerklärliche Gewichtsabnahme und anhaltendes Sodbrennen – all das sind Symptome, die oft zu spät ernst genommen werden. So erging es auch Michael K.*, einem 57-jährigen Lehrer, der lange Zeit dachte, es handele sich nur um gelegentliche Verdauungsprobleme. Als die Beschwerden zunahmen, suchte er Hilfe und erhielt am Klinikum Lippe die Diagnose Speiseröhrenkrebs. (*Name geändert)

Speiseröhrenkrebs, in der Fachsprache Ösophaguskarzinom genannt, ist weltweit auf dem Vormarsch. Besonders das Adenokarzinom, eine Krebsvariante, die in den Drüsenzellen beginnt, tritt häufiger auf. Diese Zellen produzieren normalerweise Schleim oder andere Flüssigkeiten. Beim Adenokarzinom wachsen die Zellen aber unkontrolliert und bilden einen Tumor. In der Speiseröhre entsteht das Adenokarzinom oft durch ständigen Reiz, zum Beispiel durch aufsteigende Magensäure. Es ist eine der häufigeren Formen von Speiseröhrenkrebs, insbesondere in Nordamerika und Westeuropa und wird auch als „Wohlstandskrebs“ bezeichnet.

Früher war die chirurgische Entfernung des Tumors die alleinige Behandlung. Doch neue Studien zeigen, dass die Kombination von Chemotherapie und Operation deutlich bessere Ergebnisse liefert. Prof. Dr. Jens Höppner leitet die ESOPEC-Studie, die zwischen 2016 und 2023 durchgeführt wurde und an der 438 Patientinnen und Patienten teilnahmen. Die Ergebnisse sind wegweisend: Eine Chemotherapie vor und nach der Operation erhöht die Überlebensrate auf mehr als 57 Prozent, während eine Operation und die Kombination mit Bestrahlung deutlich geringere Erfolge zeigen. Die Studienergebnisse stellen einen internationalen Meilenstein für die Krebsbehandlung dar und wurden in der weltweit einflussreichsten medizinischen Fachzeitschrift, dem „New England Journal of Medicine“, im Januar 2025 veröffentlicht.

Für den Patienten Michael K. war nach ausführlicher Aufklärung und Beratung die Entscheidung daher klar: Er wurde nach dem neuen Schema behandelt. Heute ist er krebsfrei. „Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, von dieser Methode zu profitieren,“ sagt er.

Besonders bemerkenswert: Bei 17 Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer war nach der Chemotherapie gar kein Tumor mehr nachweisbar. Das bedeutet, dass eine Operation in einigen Fällen gar nicht mehr notwendig war. Doch wie erkennt man, wer auf die Operation verzichten kann? Prof. Dr. Höppner und sein Team arbeiten weiter intensiv an dieser Frage und suchen nach Biomarkern oder anderen diagnostischen Methoden, um diese Patientengruppe schon vor der Operation zu identifizieren. Eine neue, vom Bundesforschungsministerium geförderte Studie der Universität Bielefeld soll weitere Erkenntnisse liefern und die Therapie des Speiseröhrenkrebses noch präziser und schonender gestalten.

Am Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikums OWL in Detmold werden alle Patientinnen und Patienten mit Speiseröhrenkrebs mit den modernen und erfolgreichsten Therapieprotokollen behandelt. Die robotische Operation beispielsweise ist hier ein Routineeingriff. Die Patienten haben die Möglichkeit, durch die Teilnahme an klinischen Studien auch von den neusten erfolgversprechenden Behandlungen zu profitieren. Das Team der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Lippe unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Höppner bietet Patientinnen und Patienten hierfür eine persönliche Beratung in der Spezialsprechstunde für Speiseröhrenerkrankungen an. Termine können telefonisch unter 05231 72-1151 vereinbart werden.

Unterstützung in allen Phasen der Krankheit
Klinikum kooperiert mit Krebsberatungsstelle

Die neue Krebsberatungsstelle im Gesundheitszentrum in Oerlinghausen bietet Betroffenen und Angehörigen ab sofort eine wichtige Anlaufstelle, die Beratung und Unterstützung in allen Phasen der Erkrankung ermöglicht. Mit vielfältigen Angeboten und einer engen Zusammenarbeit mit dem Onkologischen Zentrum des Klinikums Lippe sowie regionalen Akteuren soll den Betroffenen ein ganzheitliches Unterstützungsnetzwerk zur Verfügung gestellt werden.

Landrat Dr. Axel Lehmann hob bei der Eröffnung hervor, dass eine Krebsdiagnose das Leben tiefgreifend verändert und umfassende Unterstützung erfordert, um Hoffnung und Perspektiven zu geben. Beratungsgespräche können flexibel vereinbart werden – im Gesundheitszentrum, online oder sogar direkt bei den Betroffenen zuhause.

