Rückblick: Lungenkrebszentrum Lippe beim Heimspiel des TBV Lemgo-Lippe
Informationsangebot zum Thema Lunge stieß auf großes Interesse
Beim Heimspiel des TBV Lemgo-Lippe am 1. Juni 2025 war das Lungenkrebszentrum Lippe mit einem Informationsstand in der Phoenix Contact Arena vertreten. Im Rahmen der Kampagne „Starke Lunge – Starkes Spiel“ nutzte das Team die Gelegenheit, über Prävention, moderne Therapien und begleitende Angebote bei Lungenkrebserkrankungen zu informieren. Ein begehbares Lungenmodell veranschaulichte die Anatomie und Funktion der Lunge und ermöglichte interessierten Besucherinnen und Besuchern einen anschaulichen Zugang zum Thema. Auch über die Tabakentwöhnungssprechstunde des Klinikums wurde informiert.
„Wir freuen uns, dass wir mit vielen Menschen ins Gespräch kommen konnten“, so Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und Leiter des Lungenkrebszentrums. „Solche Begegnungen sind eine gute Gelegenheit, außerhalb des Klinikalltags aufzuklären und Fragen zu beantworten.“
Das Lungenkrebszentrum Lippe ist von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und steht für strukturierte Abläufe, interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine individuelle Behandlung. Der Auftritt beim TBV-Heimspiel war Teil des kontinuierlichen Engagements, gesundheitliche Themen auch im öffentlichen Raum sichtbar zu machen.
Das Klinikum Lippe dankt dem TBV Lemgo-Lippe für die Unterstützung und die Möglichkeit, die Themen Lungengesundheit und Tabakentwöhnung im Rahmen des Spiels zu platzieren.





























Jörg Siemann hat schon einiges hinter sich. Nach einer Darmkrebserkrankung fanden sich im Rahmen einer Routineuntersuchung auffällige Gewebeneubildungen im Bereich der Lunge. Beschwerden machten diese ihm nicht, aber seine behandelnden Ärzte rieten ihm aufgrund der Vorerkrankung dennoch zum schnellen Handeln. Ein Termin in der Klinik für Thoraxchirurgie in Lemgo brachte dann die Gewissheit: Der 73-Jährige hatte nun auch noch einen Tumor in der Lunge. „Herr Siemann ist einer der ersten Patienten, die wir am Klinikum Lippe mittels Segmentektomie operiert haben. Diese Operationsmethode ist der neue Trend in der Lungenkrebschirurgie“, berichtet Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie am Klinikum Lippe und Leiter des Lungenkrebszentrums Lippe.
Der erfahrene Lungenchirurg sagt weiter: „Wichtig ist für uns Chirurgen und die Lebensqualität der Patienten immer, dass der Tumor im gesunden Gewebe also komplett entfernt wird. Soll heißen, dass wir zwar so wenig Gewebe wie möglich entfernen wollen, um die Lungenkapazität bestmöglich zu erhalten, aber dennoch einen gewissen Sicherheitsabstand zum Tumor einhalten müssen, um die Gefahr des Wiederauftretens von Krebs zu minimieren. Eine erst kürzlich im Fachmagazin The Lancet veröffentlichte Studie aus Japan verglich deshalb die Effektivität und die Lebenserwartung der Patienten nach einer Segmentektomie mit der bisher üblichen Lobektomie, bei der statt eines Lungensegments ein ganzer Lungenlappen entfernt wird. Das Erstaunliche daran ist, dass bei kleineren Lungentumoren, also bösartigen Geschwüren, die kleiner als zwei Zentimeter sind, die deutlich schonendere Segmentektomie mindestens genauso gute Ergebnisse erzielt.“
Bei der Einführung der neuen OP-Technik erhielt das Team um Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner prominente Unterstützung. Im August war Prof. Dr. René Horsleben Petersen vom Rigshospitalet Copenhagen am Klinikum Lippe in Lemgo zu Gast. Petersen verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der minimalinvasiven Thoraxchirurgie, hat in den letzten zehn Jahren ein VATS-Segmentektomie-Programm entwickelt und bis dato über 350 Operationen dieser Art mit guten Ergebnissen durchgeführt. Erst kürzlich veröffentlichte er im British Journal of Surgery eine Studie, dass die mittlere Krankenhausverweildauer nach einer Standard-VATS-Lobektomie in Dänemark zwei Tage beträgt.
