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Strategie 2025: Mit dem OP E ist der nächste Meilenstein erreicht

„Wir haben den nächsten Meilenstein erreicht“

„Was sich das Klinikum Lippe vor knapp vier Jahren vorgenommen hat, hielten viele zunächst für eine Vision, die vielleicht irgendwann einmal realisiert wird. Diese Vision wird tatsächlich Realität und das Klinikum Lippe setzt die ambitionierten Pläne jetzt um. Mit dem OP E als Muster-Einheit haben wir den nächsten Meilenstein erreicht“, sagt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikum Lippe.

Die Großbaustelle am Klinikum und den OP E schauten sich Landrat Dr. Axel Lehmann, Dr. Johannes Hütte und Pressevertreter heute gemeinsam an.

Der OP-E, bestehend aus zwei OP-Sälen, wird als Muster für den Neubau errichtet und erhält Glaswände sowie eine bereits für die vollautomatische Instrumentenanlieferung aus dem Steri vorgerichtete Rüstraumeinheit. Über diesen Rüstraum wird ab Ende 2022 jeder OP-Saal versorgt. Dazu entstehen auch eine neue Einleitung für diese beiden Säle sowie eine neuer Umkleidebereich, eine neue Schleuse und ein Diktierplatz für drei Ärzte.

Die OP-Säle werden mit einer digitalen Systemintegration von Care Syntax ausgestattet. Damit erhält jeder Chirurg während der Operation Zugriff auf alle erforderlichen Patientendaten und sämtliche Raumsteuerungen auf einem Feldbildschirm. Raumeinstellungen wie zum Beispiel die Beleuchtung können so einfach und zentral gesteuert werden. Über spezielle Kameras können Operationen für Studenten in Vortragsräume übertragen werden.

Eine der größten Baustellen in Lippe

Die aktuelle Großbaustelle am Standort Detmold des Klinikum Lippe wandelt durch einen Um- und Erweiterungsbau den OP zu einem hochmodernen OP-Zentrum und lässt den Neubau mit Betten -und Funktionstrakt entstehen. Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte betont „Gerade hier ist es uns wichtig, dass die Unterbringung der Patienten den aktuellen Standards angepasst wird.“ Im neuen Gebäudeteil C wird deshalb eine Komfortstation untergebracht sein. Außerdem kommen neben den baulichen Veränderungen auch hochmoderne Logistikkonzepte für kurze Wege und effiziente Versorgungsstrukturen zum Einsatz.

Das Krankenhaus wird komplett neu gedacht

Mit der „Strategie 2025“ wurde eine Art Projektplan für die notwendigen baulichen Veränderungen am Klinikum Lippe etabliert. Doch hinter diesem Plan steckt viel mehr als Bau- und Modernisierungsvorhaben. Alle Erfordernisse an moderne Gesundheitsdienstleister wurden einbezogen: Welche Bedürfnisse haben Patienten heute? Was brauchen Mitarbeiter? Wie können Arbeitsplätze modern und effizient gestaltet werden? Welche Medizintechnik ist notwendig, um weiterhin exzellente Leistungen anzubieten?

Daraus entsteht eine prozessorientierte Planung oder wie der amerikanische Architekt Louis Sullivan es ausdrückte: „Form follows function“ – die Form folgt der Funktion. Arbeitsabläufe werden nicht mehr den baulichen Gegebenheiten angepasst, sondern genau umgekehrt. Mediziner und Pflegekräfte sollen sich wieder mehr dem Patienten widmen können, dafür haben sie diesen Beruf schließlich ergriffen. Die notwendige Infrastruktur dafür wird im Klinikum Lippe nun geschaffen.

In das Gesamtkonzept eingegliedert ist deshalb auch die Umstrukturierung der gesamten Krankenhaus-Logistik. Eine Mammutaufgabe – doch nur wenn Mitarbeitende nicht mehr lange Wege laufen müssen, um benötigte Arbeits- und Versorgungsmaterialien dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden, können sie wieder mehr am und mit dem Patienten arbeiten. Dafür wird die bisherige Logistik einmal über den Haufen geworfen und komplett neu gedacht. Lösungen für derartige Anforderungen im Gesundheitssektor sind mit sogenannten Vertikallagern relativ neu.

Neben der Optimierung der Logistik erfordert die herausragende Verbesserung der Bildgebung ebenfalls bauliche Anpassungen. In der Kardiologie am Standort Detmold wird ein dritter Linksherzkatheter- Messplatz eingebracht. In der Radiologie am Standort Lemgo wird für ein 3-TeslaMRT sowie eine biplane Angiographieanlage für die Neuroradiologie umgebaut. Dies sind alles Bausteine aus der Technologiepartnerschaft mit Siemens Healthineers, die das Klinikum Lippe im vergangenen Herbst abschließen konnten.

