Anlieferung des 3 Tesla MRT am Standort Lemgo

Im Rahmen der Technologiepartnerschaft zwischen Klinikum Lippe und Siemens Healthineers wurde heute das neue 3 Tesla MRT-System am Klinikstandort Lemgo angeliefert. Für das Großgerät investiert das Klinikum Lippe rund eine Million Euro zuzüglich der notwendigen Umbaumaßnahmen.

Anlieferung und Installation eines derartigen Systems sind für die Medizintechniker des Klinikums immer eine besondere Herausforderung. Allein der Magnet des MRT-Systems wiegt über sieben Tonnen. Das erfordert spezielle Logistik sowie eine besondere Absicherung der Räumlichkeiten entsprechend der Sicherheitsbestimmungen für MRT-Systeme.

Der 3 Tesla MRT – MAGNETOM Lumina – wird in den nächsten Wochen installiert und die Mitarbeiter in der Anwendung geschult. Mit dem Gerät soll die Untersuchungszeit pro Patient künftig deutlich verkürzt werden. Für die Patientinnen und Patienten des Universitätsinstituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie bedeutet dies eine geringere Verweildauer in der „Untersuchungsröhre“. Auch mit zusätzlichen Innovationen zur Geräuschunterdrückung und zum Infotainment setzt das neue System  auf Patientenkomfort.

 

 

Neues PET/CT bietet vielfältige Diagnosemöglichkeiten
Investitionen stärken Klinikstandort Lemgo

Am Klinikum Lippe in Lemgo verfügt die Klinik für Nuklearmedizin seit Ende Juni über ein eigenes PET/CT. „Derartige Investitionen, befähigen unser Klinikum, den gewählten universitären Standard als Campus Klinikum Lippe des Universitätsklinikum OWL sowie eine optimale Patientenversorgung aus einer Hand zu bieten“, ist Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte überzeugt. Er weiß, dass ein eigenes PET/CT selbst für Maximalversorger wie das Klinikum Lippe keine Selbstverständlichkeit ist und betont, „Es ist uns wichtig, den Standort Lemgo zu stärken.“

PET/CT-Untersuchungen werden häufig in der Tumordiagnostik eingesetzt, um vor Therapiebeginn das Ausmaß der Erkrankung sicher einschätzen zu können oder um Therapieerfolge zu überprüfen. Bei der Positronen-Emissions-Tomographie werden kurzlebige Radiopharmaka verwendet, die mit Positronenstrahlern markiert sind. Diese werden mittels Computertomographie (CT) sichtbar gemacht, so dass eine exakte Diagnose gestellt werden kann. Die Einsatzbereiche für die PET/CT-Untersuchung sind vielfältig. Sie wird zum Beispiel eingesetzt in der Tumordiagnostik, der Neurologie oder Kardiologie.

PD Dr. Eva Fricke, Chefärztin der Klinik für Nuklearmedizin am Klinikstandort Lemgo, stellt das neue Gerät sowie die Einsatzmöglichkeiten auf der Internetseite des Klinikum Lippe in einem kurzen Video vor: Video PET/CT.

Neues biplanes Herzkatheterlabor für Lippe

Mehr Patientensicherheit bei komplexen Eingriffen

Hochkomplexe Eingriffe am Herzen und seinen Gefäßen gehören zum Alltag der Fachärzte unserer Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin am Standort Detmold. Bisher arbeitet das Team mit zwei modernen Anlagen, die sowohl in der Diagnostik bei Erkrankungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße, als auch für alle Herzerkrankungen genutzt werden können. Durch die Steigerung der Patientenzahlen in den letzten Jahren und die immer anspruchsvolleren Untersuchungen zeigte sich, dass die Investition in eine neue, zusätzliche Herzkatheteranlage sinnvoll ist. So können Wartezeiten für die Patientinnen und Patienten verkürzt und notwendige Wartungsarbeiten der Anlagen besser kompensiert werden.

