„PSA: Der TÜV für den Mann“ – Warum Männer jetzt zur Vorsorge sollten
Universitätsklinik für Urologie informiert zum Movember über die neuen Empfehlungen zur Prostatavorsorge

Im November steht wieder die Männergesundheit im Fokus. Unter dem Schlagwort „Movember“ machen weltweit Kliniken, Ärztinnen und Ärzte sowie Organisationen auf die Bedeutung der Prostatavorsorge aufmerksam. Auch die Universitätsklinik für Urologie am Klinikum Lippe nutzt den Anlass, um Männer in der Region zu ermutigen, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Klinikdirektor Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert: „Jeder Mann sollte seinen PSA-Wert kennen und nicht nur wissen, dass er ‚ok‘ ist. Die meisten Männer wissen schließlich auch, wieviel PS ihr Auto hat.“

„Wir sprechen gerne vom ‚TÜV für den Mann‘, denn Vorsorge bedeutet Sicherheit – und wer regelmäßig hingeht, kann Risiken früh erkennen oder ausschließen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie. „Die aktuelle S3-Leitlinie Prostatakarzinom hat die Früherkennung deutlich modernisiert. Heute muss niemand mehr Angst vor dem PSA-Test haben, sondern kann mit einer einfachen Blutuntersuchung eine informierte und individuelle Entscheidung treffen.“

PSA-Test: Einfach, sicher und sinnvoll

Porträt Chefarzt

Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert ist es wichtig, im Movember über die Prostatavorsorge aufzuklären.

Der PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen) kann Aufschluss über Veränderungen der Prostata geben. Ein erhöhter PSA-Wert bedeutet dabei nicht automatisch, dass eine Krebserkrankung vorliegt, sondern zeigt lediglich an, dass genauer untersucht werden sollte.

„Viele Männer fürchten falsche Alarme oder unnötige Eingriffe. Diese Sorge ist mit den neuen Empfehlungen unbegründet“, betont Prof. Sievert. „Die Leitlinie sieht eine differenzierte Bewertung des PSA-Werts vor. Damit wird die Untersuchung genauer, das Risiko von Überdiagnosen geringer – und der Nutzen für den Patienten größer.“

Nach den aktuellen Empfehlungen gilt:

  • Liegt der PSA-Wert unter 1,5 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml), besteht in der Regel ein niedriges Risiko. Eine weitere Kontrolle alle fünf Jahre reicht meist aus.
  • Werte über 1,5 ng/ml sollten regelmäßig kontrolliert werden.
  • Bei auffälligen Ergebnissen wird heute meist eine MRT-Untersuchung der Prostata empfohlen, bevor über eine Gewebeprobe entschieden wird.

„So können wir sehr gezielt und schonend vorgehen“, erklärt der Urologe. „Früherkennung bedeutet nicht Überbehandlung – sondern kluge, individuelle Vorsorge.“

Wann Männer zur Vorsorge gehen sollten

Gesetzlich krankenversicherte Männer können ab dem 45. Lebensjahr jährlich eine Tastuntersuchung der Prostata im Rahmen der Krebsfrüherkennung in einer urologischen Facharztpraxis in Anspruch nehmen. Diese Leistung wird von den Krankenkassen übernommen.

Der PSA-Test selbst ist bislang keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Er kann jedoch vom niedergelassenen Urologen als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) auf Wunsch und nach Aufklärung durchgeführt werden. Besonders Männern mit einem familiären Risiko – etwa wenn Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt sind – rät Prof. Sievert, bereits ab 40 Jahren über eine PSA-Bestimmung nachzudenken. Der Urologe betont: „Ein PSA-Test kostet inklusive Beratung zwischen 25 und 35 Euro. Aus medizinischer Sicht ist das eine gute Investition. Vor allem wenn man dann weiß, dass alles in Ordnung ist und der nächste ‚TÜV für den Mann‘ erst wieder in fünf Jahren ansteht. Sollte die Untersuchung eine Auffälligkeit ergeben, ist das Geld noch viel besser angelegt, denn dann kann man mit der richtigen Diagnostik frühzeitig eingreifen. Alle Urologen beraten jeden Patienten offen und ehrlich über den Nutzen, mögliche Risiken und die Kosten. Die Entscheidung liegt dann beim Patienten – aber sie sollte gut informiert getroffen werden“.