Jeder Bauschritt erfordert stets eine genaue Planung, weil alle Bereiche miteinander zusammenhängen. Da der Gesundheitscampus nicht auf der grünen Wiese komplett neu gebaut und dann umgezogen wird, sind manchmal Zwischenschritte und gewisse Abfolgen notwendig. So muss die Verwaltung, die sich aktuell links vom Haupteingang befindet, umziehen, damit das Verwaltungsgebäude abgerissen werden kann. An dieser Stelle wird 2024 die neue Zentrale Notaufnahme zur Verfügung stehen. Der Kreis Lippe unterstützt die Bauvorhaben für das Diagnostik-Center und die Zentrale Notaufnahme als Gesellschafter ganz wesentlich und stellt dem Klinikum Lippe über einen Zeitraum von vier Jahren jeweils fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Zahlen, Daten und Fakten zum neuen Bauteil C

• Ca. 48.000 m³ Erdaushub insgesamt
• Ca. 22 m Aushubtiefe an der höchsten Stelle
• Ca. 13.000 m³ Beton für tragende Elemente (Decke, Wände, Fundamente)
• Ca. 1.900 Tonnen Stahl (Bewehrung) für Betonbauteile
• 60 verschiedene Firmen mit unterschiedlichen Gewerken am Bau beteiligt
• Bis heute 29 Monate Bauzeit inklusive Vorbereitung und Baufeldräumung
• Ca. 113 (interne) Projekte vor und neben dem Bauteil C bisher, um diesen zu ermöglichen (Umsiedlungen, Umstrukturierungen etc.)
• Gebäudemaße künftig: Länge 121 m, Breite 29 m in den oberen Geschoßen und ca. 41 m in den Untergeschoßen
• Gesamtanzahl der Geschoße: 5
• Künftige Abteilungen im Bauteil C: Stationen für Patienten, Endoskopie, Intensivstation, OP, Wirtschaftshof, Warenlogistikflächen, Technik

Spatenstich für „Krankenhaus der Zukunft“

Corona-bedingt zwar in kleiner Runde, aber dennoch von großer Bedeutung: Mitte Juni erfolgte der symbolische  Spatenstich am Standort Detmold für den Neubau des OP-Zentrums und des dritten Flügels am Gebäudeteil „C“.

Der Startschuss für das Millionen schwere Bauprojekt am Klinikum Lippe ist gefallen. So entstehen ab sofort auf dem Gelände, wo vor der Zeit der Familienklinik die Kreißsäle untergebracht waren, unter anderem ein neuer komfortabler Bettentrakt sowie hochmoderne OP-Säle. Eingebunden ist diese Baumaßnahme in die Zukunftsstrategie des Klinikums. Im Interview für unser Klinikmagazin Gesundheit Lippe verriet Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte bereits im vergangenen Jahr, wie diese Strategie aussieht.

Herr Dr. Hütte, was steckt hinter „Strategie 2025“?

„Wenn man es einfach ausdrücken will, ist es eine Art Projektplan für unsere baulichen Veränderungen. Die Standorte des Klinikums Lippe werden sich auch in den kommenden Jahren stetig weiterentwickeln. Bis zum Jahr 2030 sind am Standort Detmold beispielsweise umfangreiche Um-, Aus- und Neubauten geplant, damit der Gesundheitscampus entstehen kann. Der „Gesundheitscampus Detmold 2025“ ist sozusagen ein Teilprojekt von „Strategie 2025“.

Doch eigentlich steckt viel mehr in unserem Zukunftskonzept, denn wir berücksichtigen dabei nicht nur wann was modernisiert und gebaut werden soll. Alle Erfordernisse werden einbezogen: Welche Bedürfnisse haben Patienten heute? Was brauchen Mitarbeiter? Wie können Arbeitsplätze modern und effizient gestaltet werden? Welche Medizintechnik ist notwendig, um weiterhin exzellente Leistungen anzubieten? Es geht also um eine prozessorientierte Planung.