Die neue Siemens Artis Anlage, die im vierten Quartal 2021 einsatzbereit ist, erfüllt als sogenanntes biplanes System mit zwei Strahlern und zwei Detektoren, die frei positionierbar sind, die neuesten Anforderungen perfekt. „Ein Problem bei langen Interventionen ist die Kontrastmittelmenge. Mit dem neuen, biplanen System nehmen wir bei einer Kontrastmittelgabe in das Herzkranzgefäß gleichzeitig zwei, statt bisher einen Blickwinkel auf. Eine erneute Konstrastmittelgabe, um die zweite Aufnahme machen zu können, entfällt also. Dadurch sparen wir Zeit und Kontrastmittel und erhöhen so die Sicherheit für den Patienten“, weiß Prof. Dr. Stephan Gielen, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin. Auch sonst bietet die neue Technik für den Anwender – also den Arzt – und den Patienten viele Vorteile. In die Anlage werden Messmethoden integriert, die eine noch schnellere und zuverlässigere Diagnostik ermöglichen. Ein weiterer technologischer Sprung nach vorn wird mit der Einführung der optischen Cohärenztomographie (OCT) im Herzkatheterlabor erreicht. „Im OCT sehen wir die Strukturen zehnmal  schärfer als im herkömmlichen Ultraschall. Das hilft uns, das Ergebnis nach Stentimplantationen optimal zu beurteilen“, so Dr. Marios Vlachojannis, Leitender Arzt des Herzkatheterlabors. Durch den Einsatz von Lichtwellen statt Ultraschall läßt sich diese Verbesserung der Gefäßdarstellung erreichen. Auch wenn im neuen Herzkatheterlabor primär Eingriffe an den Herzkranzgefäßen vorgenommen werden sollen, profitieren doch alle von der Erweiterung der Untersuchungskapazitäten: „Uns steht damit durchgehend ein eigener Herzkathetersaal für Schrittmachereingriffe und Ablationen zur Verfügung. Das verbessert unsere Arbeitsabläufe sehr und verkürzt die Wartezeiten auf Ablationsbehandlungen bei Vorhofflimmern und anderen Herzrhythmusstörungen“, freut sich auch Dr. Johannes Brockmeier, Leitender Arzt der Rhythmologie.

„Moderne Großgeräte sind das Rückgrat der inverventionellen Kardiologie und Angiologie, aber noch wichtiger als zeitgemäße Technik sind die Ärztinnen und Ärzte, die sie bedienen“, betont Prof. Dr. Stephan Gielen. Mit sieben erfahrenen Oberärzten und einer Oberärztin sieht er seine Klinik gut aufgestellt.  „Durch unsere langjährige Erfahrung und ein gutes Team mit hoher Kompetenz, können wir die Mehrzahl aller Eingriffe an den Herzkranzgefäßen über einen radialen Zugang, also einem Zugang über das Handgelenk, durchführen. Das vermindert Nachblutungen und ermöglicht den Patienten, gleich nach der Untersuchung wieder mobil zu sein“, berichtet der Chefarzt weiter. Damit bietet die Kardiologie am Klinikum Lippe besonders bei Mehrgefäßerkrankungen mit Gefäßverschlüssen ein Plus an therapeutischen Optionen für die Patienten. „Gerade hochbetagte Patienten profitieren davon, eine große Herzoperation zu vermeiden“, unterstreicht der Chefarzt und ergänzt „Für diese Hochrisikopatienten wird die neue Herzkatheteranlage Eingriffe noch sicherer und schonender machen. Ich freue mich, dass wir auf dem Weg zu einem überregionalen Herz- und Gefäßzentrum weiter voranschreiten.“