Vorsorge rettet Leben

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Jährlich erhalten rund 60.000 Männer diese Diagnose. Wird die Erkrankung früh erkannt, bestehen sehr gute Heilungschancen.

„Die meisten Männer kommen erst, wenn sie Beschwerden haben – und das ist meist zu spät“, warnt Prof. Sievert. „Ein kurzer Besuch zur Vorsorge kann dagegen entscheidend sein. Wer sein Auto regelmäßig zum TÜV bringt, sollte das mit seinem Körper genauso tun.“ Männer sollten den Movember nutzen, um einen Vorsorgetermin zu vereinbaren. „Vorsorge ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke“, sagt Prof. Sievert. „Wer frühzeitig handelt, hat die besten Chancen auf ein gesundes Leben.“

Am 8. November 2025 informiert Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Thorsten Kaiser, Direktor des Universitätsinstitutes für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und klinische Pathobiochemie, um 12.15 Uhr über Prostatavorsorge und die Rolle des PSA-Wertes. Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Vortrag findet im Rahmen des Tages der offenen Tür am Klinikstandort Lemgo, Rintelner Straße 85, von 10 bis 14 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Hintergrund: Neue S3-Leitlinie Prostatakarzinom

Die überarbeitete S3-Leitlinie Prostatakarzinom wurde im Sommer 2024 veröffentlicht. Sie empfiehlt erstmals den PSA-Test als zentrales Instrument der Früherkennung, wenn Männer nach ärztlicher Aufklärung zustimmen. Die bislang empfohlene rektale Tastuntersuchung spielt dagegen nur noch eine untergeordnete Rolle. Neu ist auch der verstärkte Einsatz von MRT-Untersuchungen und die Betonung einer aktiven Überwachung bei niedrigem Risiko. Ziel ist eine personalisierte, sichere und patientenorientierte Diagnostik.

Zertifiziertes Kontinenz- und Beckenbodenzentrum der Komplexversorgung

Versorgungsqualität am Klinikum Lippe erneut bestätigt

Es gibt Erkrankungen, über die kaum jemand spricht – obwohl sie das Leben vieler Menschen stark beeinflussen. Harn- und Stuhlinkontinenz gehört dazu. Etwa zehn Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen. Für sie ist der Alltag oft von Scham, Unsicherheit und Rückzug geprägt. Am Klinikum Lippe finden sie einen Ort, an dem man zuhört, versteht und kompetent hilft: das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum. Nun wurde das Zentrum erneut ausgezeichnet – mit der Zertifizierung als „Kontinenz- und Beckenbodenzentrum der Komplexversorgung“.

Gruppenbild mit Zertifikat

v.l.n.r.: Larissa Jansen, Oberärztin der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Britta Eikötter, Leitende Oberärztin der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Anne-Katrin Strasas, Qualitätsmanagement, Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie (© Klinikum Lippe / Christian Ritterbach)

Die erneute Zertifizierung ist kein Selbstläufer. Sie wird nur Einrichtungen verliehen, die strenge fachliche, strukturelle und organisatorische Kriterien erfüllen – und diese auch dauerhaft nachweisen. „Für unsere Patientinnen und Patienten bedeutet das vor allem eines: Sicherheit“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie und Leiter des Zentrums.

