Wann immer Ihr uns braucht. Wir sind für Euch da!

„Kommen Sie weiterhin in die Notaufnahmen am Klinikum Lippe! Wir können und werden Sie gut versorgen!“

Dass wir die Menschen dazu auffordern müssen, in die sonst chronisch überlaufenen Ambulanzen zu kommen, ist neu und auch eine Folge der Corona-Krise.

Die Fallzahlen der Notaufnahmen jenseits der Covid-19-Patienten sind im Klinikum Lippe deutlich zurückgegangen– Chefarzt Daniel Fischer vermutet: „Offenbar meiden viele Menschen den Gang in das Krankenhaus aus Angst, sich dort mit Sars-CoV-2 zu infizieren. Ich möchte aber unbedingt vor möglichen „Kollateralschäden“ der Pandemie warnen: Wenn jemand Symptome eines Herzinfarkts oder Schlaganfalles verspürt und sich denkt: Das halte ich jetzt mal aus, ich will nicht in die Ambulanz, um mich nicht zu infizieren. Diese Haltung kann wirklich lebensgefährlich sein, wenn eine Erkrankung nicht entdeckt und nicht versorgt wird.“

„Im Klinikum Lippe können wir sagen: Wir haben nach wie vor die Kapazitäten und wir wollen und können die Patienten jederzeit behandeln“, sagt Daniel Fischer, Chefarzt der Zentralen Notaufnahmen am Klinikum Lippe.

Herzlich willkommen im virtuellen Sprechzimmer. Die Cardiopraxis Detmold des MVZ Lippe bietet ihren Patienten eine Videosprechstunde in Echtzeit.

Bereits Ende des vergangenen Jahres hat die Geschäftsführung des MVZ Lippe einen Förderantrag gestellt, um die Cardiopraxis Detmold mit der Technik für eine Videosprechstunde auszustatten. Welche zusätzliche Bedeutung diese Entscheidung angesichts der derzeitigen Corona-Pandemie bekommen würde, konnte man da nur erahnen.

„Natürlich war unsere Hauptmotivation für dieses Projekt, Patienten den Zugang zur Praxis zu ermöglichen, wenn sie es persönlich nicht können“, erzählt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer der MVZ Lippe GmbH, „aber wir konnten zum damaligen Zeitpunkt nicht wissen, wie schnell dies ein akutes Problem gerade für Risikopatienten, wie es unsere kardiologische Patienten oftmals sind, werden kann. Deshalb sind wir heute besonders froh, diesen innovativen Gedanken des virtuellen Sprechzimmers so konsequent verfolgt zu haben.“ „Die Videosprechstunde ermöglicht uns Verlaufskontrollen oder Gespräche zur
Anpassung der Medikation“, ergänzt Dr. Gunter Seidel, Ärztlicher Leiter des MVZ, „und das eben auch für unsere Patienten, die derzeit den Kontakt zu anderen Menschen möglichst meiden sollen oder gar unter Quarantäne stehen.“

Nötig sind nur ein Smartphone, ein Tablet oder ein Laptop oder PC mit Kamera und Mikrofon und eine stabile Internetverbindung, dann kann man die Videosprechstunde nutzen. Anschließend braucht man nur noch einen entsprechenden Termin, zu dem man das virtuelle Wartezimmer betreten darf. Und diesen erhalten die Patienten, wie auch sonst üblich, von den Mitarbeiterinnen der Anmeldung der Cardiopraxis. Über einen Internetlink – der Patient erhält per SMS oder E-Mail einen persönlichen Zugangscode – kann man sich in die virtuelle Praxis einwählen. Die Videosprechstunden sind ganz normal in den Praxisablauf integriert. Über das virtuelle Wartezimmer sehen die Patienten, ob der Arzt online ist und umgekehrt sieht auch der Arzt, welche Patienten auf die Videosprechstunde warten.

