FOCUS-Liste: Wir sind ausgezeichnet!

Vier Mal erhalten Ärzte des Klinikums Lippe auch in diesem Jahr wieder die Auszeichnung Top-Mediziner von FOCUS-GESUNDHEIT. 

Foto: v.l.n.r. Prof. Dr. Christoph Redecker, Prof. Dr. Wolfgang Hiller, Priv.-Doz. Dr. Helger Stege © Klinikum Lippe

Drei Ärzte des Klinikums Lippe sind in diesem Jahr insgesamt vier Mal mit der Auszeichnung Top-Mediziner auf der etablierten Focus-Liste zu finden. Außerdem haben wir in Deutschlands größtem Krankenhausvergleich erneut das Siegel Top-Regionales Krankenhaus 2020 Nordrhein-Westfalen sowie weitere Siegel für verschiedene Fachabteilungen erhalten.

Prof. Dr. med. Christoph Redecker: Top-Mediziner Parkinson

Prof. Dr. Christoph Redecker ist nicht nur Chefarzt der Klinik für Neurologie am Standort Lemgo, sondern darf sich auch Top-Mediziner 2020 für den Teilbereich Parkinson nennen. Seine Fachklinik für Neurologie ist zudem Top-Nationales Krankenhaus Parkinson 2020. Damit ist die Klinik für Neurologie in Lemgo eine optimale Anlaufstelle für Parkinsonpatienten. Mit der Parkinson-Komplexbehandlung bietet sie Betroffenen eine medizinische Versorgung, die ihren individuellen Bedürfnissen angepasst ist.

Prof. Dr. med. Wolfgang Hiller: Top-Mediziner Bauchchirurgie und Top-Mediziner Gallenblase

Prof. Dr. Wolfgang Hiller ist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Standort Detmold. Er ist nicht nur in zwei Fachgebieten Top-Mediziner 2020, seine Klinik ist außerdem Top-Nationales Krankenhaus Gallenblase 2020. Eine besondere Expertise genießen die Klinik und ihr Chefarzt bei der Behandlung von Krebserkrankungen. Das Klinikum Lippe ist durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert als Viszeralonkologisches Zentrum für die Organe Darm, Bauchspeicheldrüse und Magen sowie zertifiziertes Zweitmeinungs-Zentrum.

Priv.-Doz. Dr. med. Helger Stege: Top-Mediziner Venenleiden

Priv.-Doz. Dr. Helger Stege ist Chefarzt der Klinik für Dermatologie am Standort Detmold. Er ist zum dritten Mal in Folge als Top-Mediziner Venenleiden 2020 ausgezeichnet.


Top-Nationales Krankenhaus Kardiologie

Die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin unter Chefarzt Prof. Dr. Stephan Gielen wird seit einigen Jahren kontinuierlich als Top-Nationales Krankenhaus Kardiologie ausgezeichnet und gehört damit zu den Top-100 Kliniken in Deutschland. Die Klinik verfügt über eine zertifizierte Chest Pain Unit – eine  Notfallaufnahmestation speziell für kardiologische Notfallpatienten. Sie ist als HFU-Schwerpunktklinik zertifiziert und bietet somit eine spezielle Versorgung für Patienten mit Herzinsuffizienz. Zudem erhielt die Klinik das Zertifikat „Zertifiziertes Hypertonie-Zentrum DHL„. Sie erfüllt damit die Anforderungen und Qualitätsstandards der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL und der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention.


Was ist eigentlich die FOCUS-Liste?

Bereits seit 1995 sammeln die Redakteure von FOCUS-GESUNDHEIT Daten zu Deutschlands führenden Fachexperten und wertet diese aus. In den FOCUS-GESUNDHEIT-Listen empfehlen sie dann ihren Lesern Ärzte und Kliniken, die auf ihrem Spezialgebiet spitze sind. Das Siegel „Top-Mediziner“ erhalten beispielsweise in Therapie und Diagnostik führende Experten.

Unterstützung erhalten die Journalisten dabei von einem unabhängigen Recherche-Institut. Dieses befragt im Auftrag des Magazins FOCUS Ärzte aus Krankenhäusern und Praxen. Sie wollen wissen: „Wohin schicken Sie Ihre Patienten?“ und „Welcher Kollege leistet in seinem Fachgebiet sehr gute Arbeit?“ Die Experten des Instituts werten außerdem die Qualitätsberichte der Krankenhäuser aus. Darüber hinaus werden weitere Informationsquellen genutzt, beispielsweise Informationen zur Anzahl der Publikationen, zu durchgeführten Studien und zum Behandlungsspektrum der Mediziner. Damit leisten die Datenjournalisten eine Recherche, die in diesem Umfang für Patienten nahezu unmöglich ist.

Schlaganfall: Riesenfresszellen wandern aus dem Blut ein

Der Lemgoer Neurologe Prof. Dr. Christoph Redecker, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Klinikum Lippe, hat zusammen mit einem Konsortium aus Wissenschaftlern des Universitätsklinikum Jena, der Universität Bonn sowie des Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York (USA) an einem Forschungsprojekt zum Thema Schlaganfall mitgewirkt, das kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Neuroscience“ publiziert wurde. In ihrem Forschungsprojekt haben die Wissenschaftler eine Methode entwickelt, die sog. „Riesenfresszellen“ bzw. Makrophagen, die bei Hirnerkrankungen wie dem Schlaganfall, der Multiplen Sklerose oder der Alzheimer-Erkrankung ins Gehirn einwandern, gezielt zum Leuchten zu bringen. Am Beispiel des Schlaganfalls konnten sie zeigen, dass die Makrophagen aus dem Knochenmark sich in dem abgestorbenen Gewebe und in der Umgebung des Schlaganfalls ansiedeln. Anders als bislang vermutet, zogen sich die aus dem Knochenmark stammenden Makrophagen nach wenigen Tagen aus dem gesunden Gewebe wieder zurück. Schalteten die Forscher ihr Markierungsgen Cxcr4 aus, war diese Reaktion der Makrophagen nach dem Schlaganfall gestört. Zahlreiche Gene, die für eine schützende Immunantwort notwendig sind, wurden nicht gebildet und die Entzündungsreaktion fiel zu stark aus. Der Schaden durch den Schlaganfall war dadurch vergrößert. Mit diesem Forschungsprojekt haben die Wissenschaftler ein Modell entwickelt, mit dem die Rolle dieser einwandernden Makrophagen auch bei anderen Hirnerkrankungen untersucht werden kann. Das bessere Verständnis der Cxcr4-Funktion eröffnet darüber hinaus neue Ansatzpunkte für die Entwicklung von innovativen Therapiestrategien nach dem Schlaganfall.

Delirprävention auf der Intensivstation

Das Klinikum Lippe installiert mit dem Philips VitalSky als drittes Krankenhaus weltweit ein innovatives Delirmanagementsystem auf den Intensivstationen in Lemgo und Detmold

Ein Delir ist eine vorrübergehende, mehr oder weniger langanhaltende Funktionsstörung des Gehirns, verbunden mit kognitiven Störungen, motorischer Unruhe oder deutlich reduzierter Motorik, Verwirrtheit und Aufmerksamkeitsstörungen. Ein Krankenhausaufenthalt und insbesondere eine intensivmedizinische Behandlung sind häufig Ursachen für das Auftreten eines Delirs. „Besonders gefährdet sind alte und sehr alte Menschen, Menschen mit schweren Erkrankungen und Menschen mit demenziellen Veränderungen“, weiß Prof. Dr. Christoph Redecker, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Klinikum Lippe. „Die Ursachen für ein Delirium sind vielfältig. Schwere Verletzungen, Medikamente, akuter Stress können die Auslöser sein. Wichtig ist es, ein Delir frühzeitig zu erkennen und noch viel besser, dem Auftreten eines Delirs vorzubeugen“, erklärt Redecker.