Dr. Britta Eikötter, Leitende Oberärztin der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Koordinatorin des Zentrums ergänzt: „Sie können sich darauf verlassen, dass Diagnostik, Therapie und Nachsorge nach klar definierten, überprüften Standards erfolgen – und dass wir als Team eng über Fachgrenzen hinweg zusammenarbeiten.“

Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist das Herzstück des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums am Klinikstandort Detmold: Die drei Universitätskliniken für Urologie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie weitere Fachrichtungen wie Neurologie, Geriatrie oder Kinder- und Jugendmedizin arbeiten hier Hand in Hand. So entsteht für jede Patientin und jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept – von der ersten Untersuchung bis zur Nachsorge.

Ob konservative Therapien wie Beckenbodentraining, Biofeedback oder Elektrostimulation – oder operative Eingriffe mit modernster roboterassistierter Technik: Das Leistungsspektrum des Zentrums ist breit. Mit dem DaVinci-Operationssystem kann beispielsweise bei bestimmten Eingriffen besonders präzise, minimalinvasiv und nervenschonend operiert werden. Das bedeutet für die Patientinnen und Patienten: weniger Schmerzen, kleinere Narben und eine schnellere Genesung.

Doch auch nach der Operation hört die Begleitung durch das Team des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums nicht auf: In der Nachsorge stehen gezielte Trainingsprogramme, Verhaltenstipps und persönliche Gespräche im Mittelpunkt. Denn Kontinenztherapie ist immer auch Vertrauensarbeit. Univ.-Prof. Dr. Sievert weiß: „Viele Patientinnen und Patienten haben einen langen Leidensweg hinter sich, wenn sie erstmals zu uns ins Zentrum kommen. Sie sind dankbar für eine diskrete und professionelle Beratung.

Neben der fachlichen Expertise setzt das Team des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums auf Aufklärung und Offenheit. Denn viele Betroffene wissen zunächst gar nicht, dass ihre Beschwerden behandelbar sind. Hier leistet das Klinikum Lippe wertvolle Aufklärungsarbeit – in Sprechstunden, Informationsveranstaltungen und individuellen Gesprächen. Fortbildungen, Qualitätssicherungsmaßnahmen und wissenschaftliche Weiterentwicklung sind feste Bestandteile der Arbeit. So bleibt das Zentrum am Puls der Zeit – und die Patientinnen und Patienten profitieren von den neuesten Erkenntnissen aus Forschung und Praxis.

Mit der erneuten Zertifizierung bestätigt das Klinikum Lippe: Wer unter Kontinenz- oder Beckenbodenproblemen leidet, findet hier höchste Versorgungsqualität – und Menschen, die sensibel, professionell und mit großem Engagement helfen. Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe steht für moderne Medizin, interdisziplinäre Zusammenarbeit und einen respektvollen Umgang mit einem Thema, über das viele zu selten sprechen.

„Ich habe mich endlich getraut.“ — Wie Gabriele N. im Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe ihre Lebensqualität zurückgewann

Es waren die kleinen Anzeichen, die sich mit der Zeit immer mehr in den Alltag von Gabriele N. schlichen. Beim Sport, beim Niesen, beim Lachen — immer wieder kam es zu ungewolltem Harnverlust. Lange Zeit hat sie das Thema vor sich hergeschoben. „Man redet ja nicht so gerne darüber. Ich dachte: Das wird schon wieder. Oder: Das ist halt so in meinem Alter“, erzählt sie offen.

Doch die Beschwerden wurden stärker. Irgendwann belastete es nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Termine absagen, Unternehmungen meiden, immer ein gedanklicher Fokus auf die nächste Toilette — Gabriele N. fühlte sich zunehmend eingeschränkt und sozial isoliert.