Die offizielle Eröffnung wurde von zahlreichen Akteuren begleitet, darunter Vertreter aus Politik, Verwaltung und dem Gesundheitssektor. Diese Kooperation unterstreicht die sektorenübergreifende Zusammenarbeit, die für die Krebsberatung und -unterstützung essenziell ist.

(v.v.l.) Landrat Dr. Axel Lehmann, Anja Ostrop, Rica Fricke (beide Ansprechpartnerinnen der Krebsberatungsstelle), Gesundheitsamtsleiterin Kerstin Ahaus, (h.v.l.) Verwaltungsvorständin Sabine Beine, Jens Lammers (Zentrumskoordinator Onkologisches Zentrum Klinikum Lippe), Marianne Petersmeier (Leiterin des Teams Gesundheitsplanung und -berichterstattung Kreis Lippe), Birgit Scheltmann (SPD-Kreistagsfraktion), Dr. Ahmad Bransi (Chefarzt Institut für Psychoonkologie Klinikum Lippe), Bürgermeister Dirk Becker, Prof. Dr. Frank Hartmann (Chefarzt Klinik für Hämatologie und Internistische Onkologie Klinikum Lippe) und Tirza Peuker (Leiterin Fachgebiet Gesundheitsverwaltung Kreis Lippe). © Kreis Lippe

„So viel Kompetenz, die an einem Nachmittag zusammen kam. Das war ein echtes Highlight!“ freute sich Prof. Dr. Frank Hartmann…

Gynäkologisches Krebszentrum Lippe von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert

Das Gynäkologische Krebszentrum Lippe am Standort Detmold wurde erfolgreich von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Innerhalb nur eines Jahres erreichte das Team der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe einen bedeutenden Meilenstein in der gynäkologischen Patientenversorgung. Die erfolgreiche Erstzertifizierung legt den Grundstein für eine exzellente und zukunftsweisende Versorgung in der gynäkologischen Onkologie. Bereits im Jahr der Zertifizierung werden im Gynäkologischen Krebszentrum Lippe mehr Patientinnen behandelt als im bundesweiten Durchschnitt vergleichbarer Krebszentren.

Das Gynäkologische Krebszentrum Lippe bietet spezialisierte und umfassende Versorgung für Frauen mit Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane oder einem entsprechenden Verdacht. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven stehen fünf erfahrene Oberärzte und Oberärztinnen, die sich auf gynäkologische Onkologie spezialisiert haben, den Patientinnen zur Seite. Sie begleiten sie durch den gesamten Behandlungsprozess – von der präzisen Diagnostik und der operativen Therapie über die Abklärung familiärer Risikofaktoren bis hin zur Systemtherapie.

Im Mittelpunkt des Zentrums stehen nicht nur Empathie und innovative Diagnostik, sondern auch modernste, evidenzbasierte Therapien. Dazu zählen fortschrittliche operative Verfahren wie die radikale Multiorganresektion sowie minimalinvasive und roboterassistierte Techniken. Diese Kombination ermöglicht optimale Behandlungsergebnisse und verbessert nachhaltig die Lebensqualität der Patientinnen.

Dr. Manuel Schweiger, Koordinator des Gynäkologischen Krebszentrums Lippe, betont: „Wir wissen, dass niemand auf die Diagnose Krebs vorbereitet ist. Deshalb unterstützen wir unsere Patientinnen in dieser belastenden Situation, indem wir umfassend informieren und sie durch den gesamten Behandlungsprozess begleiten. Dabei legen wir besonderen Wert auf personalisierte, leitliniengerechte Therapiestrategien, um den individuellen Bedürfnissen jeder Patientin bestmöglich gerecht zu werden.“

Dr. Nina Pauly, Leiterin der Sprechstunde für erblichen Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs unterstreicht zum Thema: „Die Zentralisierung medizinischer Versorgung steht oft in der Kritik, doch die Fakten sprechen eine klare Sprache: Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen haben in spezialisierten Zentren deutlich bessere Überlebenschancen. Umso mehr freut es uns, dass jetzt auch die Frauen aus Lippe direkt vor Ort von der Expertise, den innovativen Ansätzen und der erstklassigen Versorgung des Gynäkologischen Krebszentrums profitieren können.“

Klinikdirektorin Univ.-Prof. Dr. Beyhan Ataseven freut sich über die erfolgreiche Zertifizierung: „In Detmold sind wir hervorragend aufgestellt, um unsere Patientinnen bestmöglich zu versorgen. Als Teil des Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld haben wir in unserem Zentrum direkten Zugang zu wegweisender klinischer Forschung in der gynäkologischen Onkologie. Unsere Patientinnen profitieren unmittelbar davon, da sie durch die Teilnahme an klinischen Studien Zugang zu den neuesten und innovativen Therapieansätzen erhalten.“

Zu den behandelten Krankheitsbildern am Gynäkologischen Krebszentrum Lippe zählen unter anderem Eierstockkrebs und andere bösartige Veränderungen der Eierstöcke, Gebärmutterkörper- und Gebärmutterhalskrebs, Vulva-(Schmalippen-)karzinom sowie erblich bedingter Brust- und Eierstockkrebs. Auch das Lynch-Syndrom, eine genetisch bedingte Krebserkrankung, gehört zum Spektrum des Zentrums.