Dr. med. Gunter Seidel im Videogespräch mit einem Patienten

Neben den logistischen Vorteilen für die Patienten stellt die Videosprechstunde auch eine Möglichkeit der besseren Nutzung der ärztlichen Ressourcen dar. „Wir diskutieren heute den Ärztemangel gerade im ländlichen Raum. Mithilfe der Videosprechstunde kann ich beispielsweise den Ersttermin eines Patienten in der Praxis konkreter planen“, erklärt Seidel. „Ich kann mir so einen ersten Eindruck über die Krankheitssituation verschaffen und bereits die notwendigen Untersuchungen für den Praxisbesuch anordnen. Das spart wertvolle Zeit.“

Und Seidel hat auch Pläne für die Zukunft: „Perspektivisch bietet die Videosprechstunde die Möglichkeit, über Tablets auch Routinekontrollen bei Patienten (z. B. auch in Seniorenheimen durchzuführen. Ich kann beurteilen, ob eine Medikation funktioniert oder angepasst werden muss. Zum Beispiel kann ich über das Körpergewicht oder Bilder mögliche Wassereinlagerung des Körpers prüfen. Das könnte unnötige Anfahrtswege oder aufwendige Krankentransporte sparen und somit finanzielle Ressourcen schonen. Die Videosprechstunde erlaubt die telemedizinisch gestützte Betreuung der Patienten.“

Die Cardiopraxis Detmold nutzt den durch den TÜV und die Kassenärztliche
Bundesvereinigung (KBV) zertifizierten Videodienstanbieter CLICKDOC
VIDEOSPRECHSTUNDE. Das ist eine Software für telemedizinisch gestützte
Fernkommunikation, die Video- und Datenübertragungen in Echtzeit ermöglicht.
Datenübertragung und –speicherung erfolgen über Server in Deutschland und unterliegenneuesten Sicherheitsstandards. Die Mediziner können die Videosprechstunden mit den Gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.

Das Medizinische Versorgungszentrum Lippe (MVZ Lippe) ist eine Tochtergesellschaft des Klinikum Lippe. Zum MVZ Lippe gehören

Modernste Technik für Onkologie und Strahlentherapie – Klinikum Lippe installiert in Lemgo einen weiteren Linearbeschleuniger

Rund fünf Millionen Euro investierte das Klinikum Lippe am Standort Lemgo in einen neuen Linearbeschleuniger. Auf einer Neubaufläche von 340 m² steht das hochmoderne Gerät vom Typ Truebeam® der Firma Varian Medical Systems. Nach einer kurzen Einarbeitungsphase steht der Linearbeschleuniger seit Anfang April dieses Jahres für die Behandlung von Patienten zur Verfügung.

„Wir sind ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus und wollen es bleiben“, begründet Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums die Ausgabe von jeweils rund zweieinhalb Millionen Euro für das Gerät und den dafür erforderlichen Neubau, „und, wenn immer möglich, wollen wir Vorreiter sein für die Region. Deshalb investieren wir kontinuierlich in Medizin und Hightech.“
Das TrueBeam®-Strahlentherapiesystem erlaubt eine hochpräzise Krebstherapie. „Mit diesem Gerät können wir komplexe Behandlungen unterschiedlicher Krebserkrankungen durchführen“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Schäfer, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie. „Eine hochpräzise Dosiskontrolle im Submillimeterbereich, die hochauflösende Bildgebung sowie ein exaktes Bewegungsmanagement machen das Gerät äußerst zuverlässig und damit die Behandlung für den Patienten punktgenau und sehr sicher.“
Mit dem neuen Gerät stehen der Klinik für Strahlentherapie nun zwei Linearbeschleuniger zur Verfügung. „Unsere eigentliche Planung war es, nach Inbetriebnahme des neuen Linearbeschleunigers das ältere Gerät kurzzeitig außer Betrieb zu nehmen und zu modernisieren“, sagt Dr. Johannes Hütte. „Angesichts der veränderten Bedingungen durch die Corona-Pandemie haben wir uns entschlossen, diese Umbauarbeiten zu verschieben, denn so haben wir zwei räumlich und technisch voneinander getrennte Behandlungseinheiten.“ Wenn es die äußeren
Rahmenbedingungen wieder zulassen, wird das ältere Gerät ebenfalls an die neue, moderne Lüftungsanlage angeschlossen und für beide Linearbeschleuniger wird es einen neuen, gemeinsamen Anmeldebereich geben.

Prof. Dr. Ulrich Schäfer erläutert Landrat Dr. Axel Lehmann die Bedeutung der Investition für das Klinikum und die Gesundheitsversorgung in Lippe

Die Strahlentherapie gehört neben der Chemotherapie und der Chirurgie zu den drei tragenden Säulen der Krebsbehandlung. Wenn eine Krebserkrankung weit fortgeschritten ist, kann die Strahlentherapie vorhandene Beschwerden auch lindern. Strahlen sind aber nicht nur im Kampf gegen bösartige Erkrankungen wirksam, sondern können auch Entzündungen eindämmen und gutartige Bindegewebswucherungen verhindern. Wirksam ist die Strahlentherapie etwa bei degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrosen.