Gesundheitsforschung ist 2024 eines der TOP-Themen für das Klinikum Lippe als Teil des Universitätsklinikum OWL…
Schlagwortarchiv für: Forschung
Biobank am Klinikum Lippe etabliert
Das Netzwerk Universitätsmedizin garantiert koordinierte Forschungsarbeit zu Covid-19. Insgesamt 13 klinikübergreifende Verbundprojekte in Deutschland sollen die Diagnostik und Behandlung von Covid-19 verbessern. Zwei dieser Verbundprojekte werden am Klinikum Lippe federführend für das UK OWL vorangetrieben.
Dabei handelt es sich erstens um das bundesweite Projekt „Nationales Pandemie Kohorten Netz (NAPKON)“. Unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Johannes Tebbe und Prof. Dr. Thomas Brune werden derzeit die ersten Patienten eingebracht. Dafür war einiges an Aufwand notwendig, denn die Proben (Blut, Speichel und Urin) die von den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern, die an COVID-19 erkrankt sind, entnommen werden, müssen bei minus 80 Grad bzw. minus 196 Grad eingelagert werden. Dafür musste zunächst eine so genannte „Krankheitsspezifische Biobank“ etabliert werden. In einer Biobank werden unterschiedliche Proben von Personen eingelagert. Es ist somit eine Sammlung von Stoffen, Körperflüssigkeiten und Geweben. Zu den Proben werden weitere Informationen von den Personen gespeichert. Das sind Informationen wie Krankheitsgeschichte, Alter, Lebensumstände. Die Proben mit den Informationen zu den Personen können zu einem späteren Zeitpunkt analysiert werden.
In dem ebenfalls derzeit laufenden nationalen Forschungsprojekt DEFEAT PANDEMIcs (Deutsches Forschungsnetzwerk Autopsien bei Pandemien) fungiert das Institut für Pathologie des Klinikums Lippe unter der Leitung von Prof. Dr. Torsten Hansen als universitäres Autopsiezentrum für das UK-OWL. Neben der Durchführung und detaillierten Dokumentation der Obduktionen an COVID19-positiven Verstorbenen steht hier die bundesweite Sammlung der Autopsiedaten über eine zentrale Datenbank (RWTH Aachen) und die lokale Asservierung von Gewebeproben im Vordergrund. Die Erfassung von Gewebsmaterial dient dabei einerseits der Diagnostik, hat aber auch die Sammlung von Gewebe-Bioproben für wissenschaftliche Zwecke in Form einer Gewebebasierten Biobank zur Aufgabe.
Die beiden Projekte NAPKON und DEFEAT PANDEMIcs sind Forschungsvorhaben des Nationalen Forschungsnetzwerks der Universitätsmedizin (NUM) und werden finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Netzwerk Universitätsmedizin wurde zu Beginn der COVID-19 Pandemie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen. Es hat zum Ziel, Maßnahmenpläne, Diagnostik- und Behandlungsstrategien möglichst aller deutschen Universitätskliniken zusammenzuführen und auszuwerten. Durch diese Bündelung der Kompetenzen und Ressourcen sollen Strukturen und Prozesse in den Kliniken geschaffen werden, die eine möglichst optimale Versorgung der COVID-19-Erkrankten sicherstellen. Die Universitätskliniken und die anderen Krankenhäuser werden dann schnell, qualitätsgesichert und schlagkräftig agieren können.
Mit dem „Nationalen Netzwerk der Universitätsmedizin zu Covid-19“ bündelt und stärkt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Forschungsaktivitäten in den deutschen Universitätskliniken zur Bewältigung der aktuellen Pandemie. Für das Netzwerk Universitätsmedizin stellt das BMBF insgesamt 150 Millionen Euro bereit. Das Netzwerk hat dreizehn vordringliche Themen festgelegt, zu denen nun klinikübergreifende Forschungsprojekte starten. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
„Wir brauchen wirkungsvolle Konzepte, um die Menschen, die an Covid-19 erkranken, bestmöglich behandeln zu können. Und wir müssen die besten Strategien finden, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. Ich bin überzeugt davon, dass die heute vom Netzwerk Universitätsmedizin vorgestellten Forschungsarbeiten hierzu einen wichtigen Beitrag leisten werden. Ich wünsche den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern viel Erfolg bei ihrer Arbeit. Das Netzwerk Universitätsmedizin ist in dieser Form einmalig. Alle deutschen Universitätskliniken sind Teil dieses Netzwerkes. Die Kliniken tauschen ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit der Behandlung von Covid-19-Erkrankten aus und lernen so fortlaufend miteinander und voneinander. Gemeinsam lösen sie drängende Fragen für die Verbesserung der Behandlung und entwickeln Behandlungsstrategien und -konzepte, die eine bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten sichern. Außerdem suchen sie nach den besten Wegen, die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Für diesen unermüdlichen Einsatz danke ich allen beteiligten Akteuren.“
Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) hat zum Ziel, Daten, Erkenntnisse, Maßnahmenpläne, Diagnostik- und Behandlungsstrategien möglichst aller deutschen Universitätskliniken und ggf. weiterer Akteure zusammenzuführen und auszuwerten. Durch diese Bündelung des Wissens, der Kompetenzen und Ressourcen sollen Strukturen und Prozesse in den Kliniken geschaffen werden, die eine möglichst optimale Versorgung der Covid-19-Erkrankten sicherstellen. Gleichzeitig soll das Pandemiemanagement durch Versorgungsforschung und die Entwicklung praxisnaher Empfehlungen unterstützt werden.
Sie wollen mehr erfahren? Informieren Sie sich gern hier:
Uniklinikum OWL beteiligt an Forschung zu Covid-19
Das Universitätsklinikum OWL (UK OWL), d.h. das Evangelische Klinikum Bethel, das Klinikum Bielefeld und das Klinikum Lippe, ist dem Netzwerk Universitätsmedizin zu Covid-19 beigetreten. Priv.-Doz. Dr. med. Johannes-Josef Tebbe vom Klinikum Lippe übernimmt für das UK OWL die Projektleitung in diesem nationalen Netzwerk. Im Rahmen des Covid-19-Projektes hat sich eine Arbeitsgruppe aus Vertreter*innen des Universitätsklinikums OWL und der Medizinischen Fakultät OWL gebildet, welche die Forschungsaktivitäten bündelt und koordiniert. Damit nutzt das UK OWL die Chance, sich im Verbund mit den anderen Universitätskliniken auf das Pandemiemanagement strukturell vorzubereiten.
Um die Forschungsaktivitäten zu Covid-19 bundesweit zu bündeln und zu stärken, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Aufbau des von der Charité koordinierten Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) mit 150 Mio. EUR für ein Jahr (Laufzeit: 01.04.2020 bis 31.03.2021). Das NUM verfolgt das Ziel, die Corona-Pandemie durch eine optimale Zusammenarbeit schneller und effektiver bekämpfen zu können. Alle Aktivitäten sollen dazu beitragen, auf Pandemien besser eingestellt zu sein.
Durch den kontinuierlichen Austausch sowie das Lernen von- und miteinander möchten die Partner*innen gesicherte Erkenntnisse dazu liefern, wie die Bedingungen und Abläufe in den Krankenhäusern und die Versorgung in den Regionen verbessert werden können. Innerhalb kürzester Zeit haben sich sämtliche Universitätskliniken dem Netzwerk angeschlossen – das ist in der biomedizinischen Forschung in Deutschland in dieser übergreifenden Form bisher einmalig.
Professorin Dr. med. Claudia Hornberg, Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät OWL, sieht in dieser Kooperation eine große Chance: „Wir freuen uns, dass wir zu einem frühen Zeitpunkt während des Aufbaus des Universitätsklinikums OWL Mitglied des NUM geworden sind. Die Zusammenarbeit kann dazu beitragen, Erkenntnislücken in der Pandemieforschung zu schließen.“
Gemeinsames Ziel ist es, die Corona-Pandemie schneller und effektiver bekämpfen zu können. Priv.-Doz. Dr. med. Johannes-Josef Tebbe sagt: „Mit der Einbindung in das Netzwerk Universitätsmedizin bietet sich für das UK OWL die Gelegenheit, durch einen kontinuierlichen wissenschaftlichen Austausch gesicherte Erkenntnisse für die Versorgung der Bevölkerung umzusetzen. Darüber hinaus bewirkt die intensive Zusammenarbeit zwischen UK OWL und der Medizinischen Fakultät OWL einen deutlichen Schub zum weiteren Aufbau der Forschungsstrukturen, auch weit über das Thema COVID-19 hinaus.“
Das Netzwerk Universitätsmedizin möchte dazu beitragen, Wissen über ein effektives Pandemiemanagement für die Region OWL zu gewinnen. Im Mittelpunkt steht die Frage nach angepassten Versorgungsstrukturen, Prozessen sowie Organisationsformen, aber auch Formen und Verfahren der Zusammenarbeit von Politik und Wissenschaft sowie Merkmale einer zielführenden Krisenkommunikation.
Weitere Informationen: Netzwerk Universitätsmedizin