Neue Studie: Schonende Behandlungsmethode bei Prostatakrebs wird geprüft

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Porträt Chefarzt

Neue Studie am Klinikum Lippe

Schonende Behandlungsmethode bei Prostatakrebs wird geprüft

An der Universitätsklinik für Urologie am Campus Klinikum Lippe startet eine besondere klinische Studie zur Behandlung von Prostatakrebs. In der WATER-IV-Studie wird untersucht, ob eine moderne, schonende Operationsmethode – die sogenannte Aquablation – auch bei ausgewählten Formen von Prostatakrebs sicher und wirksam eingesetzt werden kann. Das Klinikum Lippe ist dabei das einzige Krankenhaus in Deutschland, das an dieser internationalen Studie teilnimmt.

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Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert, Direktor der Universitätsklinik für Urologie am Universitätsklinikum OWL Campus Klinikum Lippe, erklärt: „Die WATER-IV-Studie richtet sich an Männer mit früh erkanntem, lokal begrenztem Prostatakrebs. Ziel ist es herauszufinden, ob die Aquablation eine Alternative zur klassischen vollständigen Entfernung der Prostata sein kann. Bei der Aquablation wird krankhaft verändertes Prostatagewebe mit einem hochpräzisen Wasserstrahl entfernt. Anders als bei vielen anderen Verfahren kommt dabei keine Hitze zum Einsatz. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv über die Harnröhre und wird robotergestützt ausgeführt.“

Vor dem Eingriff wird die Prostata mithilfe von Kamera und Ultraschall genau vermessen und kartiert. So kann der Arzt festlegen, welche Bereiche entfernt werden müssen und welche wichtigen Strukturen – etwa für Kontinenz und Sexualfunktion – unbedingt geschont werden sollen. Der Operateur behält dabei jederzeit die volle Kontrolle und kann den Eingriff steuern oder stoppen. Die Operation dauert in der Regel weniger als eine Stunde, erfolgt unter Narkose und erfordert einen kurzen stationären Aufenthalt.

Die Aquablation wird am Klinikum Lippe bereits erfolgreich bei Männern mit einer gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt, die häufig zu Problemen beim Wasserlassen führt. Studien zeigen, dass diese Methode langfristig wirksam ist und dabei besonders schonend vorgeht. Langzeitdaten belegen auch, dass Patienten nach der Aquablation eine deutliche und anhaltende Besserung ihrer Beschwerden erfahren. Gleichzeitig ist die Rate schwerwiegender Nebenwirkungen sehr gering. Kontinenz und Erektionsfähigkeit bleiben in den bisherigen Studien vollständig erhalten und auch die Ejakulationsfähigkeit bleibt bei den meisten Männern bestehen.

Univ.-Prof. Dr. Karl-Dietrich Sievert unterstreicht die Bedeutung dieser Studie: „Mit der Teilnahme an der WATER-IV-Studie festigt das Klinikum Lippe seinen Anspruch, moderne Medizin auf höchstem wissenschaftlichem Niveau anzubieten – und dabei neue, möglichst schonende Behandlungswege für Patienten zu eröffnen. Die bisherigen Daten zur Aquablation zeigen, dass die Methode bei gutartigen Prostatavergrößerungen sehr gut wirkt. Nun gilt es, herauszufinden, ob wir sie auch in der onkologischen Urologie sinnvoll und zum Wohle der Patienten einsetzen können.“

In der WATER-IV-Studie werden die Teilnehmer entweder mit der Aquablation oder mit der klassischen operativen Entfernung der Prostata behandelt. Anschließend werden sie über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren medizinisch begleitet, um Behandlungserfolg, Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen sorgfältig zu vergleichen. Die Studie wird international durchgeführt und vom Hersteller des Aquablation-Systems initiiert. Am Klinikum Lippe erfolgt sie unter Leitung der Universitätsklinik für Urologie und in enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsinstitut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und dem Institut für Pathologie.

Männer, die sich für eine Teilnahme an der Studie interessieren oder weitere Informationen wünschen, können sich direkt an das Klinikum Lippe wenden. Ansprechpartnerin für die WATER-IV-Studie ist Karin Berger (karin.berger@klinikum-lippe.de).

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