Der Schritt ins Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe

Irgendwann fasste sie sich ein Herz und suchte Hilfe. Ihr Weg führte sie in die Universitätsklinik für Urologie und damit auch in das zertifizierte Kontinenz- und Beckenbodenzentrum am Klinikum Lippe. Dort traf sie auf ein interdisziplinäres Team aus Urologie, Gynäkologie, Proktologie und spezialisierten Physiotherapeutinnen. „Ich habe mich direkt sehr gut aufgehoben gefühlt. Die Ärztinnen und Ärzte haben sich Zeit genommen, mir alles genau zu erklären. Ich hatte endlich das Gefühl: Hier versteht man mich.“

Moderne Diagnostik, individuelle Therapie

Im Rahmen der umfassenden Diagnostik wurde bei Gabriele N. eine Belastungsinkontinenz festgestellt – eine Form der Inkontinenz, bei der der Beckenboden bei körperlicher Belastung nicht ausreichend Halt bietet. Gerade nach Schwangerschaften, mit zunehmendem Alter oder hormonellen Veränderungen tritt diese Form häufig auf.

Das Team des Kontinenzzentrums stellte einen auf Gabriele N. zugeschnittenen Therapieplan auf und sie wurde durch Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert operiert. Dabei kam auch unser Operationssystem DaVinci zum Einsatz.

Lebensqualität zurückgewonnen

Schon nach einigen Wochen spürte Gabriele N. deutliche Fortschritte. Sie fühlt sich wieder sicherer im Alltag, kann einkaufen, spazieren gehen und vor allem nachts schlafen — ohne ständig an die nächste Toilette denken zu müssen. „Ich bin sehr froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Die Lebensqualität ist einfach wieder da.“

Gabriele N. möchte anderen Betroffenen Mut machen: „Es lohnt sich, sich Hilfe zu holen. Es gibt kompetente Anlaufstellen wie das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum hier am Klinikum Lippe. Und vor allem: Man muss sich nicht schämen. Inkontinenz ist behandelbar.“

Expertentelefon am 18. Juni

Für alle, die sich unverbindlich informieren möchten, bietet das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des Klinikums Lippe am 18. Juni 2025 ein Expertentelefon an. In der Zeit von 16 bis 18 Uhr beantworten Fachärztinnen und Fachärzte unter der Telefonnummer 05231 72-2222 individuelle Fragen rund um das Thema Blaseninkontinenz, Harninkontinenz und Beckenbodenstörungen — vertraulich, diskret und kostenfrei.

Kontinenz darf kein Tabuthema bleiben — das Team des Klinikums Lippe steht bereit.

Blasenkrebs im Fokus
Roadshow-Bus hält am 16.06. am Klinikum Lippe in Detmold

Der Bus der bundesweiten Blasenkrebs-Roadshow 2025 kommt nach Lippe: Am Montag, 16. Juni 2025, macht die Aufklärungstour von 10 bis 15 Uhr Station am Klinikstandort Detmold, direkt vor dem Medicum.

Ziel der Roadshow ist es, auf eine der häufigsten urologischen Krebserkrankungen aufmerksam zu machen und fundiertes Wissen zu verbreiten, sowohl in der Bevölkerung als auch unter medizinischen Fachkräften. Denn noch immer ist das Wissen über Symptome, Risiken und Früherkennungsmöglichkeiten von Blasenkrebs lückenhaft.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 31.000 Menschen an Blasenkrebs – Männer etwa dreimal so häufig wie Frauen. Trotzdem wird die Erkrankung bei Frauen oft später erkannt, was die Behandlung erschwert. Dabei ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, denn rund 75 Prozent der Tumoren lassen sich im Frühstadium gut behandeln.

Zwei Angebote, ein Ziel: Mehr Aufmerksamkeit für Blasenkrebs

Vor dem auffälligen Info-Bus erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger leicht verständliche Informationen rund um das Thema Blasenkrebs – von ersten Anzeichen wie Blut im Urin bis hin zu modernen Therapiemöglichkeiten.

Im Inneren des Roadshow-Busses erwartet medizinisches Fachpersonal ein exklusives Schulungsprogramm. Expertinnen und Experten aus Urologie, Pflege und angrenzenden Fachrichtungen werden hier zu den neuesten Erkenntnissen und Technologien in der Blasenkrebsdiagnostik und Therapie geschult.