Grundsteinlegung: Vision wird Realität

Das Klinikum Lippe entwickelt sich weiter! Vom Maximalversorger für die Region zur Uniklinik. Mit der „Strategie 2025“ verfügt das Klinikum über einen genauen Fahrplan für die Zukunft um die medizinische Versorgung in Lippe weiter zu verbessern. „Der Gesundheitscampus Detmold ist ein wesentliches Teilprojekt dieser Strategie 2025“, erklärt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums. Die ersten großen Vorhaben im Rahmen der Investitionen am Standort Detmold sind der Um- und Erweiterungsbau des Operationsbereiches zu einem hochmodernen OP-Zentrum und der Neubau des Gebäudeteils „C“, der dritte Gebäudeflügel, in dem neue Betten- und Funktionstrakte entstehen.

Klinikum Lippe_Grundsteinlegung Detmold_Rede Dr. Lehmann , © Klinikum Lippe (v.l.n.r.: Dr. Johannes Hütte, Thomas Lammering, Carsten Möller, Andreas Wilde, PD Dr. Johannes Tebbe, Maik Schmidt (Fa. Kögel), Dr. Christine Fuchs, Dr. Lucas Heumann, Rolf Schnülle, Andreas Zeisberg, Antonius Grothe, Dr. Axel Lehmann)

„Die „Strategie 2025“ ist der Kompass, die Bauarbeiten sind der Weg, auf dem die Vision vom Krankenhaus der Zukunft nun Realität wird“, freut sich Dr. Hütte, „ das ist spannend und zugleich eine große Herausforderung für alle Beteiligten.“ Aber, die Anstrengungen werden sich lohnen, davon ist er überzeugt: „So wird es uns gelingen, unser heutiges hohes medizinisches Niveau weiterzuentwickeln und auch z. B. die Patientenunterbringung diesem Standard anzupassen.“

Die „Strategie 2025“ des Klinikum Lippe ist ein Baustein aus dem „Zukunftskonzept Lippe 2025“ zur Sicherung und Erweiterung der Gesundheitsversorgung der Region“, ergänzt Landrat Dr. Axel Lehmann. Als Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Lippe GmbH schaut er angesichts der Investitionen am Klinikum positiv in die Zukunft: „Die Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung ist ein sehr wichtiger Standortfaktor für die Bürgerinnen und Bürger Lippes und darüber hinaus. Die Optimierung der Prozesse und Abläufe wird zudem bessere Arbeitsbedingungen schaffen – für das „Krankenhaus der Zukunft“ als attraktiver Arbeitgeber. Mit diesen Investitionen erfüllen wir auch unsere soziale Verantwortung für die Patienten, unsere Mitarbeiter und die Umwelt“.

Animation Klinikum Lippe Detmold, Nord-Südflügel mit OP-Zentrum, © Klinikum Lippe

Das neue OP-Zentrum

Es entstehen in mehreren Stufen 16 neue Operationssäle und ambulante Eingriffsräume sowie eine neue Intensivstation. Herzstück des OP-Zentrums ist der „intelligente“ Operationssaal. Mit Technologien wie der Modulen Steuerung, scene selection und Videomanagement –beginnt eine neue Epoche der Chirurgie am Klinikum Lippe. Durch die intelligente Vernetzung der modernen Bildgebungsverfahren mit allen weiteren Geräten im Operationssaal wird der Datenaustausch zwischen den Medizingeräten untereinander und den vielfältigen Krankenhausinformationssystemen ermöglicht. Eine Kamera über dem OP-Tisch eröffnet den zukünftigen Studierenden der Medizinischen Fakultät OWL sowie der Fortbildung des Fachpersonals viele Möglichkeiten des modernen Lernens.

Der neue Gebäudeteil „C“

Der neue Nord-Südflügel im Klinikum Lippe Detmold wird ein moderner Bettentrakt mit Komfortstation und völlig neuen, hochmodernen Logistikkonzepten für „kurze Wege“ und effiziente Versorgungsstrukturen.