Für die Terminvereinbarung im Gynäkologischen Krebszentrum Lippe steht eine eigene Hotline unter 05231 72-3013 zur Verfügung.

Klinikum Lippe lädt ein zur „Diagnose Hoffnung“

Krebs – allein das Wort löst bei vielen Menschen Sorgen und Ängste aus. Doch in Deutschland gibt es starke Netzwerke, die Hoffnung bieten: Allen voran die von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentren. Sie bieten mehr als nur eine medizinische Standardversorgung, denn sie vereinen geballtes Fachwissen, innovative Forschung und umfassende Unterstützung für Patienten und Angehörige. Damit sind sie für viele Menschen ein Ort der Hoffnung und weit mehr als nur ein Krankenhaus.

„Diagnose Hoffnung“ lautet deshalb auch der Titel der jährlichen Informationsveranstaltung des Onkologischen Zentrums Lippe für Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen und Interessierte. In diesem Jahr findet sie am Samstag, 21. September 2024, von 10.00 bis 15.00 Uhr im Sommertheater Detmold statt. Für die kostenlose Veranstaltung ist keine Anmeldung notwendig.

Im Programm der Veranstaltung finden sich elf spannende Vorträge mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, zum Beispiel zum Eierstockkrebs oder Nierenkrebs. Auch Ärztinnen und Ärzte aus Praxen und Reha-Einrichtungen oder nicht-medizinische Bereiche kommen zu Wort, denn sie sind feste Kooperationspartner des Onkologischen Zentrums und für die sektorenübergreifende, umfassende Versorgung der Patientinnen und Patienten besonders wichtig. Außerdem haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, mit ärztlichen Experten individuelle Fragen zu besprechen.

Das Onkologische Zentrum Lippe vereint das Fachwissen der Expertinnen und Experten aus den 11 Organzentren und Modulen des Klinikums Lippe in Detmold und Lemgo. 2024 konnten das Lungenkrebszentrum Lippe in Lemgo und das Gynäkologische Krebszentrum in Detmold erstmals zur Zertifizierung gebracht werden.

Krebs ist keine Krankheit, die von einem einzigen Arzt behandelt werden kann. Im Gegenteil: Sie erfordert das Wissen und die Fähigkeiten eines ganzen Teams. In onkologischen Zentren arbeiten Experten aus verschiedensten Bereichen wie zum Beispiel Onkologie, Chirurgie, Radiologie und onkologischer Fachpflege eng zusammen. So wird sichergestellt, dass jede Patientin und jeder Patient einen individuell abgestimmten Behandlungsplan erhält – maßgeschneidert und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.

Nicht jedes Krankenhaus kann sich „Onkologisches Zentrum“ nennen. Strenge Qualitätsvorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft sorgen dafür, dass nur ausgewählte Kliniken diesen Titel tragen dürfen. Das bedeutet: Als Patient kann man sich darauf verlassen, dass hier nach bewährten Standards und aktuellen Leitlinienverfahren behandelt wird. Es ist ein bisschen wie das Gütesiegel für die bestmögliche Versorgung.

Onkologische Zentren sind weit mehr als nur Orte für Chemotherapie, Strahlentherapie oder Operationen. Hier bekommt der Patient ganzheitliche Unterstützung: Psychologische Betreuung, Ernährungsberatung und sogar Hilfe bei sozialen oder rechtlichen Fragen – alles gehört zum Konzept. Auch die Palliativversorgung ist hier auf höchstem Niveau organisiert. Das Ziel: nicht nur die Krankheit bekämpfen, sondern das Wohlbefinden des Patienten in den Mittelpunkt stellen.

Einer der größten Vorteile: In onkologischen Zentren haben Patienten Zugang zu den neuesten Therapien und klinischen Studien. Was anderswo vielleicht noch Zukunftsmusik ist, ist hier schon Realität. Besonders für Patienten mit schwer behandelbaren oder seltenen Tumoren kann das eine echte Chance sein.

Weitere Informationen zum Onkologischen Zentrum Lippe und zur Veranstaltung „Diagnose Hoffnung“ gibt es auf der Internetseite www.klinikum-lippe.de/onkologisches-zentrum-lippe/.

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