Mit der Blasenkrebs-Roadshow 2025 bündeln Photocure, MSD und Olympus ihre Expertise und bringen aktuelle medizinische Standards direkt in die Regionen. Unterstützt wird das Projekt vor Ort vom Klinikum Lippe.

Wenn Kontrolle verloren geht – Hilfe für ein Tabuthema
Klinikum Lippe bietet am 18. Juni ein Expertentelefon rund um Harn- und Stuhlinkontinenz

Zwei Ärztinnen und ein Arzt stehen am Expertentelefon Rede und Antwort (v.l.n.r.): Larissa Jansen, Dr. Britta Eikötter und Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert informieren Anruferinnen und Anrufer zu Therapieoptionen bei Harn- und Stuhlinkontinenz.
© Klinikum Lippe

Es beginnt oft schleichend: kleine Unfälle beim Lachen, Niesen oder Heben. Ein peinliches Missgeschick auf dem Weg zur Toilette. Der Pups, der nicht nur aus Luft besteht. Viele Betroffene sprechen nicht darüber – nicht mit ihrem Arzt, nicht mit der Familie. Die Scham ist groß, das Leiden oft noch größer. Harn- oder Stuhlinkontinenz bedeutet für viele Menschen nicht nur einen Kontrollverlust über den Körper, sondern auch über ihr soziales Leben: Rückzug, Isolation und ein Verlust an Lebensqualität sind häufig die Folge.

Dabei ist Inkontinenz keine Ausnahmeerscheinung. Laut aktuellen Schätzungen sind allein in Deutschland rund 10 Millionen Menschen von Harn- oder Stuhlinkontinenz betroffen – Frauen häufiger als Männer, ältere Menschen häufiger als junge, aber auch viele Jüngere und sogar Sportlerinnen und Sportler sind betroffen. Trotzdem gilt Inkontinenz noch immer als Tabuthema.

Um genau hier anzusetzen, bietet das Klinikum Lippe am 18. Juni 2025 von 16 bis 18 Uhr ein Expertentelefon mit dem Titel „Inkontinenz verstehen – Lebensfreude zurückgewinnen“ an. Unter der Nummer 05231 72-2222 beantworten erfahrene Ärztinnen und Ärzte des Beckenbodenzentrums Lippe alle Fragen rund um Harn- und Stuhlinkontinenz – vertraulich, verständlich und kostenlos.

„Inkontinenz ist keine Frage von Schwäche, sondern eine ernstzunehmende medizinische Erkrankung. Es gibt heute viele Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung – wichtig ist, dass man darüber spricht“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie. Gemeinsam mit Dr. Britta Eikötter, Leitende Oberärztin der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, sowie Larissa Jansen, Oberärztin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, steht er als Ansprechpartner mit dem Expertentelefon zur Verfügung.

Ziel des Expertentelefons ist es, betroffenen Menschen niedrigschwellig Informationen, Orientierung und vor allem Mut zum ersten Schritt zu geben.

Veranstaltungsdetails

Expertentelefon Inkontinenz
Mittwoch, 18. Juni 2025
16.00 bis 18.00 Uhr
Hotline: 05231 72-2222
Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Lippe

Gemeinsam stark gegen Krebs
Experten-Telefon am Weltkrebstag

Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar 2025 bietet das Onkologische Zentrum Lippe gemeinsam mit der Krebsberatungsstelle des Kreis Lippe eine Telefonaktion an. Unter dem Motto „Gemeinsam stark gegen Krebs“ stehen Expertinnen und Experten von 12 bis 15 Uhr telefonisch zur Verfügung, um individuelle Fragen rund um verschiedene Krebserkrankungen, deren Prävention und Unterstützung zu beantworten. Gemeinsam wollen Kreis und Klinikum damit ein Zeichen im Kampf gegen Krebs setzen.