Spatenstich für „Krankenhaus der Zukunft“

Corona-bedingt zwar in kleiner Runde, aber dennoch von großer Bedeutung: Mitte Juni erfolgte der symbolische  Spatenstich am Standort Detmold für den Neubau des OP-Zentrums und des dritten Flügels am Gebäudeteil „C“.

Der Startschuss für das Millionen schwere Bauprojekt am Klinikum Lippe ist gefallen. So entstehen ab sofort auf dem Gelände, wo vor der Zeit der Familienklinik die Kreißsäle untergebracht waren, unter anderem ein neuer komfortabler Bettentrakt sowie hochmoderne OP-Säle. Eingebunden ist diese Baumaßnahme in die Zukunftsstrategie des Klinikums. Im Interview für unser Klinikmagazin Gesundheit Lippe verriet Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte bereits im vergangenen Jahr, wie diese Strategie aussieht.

Herr Dr. Hütte, was steckt hinter „Strategie 2025“?

„Wenn man es einfach ausdrücken will, ist es eine Art Projektplan für unsere baulichen Veränderungen. Die Standorte des Klinikums Lippe werden sich auch in den kommenden Jahren stetig weiterentwickeln. Bis zum Jahr 2030 sind am Standort Detmold beispielsweise umfangreiche Um-, Aus- und Neubauten geplant, damit der Gesundheitscampus entstehen kann. Der „Gesundheitscampus Detmold 2025“ ist sozusagen ein Teilprojekt von „Strategie 2025“.

Doch eigentlich steckt viel mehr in unserem Zukunftskonzept, denn wir berücksichtigen dabei nicht nur wann was modernisiert und gebaut werden soll. Alle Erfordernisse werden einbezogen: Welche Bedürfnisse haben Patienten heute? Was brauchen Mitarbeiter? Wie können Arbeitsplätze modern und effizient gestaltet werden? Welche Medizintechnik ist notwendig, um weiterhin exzellente Leistungen anzubieten? Es geht also um eine prozessorientierte Planung.

Der amerikanische Architekt Louis Sullivan prägte den Satz „Form follows function“ – die Form folgt also der Funktion. Das ist unser Motto. Arbeitsabläufe werden nicht mehr den baulichen Gegebenheiten angepasst, sondern genau umgekehrt. Wir denken neu: Wie muss ein Krankenhaus gebaut sein, damit die Menschen, die sich darin befinden – vom Mitarbeiter bis zum Patienten – gut arbeiten und sich wohlfühlen können? Mediziner und Pflegekräfte sollen sich wieder mehr dem Patienten widmen, dafür haben sie diesen Beruf schließlich ergriffen. Es ist an uns, die notwendige Infrastruktur dafür zu schaffen.“

Also ist „Strategie 2025“ sozusagen Ihr Kompass für die nächsten Jahre?

„Ja, so könnte man es ausdrücken. Natürlich müssen wir unsere Planungen immer wieder überprüfen und eventuell auch anpassen. Doch es ist hilfreich, die diversen Einflüsse und unser Ziel im Blick zu haben. Wir wollen ein leistungsfähiges, modernes Krankenhaus für die Region bleiben und zusätzlich, wann immer möglich, auch Vorreiter sein. Wir sind jetzt schon dabei, mit Vollgas die Themen der Zukunft zu gestalten. Innovationen, die zu einer Verbesserung der Patientenversorgung oder zufriedenen Mitarbeitern führen, wollen wir weiterhin frühzeitig erkennen und umsetzen. Dabei müssen wir stets Mensch, Medizin und Hightech miteinander in Einklang bringen. Das ist spannend und eine große Herausforderung für alle Beteiligten.“

Was genau wird künftig im Klinikum Lippe anders sein – also neu gedacht werden?