v.l.n.r.: Dr. Christoph Friedrich (Chefarzt der Klinik für Geriatrie), Jan Opel (Großstationsleitung Intensivstation), Prof. Dr. Christoph Redecker (Chefarzt der Klinik für Neurologie)

Mit dem VitalSky-Beleuchtungssystem der Firma Philips hat das Klinikum Lippe als weltweit drittes Krankenhaus in einen wesentlichen Baustein zur Delirprävention investiert. Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums ist stolz, diese Weltneuheit zum Wohle der Patienten in Lippe präsentieren zu können. „Unserem Anspruch, medizinische Versorgung auf universitärem Niveau zu leisten, können wir nur gerecht werden, wenn wir in hochqualifiziertes Personal und in Hightech investieren“, so sein Fazit. Dieses Geld ist gut angelegt, darin sind sich alle einig, denn Delirereignisse sind nicht nur eine große Belastung für die Patientinnen und Patienten, sie verursachen durch einen längeren Krankenhausaufenthalt und gegebenenfalls anhaltende kognitive Störungen auch hohe Kosten und einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden.

Die Delierprävention verfolgt einen multimodalen, ganzheitlichen Ansatz. Neben der geeigneten Medikation sind dabei die Gestaltung der Behandlungsumgebung und ein sich am Tag-Nacht-Rhythmus orientierender, strukturierter Tagesablauf wichtig. „Der Lichthimmel des VitalSky-Systems ist dabei für uns eine ganz wesentliche Unterstützung“, stellt Prof. Dr. Redecker fest, „Wir können mit Hilfe des Beleuchtungssystems die zirkadianen Lichtverhältnisse simulieren und damit die Patienten tagsüber stimulieren und nachts den erholsamen Schlaf fördern.“ Davon profitieren insbesondere auch Schlaganfallpatienten, für die eine frühe Förderung und wirksame Delirprävention sehr wichtig sind. Neben den verschiedenen Beleuchtungsmöglichkeiten bietet das System Programme für eine angenehme, abwechslungsreiche Raumatmosphäre durch verschiedene Farben und Motive.

v.l.n.r.: Jan Opel (Großstationsleitung Intensivstation), Prof. Dr. Christoph Redecker (Chefarzt der Klinik für Neurologie), Dr. Christoph Friedrich (Chefarzt der Klinik für Geriatrie)

Um in Zukunft den Bedürfnissen von alten und sehr alten, oft multimorbiden Menschen immer besser gerecht zu werden, entwickeln Prof. Dr. Christoph Redecker und Dr. Christoph Friedrich, Chefarzt der Klinik für Geriatrie das Zentrum für Altersmedizin weiter. Gemeinsam mit anderen Fachabteilungen des Klinikums arbeiten sie am Aufbau eines Zentrums für Alterstraumatologie. „Alte Menschen haben ein besonders hohes Delirrisiko und tragen oftmals bleibende Störungen ihrer kognitiven Fähigkeiten davon“, ist sich Dr. Friedrich der Verantwortung für diese Patientengruppe bewusst. „Rechtzeitige Reorientierung, schnelle Mobilisation, Förderung der eigenen Ressourcen und ausreichende Erholungsphasen in lärm- und lichtreduzierter Umgebung helfen, einem Delir vorzubeugen beziehungsweise ein Delir abzuschwächen und zu verkürzen. Das VitalSky-System bietet dafür beste Voraussetzungen.

Schlaganfall-Lotsen im Kreis Lippe

Detmold/Lemgo. Landrat Dr. Axel Lehmann übernimmt die Patenschaft für die drei Schlaganfall-Lotsen am Klinikum Lippe. Bei seinem Besuch in Lemgo informierte sich der Landrat im persönlichen Gespräch mit den Schlaganfall-Lotsen und weiteren Verantwortlichen über das Lotsen-Projekt STROKE OWL.