Der amerikanische Architekt Louis Sullivan prägte den Satz „Form follows function“ – die Form folgt also der Funktion. Das ist unser Motto. Arbeitsabläufe werden nicht mehr den baulichen Gegebenheiten angepasst, sondern genau umgekehrt. Wir denken neu: Wie muss ein Krankenhaus gebaut sein, damit die Menschen, die sich darin befinden – vom Mitarbeiter bis zum Patienten – gut arbeiten und sich wohlfühlen können? Mediziner und Pflegekräfte sollen sich wieder mehr dem Patienten widmen, dafür haben sie diesen Beruf schließlich ergriffen. Es ist an uns, die notwendige Infrastruktur dafür zu schaffen.“

Also ist „Strategie 2025“ sozusagen Ihr Kompass für die nächsten Jahre?

„Ja, so könnte man es ausdrücken. Natürlich müssen wir unsere Planungen immer wieder überprüfen und eventuell auch anpassen. Doch es ist hilfreich, die diversen Einflüsse und unser Ziel im Blick zu haben. Wir wollen ein leistungsfähiges, modernes Krankenhaus für die Region bleiben und zusätzlich, wann immer möglich, auch Vorreiter sein. Wir sind jetzt schon dabei, mit Vollgas die Themen der Zukunft zu gestalten. Innovationen, die zu einer Verbesserung der Patientenversorgung oder zufriedenen Mitarbeitern führen, wollen wir weiterhin frühzeitig erkennen und umsetzen. Dabei müssen wir stets Mensch, Medizin und Hightech miteinander in Einklang bringen. Das ist spannend und eine große Herausforderung für alle Beteiligten.“

Was genau wird künftig im Klinikum Lippe anders sein – also neu gedacht werden?

„Zunächst hat man ja den Eindruck, dass wir nur in Steine investieren. Also neu bauen, anbauen und umbauen. Diese Steine müssen aber so gesetzt werden, dass wir damit personelle Ressourcen freisetzen, die den Patienten zu Gute kommen. Ein ganz konkretes Vorhaben ist deshalb die Umstrukturierung unserer Logistik. Wenn Mitarbeiter nicht mehr lange Wege laufen müssen, um benötigte Arbeits- und Versorgungsmaterialien dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden, können sie wieder mehr am und mit dem Patienten arbeiten. Dafür haben wir unsere bisherige Logistik quasi einmal über den Haufen geworfen und komplett neu gedacht. Es gibt bereits Lösungen für derartige Anforderungen, die im Gesundheitssektor relativ neu sind. Mit sogenannten Vertikallagern werden wir künftig bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter schaffen und mehr Zeit für Patienten haben. Das ist ja schließlich auch unser Motto: von Mensch zu Mensch.“

„Strategie 2025“ ist ja nicht erst 2019 entstanden. Wo stehen Sie im Jahr 2019 mit Blick auf Ihre Planungen?

„2019 ist für uns ein wichtiges Jahr. Der Kooperationsvertrag für das Universitätsklinikum OWL war sicher ein Meilenstein für die weitere Entwicklung der gesamten Gesundheitsregion Lippe. Auch der Ausbau der Kooperation mit dem Ärztenetz Lippe ist ein Schritt in die richtige Richtung. Beides sind wichtige strategische Entscheidungen, die nun entsprechende Veränderungen und Investitionen notwendig machen. Daran sieht man sehr schön, wie derartige Projekte Einfluss auf die baulichen Gegebenheiten eines Krankenhauses haben. Einen Gesundheitscampus könnte man doch nie einfach mal eben im Bestand hervorzaubern. Und wenn wir nicht in die Ausbildung von Ärzten und auch allen anderen Berufsgruppen investieren, dann wird es schwierig unser heutiges hohes, medizinisches Niveau auf Dauer zu halten.“

Und was passiert nach 2025?

„Dann ist natürlich längst nicht Schluss. Wir werden sehen, was wir bis dahin umsetzen können. Und unsere strategischen und baulichen Zielplanungen stets erweitern und anpassen, denn selbstverständlich wollen wir auch 2030 und darüber hinaus noch attraktiv für Mitarbeiter und Patienten bleiben.

Fakt ist, dass wir effizienter werden müssen. Dies ist in den aktuellen Strukturen nicht mehr möglich, auch wenn die Mitarbeiter täglich ihr Bestes geben. Denn, das muss ich ganz deutlich betonen, wir haben bereits in den letzten Jahren gemeinsam eine Menge geschafft. Dies ist sicherlich auch allen Mitarbeitern an vorderster Front zu verdanken, die täglich gute Arbeit leisten. Zusätzlich Neuerungen und Umbauten mit entsprechenden Planungssitzungen derart engagiert zu wuppen, ist ja keine Selbstverständlichkeit. Ein großes Dankeschön dafür!“


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