„Zunächst hat man ja den Eindruck, dass wir nur in Steine investieren. Also neu bauen, anbauen und umbauen. Diese Steine müssen aber so gesetzt werden, dass wir damit personelle Ressourcen freisetzen, die den Patienten zu Gute kommen. Ein ganz konkretes Vorhaben ist deshalb die Umstrukturierung unserer Logistik. Wenn Mitarbeiter nicht mehr lange Wege laufen müssen, um benötigte Arbeits- und Versorgungsmaterialien dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden, können sie wieder mehr am und mit dem Patienten arbeiten. Dafür haben wir unsere bisherige Logistik quasi einmal über den Haufen geworfen und komplett neu gedacht. Es gibt bereits Lösungen für derartige Anforderungen, die im Gesundheitssektor relativ neu sind. Mit sogenannten Vertikallagern werden wir künftig bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter schaffen und mehr Zeit für Patienten haben. Das ist ja schließlich auch unser Motto: von Mensch zu Mensch.“

„Strategie 2025“ ist ja nicht erst 2019 entstanden. Wo stehen Sie im Jahr 2019 mit Blick auf Ihre Planungen?

„2019 ist für uns ein wichtiges Jahr. Der Kooperationsvertrag für das Universitätsklinikum OWL war sicher ein Meilenstein für die weitere Entwicklung der gesamten Gesundheitsregion Lippe. Auch der Ausbau der Kooperation mit dem Ärztenetz Lippe ist ein Schritt in die richtige Richtung. Beides sind wichtige strategische Entscheidungen, die nun entsprechende Veränderungen und Investitionen notwendig machen. Daran sieht man sehr schön, wie derartige Projekte Einfluss auf die baulichen Gegebenheiten eines Krankenhauses haben. Einen Gesundheitscampus könnte man doch nie einfach mal eben im Bestand hervorzaubern. Und wenn wir nicht in die Ausbildung von Ärzten und auch allen anderen Berufsgruppen investieren, dann wird es schwierig unser heutiges hohes, medizinisches Niveau auf Dauer zu halten.“

Und was passiert nach 2025?

„Dann ist natürlich längst nicht Schluss. Wir werden sehen, was wir bis dahin umsetzen können. Und unsere strategischen und baulichen Zielplanungen stets erweitern und anpassen, denn selbstverständlich wollen wir auch 2030 und darüber hinaus noch attraktiv für Mitarbeiter und Patienten bleiben.

Fakt ist, dass wir effizienter werden müssen. Dies ist in den aktuellen Strukturen nicht mehr möglich, auch wenn die Mitarbeiter täglich ihr Bestes geben. Denn, das muss ich ganz deutlich betonen, wir haben bereits in den letzten Jahren gemeinsam eine Menge geschafft. Dies ist sicherlich auch allen Mitarbeitern an vorderster Front zu verdanken, die täglich gute Arbeit leisten. Zusätzlich Neuerungen und Umbauten mit entsprechenden Planungssitzungen derart engagiert zu wuppen, ist ja keine Selbstverständlichkeit. Ein großes Dankeschön dafür!“


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Physiotherapieschule in neuen Räumen

In diesem Raum lernen die Schülerinnen und Schüler ganz praktisch die verschiedenen Anwendungen der Physiotherapie.

Im April 2020 zog die Physiotherapieschule am Klinikum Lippe in neue Räumlichkeiten. Innerhalb von nur vier Monaten war der Umbau der ehemaligen Turnhalle auf dem Klinikgelände erfolgt. In ökologisch nachhaltiger Holzrahmenbauweise entstanden auf 540 Quadratmetern drei Unterrichtsräume, neue Büros, eine Bibliothek sowie ein Raum für gemeinsame Pausen und Konferenzen. Als Besonderheit ist der Bereich zwischen den zuletzt genannten Funktionsräumen zu sehen. Es gibt keinen Flur sondern eine offene Begegnungsfläche. Hätte man um das Gebäude eine rote Schleife gewickelt, wäre es ein wohlverdientes und passendes Geschenk zum 40. Schuljubiläum gewesen.