Am Dienstag, 4. Februar haben Betroffene, Angehörige und Interessierte die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an ein Team aus erfahrenen Fachärzten, Psychologen und Beratern zu richten. Die Expertinnen und Experten nehmen sich Zeit, um auf individuelle Anliegen einzugehen und Unterstützung anzubieten. Alle Anrufe werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

Experten-Telefon 04.02.2025, 12 bis 15 Uhr

Telefon 05231 72-2222 Onkologisches Zentrum Lippe
Für Fragen an Ärztinnen und Ärzte des Klinikums Lippe rund um Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen inklusive psychoonkologischer Fragen und Möglichkeiten der Strahlentherapie.

Telefon 05231 62-7724 oder -7725 Krebsberatungsstelle Kreis Lippe
Für Fragen zu psychoonkologischer Beratung und Begleitung bspw. beim Erleben von Heraus- und Überforderungen durch die Krankheit, dem Erarbeiten neuer Perspektiven sowie Unterstützung bei der Suche nach Psychotherapieangeboten oder Selbsthilfegruppen.

Onkologisches Zentrum Lippe

Das zertifizierte Onkologische Zentrum Lippe erstreckt sich über die Klinikstandorte Detmold und Lemgo. Man könnte es als Dach für die verschiedenen Organkrebszentren bezeichnen. Hier werden Tumorerkrankungen mit Hilfe von Leitlinien und Definitionen der Fachgesellschaften behandelt. Es ist die vorrangige Aufgabe des Onkologischen Zentrums, Synergien zwischen den einzelnen Organkrebszentren und klinischen Strukturen zu schaffen und positiv zu beeinflussen. Die einzelnen Partner bilden gemeinsam das Fundament und die tragenden Säulen des Onkologischen Zentrums Lippe.

Zertifizierte Organkrebszentren des Onkologischen Zentrums Lippe sind:

  • Brustzentrum Lippe
  • Gynäkologisches Krebszentrum Lippe
  • Zentrum für Hämatologische Neoplasien Lippe
  • Hautkrebszentrum Lippe
  • Lungenkrebszentrum Lippe
  • Uroonkologisches Zentrum Lippe
  • Viszeralonkologisches Zentrum Lippe

Ambulante Psychosoziale Krebsberatungsstelle Kreis Lippe

Die Ambulante Psychosoziale Krebsberatungsstelle beim Kreis Lippe bietet Beratung und Unterstützung

  • zu sozialrechtlichen Fragen, praktischen und finanziellen Hilfen
  • zu medizinischer und beruflicher Rehabilitation
  • zu ambulanter oder stationärer Nachsorge und zu Patientenrechten
  • zu Krebs als Berufserkrankung
  • zum Schwerbehindertengesetz
  • bei der Erklärung medizinischer Fachbegriffe sowie bei Fragen zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

Weltkrebstag

Der Weltkrebstag dient jedes Jahr am 04.02. dazu, das Bewusstsein für Krebserkrankungen zu stärken, auf Prävention hinzuweisen und Betroffene sowie Angehörige zu unterstützen. Rund 500.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland neu an Krebs. Ungefähr 4 Millionen Menschen leben mit der Krankheit. Circa 40 Prozent aller Krebsfälle könnten laut Experten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden.

Hohe Nachfrage nach robotisch-assistierten Operationen
Klinikum Lippe investiert in zwei weitere Systeme

Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie, hat im Jahr 2024 mit seinem Team insgesamt 230 Eingriffe mit Unterstützung des DaVinci-Operationssystems durchgeführt.

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 480 Operationen mit dem DaVinci-Operationssystem am Klinikum Lippe durchgeführt. Laut Herstellerangaben gilt eine Auslastung von 350 Operationen pro Jahr bereits als ein sehr gutes Ergebnis. Mit deutlich höheren Zahlen hebt sich das Klinikum Lippe deshalb klar hervor. Nun ist eine Erweiterung geplant, um die Vorreiterrolle in der Region zu unterstreichen. Außerdem wollen Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit der Geschäftsführung auf die Patientennachfrage nach robotisch-assistierten Eingriffen reagieren und weiter auf Innovation und Fortschritt in der Patientenversorgung setzen.

