Wieder auf sicheren Beinen: Wie Renate Steineke zu neuer Mobilität fand

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Wieder sicher auf eigenen Beinen

Wie Renate Steineke mit 80 Jahren zu neuer Mobilität fand

Als Renate Steineke an diesem Morgen die Haustür hinter sich schließt, ist sie viel sicherer zu Fuß unterwegs als früher. Sie geht aufrecht, vorsichtig zwar, aber mit strammem Schritt und einem Lächeln im Gesicht. „Das hätte ich vor ein paar Monaten nicht mehr für möglich gehalten“, sagt die 80-Jährige. Damals bestimmten Schmerzen, Unsicherheit und die ausgeprägte O-Bein-Stellung ihren Alltag – heute ist sie dank Hilfe aus dem Klinikum Lippe wieder selbstständig und vor allem flott unterwegs.

Gruppenbild

v.l.n.r.: Nadim Behnam, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Sektionsleiter Endoprothetik am Klinikum Lippe, Ute Steineke (Tochter) und Patientin Renate Steineke (©Klinikum Lippe / Mandy Lange)

Jahrelang hatte die Arthrose in ihrem linken Knie schleichend zugenommen. Die Fehlstellung wurde immer deutlicher, die Beweglichkeit immer geringer. Einkaufen, Spazierengehen, selbst kurze Wege wurden zur Belastung. „Zu Fuß war ich nur noch wackelig unterwegs, obwohl ich sonst aktiv bin, gern und viel Fahrrad fahre und mehrmals in der Woche zum Turnen gehe.“ erinnert sich Renate Steineke. Ihre Tochter, die selbst seit 1986 im Klinikum Lippe als Krankenschwester arbeitet, empfiehlt ihr, sich in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie unter Leitung von Prof. Dr. Cyrus Klostermann in Detmold vorzustellen.

Nach sorgfältiger Diagnostik stand schnell fest: Eine Knie-Endoprothese war medizinisch sinnvoll – allerdings unter besonderen Voraussetzungen. Denn durch die starke O-Bein-Stellung war der Eingriff anspruchsvoller als bei einem klassischen Gelenkverschleiß. Die Lösung: eine navigierte, KI-gestützte Knie-Endoprothese. Mithilfe modernster Technik wird dabei das Kniegelenk millimetergenau vermessen, die Beinachse exakt berechnet und das künstliche Gelenk optimal positioniert.

„Gerade bei ausgeprägten Fehlstellungen wie bei Frau Steineke ermöglicht uns die navigierte, KI-gestützte Endoprothetik eine außergewöhnlich hohe Präzision“, erklärt Nadim Behnam, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Sektionsleiter Endoprothetik am Klinikum Lippe. Er ergänzt: „Unser Ziel ist es nicht nur, Schmerzen zu lindern, sondern unseren Patientinnen und Patienten wieder sichere Beweglichkeit und Lebensqualität zurückzugeben – unabhängig vom Alter, denn schließlich sind auch hochbetagte Menschen heute viel mobiler und möchten sich ihre Selbstständigkeit möglichst lang erhalten.“

Für Renate Steineke war die Operation ein Schritt ins Ungewisse, aber auch ein Schritt der Hoffnung. „Ich hatte Respekt, keine Frage. Aber meine Tochter hat mich ermutigt und die Schmerzen vorher waren schlimmer als jede Angst vor der Operation“, sagt sie. Anfang Oktober war es dann so weit: Der OP-Termin stand an. Der Eingriff verlief planmäßig und noch am selben Tag begann die vorsichtige Mobilisation, begleitet von Physiotherapeutinnen und -therapeuten und Pflegekräften. Der Heilungsprozess verlief schnell, die Schmerzen nahmen deutlich ab und die Beweglichkeit kehrte schrittweise zurück. Schon nach kurzer Zeit konnte sie den Rollator beiseitestellen.

Heute, nur wenige Wochen nach der Operation, zieht Renate Steineke ein klares Fazit: „Ich bin mehr als zufrieden. Ich kann wieder allein gehen, mich sicher bewegen und habe ein Stück Freiheit zurückgewonnen.“ Für sie bedeutet das nicht nur körperliche Mobilität, sondern auch mehr Lebensqualität ohne die ständige Angst vor Schmerzen.

Bei der Operation von Renate Steineke kam im Klinikum Lippe in Detmold eine navigierte, KI-gestützte Knie-Endoprothese zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein computerunterstütztes Verfahren, das den Operateur während des gesamten Eingriffs in Echtzeit unterstützt. Sensoren erfassen exakt die Position von Knochen, Instrumenten und Implantat. Auf dieser Grundlage berechnet das System fortlaufend die optimale Ausrichtung des künstlichen Gelenks.

Arzt erklärt die Operationsmethode am Modell

„Wir erhalten während der gesamten Operation millimetergenaue Rückmeldungen zur Beinachse, zur Gelenkstellung und zur Spannung der Bänder“, erklärt Nadim Behnam. „Das erlaubt uns, die Prothese exakt so zu positionieren, wie es für die individuelle Anatomie der Patientin oder des Patienten am sinnvollsten ist.“ Gerade bei komplexen Fehlstellungen wie ausgeprägten O-Beinen, wie sie bei Renate Steineke vorlag, spielt diese digitale Präzision eine entscheidende Rolle. Die KI-gestützte Navigation hilft zudem, Abweichungen von der idealen mechanischen Beinachse nahezu vollständig zu vermeiden – ein wichtiger Faktor für die langfristige Haltbarkeit der Prothese und die spätere Beweglichkeit

Neben der exakten Ausrichtung erfasst das System auch die Bewegungsabläufe des Kniegelenks während der Operation. So lassen sich Stabilität, Bandspannung und Gelenkführung direkt überprüfen und bei Bedarf sofort anpassen. „Wir sehen nicht nur statische Bilder, sondern können die tatsächliche Kinematik, also die Bewegung des Knies, live beurteilen und optimieren“, so Behnam. Ein weiterer Vorteil: Die digitale Unterstützung kann den operativen Ablauf effizienter machen, da weniger Instrumentenwechsel nötig sind und Planungsschritte schneller erfolgen.

Auch in Bezug auf das langfristige Ergebnis zeigen Studien Vorteile: Navigierte Knieimplantationen werden präziser positioniert und sind mit günstigen funktionellen Ergebnissen und einer geringeren Revisionsrate verbunden. „Am Ende geht es nicht darum, dass wir die neueste Technik um der Technik willen einsetzen“, betont Behnam. „Unser Ziel ist, dass unsere Patientinnen und Patienten sich wieder sicher bewegen können – schmerzarm, stabil und mit einem natürlichen Bewegungsgefühl. Die KI hilft uns dabei, dieses Ziel noch verlässlicher zu erreichen.“

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