Lothar Hoerster, Schulleiter der Physiotherapieschule am Klinikum Lippe, ist sehr zufrieden mit den neuen Räumen: „Die Raumaufteilung erlaubt verschiedene Lernformen und bietet Freiräume für vielfältigen Austausch und Begegnungen der Schüler untereinander, aber auch mit den Dozenten und der Schulleitung. So ist lebendige Kommunikation in der Bildung auf Augenhöhe auch machbar.“

Nach einem guten halben Jahr am neuen Standort resümiert er: „Die neue räumliche Nähe macht spontanen und authentischen Informationsaustausch erst möglich. Das bewährt sich jeden Tag. Als besonders wichtig für die Physiotherapie-Ausbildung zeigt sich aber auch die verbliebene Fläche der Turnhalle, die wir als Unterrichtsraum nutzen. Bei uns geht ja nichts ohne Bewegung. Und Bewegung braucht Platz. Physiotherapie nutzt letztlich die Bewegung als Faktor zum Gesundwerden.“

Schon vor 40 Jahren erkannte das Klinikum Lippe die Zeichen der Zeit. Physiotherapeutische Leistungen gewannen eine immer größere Bedeutung in der Versorgung der Patienten. Daher gründete das Klinikum die staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie, die bis heute alle anderthalb Jahre rund 20 erfolgreiche Absolventen hervorbringt.

Lothar Hoerster ist überzeugt „Jeder junge Mensch, der sich für eine Ausbildung zur Physiotherapeutin oder zum Physiotherapeuten an unserer Schule entschließt, bekommt bei uns Bildung, die bewegt. Der Austausch zwischen Lernenden und Lehrenden ist uns wichtig. Physiotherapie ist heute längst keine Krankengymnastik mehr sondern ein moderner, attraktiver Gesundheitsberuf.

Die Schule für Physiotherapie am Klinikum Lippe bietet insgesamt 48 Ausbildungsplätze. Sie arbeitet nach dem Lernfeldkonzept, auf der Grundlage der Empfehlenden Ausbildungsrichtlinien (EAR) für NRW. Die Schule erhebt kein Schulgeld und zahlt eine Ausbildungsvergütung.

Die Physiotherapieausbildung dauert insgesamt drei Jahre. Sie umfasst die theoretische Ausbildung, das begleitende Lernen am Patienten sowie eine fachpraktische Ausbildung in den Pflichtfächern Chirurgie, Innere Medizin, Orthopädie, Neurologie, Pädiatrie, Gynäkologie und Psychiatrie. Seit 2019 kann man hier auch Physiotherapie im Bachelorstudiengang studieren. Das kostenpflichtige Studium (180 Euro monatlich) erfolgt in Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld.


Sie wollen mehr über die Schule für Physiotherapie am Klinikum Lippe erfahren? Informieren Sie sich gern hier: Schule für Physiotherapie

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Wir legen den Grundstein für das Krankenhaus der Zukunft

Zukunftskonzept 2025: Investitionen in Hightech, Personal und Umwelt
„Wir sind ein leistungsfähiges, modernes Krankenhaus und wollen es auch bleiben“ betont Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte. Er weiß, „Wenn wir Vorreiter für die Gesundheitsregion Lippe sein und bleiben wollen, müssen wir kontinuierlich in Medizin, Hightech und Personal investieren, auch und gerade in schwierigen Zeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie. Nur so sichern wir die Zukunft des Klinikums und eine wohnortnahe, qualitäts- und patientenorientierte, stationäre Versorgung.“ Drei Beispiele zeigen, welche Großprojekte das Klinikum und der Kreis Lippe gemeinsam aktuell stemmen, um diese Ziele zu erreichen.

