Klinikum Lippe erhält neuestes robotisches OP-System

Rund 3,5 Millionen Förderung für eines der größten universitären Robotik-Zentren Deutschlands

Das Klinikum Lippe hat eines der modernsten da Vinci-Operationssysteme Europas in Betrieb genommen, ermöglicht durch eine Förderung von rund 3,5 Millionen Euro durch das Land NRW an die Universität Bielefeld und das Universitätsklinikum OWL am Campus Klinikum Lippe. Das Gerät der neuesten Generation (dV5) ist bundesweit das fünfte seiner Art und das vierte daVinci-System am Klinikum Lippe. Damit zählt das Klinikum Lippe zu den größten chirurgischen Robotik-Zentren in Deutschland.

Gruppenfoto

Das Team der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner (3. v. l.) freut sich über den daVinci dV5. (©Klinikum Lippe / Mandy Lange)

Das neue daVinci-System wurde nach einer positiven Begutachtung des Förderantrags der „Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG“ im Rahmen des Programms „Großgeräte der Länder“ mit rund 3,5 Millionen Euro gefördert. Univ.-Prof. Dr. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld, freut sich über den positiven Förderbescheid: „Wir stärken den universitätsmedizinischen Campus in OWL und schaffen eine leistungsfähige Struktur für Forschung und Lehre.“

Auch Univ.-Prof. Dr. Jens Höppner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hebt hervor: „Mit vier Systemen am Campus Klinikum Lippe und zwei weiteren an den anderen Campusstandorten des Universitätsklinikums OWL in Bielefeld erreichen wir eine einzigartige Verfügbarkeit dieser hochmodernen Technik. Davon profitieren nicht nur Forschung und studentische Lehre, sondern auch die chirurgische Weiterbildung und die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der gesamten Region. Robotisch assistiert durchgeführte Operationen bringen durch die minimalinvasive Zugangstechnik und die hohe Präzision der Instrumentenkontrolle entscheidende Vorteile für die Patienten. Für den Campus Klinikum Lippe am Universitätsklinikum OWL bedeutet die Verfügbarkeit von vier daVinci-Systemen außerdem ein kontinuierliches Training an robotischen Systemen. Die Ausbildung der Studierenden und Chirurgen wird durch eine zusätzlich in der Landesförderung zur Verfügung gestellte Simulations- und Ausbildungskonsole weiter deutlich verbessert.“

Zwei Männer schauen einen Operationsroboter an

Auch Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse ließ sich das neue Operationssystem von OP-Leitung Thomas Herden direkt nach der Anlieferung erklären. (©Klinikum Lippe / Mandy Lange)

Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse sagt: „Am Klinikum Lippe nutzen neben der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie auch die Universitätsklinik für Urologie sowie die Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe die robotischen Systeme für spezialisierte Operationen. Wir reagieren mit dem zusätzlichen OP-System auch auf die erhöhte Nachfrage von Patientinnen und Patienten nach hochpräziser Spitzenmedizin.“

Dr. Michael Leitz, Leitender Arzt der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hat die Robotik am Klinikum Lippe von Beginn an mit aufgebaut und ist inzwischen regelmäßig in verschiedenen Kliniken europaweit als ausgewiesener Experte für robotische Chirurgie zu Gast. Er betont die Bedeutung des Ausbaus für die Allgemein- und Viszeralchirurgie: „Mit vier da Vinci-Systemen sind wir das größte viszeralchirurgische Robotik-Zentrum in Deutschland. Das neue System setzt einen starken Impuls für moderne, präzise Hochleistungsmedizin in Lippe. Wir freuen uns darauf, ab 8. Dezember mit allen vier Systemen parallel operieren zu können.“

Mit dem neuen daVinci-System wird das Spektrum robotisch durchgeführter minimalinvasiver Eingriffe weiter ausgebaut. In der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie können künftig nahezu alle gängigen Operationen robotisch erfolgen – darunter Eingriffe an Magen, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenblase, Blinddarm sowie die Versorgung von Bauchwandbrüchen. Gerade bei komplexen operativen Eingriffen zum Beispiel nach Voroperationen oder Verwachsungen profitieren Patientinnen und Patienten von der hohen Präzision des Roboters.

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