Das DaVinci-Operationssystem wird am Klinikum Lippe von der Universitätsklinik für Urologie, der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe eingesetzt. Mit dem System konnte nicht nur die Anzahl der robotischen Eingriffe gesteigert werden, sondern auch das Hauptziel erreicht werden: die Optimierung der Qualität operativer Eingriffe, bei denen aufgrund der Anatomie das Operationsfeld sehr beengt ist. Durch die präzise Technologie des DaVinci-Systems wurde so die Notwendigkeit von Revisionseingriffen signifikant reduziert. Zudem konnten Patientinnen und Patienten schneller und mit hoher Beschwerdefreiheit nach Hause entlassen werden. Der Bedarf einer intensivmedizinischen Versorgung wurde durch den Einsatz des Systems ebenfalls deutlich verringert.

Aufgrund der hohen Nachfrage steht nun eine Erweiterung der Kapazitäten unmittelbar bevor. Zwei zusätzliche DaVinci-Systeme werden in den kommenden Wochen in Betrieb genommen. Damit wird das Klinikum Lippe in Ostwestfalen-Lippe zur einzigen Klinik mit drei DaVinci-Operationsrobotern.

„Die Nachfrage steigt stetig“, erklärt Martin Wall, OP-Manager am Klinikum Lippe. „Mit der Investition in zwei weitere Systeme können wir die Wartezeiten für unsere Patientinnen und Patienten verkürzen und gleichzeitig unsere Attraktivität für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern, die mit modernster Technik arbeiten möchten.“

Die eingespielten OP-Teams aus Pflegekräften, Anästhesisten und Chirurgen profitieren von der hohen Präzision und der hervorragenden Visualisierung durch die robotischen „Assistenten“. Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie hebt hervor: „Künftig werden am Klinikum Lippe drei DaVinci-Systeme mit drei Operationsrobotern und insgesamt vier Konsolen im Einsatz sein. Eine der Konsolen wird speziell für die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten genutzt, um die Qualität der medizinischen Versorgung nachhaltig zu sichern.“

Onkologisches Zentrum lädt ein zu „Diagnose Hoffnung“

Am Samstag, 23. September 2023, lädt das Onkologische Zentrum Lippe von 10 bis 15 Uhr zur Veranstaltung „Diagnose Hoffnung“ in das Sommertheater Detmold ein.

Das „Onkologische Zentrum Lippe“ vereint das Fachwissen der Expertinnen und Experten aus den einzelnen Organzentren des Klinikums Lippe in Detmold und Lemgo und den angeschlossenen nicht-medizinischen Bereichen. Damit für die Patienten das bestmögliche Behandlungsergebnis erreicht werden kann, müssen die verschiedenen Behandlungsschritte sorgfältig aufeinander abgestimmt sein. Dies wird durch die Zusammenarbeit von Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen erreicht, die zum Beispiel in den Tumorkonferenzen der Krebszentren abgesprochen wird.

Ziel des Onkologischen Zentrums ist es, die Patientinnen und Patienten wie auch deren Angehörigen in den verschiedenen Phasen der Erkrankung umfassend und ganzheitlich zu betreuen und zu begleiten. Die Begleitung der Betroffenen endet jedoch nicht in der pflegerischen und medizinischen Betreuung; ein deutlicher Schwerpunkt liegt in weiteren Unterstützungsbereichen wie beispielsweise der Psychoonkologie, Ernährungsberatung, Sozialdienst oder der Seelsorge. Die hohe Qualität der Patientenversorgung im „Onkologischen Zentrum Lippe“ wird ebenso wie in den Organzentren regelmäßig durch die Deutsche Krebsgesellschaft überprüft.