3D-Modell, Klinikum

OP-Zentrum

Eines der ersten großen Vorhaben im Rahmen der Investitionen am Standort Detmold ist der Um- und Erweiterungsbau des Operationsbereiches zu einem hochmodernen OP-Zentrum. Im Rahmen der Konzepterstellung, durch Besichtigungen von OP-Räumen anderer Kliniken und durch die Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort wurde deutlich: Die geplanten Veränderungen, die Bauweise und die neuen Strukturen werden die Prozesse optimieren. Kürzere Wege, vereinfachte Arbeitsabläufe und ein effizientes Zeitmanagement sind das Ziel.

Eine Besonderheit ist, dass dieses OP-Konzept nicht im stillen Kämmerlein oder auf dem Reißbrett entstand. Es ist das Ergebnis des Könnens, der Erfahrung und der Aufbereitung durch die Mitarbeiter, die im OP tätig sind, unter Federführung von Karl-Heinz Nimczewski. Über 143 Besprechungen, Sitzungen und Hospitationen fanden in den letzten drei Jahren im Rahmen des Bauprojektes statt. Umso mehr freuen die Mitarbeiter sich nun auf die Umsetzung „ihres“ Konzeptes, denn modernste Behandlungsmöglichkeiten erhöhen nicht nur die Patientensicherheit. Innovative Lösungen und verbesserte Arbeitsbedingungen steigern die Attraktivität der Arbeitsplätze und tragen zum wirtschaftlichen Erfolg und damit zur Arbeitsplatzsicherung bei. Dessen ist sich auch Dr. Johannes Hütte bewusst: „Wir legen hier aktuell den Grundstein für das Krankenhaus der Zukunft. Und das OP-Zentrum bildet einen Teil der Basis, sozusagen das Fundament.“

Ein wesentlicher Bestandteil des künftigen OP-Zentrums wird die POBE sein. Diese Abkürzung steht für Perioperative Behandlungseinheit und ist ein wesentliches Element des neuen, zukunftsweisenden OP-Managements des Klinikums Lippe. Innerhalb dieser Behandlungseinheit entsteht eine Holding Area für die OP-Vorbereitung der Patienten und für den Aufenthalt nach der Operation zur postoperativen Überwachung. Diese „Pufferzone“ ermöglicht parallellaufende Prozesse und damit ein verbessertes Zeitmanagement. Außerdem werden Intensivstation, Notfallversorgung, Funktionsdiagnostik und Materiallogistik ebenengleich angebunden sein. So sind die Wege kurz und entfallen Wartezeiten. Die Dokumentenkontrolle und Prämedikation im OP entlastet zudem die Pflegekräfte auf den Stationen.

Herzstück des OP-Zentrums ist der „intelligente“ Operationssaal. Module Steuerung, scene selection, Videomanagement – mit diesen Technologien beginnt eine neue Epoche der Chirurgie am Klinikum Lippe. Die intelligente Vernetzung der modernen Bildgebungsverfahren mit allen anderen Geräten im Operationssaal wird den Datenaustausch zwischen den Medizingeräten untereinander und den vielfältigen Krankenhausinformationssystemen ermöglichen. Eine Kamera über dem OP-Tisch ermöglicht modernes Lernen, für die zukünftigen Medizinstudenten der Medizinischen Fakultät OWL, aber auch für die Fortbildung des Fachpersonals. Einen futuristischen Anstrich erhält der OP durch Glaswände und Touchscreens, welche die Arbeitsatmosphäre verbessern und die Patientensicherheit erhöhen.

Um sich über das neue Konzept und den Ist-Zustand zu informieren, tauschte Landrat Dr. Axel Lehmann, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Klinikums Lippe, im Herbst vergangenen Jahres sogar einen Vormittag lang seinen Anzug gegen sterile OP-Kleidung. OP-Manager Karl-Heinz Nimczewski führte den Landrat durch „sein Reich“, erläuterte Räumlichkeiten und Abläufe sowie die neuen Planungen. Am Ende des Rundganges durch den Operationstrakt des Klinikums schauten der Landrat und der OP-Manger aus dem Fenster auf das Areal, auf dem in naher Zukunft die Baumaßnahmen für die OP-Erweiterung stattfinden werden. Der Besuch hat gezeigt: In den vorhandenen Räumlichkeiten aus den siebziger Jahren lassen sich die geplanten Veränderungen nicht realisieren.

