Wenn der letzte Moment zählt

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Wenn der letzte Moment zählt: Verabschiedungsraum entsteht durch starkes Teamwork

Tod und Sterben gehören zum Alltag in der Pflege – und stellen dennoch für viele Menschen ein sensibles Thema dar. Pflegeauszubildende des Klinikums Lippe haben sich im Rahmen ihrer Ausbildung an den Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe GmbH intensiv mit diesem Lebensabschnitt auseinandergesetzt. Aus dem Wunsch heraus, Verstorbenen und ihren Angehörigen am Klinikstandort Lemgo einen würdevollen Abschied zu ermöglichen, entstand die Idee für ein neu gestaltetes Raumkonzept, das nun klinikintern realisiert wurde.

Sterben, Abschiednehmen und Trauer sind Themen, die im Pflegeberuf allgegenwärtig sind. Umso wichtiger ist es, Auszubildenden frühzeitig Raum für Reflexion, Austausch und kreative Mitgestaltung zu geben. Genau das stand im Mittelpunkt eines besonderen Projekts an den Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe: Pflegeauszubildende entwickelten eigenständig ein Konzept für einen Verabschiedungsraum des Klinikum Lippe am Standort Lemgo – einen Ort, an dem Angehörige in geschützter und würdevoller Atmosphäre Abschied nehmen können.

Den fachlichen und persönlichen Einstieg in das Thema bildete ein Seminar, in dem sich die Auszubildenden intensiv mit Tod, Sterben und der Bedeutung von Abschied in der Pflege auseinandersetzten. Anschließend entwickelten sie mit Anke Nümann-Dulke, der Lemgoer Standortleitung der Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe, und der Kursleitung Anke Meyer in Kleingruppen zwei kreative Raumkonzepte mit den Auzubildenden. Die thematischen Schwerpunkte – „Himmel“ und „Wald“ – entstanden aus den eigenen Ideen und Vorstellungen der Auszubildenden von einem einfühlsamen Abschiedsort. Mit viel Engagement, Empathie und Kreativität entwarfen die Gruppen ihre Konzepte mithilfe von Raumplanungs-Apps oder klassisch mit Stift und Papier. Dabei spielten auch Farbgestaltung, Möblierung, Dekoration und die Budgetplanung eine zentrale Rolle.

Starkes Teamwork: Die stolzen Auszubildenden nach der Präsentation ihrer Konzepte und der feierlichen Eröffnung des Verabschiedungsraumes.

Im Fokus stand aber nicht nur das gestalterische Ergebnis, sondern auch der reflektierte Prozess: Die Auszubildenden diskutierten ihre Vorstellungen, suchten nach stimmigen Symbolen, Materialien und Farben und überlegten, wie eine ruhige und würdevolle Atmosphäre geschaffen werden kann, die gleichzeitig offen genug für individuelle Bedürfnisse der Angehörigen ist.

„Die Auszubildenden waren sichtlich stolz auf ihre Ideen – man spürte, wie viel Herzblut in diesem Projekt steckt. Uns ist die Entscheidung für eines der beiden Konzepte wirklich schwergefallen, weil beide beeindruckend und durchdacht waren. Letztlich hat uns das Thema ‚Wald‘ aber etwas mehr überzeugt.“, erklärte Judith Pradel, stellvertretende Pflegedienstleitung am Klinikum Lippe, Standort Lemgo.

Die Umsetzung des ausgewählten Konzepts wurde – nach Freigabe durch den zuständigen Brandschutzbeauftragten – durch das engagierte Zusammenwirken vieler Menschen möglich: Sascha Hetmeier (Pflegedienstleitung Klinikum Lippe Lemgo), Judith Pradel (stellv. Pflegedienstleitung Klinikum Lippe Lemgo) sowie Antje Meyer (Kursleitung Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe), Andrè Lange, Arnold Trohne und Heinrich Klassen aus dem Technikteam des Klinikums Lippe und ein aktueller Praktikant sowie einige Auszubildende, sorgten mit viel handwerklichem Einsatz dafür, dass die Ideen Gestalt annahmen.

„Ein Projekt wie dieses zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Auszubildende, Mitarbeitende und Lehrkräfte Hand in Hand arbeiten. Der Verabschiedungsraum ist mehr als nur ein Ort – er ist Ausdruck von Mitgefühl, Respekt und Teamgeist. Ich bin stolz, dass solche Ideen im Klinikum Lippe entstehen und gemeinsam verwirklicht werden“, betonte Dr. Niklas Cruse, Geschäftsführer des Klinikum Lippe.

Am 13. Juni präsentierten beide Auszubildendengruppen im Rahmen einer kleinen Feierstunde noch einmal ihre Konzepte. Dabei wurden alle Beteiligten für ihr Engagement und Teamwork feierlich gewürdigt und der neue Verabschiedungsraum offiziell eröffnet. Eine Besichtigung des Raums war im Anschluss für alle Interessierten möglich.

© Text, Foto: Yvonne Berthiot

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