Programm

10:00 Uhr
Begrüßung und Informationen zum Onkologischen Zentrum Lippe
Dr. med. Christine Fuchs | Prof. Dr. med. Frank Hartmann | Jens Lammers

10:20 Uhr
Hoffnung durch Therapie und Vorbeugung
PD Dr. med. Helger Stege

10:40 Uhr
Robotische Präzisionschirurgie für eine optimale Patientenversorgung
Dr. med. Michael Leitz

11:00 Uhr
Brustkrebs- ist jeder Krebs gleich?
Univ. Prof. Dr. med. Beyhan Ataseven

11:20 Uhr
Bösartige Erkrankungen des Unterleibs – Prävention und Therapie
Nina Pauly

11:40 Uhr
Rauchen & Krebs: Nikotinstopp lohnt sich immer
Chantale Franz | Katharina Heisig

12:00 Uhr
Himbeeren zum Frühstück
Nicola Risse

12:20 Uhr
Mittagspause
Besuch der Informationsstände

13:00 Uhr
Sektorenübergreifende Palliativversorgung in Lippe – Stationäre und ambulante Kooperation
Arne Faust | Prof. Dr. med. Frank Hartmann

13:20 Uhr
Onkologische Fachpflege – Wie wir Patienten und Angehörige unterstützen
Michelle Mühl | Monika Neils

13:40 Uhr
Umgang mit Krebs – Die Selbsthilfegruppen stellen sich vor
Diverse Selbsthilfegruppen

14:00 Uhr
Psychosoziale Versorgung im Onkologischen Zentrum
Dr. med. Ahmad Bransi

14:20 Uhr
Die Tumorkonferenz – was ist das und warum profitiere ich als Patient davon?
Prof. Dr. med. Frank Hartmann

14:40 Uhr
Schlussworte und Dank
Prof. Dr. med. Frank Hartmann

Triff die Experten

Im Laufe der Veranstaltung haben Sie die Möglichkeit, am jeweiligen Informationsstand mit ärztlichen Expertinnen und Experten Fragen zu besprechen.

11:30–12:00 Uhr
Hautkrebszentrum / Viszeralonkologisches Zentrum / Hämatologisches Zentrum

13:00–13:30 Uhr
Gynäkologisches Krebszentrum / Brustzentrum / Lungenkrebszentrum

Programm als PDF-Download

Informieren Sie sich am 20. Juni von 15.00 bis 17.30 Uhr bei unseren Spezialisten am Expertentelefon…

Urologie des Klinikums Lippe ist Universitätsklinik

Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert hat den Ruf der Universität Bielefeld auf die Professur für Urologie im Februar 2023 angenommen. Der 57-Jährige leitet die Universitätsklinik für Urologie und ist Inhaber des Lehrstuhls für Urologie der medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld.

„Die Klinik für Urologie genießt ein herausragendes Ansehen, auch über die Landesgrenzen hinaus. Für die Weiterentwicklung der Klinik ist daher die Ernennung zur Universitätsklinik ein wichtiger Schritt. Von den verstärkten Forschungsaktivitäten und innovativen Behandlungsmethoden werden insbesondere unsere Patientinnen und Patienten profitieren“, sagt Klinikgeschäftsführer Dr. Johannes Hütte.

Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert ist seit 2019 in leitender Funktion und seit 2022 Chefarzt der Universitätsklinik für Urologie am Klinikum Lippe. Neben der Forschung und Lehre am UK OWL sind ihm besonders die Erweiterung minimalinvasiver Operationsmethoden, die Einführung neuer und besonders schonender Therapien sowie der Ausbau der urologischen Robotik ein wichtiges Anliegen.

Netzwerk

Podcast

Standorte

Klinikum Lippe, Detmold
Röntgenstr. 18
32756 Detmold
Telefon: 05231 72-0

Standorte

Klinikum Lippe, Lemgo
Rintelner Str. 85
32657 Lemgo
Telefon: 05261 26-0

Standorte

Klinikum Lippe, Bad Salzuflen
Heldmanstr. 45
32108 Bad Salzuflen
Telefon: 05222 982-0

Rechtliches

© Klinikum Lippe GmbH  |  Wir sind für Sie da!