Zentrale Notaufnahme

Auch die Zentrale Notaufnahme des Klinikums Lippe soll am Standort Detmold modernisiert werden. Dr. Johannes Hütte bestätigt, „Es gibt bereits Ideen und Planungskonzepte. Außerdem muss man ehrlich zugeben, dass hier Veränderungen dringend notwendig sind. Ungefähr 60.000 Patienten behandeln wir jährlich in unseren Notaufnahmen. In der jetzigen Struktur ist keine Sanierung oder Verbesserung des Service möglich.“ Damit spielt er unter anderem auf die Lage der Zufahrt zur Notaufnahme an. Diese liegt genau zwischen Klinikgebäude und Medicum und ist sowohl für Rettungsfahrzeuge als auch Patienten eine Herausforderung. Und er ergänzt: „Lage, Größe und baulicher Zustand der Räumlichkeiten bedürfen dringend einer Modernisierung, damit unsere Patienten in Notsituationen die bestmögliche Versorgung erhalten können.“

Linearbeschleuniger

„Bereits fünf Millionen Euro haben wir am Standort Lemgo in einen neuen, zweiten Linearbeschleuniger und den damit verbundenen Neubau investiert“, berichtet der Geschäftsführer weiter. Auf einer Fläche von 340 Quadratmetern steht das hochmoderne Gerät, welches nach einer kurzen Einarbeitungsphase seit Anfang April 2020 für die Behandlung von Patienten genutzt wird. Mit dem neuen Gerät stehen der Klinik für Strahlentherapie nun zwei Linearbeschleuniger für eine hochpräzise Krebstherapie zur Verfügung. „Unsere eigentliche Planung war es, nach Inbetriebnahme des neuen Linearbeschleunigers das bisherige Gerät kurzzeitig außer Betrieb zu nehmen und zu modernisieren“, sagt Dr. Johannes Hütte. „Angesichts der veränderten Bedingungen durch die Corona-Pandemie haben wir uns jedoch entschlossen, diese Umbauarbeiten zu verschieben, denn so haben wir zwei räumlich und technisch voneinander getrennte Behandlungseinheiten.“ Wenn es die äußeren Rahmenbedingungen wieder zulassen, wird das ältere Gerät ebenfalls an die neue, moderne Lüftungsanlage angeschlossen und für beide Linearbeschleuniger wird es einen neuen, gemeinsamen Anmeldebereich geben.

Hightech und Köpfe

„Ja, wir nehmen im Rahmen der Strategie 2025 und für die Zukunftssicherung des Klinikums Lippe viel Geld in die Hand. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass diese Investitionen gut angelegt sind“, betont der Geschäftsführer. Er weiß, „letztlich ist dies ja nur ein kleiner Ausschnitt aller „Baustellen“, um die wir uns neben Corona aktuell tagtäglich kümmern. Wir – und damit meine ich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums – machen unseren Job, managen die Krise und bereiten uns auf die Zukunft vor. Dazu gehört auch, dass wir nicht nur in Hightech sondern parallel in Köpfe investieren. Es ist schön zu sehen, dass das Klinikum Lippe auch ein attraktiver Arbeitgeber für die Region und darüber hinaus ist. Ganz besonders freue ich mich, dass wir in den vergangenen Monaten neben kompetenten Chefärzten und anderen neuen Mitarbeitern auch Dr. Christine Fuchs von unserem Haus überzeugen konnten. Sie wird ab Juni 2020 unsere neue Medizinische Geschäftsführerin. Frau Dr. Fuchs bringt ihre Erfahrungen und Kompetenzen in die Optimierung medizinischer Abläufe und die Steigerung der Patientenzufriedenheit ein.“