Die Lotsen Kathrin Engelage, Meike Finkler und Birgit Gilke berichteten aus ihrer täglichen Praxis mit den Betroffenen, über Erfolge und Herausforderungen. Alle drei Lotsen verfügen über langjährige Erfahrungen und fundierte Kenntnisse in der Pflege, der Neurologie und der Nachsorge. Im Rahmen des Schlaganfall-Lotsen-Projekts durchliefen sie zusätzlich eine Schulung im Case Management.

v. l. n. r: Dr. Michael Brinkmeier (Vorstand Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe), Prof. Dr. med. Christoph Redecker (Leitung Neurologie, Klinikum Lippe), Meike Finkler (Schlaganfall-Lotsinnen Kreis Lippe, Projekt STROKE OWL), Dr. Axel Lehmann (Landrat Kreis Lippe), Kathrin Engelage und Birgit Gilke (Schlaganfall-Lotsinnen Kreis Lippe, Projekt STROKE OWL). Foto: Anja Kottmann (Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe).

„Das Schlaganfall-Lotsenprojekt STROKE OWL ist ein ganz großes Plus für die Menschen im Kreis Lippe, denn die Lotsen helfen den Betroffenen, nach einem Schlaganfall ins Leben zurückzufinden und wieder aktiv am Alltag teilnehmen zu können,“ betont Landrat Axel Lehmann und fügt an: „Mit diesem Projekt ist unser Kreis und die gesamte Region Ostwestfalen-Lippe Vorreiter der für eine optimale Gesundheitsversorgung.“

Prof. Dr. med. Redecker, Chefarzt der Neurologie im Klinikum Lippe freut sich: „Die Schlaganfall-Akutversorgung im Klinikum Lippe befindet sich medizinisch und technisch auf sehr hohem Niveau. Durch die Umbaumaßnahmen werden wir in unserer Stroke Unit weiter expandieren, sodass wir in Kürze noch mehr Schlaganfall-Patienten akut versorgen können.“ Betroffene fühlen sich nach der Reha und Rückkehr ins heimische Umfeld mit ihren kognitiven, physischen und psychischen Defiziten oft alleingelassen. „Hier leisten die Lotsen wertvolle Unterstützung für eine professionell unterstützende Nachsorge,“ erläutert Redecker.

Bereits im Geriatrie-Projekt des Klinikums unter der Leitung von Anja Rethmeier-Hanke konnte bewiesen werden, wie sinnvoll und hilfreich die Unterstützung durch Case Management in der Nachsorge ist. „Insofern greifen wir auf unsere positiven Erfahrungen zurück und unterstützen nun tatkräftig das Schlaganfall-Lotsen-Projekt STROKE OWL,“ ergänzt Dr. Helmut Middeke, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Lippe.

Dr. Michael Brinkmeier fasste die Eckpunkte des Projekts STROKE OWL zusammen, das die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe leitet. Die Lotsen seien jeweils an den Stroke Units in OWL verortet und begleiten die am Projekt teilnehmenden Patienten von der neurologischen Akutstation in die Nachsorge. Durch einen Reha- und Hausbesuch und regelmäßige Telefonkontakte koordinieren sie in Absprache und Zusammenarbeit mit den jeweiligen Hausärzten nach dem Schlaganfall ein Jahr lang die individuelle Nachsorge. „Lotsen optimieren die Versorgungssituation durch individuelle, empathische und professionelle Begleitung von Betroffenen und Angehörigen,“ erklärt Dr. Georg Galle, Leiter des vom Innovationsfonds des Bundes geförderten Projekts.

Ziel des Projekts STROKE OWL ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und das Risiko eines weiteren Schlaganfalls zu senken. Im Rahmen der Studie werden unter Berücksichtigung festgelegter Aufnahmekriterien bis zu 2.000 Patienten in der Region OWL bis Herbst 2020 betreut. Zukünftig sollen alle Schlaganfall-Patienten davon profitieren können.